Zugbeeinflussung Flashcards
Was gibt es für Kategorien von Zugbeeinflussung?
- Punktförmige Zugbeeinflussung PZB
- Linienförmiger Zugbeeinflussung LZB
- Kombination PZB/LZB
- andere Systeme
Wofür ist die Zugbeeinflussung da?
• Vorgabe durch EBO
• überwacht unzulässiges Anfahren gegen Halt zeigende Signale
-> Zwangsbremsung
-> ab 160km/h LZB
Was ist Zugbeeinflussung?
- überträgt Informationen über die zulässige Fahrweise vom Fahrweg zum Fahrzeug
- löst bei Abweichungen Schutzreaktionen aus (idR Zwangsbremsungen)
• Ergänzung des ortsfesten Signalsystems
Was wird von der Zugbeeinflussung kontrolliert?
- Zustimmung zur Zugfahrt
- Geschwindigkeit
-> Zugbeeinflussung gibt immer ein Signal zur sicheren Seite
Was sind die Nachteile der Fahrsperre (S-Bahn Berlin)?
- ohne Geschwindigkeitsüberwachung
- ohne Vorsignalüberwachung
- nutzt den Durchrutschweg
Aus welchen Bauteilen besteht die Fahrsperre (S-Bahn Berlin)?
- Auslösehebel (am Fahrzeug)
* Streckenanschlag
Was war die Weiterentwicklung der Fahrsperre?
Induktive Zugbeeinflussung (Indusi)
Was sind die wesentlichen Bauteile der Indusi im Fahrweg?
drei Magneten mit…
• 1000 Hz
• 500 Hz
• 2000 Hz
Was kann die Indusi signalisieren?
• aktiv/inaktiv
• sicherer Zustand: aktive Schwingkreise
-> Spannung zu Fahrzeug induziert
• für Fahrtbegriff: Kurzschließen (an Schiene anlegen)
Wie funktioniert das Zusammenspiel der Indusi mit dem Fahrzeug
• Fahrzeugmagnet erzeugt Felder (500 Hz, 1000 Hz, 2000 Hz)
• Stromabfall bei Grundstellung (wegen gleicher Frequenz)
=> Beeinflussung
Was war der wesentliche Grund zur Weiterentwicklung der Indusi?
Geschwindigkeitsüberwachung
=> PZB (aktuell PZB 90)
Was für Möglichkeiten zur Geschwindigkeitsüberwachung hat die PZB?
- räumlich begrenzt, aber kontinuierlich wirkend
- Funktion zur Geschwindigkeitsüberwachung je nach Zugart
- punktuelle Möglichkeiten zum Abbruch der Überwachung („Befreiung“)
Welche Magneten sind bei der PZB an welchen Orten angebracht?
- Anlehnung an Vor-/Hauptsignal-System
- Warnung am Vorsignal (1000 Hz)
- > Einleitung Bremskurvenüberwachung
- > Wachsamkeitsüberprüfung
• Geschwindigkeitsüberprüfung vor Signal (500 Hz)
-> weitere Bremskurvenüberwachung
• Fahrsperre am Signal (2000 Hz)
-> Zwangsbremsung
Was für Überwachungen/Überprüfungen führt die PZB durch?
Vorsignal (1000 Hz)
• Einleitung Bremskurvenüberwachung
• Wachsamkeitsüberprüfung
vor Signal (500 Hz) • weitere Bremskurvenüberwachung
am Signal (2000 Hz) • Zwangsbremsung
Wie weit sind die Magneten der PZB idR auseinander?
1000 Hz --> max. 1250m 500 Hz --> ca. 250m 2000 Hz
Was wird (bei Verstoß) am 1000 Hz Magneten eingeleitet?
• Bremskurve (Befreiung in Sichtweite des Signals möglich)
Was wird (bei Verstoß) am 500 Hz Magneten eingeleitet?
• Bremskurve (keine Befreiung möglich)
Was wird (bei Verstoß) am 2000 Hz Magneten eingeleitet?
• Zwangsbremsung
Warum gibt es auch eine kontinuierliche Zugbeeinflussung?
• Vorgabe durch EBO (ab 160km/h)
• ab 160km/h sind Bremswege nicht ausreichend, um im Regelsignalabstand zum Stehen zu kommen
• zuverlässiges Erkennen von Signalzuständen bei hohen Geschwindigkeiten nicht gewährleistet
-> Führerstandssignalisierung
Wie funktioniert die Systematik der LZB?
• weiterhin klassische Gleisfreimeldung in Blockabschnitten
-> LZB-Blockabschnitt < Streckenblock (Teilblockmodus)
• ortstfeste Signale sind nicht notwendig, aber als Rückfallebene möglich
Welchen Vorteil hat die LZB gegenüber der PZB im Bezug auf die Kapazität?
LZB: Teilblockmodus
PZB: Ganzblockmodus
=> höhere Kapazität auf LZB-Strecken
Was sind die LZB-Führungsgrößen?
- v_ist
- v_soll
- v_Strecke (Streckenhöchstgeschwindigkeit)
- v_Ziel (z.B. Langsamfahrstelle)
=> Tf muss innerhalb der vom System bereitgestellten LZB-Bremskurve bleiben (sonst Zwangsbremsung)
Wie ist die LZB technisch aufgebaut?
• Kabellinienleiter im Gleis in 100m-Schleifen (Ortung)
-> kontinuierlicher Datenaustausch
• Führerstandssignalisierung
- > Sollgeschwindigkeit
- > Istgeschwindigkeit
- > Zielgeschwindigkeit
- > Zielentfernung
Was gibt es noch für Zugbeeinflussungssysteme?
- Crocodile (Frankreich und Belgien)
- ASFA (Spanien)
- AWS (Vereinigtes Königreich)
-> Zukunft: ETCS
Wieso ist die Interoperabilität in Europa in Eisenbahnwesen so ein großes Thema?
• national isoliert gewachsene Netze • wesentliche Standardisierung bis 90er Jahre nur im Wagenaustauch (UIC-Standards) -> organisatorische Unterschiede -> betriebliche Hemmnisse -> technische Inkompatibilitäten
Was kann es für technische Inkompatibilitäten geben?
- Zugfunk (Frequenzen)
- Links-/Rechtsverkehr
- Lichtraumprofil
- max Achslast
- max Zuglänge
- Stromsystem
- Spurweite
- Stromabnehmerbreite
- Leit- und Sicherungstechnik
Was gibt es in Europa für Spurweiten?
- Irland: 1600m (Breitspur)
- Spanien/Portugal: 1668/1676mm (Breitspur)
- Mitteleuropa und Türkei: 1435mm (Normalspur)
- Osteuropa (Finland, Baltikum, Belarus, Ukraine, Moldawien, Russland): 1520/1524mm (Breitspur)
Was gibt es für Verfahren bei unterschiedlichen Spurweiten?
- Umladen (Dauer ca. 2,5 Tage)
- Austausch Radsätze und Drehgestelle (einige Stunden)
- Fahrzeugen mit Spurwechselradsätzen (während der Fahrt)
- Umspuren der Strecke (teuer und zeitintensiv)
Was sind Mehrsystemlokomotiven?
- Einbau von verschiedenen Stromsystemen & LST-Einrichtungen
* Einhaltung der lokalen Anforderungen und Regularien
Was ist der Nachteil von Mehrsystemlokomotiven?
- wesentlich teurer und schwerer als Einsystemfahrzeuge
* Einbauraum begrenzt Anzahl der möglichen Einsatzländer
Wie kam es zur Entwicklung des ETCS?
• nationale Lösungen aus vormalig isoliertem Betrieb
-> Transition notwendig
ABER:
• nachträgliche Vereinheitlichung zu teuer
• obwohl grundlegende Prinzipien ähnlich
Was ist das übergeordnete Ziel, von dem das ETCS eine Teillösung ist?
European Rail Traffic Management System (ERTMS)
Was sind die Ziele des ERTMS?
- einfacher Übergang zwischen nationalen Netzen
- Schaffung eines einheitliches Beschaffungsmarktes
- Optimierung betrieblicher Abläufe
Was sind noch (neben ETCS) für Projekte aus dem ERTMS entstanden?
Projekt zur Harmonisierung der unterschiedlichen Leit- und Sicherungstechnik-Lösungen (LST)
• Signal- und Sicherungssystem (ETCS)
• Kommunikation (GSM-R)
Was ist das ETCS?
- Ziel: Harmonisierung der europäischen LST-Lösungen
- schrittweise Einführung in verschiedenen Levels
- Förderung durch EU
- einheitliche Hardware, unterschiedliche Software
Aus welchen Komponenten besteht das ETCS?
- Eurobalise (punktförmige Datenübertragungseinrichtungen)
- Euroloop (Kabellinienleiter)
- Eurocab (Fahrzeugrechner)
- Euroradio (GSM-R-Schnittstelle)
Was bedeutet ETCS Level 1 konkret?
• punktförmige (diskontierliche) Informationsübertragung über Balise • kontinuierlicher Überwachung • Einsatz von Euroloops möglich • Führerstandssignalisierung => Verzicht auf ortsfeste Signale möglich
-> sehr ähnlich PZB
Was bedeutet ETCS Level 2 konkret?
- Kontinuierliche Kommunikation über GSM-R
- weiterhin Blockeinteilung und herkömmliche Gleisfreimeldung
- in Deutschland ohne Signale
-> neu: Rail-Block-Center (RBC)
Was bedeutet ETCS Level 3 konkret?
• Zugvollständigkeitskontrolle durch den Zug
• Verzicht auf streckenseitige LST-Elemente (außer Ortungsbalisen)
• keine feste Blockeinteilung
-> Fahren im absoluten Bremswegabstand („moving block“) möglich
• noch nicht vollständig spezifiziert
-> ermöglicht moving Block