07 - Aggression und prosoziales Verhalten Flashcards
Definition und Arten von Aggression
Definition und Arten von Aggression
- Aggression ist jegliches Verhalten, dem eine Motivation zugrunde liegt, einem anderen Wesen zu schaden oder es zu verletzen
- dass das Wissen des*der Handelnden voraussetzt, dass das betreffende Verhalten der Zielperson potenziell Schaden zufügen oder sie verletzen kann
- dass die Zielperson vermeiden will
- Implikation: Aggressives Verhalten wird durch zugrunde liegende Motivation definiert, nicht durch Konsequenzen
- Gewalt: Verhalten mit Schädigungsabsicht, bei dem schwere körperliche Schädigungen zugefügt oder angedroht werden
- Relationale Aggression: Verhalten mit der Absicht, die sozialen Beziehungen der Zielperson zu beschädigen → Greifst die Beziehung der Person an
- Instrumentelle Aggression: Aggressives Verhalten als Mittel zum Zweck, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. („Kalte Aggression“)
- Feindselige Aggression: Aggressives Verhalten, das durch das Bedürfnis motiviert ist, Ärger und feindselige Gefühle auszudrücken. („Heiße Aggression“)
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Messung: Beobachtung, Berichte
- Schwierig: viele Experimente unethisch, in natürlichen Kontexten seltenes Verhalten
Theorien der Agression
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Biologische Ansätze
- erklären Aggression mit evolutionären, genetischen und hormonellen Prinzipien
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Vergleichende Verhaltensforschung (Ethologie): Dampfkessel-Modell (Lorenz, 1966)
- Aggressive Energie wird kontinuierlich im Organismus produziert. Entlädt sich spontan sofern nicht zuvor durch äußeren Reiz freigesetzt.
- Für menschliche Aggression nicht bestätigt.
- Kritik: Mehrere aggressive Verhaltensweisen in rascher Folge hintereinander ausführbar (z.B. bei Amokläufen)
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Verhaltensgenetik
- Meta-Analyse von Rhee & Waldman (2002): Aggressive Tendenzen zu 41% genetisch, 59% umweltbedingt (Sozialisationserfahrungen)
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Hormonelle Erklärungsansätze
- Hohe Testosteronwerte: aktivieren Fight-Impulse, hemmen Flight-Impulse
- Hohe Testosteronwerte sind mit Aggression korreliert
- Die Beziehung wird über das Streben nach Statusgewinn vermittelt.
- Niedriges Ruhelevel von Cortisol bei Jungen kann aggressives Verhalten vorhersagen
- Hormone beeinflussen Verhalten nicht in deterministischer Weise
- Umwelteinflüsse sind zu berücksichtigen
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Frustration-Aggression-Hypothese (Dollard et al., 1939)
- Aggression dient Bewältigung von Frustration
- Aggression nicht einzige, aber eine mögliche Reaktion.
- Wenn Angst vor Strafe vorhanden oder Frustauslöser nicht verfügbar, wird Aggression gehemmt
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Verschobene Aggression
- Richtet sich nicht gegen ursprüngliche Frustquelle, sondern unverbundenes, leichter verfügbares Ziel.
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Aggressive Hinweisreize (Berkowitz, 1964)
- Situative Hinweise mit aggressiver Bedeutung erhöhen Zugänglichkeit zu aggressiven Kognitionen.
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Waffen-Effekt: Frustrierte Individuen zeigen mehr aggressives Verhalten in Gegenwart von Waffen als in Gegenwart neutraler Objekte.
- Ergebnisse einer Meta-Analyse deuten darauf hin, dass der Waffeneffekt in der publizierten Literatur für einige Ergebnisvariablen und Moderatoren eher überschätzt wird
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Berkowitz & LePage (1967)
- Setting: Probanden durch negatives Feedback verärgert, Probanden sollen anschließend Elektroschocks verteilen.
- UV: Waffe, Badmintonschläger oder nichts mit im Raum.
- AV: Aggressives Verhalten (Anzahl verteilter Elektroschocks)
- Ergebnis: Mehr Elektroschocks, wenn Waffe präsent
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Neuere Ergebnisse
- Auch unabhängig von vorheriger Frustration machen aggressive Hinweisreize aggressives Verhalten wahrscheinlicher
- Ohne Frustration können aggressive Hinweisreize zu Aggression führen
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Kognitive und affektive Modelle
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Kognitives neo-assoziationistisches Modell (Berkowitz, 1993)
- Erklärt aggressives Verhalten als Ergebnis negativen Affekts, der kognitiv verarbeitet wird und dabei ein Netzwerk aggressiver Gedanken und Gefühle aktiviert
- Ob Ärger- oder Angstbewertung dominiert, entscheiden Kontext und frühere Erfahrungen
- Auf Gefühle folgt Reaktion (z. B. aggressives Verhalten)
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Erregungsübertragung (Zillmann, 1978)
- Neutrale physiologische Erregung auf frustrationsbedingte übertragen
- Verstärkung negativer Gefühle und aggressiver Reaktion durch körperliche Erregung.
- Missattribution nur, wenn Quelle neutraler Erregung nicht bewusst
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Kognitives neo-assoziationistisches Modell (Berkowitz, 1993)
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Lernen und Aggression
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Direkte Verstärkung
- Erfahren positiver Konsequenzen auf aggressives Verhalten
- z. B. Statusgewinn in Peergruppe
- Erhöht Wahrscheinlichkeit zukünftiger aggressiver Handlungen
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Modelllernen (auch stellvertretende bzw. beobachtete Verstärkung)
- Lernen durch Nachahmung
- Andere für aggressives Verhalten belohnt (oder bestraft)
- Erhöht (bzw. reduziert) Wahrscheinlichkeit zukünftiger aggressiver Handlungen
- Bobo-Doll-Paradigma (Bandura, Ross & Ross, 1961)
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Direkte Verstärkung
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Allgemeines Aggressionsmodell (GAM)
- Integrativ
- Erklärt, wie persönliche und situative Input-Variablen über kognitive Bewertung und negative
Aggression - Personale Einflussvariablen
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Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal (trait agressiveness)
- Bezeichnung für stabile Unterschiede zwischen Personen bezogen auf die Wahrscheinlichkeit und die Intensität aggressiven Verhaltens.
- Zeitlich stabil
- Aggression in späteren Entwicklungsstadien durch Aggression in früheren vorhergesagt
- Mehrdimensionales Konstrukt aus vier Komponenten
- körperliche Aggression
- verbale Aggression
- Ärger
- Feindseligkeit
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Feindselige Attributionsstil (hostile attribiution bias)
- Tendenz, mehrdeutiges Verhalten einer anderen Person als Ausdruck einer feindseligen Absicht zu interpretieren
- Beispielsweise einer Person, die einen Schaden verursacht hat, eine feindselige Absicht unterstellen, obwohl fraglich ist, ob der Schaden aus Versehen oder absichtlich herbeigeführt wurde.
- Zusammenhang mit Vorliebe für mediale Gewaltdarstellungen
- Trait-Aggressivität sagt feindseligen Attributionsstil vorher → feindseliger Attributionsstil sagt Neigung zu aggressivem Verhalten vorher.
Agression - Situationale Einflussvariablen
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Alkoholkonsum
- Begünstigt aggressives Verhalten bereits bei mäßigem Konsum
- Einfluss stärker bei geringer Trait-Empathie
- Wirkt sich indirekt über Einschränkung der Aufmerksamkeitskapazitäten aus (Aufmerksamkeitshypothese)
- Dadurch angemessene Bewertung situativer Hinweise beeinträchtigt
- mehr als 80% aller Gewalttäter tranken Alkohol vor ihrem Delikt
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Hohe Temperatur
- Begünstigt aggressives Verhalten (Hitze-Hypothese)
- Geographischer Regionen-Ansatz: Vergleich der Nord- und Südstaaten der USA
- Zeitspannenansatz: Vergleich der Verbrechensrate zu heißen und kühlen Zeiten
- Auch durch veränderte Routinen (Aktivitäten draußen) beeinflusst
- Erklärung mit GAM (Allgemeines Aggressionsmodell)
- Hitze: unangenehmer Zustand → Trigger für negative affektive Erregung → Beeinflusst kognitive Verarbeitung sozialer Stimuli → erhöht Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens
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Konsum gewalthaltiger Medien
- Korrelation von r = .19. bis .24 mit aggressivem Verhalten
- Außerdem: r = -.10 mit prosozialem Verhalten (ebd.)
- Verschiedene zugrundeliegende Mechanismen
- Erhöhte Zugänglichkeit für aggressive Gedanken und Gefühle → Priming / Salienz
- Beobachtete Aggression kann soziale Lernprozesse anstoßen:
- Erlernen neuen Verhaltens durch direkte Verstärkung (Gewinne im PC-Spiel) und Imitation
- Kurzzeiteffekt: Feindseliger Affekt, erhöhte Erregung (s. Erregungstransfer)
- Langzeiteffekt: Wirksamkeit des Stimulus, Erregung auszulösen, sinkt mit wiederholter Präsentation (Habituation) Abstumpfung verringertes Mitgefühl gegenüber den Leiden der Opfer
- Steigende Akzeptanz von Aggression zur Zielerreichung, Entwicklung feindseligen Attributionsstils
- Gesteigerte Aggression auch nach gewalthaltigen Liedtexten
- Männer aggressiver gegenüber weiblichen Konföderierten nach „Superman“, Eminem
- Frauen aggressiver gegenüber männlichen Konföderierten nach „Can’t Hold Us Down“, Christina Aguilera
Aggression als soziales Problem
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Bullying (auch als Mobbing bezeichnet):
- Aggressives Verhalten von Stärkeren (Bullys) gegen Schwächere (Opfer), die sich nicht wirksam verteidigen können.
- 11- bis 15-Jährige: 12.6% Opfer, 10.7% Bullies, 3.6% beides
- Jungen neigen stärker zu physischer Aggression, Mädchen stärker zu verbale/ relationale Aggression
- Empathie und Bullying (Zych et al., 2019 Meta)
- Bullying-Täterschaft geht einher mit geringerer kognitiver Empathie (Verstehen der Emotionen von anderen; OR = 0.60) und affektiver Empathie (Teilen der emotionalen Zustände von anderen; OR = 0.51); Effekte bei affektiver Empathie sign. größer (!)
- Bullying-Opfer haben geringe Empathiewerte (OR =0.57)
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Partnergewalt (intimate partner violence):
- Ausführung oder Androhung körperlicher Gewalt gegenüber einem Beziehungspartner.
- Frauen werden erheblich öfters Opfer und sind einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt. (Kriminalitätsstatistik)
- Frauen berichten aber von mehr körperlichen Aggressionen gegenüber dem Partner als Männer (Kritik an Messung: Conflict Tactics Scale zählen lediglich Häufigkeiten, nicht erfasst z.B. ob provozierte oder unprovozierte Gewalt)
- Sexuelle Aggression:
- Aggressives Verhalten, bei dem eine Person durch Androhung oder Einsatz körperlicher Gewalt, Ausnutzung der Wehrlosigkeit oder verbalen Druck zu sexuellen Handlungen gezwungen wird.
- Im Gegensatz zur Partnergewalt klar asymmetrische Verteilung des Auftretens
- 99 % der Tatverdächtigen waren Männer,
- 91,6 % der Opfer Frauen
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Intergruppengewalt: Gruppen- und Gesellschaftsebene
- aggressive Begegnungen zwischen Gruppen oder Aggressionen basierend auf Gruppenmitgliedschaft
- Um Überlegenheit der eigenen Ingroup zu bestätigen und Bedürfnis nach positiver Identität nachzukommen (Soziale Identitätstheorie, Tajfel, 1981)
- Kollektive Gewalt
- Instrumenteller Einsatz von Gewalt durch Personen, die sich einer bestimmten Gruppe identifizieren, um politische, ökonomische oder soziale Interessen durchzusetzen.
- Politische Konflikte innerhalb und zwischen Staaten (Kriege, Terrorismus)
- Staatliche Gewalt (Genozide, Folter)
- Organisiertes Gewaltverbrechen (Bandenkriege)
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Individuumsebene
- Deindividuation begünstigt aggressives Verhalten
- Individuum verliert im Gruppenkontext Bezug zur persönlichen Identität
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Begünstigende Faktoren
- Anonymität
- Verantwortungsdiffusion
- Große Gruppengröße
- Aufmerksamkeit von Individuum und eigenen Standards weggelenkt auf Situation
- Z. B. auf aggressives Verhalten anderer Gruppenmitglieder
- Gruppennormen maßgeblich
- Proband*innen verhielten sich aggressiver, wenn Deindivduation hergestellt wird durch Tragen einer Ku Klux Klan-Uniform im Vergleich zu Tragen einer Krankenschwester-Uniform
Aggression - Psychologische Prävention und Intervention
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Katharsis
- Ablassen aggressiver Spannung durch symbolisches aggressives Verhalten.
- Z. B. körperliche Aktivität (Sport), Sarkasmus oder aggressive PC-Spiele
- Empirie belegt gegenteilige Wirkung (!)
- Erhöht Zugänglichkeit zu aggressiven Gedanken und Gefühlen
- Geminderte Erregung führt zu noch höherer späterer Aggressivität
- Proband*innen, deren Erregung sich am stärksten reduzierte, indem sie einem*einer Mit-Proband*n Luftstöße versetzten, zeigten im anschließenden Teil die höchste Aggressivität
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Strafe
- Bedingungen, damit Strafe abschreckend wirkt und aggressives Verhalten hemmt:
- Ausreichend aversiv
- Hohe Eintrittswahrscheinlichkeit
- Vorausgehendes Erregungsniveau nicht zu hoch
- Konsequenzen bedenken können
- Akzeptierte/ attraktive Handlungsalternativen vorhanden
- Folgt unmittelbar auf Fehlverhalten
- Kontingenz mit aggressivem Verhalten
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Kritik
- Voraussetzungen häufig nicht gegeben
- Strafe selbst kann aggressive Hinweisreize geben und Aggression steigern
- Strafe vermittelt Aggression als mögliche Konfliktlösung
- Deshalb: Strafe einbetten in instrumentellen Lernprozess mit primärem Ziel der Belohnung erwünschten, statt Bestrafung unerwünschten Verhaltens
- Bedingungen, damit Strafe abschreckend wirkt und aggressives Verhalten hemmt:
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Deeskalierung durch nicht-kompatible Reaktionen
- negative Reaktionen durch positive Affekte und Kognitionen dämpfen.
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Studie zur Wirkung von Musik (Krahé & Bieneck, 2012)
- UV: Während Provokation angenehme vs. aversive Musik
- AV: Ärger (Selbstbericht), Klassifikation aggressiver Worte
- Ergebnis: Weniger Ärger und langsamer aggressive Begriffe erkannt, wenn angenehme Musik während Provokation
- Effekt lässt sich auf Autofahren übertragen
- Wenn Proband*innen dichtem Berufsverkehr ausgesetzt waren, reduzierte gleichzeitiges Musik hören den erlebten Stress
Prosoziales Verhalten und Altruismus - Definition von Hilfeverhalten
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Hilfeverhalten (helping behavior):
- Handlungen, mit denen die Absicht verfolgt wird, anderen einen Nutzen zu bieten oder ihr Wohlbefinden zu verbessern.
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Prosoziales Verhalten (prosocial behavior):
- Ein Verhalten, das von der Gesellschaft als nützlich für andere Menschen definiert wird. Das betreffende Verhalten könnte aufgrund einer egoistischen oder altruistischen Motivation erfolgen. Nicht darin eingeschlossen ist ein Verhalten, das durch berufliche Verpflichtungen motiviert ist.
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Altruismus (altruism):
- Verhalten, das ohne Erwartung extrinsischer Belohnungen ausgeführt wird, um anderen Menschen einen Nutzen zu bringen; wird ausschließlich aufgrund empathischer Motivation ausgeführt.
Prosoziales Verhalten und Altruismus - Altruismus-Egoismus-Debatte
- Aus welchen Motiven wird geholfen?
- Empathie-Altruismus-Hypothese (Batson, 1991): Hilfeverhalten kann altruistisch sein. Zugrundeliegende Motivation: Empathie
Prosoziales Verhalten und Altruismus - Weshalb Personen nicht helfen
Prosoziales Verhalten und Altruismus - Weshalb Personen helfen
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Gruppen, Identität und prosoziales Verhalten
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Modell der gemeinsamen Eigengruppenidentität
(Common Ingroup Identity Model, Gaertner & Dovidio, 2000, 2008)- Ziel: Gruppenmitglieder kategorisieren sich nicht mehr entsprechend zweier unterschiedlicher Ingroups, sondern ordnen sich gemeinsamer Identität zu
- Reduziert Feindseligkeit und Bias zwischen Gruppen
- Erhöht prosoziales Verhalten gegenüber einander
- Experiment: Liverpool Fan vs. Fußballfan
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Modell der gemeinsamen Eigengruppenidentität
Prosoziales Verhalten und Altruismus - Macht die Evolution Personen selbstsüchtig?
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Evolutionäre Perspektive auf Altruismus
- Inclusive Fitness Theory (Hamilton, 1964)
- Personen werden bevorzugt, mit denen man genetisch verwandt ist
- Nahen Verwandten wird wahrscheinlicher geholfen als Fremden
- Evolutionäre Verbreitung von „Altruismus-Genen“
- Kinder, deren Eltern sich für den Fortbestand der eigenen Gene um sie kümmern, haben höhere Überlebenswahrscheinlichkeit und erhalten das Altruismus-Gen aufrecht
- Evolutionär stabile Strategie, deshalb weit verbreitet
- Verwandtschaftskoeffizient sagt Altruismus gegenüber anderen voraus
- Je entfernter die Verwandtschaft, desto weniger Hilfe wird gezeigt
- Inclusive Fitness Theory (Hamilton, 1964)
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Reziproker Altruismus gegenüber Fremden
- Motiv: Momentane Kosten (Helfen) erhöhen Wahrscheinlichkeit für späteren Nutzen (Hilfe erfahren)
Prosoziales Verhalten und Altruismus - Helfen in der realen Welt
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Anmaßende Hilfe
- Annahme, dass Nöte seien erfasst ohne fragen zu müssen
- Hilfsangebot ohne Fragen nach Bedarf
- Bedroht persönliches und kollektives Selbstwertgefühl
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Abhängigkeitsorientierte Hilfe
- Vollständige Lösung des Problems liefern
- Behandelt Empfänger*innen als unfähig, eigenen Beitrag zu leisten
- Bestärkt Abhängigkeit der Empfänger*innen
- Defensive Hilfe: Gruppe mit höherem Status versucht dadurch Dominanz zu erhalten
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Autonomieorientierte Hilfe
- Unterstützung bieten, sodass Empfänger*innen Problem eigenständig lösen können
- Behandelt Empfänger*innen als ressourcenvoll
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Todesfälle durch Massenpanik?
- Klischeeverhalten von Menschen bei Panik:
- Personen schauen nach sich selbst
- Keine Kooperation, steigender Wettkampf
- Irrationales oder aggressives Verhalten
- Aber: Genauere Analysen von Massenpaniken
- physische Hindernisse wie unklare und enge Fluchtwege der Grund für den Tod der meisten Menschen
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Effekte bei Unglücken
- Bleibt ausreichend Zeit, können sich soziale Normen wieder herstellen
- Mehr überlebende Kinder und Frauen bei Titantic-Untergang, mehr Männer beim Sinken der Lusitania (Frey et al., 2010)
- Gemeinsames Schicksal schafft Gefühl einer geteilten Identität und kann Gemeinschaftsgefühl und Solidarität herstellen
- Weitgehend geordnet ablaufende Evakuierung bei Anschlägen des 11. September 2001
Persönlichkeit und Prosoziales Verhalten
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Persönlichkeit und Prosoziales Verhalten I (Kline et al., 2017)
- Bayesian Multilevel Meta-Analyse (MLMA) zu Effekten von Persönlichkeit auf prosoziales Verhalten
- Ergebnisse aus 15 Studien mit fast 2500 einzelnen Beobachtungen
- Analyse der Effekte der Big Five Dimensionen auf prosoziales Verhalten
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Ergebnisse:
- Offenheit und Verträglichkeit haben einen signifikanten und positiven Einfluss auf prosoziales Verhalten
- Extraversion, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus haben keinen signifikanten Einfluss auf prosoziales Verhalten