Zusammenfassung Flashcards
Glas Definition
- ein (vorwiegend) nichtkristalliner Werkstoff,
- > keine Translationssymmetrie der atomaren Struktur,
- zeigt einen Glasübergang: T(g)
- eine unterkühlte eingefrohrene Flüssigkeit,
- ein Werkstoff ohne Gefüge.
- amorph
Glas herstellungsprozess
- Sol-Gel-Prozess,
- druckkontrolliert Prozesse,
Eingefrohrene Phase
Resultat, wenn ein Prozess so schnell abläuft, sodass eine strukturelle Reaktion in einem Gleichgewichtszustand nicht stattfindet.
Glasübergang
- erzeugte Materialzeigt beim Aufheizen unterhalb der Liquidustemperatur eine chark., sprunghafte änderung von Wärmekapazität, thermi. Ausdehnungskoeffizienten und Kompressibilität auf den jeweiligen Wert der Gleichgewichtsflüssigkeit,
- Flüssigkeit ist nicht mehr im inneren Gleichgewicht und die Krümmung der Abkühlkurve verändert sich,
Unterschied: Glas vs anorganische Werkstoffen
Glas ist ein Werkstoff ohne Gefüge, ohne innere Versetzungen oder Phasengrenzen,
-> dies ist die Vorraussetzung für die optische Durchlässigkeit,
Viskosität bei einem Glas
- wichtigste kin. Eigenschaft einer Glasschmelze,
- > Kinetik bestimmt, ob beim Abkühlen einer Glüssigkeit Kristallisation oder Glasbildung auftritt,
fiktive Temperatur
- Die Temperatur, bei der der
Relaxationszustand eingefroren wurde, nennt man fiktive Temperatur, T(f). - T(f) ist die Temperatur, bei der die Gleichgewichtsstruktur der Schmelze identisch ist mit der Struktur, die das Glas momentan zeigt. Also die Temperatur, bei der die Struktur des Glases effektiv
eingefroren wurde. - Die fiktive Temperatur Tf ist ein Maß für die molekulare Ordnung und das strukturelle Gleichgewicht eines Glases (Strukturrelaxation) als Funktion der Abkühlgeschichte und ist die Temperatur, bei der das System beim Abkühlen aus dem inneren Gleichgewicht herausfällt.
- Die fiktive Temperatur beeinflusst z.B. die Festigkeit oder Brechzahl eines Glases.
Wie messt man die Viskosität?
- es gibt keine einheitliche Messmethode, mit der alle Viskositätsbereiche erfasst werden können.
- Rotatopnsviskosimeter,
- Dilatometer: Messung der Längenänderung
Wovon hängt die Viskosität ab?
- Temperatur,
- Oxidzusammensetzung,
-> mit steigender Temperatur sinkt die Viskosität,
Wie lang ist ein Glas`?
Länge der x-Achse der VFT-Abbildung in Abhängigkeit der Schnittpunkte des Arbeitsbereiches mit der Glasübergangskurve,
Welche Ansätze zur Modellierung der Temperaturabhängigkeit gibt es?
- freies Volumen: VFT,
- Thermodynamik: Addam-Gibbs,
- Relaxtion: Avramov
Haben Gläser Fernordnung?
- Gläser haben im Gegensatz zu kristallinen Festkörpern keine Fernordnung
–> beweisbar durch Röntgenbeugung: es entstehen keine diskreten Intensitätsmaximas
Was passiert bei dem Verlust der Freiheitsgrade im Glasübergang?
Was passiert bei dem Verlust der Freiheitsgrade im Glasübergang?
Was bedeuetet: Glas ist ein Werkstoff ohne Gefüge
(fest) -> keine andere Möglichkeit, seine Eigenschaften zu beeinflussen als über die Chemie seiner Bindungen die Struktur und Topologie auf atomarer Ebene
Welche Bindungstypen gibt es?
- metallisch,
- ionisch,
- kovalent,
- van der Waals.
Wovon hängt es ab, welche Bindung auftritt?
hängt von den:
- Elektronegativitätsunterschied der Partner und
- der mittleren Elektronegativität ab.
Elementverhalten in Gläser
- Netzwerkwandler 1.Art und bilden NBO zb. Li, Na,
- Netzwerkwandler 2.Art bilden NBO mit Dissoziationsgrad, zB. Mg,
- strukturaktive Elemente bilden Ladungsdefizittetraeder zB. Al, Ga
- Polymerisierende Netzwerkbildner, zB. B
Eigenschaften Netzwerkbildner
- -> bilden ein polymersiertes Netzwerk,
- -> in Oxidgläsern zählen Si, B und P zu den Netzwerkbildnern,
- Zunahme der Viskosität,
- Erhöhung der Erwichungstemperatur, Ritzhärte und Temperaturwechselbeständigkeit,
- Erniedrigung der Wärmedehnung,
- Verbesserung der chem. Beständigkeit
Bsp: SiO2, B2O3, P2O5
Eigenschaften Netzwerkwandler
- -> modifizieren das Netzwerk der Netzwerkbildner,
- -> durch den Einbau von Netzwerkwandlern enstehen Sauerstofftrennstellen im Netzwerk,
- -> In Oxidgläsern zählen die Elemente der Alkali- und Erdalkalimetalle zu den Netzwerkwandlern,
- Verbesserung des Schmelz und Läuterverhaltens,
- Erniedrigung der Härte und chem. Beständigkeitm
- Erhöhung der Wärmedehnung
Bsp: K2O, Na2O
Zwischenoxide
- Erhöhung der Viskosität und Glaslänge,
- Verbesserung der mech. und chem. Eigenschaften
Bsp: Al2O3
-PbO
Allgemeine Regeln zur Glasbildung von “starken” und “schwachen” Gläser
Starke:
- gehen keine Freiheitsgrade verloren,
- kleiner cp(p unten) Sprung bei Tg(g unten)
Schwache:
- Glasübergang durch den Verlust von
Konfigurationsfreiheitsgrade innerhalb einzelner MRO Bereiche,
- großer cp (p unten) Sprung bei Tg (g unten)
Wovon hängt die Festigkeit eines Glases ab?
- von der Stärke der Atomaren Bindung,
- von dem Polymerisationsgrad ( Anz. der Bindungen je Formeleinheit)
- von der atomaren Packungsdichte (Anz. Formeleinheiten jd Raumeinheit)
- von der Art der Verknüpfung der Baugruppen.
–> individuelle Betrachtung
Was ist entscheidend für die Festigkeit eines Glases?
- hoher Polymerisierungsgrad = hohe Festigkeit,
( hohe Polymerisierungsgrad bedeutet eine leichtere “Faltbarkeit” der Struktur und somit eine niedrigere elastische Eigenschaft.
JEDOCH
- Packungsdichte entscheidender als Grad der Polymerisierung,
- Packungsdichte entscheidend für die mech. Eigenschaften.
Bsp. Diamant vs SiC
Bedeutung des Wert der Packungsdichte p(c unten), wenn der Kompressionsmodul K=0 vorliegt?
(“Perkolation”: Durchsickern, Eindringen)
- Wert 0,45 stimmt hervorragend überein mit dem Perkolationslimit einer Struktur mit Eckenverknüpften Tetraedern,
- Unterhalb einer Packungsdichte von ca. 0.45-0.43 bricht das Netzwerk zusammen –» es existieren keine festigkeitsrelevante CLuster-Vernetzungen mehr und folglich verschwindet auch die Komprimierbarkeit des Materials,
==> bestätigung der Perkolationstheorie im Zusammenhand mit Glas
Welche Eigenschafen lassen sich besonders gut durch Inkrementelle-Systeme beschreiben?
Eigenschaften, die mit den molaren Volumina verknüpft sind.
Thermisches Vorspannen
- es wird eine höhere Festigkeit erreicht,
- Prinzip der Zwangskühlung,
- Festigkeit eines Glasprduktes wird durch Einbringen permanenter Druckspannungen in der Oberfläche erhöht:
- Probe wird erhitzt, dann abgekühlt. Innen heiß - außen kalt thermoschock, Oberfläche zieht sich zusammen)
- max. Thermoschock ist mit den TAK a bzw. der Bruchspannung verknüpft.
- entsteht geringe Zugspannung an der Oberfläche und Druckspannungen im Inneren
- beim abkühlen des Inneren setzt die Oberfläche den Zusammenziehen eine Zugspannung entgegen und wird selbst unter Druckspannung gesetzt,
Voraussetzung: alpha positiv
Chemisches Vorspannen
- Steigerung der Bruchfestigkeit durch einbringen von Druck Spannungen in die Oberfläche eines Glasproduktes,
- kleines Na+-Ionen werden in einem chemischen Salzbad bei hinreichend hoher Temperatur gegen größere K+-Ionen ausgetauscht und somit eine Druckspannung indiziert
Vorteil: - hohe Druckspannung,
- die Ausbildung hoher Zugspannungen im
Inneren wird vermieden,
Nachteil: - die Dauer des Prozesses,
- Pberflächenanmutung
Im Kalk-Natron- Silivat-Glas ist thermisches und chemisches Vorspannen möglich.
Arten der Werkstoffverstärkung
- Fataler Sprödbruch in einem isotropen Material,
- Partikel Verstärkung,
- Glas-Faser Verstärkung,
- Phasentransformation induzierte Verstärkung.
Was ist Entglasung?
unerwünschte Kristallisation einer Schmelze ( weil es evt energetisch günstiger ist)
Wie verhindert man Entglasung?
- hohe Viskosität,
- Abstand zwuschen Liquiduslinie und der Kurve drunter muss gering sein: delta T= Tliq - Tg
- > Min. der Liquiduslinie ist gut,
- > unterhaln der Liquiduslinie kannn man die ersten Kristalle bekommen.
Was sind Glaskeramiken?
- Werkstoffe, die aus GLasschmelzen durch gesteuerte, kontollierte Kristallisation hergestellt werden (bestehen aus einer glasigen und ein/mehreren kristallinen Phasen)
- höhere thermische und mech. Beständigkeit,
- Kombination der Vorteile vom Glas und einer Herkömlichen Keramik,
- vgl. zu herkömlichen Keramik: Porenfreiheit,
- Unterschied zu Glas: können Anisotropie aufweisen,
Unterschied: heterogene vs homogene Keimbildung:
heterogene:
- wird geringe Oberflächenenergie benötigt (da sie an vorhandenen Oberflächen ankeimen),
- mithilfe von fremdkeimen,
homogene:
- hohe Oberflächenenergie benötigt -> wird aus der Aktivierungsenergie der Schmelte entnommen,
- muss krit. Keimgröße überwinden.
Warum kristallisiert man Gläser?
- führt zu Composit-Werkstoff mit grundlegend anderen Eigenschaften als das entsprechende Ausgangsglas,
- höhere Temperaturbeständigkeit infolge eines starren kristallinen Gefüges,
- Porenfreiheit im gegensatz zu Keramik,
- lässt sich beeinflussen, welche Eigenschaften dominieren sollen.
Was passiert beim langen Aufheizen? Tliq>T>Tg
- kann eine Kristallisation der entsprechenden Phase (kontolliert oder unkontrolliert) erfolgen,
- auskristallisierenden Kristalle sind anfags iso-chemisch mit der Schmelze.
Ostwald-Miers
- Im Ostwald-Miers-Bereich findet keine Keimbildung statt, d.h. nur Keime, die bei kleinerer Temperatur gebildet werden, können wachsen,
- ist der gewünschte Bereich für das Kristallwachstum, da während des Kristallwachstums keine neue Keime gebildet werden, auf denen dann mit Zeitverzögerung wiederum Kristalle aufwachsen würden, was zu einem heterogenen Gefüge führen würden,
- sind Keimbildungs - und Kristallwachstumskurve voneinander getrennt, so sind solche Systeme auch sehr gute Glasbildner,