Geschichte des Eisenbahnwesens Flashcards
Warum ist die Geschichte des Eisenbahnwesens heute immer noch relevant?
• Viele Traditionen und Entwicklungen haben ihre Ursache in der Vergangenheit.
Welche Verkehrssysteme gab es vor der Eisenbahn?
Personenverkehr
• Postkutschen (ca. 6km/h)
Güterverkehr
• Fuhrwerke (geringe Leistungsfähigkeit)
• Binnenschiffsverkehr (geringe Netzdichte, witterungsabhängig, richtungsabhängig)
Was waren die unmittelbaren Vorgängersysteme der Eisenbahn?
Rad-Schiene-Prinzip mit Schienen aus Holz oder Gusseisen mit Pferden oder z.T. stationären Dampfmaschinen als Antrieb
Wann gab es die erste Lokomotive?
- 1804 für eine Eisenhütte
* 1801 gab es bereits den Straßendampfwagen
Welche technologischen Herausforderungen bestanden in den Anfangsjahren der Eisenbahn?
- Stahlproduktion (Kapazität, Technologie)
- Maschinenbau (Qualität, Präzision)
- Entwicklung und Festlegung eisenbahntechnischer Grundsätze (Schienenform, Schwellen, Schienenbefestigung, Kurvenradien, Steigung, Bremsen, etc.)
Vorteile einer Druckluftbremse
- direkte Steuerung durch TF
- alle Wagen eines Zuges gleichzeitig bremsbar
- geringe Empfindlichkeit gegenüber Luftverlust
- einfache Ausstattung mit Notbremsen für Personenzüge
generelle Anforderungen
• selbstständig, schnell, gleichzeitig
• Zwangsbremsung bei Zugtrennung
• Gesamtbremskraft von jedem Wagen aus
Was sind die Herausforderungen bei Kupplungen?
- seit 1850 einheitliche Schraubenkupplung
* u.a. USA und Russland haben Mittelpufferkupplung
Welche Besonderheit gab es zu Beginn bei Bahnhöfen?
- kein “Netz”
- einzelne Endpunkte von Bahnlinien
- Nahnverkehrssysteme als Zu- und Abbringer
- GB: Bahnhöfe innerhalb der Städte
- D: Stadtrand, heute Innenstadtrand
Wer war Friedrich List?
- lebte 1789-1846
- nie im Eisenbahnwesen tätig, aber…
- entwickelte Gesamtplan für die Eisenbahnentwicklung in Deutschland (1833)
- alle wesentlichen damals geplanten Strecken wurden später umgesetzt
Entwicklung der Streckenlänge in Deutschland
- sprunghafter Anstieg ab 1838
- 1842: ca. 1000km
- 1848: ca. 6000km
- danach weiter linearer Anstieg
- 1870: ca. 20000km
- 1914: über 60000km
- sprunghafter Abfall nach 1. Weltkrieg
- danach linearer Rückgang
- 2000-2010: stärkerer Rückgang
Einfluss des Staates auf die Eisenbahn im Kaiserreich
- Gesetzgeber (Rahmenbedingungen, Streckengenehmigung)
- Transportmittel für Militär
- 1848 eine staatliche Strecke
- 1865 sind 48% des Netzes (ca. 3000km) staatlich
- 1870-1884 Aufkauf von Aktien/Verstaatlichung
Geschichte der Eisenbahn in der Weimarer Republik (1919-1933)
- 1920 Gründung Reichseisenbahn
- 1924 Gründung Deutsche Reichseisenbahn-Gesellschaft (DRG)
- hohe Reparationsleistungen
- beginnende Rationalisierung, kaum Streckenerweiterungen
Geschichte der Eisenbahn im Deutschen Reich (1933-1945)
- Förderung Individualverkehr
- parteipolitische Vereinnahmung
- 1937 Verstaatlichung
- Beteiligung der Bahn an Deportation, Krieg, Kraft durch Freude
Geschichte der Reichsbahn in der Nachkriegszeit (1945-1953)
- Betrieb durch Besatzungsmächte
- Aufteilung Bundesbahn und DR
- Reparationsleistungen an Sowjetunion (Gleise, Lokomotiven, Anlagen, Elektrifizierung)
- Mangel an Stahl und Steinkohle
Was für Reparationsleistungen mussten aus dem Eisenbahnwesen heraus geleistet werden?
- im Ostsektor an Sowjetunion
- Gleise (weitreichender Verlust der Zweigleisigkeit)
- Lokomotiven
- Anlagen
- Elektrifizierung