ZGB 641 ff.: Sachenrecht / Basics Flashcards

1
Q

In welche Teile & Abteilungen ist das Sachenrecht unterteilt?

A

1) Herrschaftsrechte an Sachen

1. Abteilung, ZGB 641-729: Eigentum

  • -> ZGB 641 ff.: Inhalt, Umfang, Mehrheit von Eigentümern
  • -> ZGB 655 ff.: Grundeigentum; Rechte aus und Beschränkungen des Grundeigentums
  • -> ZGB 712a ff.: StWE
  • -> ZGB 713 ff.: Fahrniseigentum

2. Abteilung, ZGB 730-915: beschränkte dingl. Rechte

  • -> ZGB 730 ff.: Dienstbarkeit
    = Grunddienstbarkeiten (Nutzniessung, Wohnrecht, Baurecht, Quellenrecht, “andere Dienstbarkeiten”)
    + Grundlasten
  • -> ZGB 793 ff.: Grundpfand
    = inkl. ZGB 836 ff.: Grundpfandrecht v.G.w. (insb. Bauhandwerkerpfandrecht)
  • -> ZGB 884 ff.: Fahrnispfand

3. Abteilung Besitz & Grundbuch

  • ZGB 919 ff.: Besitz
  • -> ZGB 919-921: Begriff und Arten
  • -> ZGB 922 ff.: Tradition & -surrogate
  • -> ZGB 926 ff.: Besitzesschutz; Eigentumsvermutung; Rückforderungsrecht; Verantwortlichkeit aus Nutzung; Ersitzung
  • ZGB 942 ff.: Grundbuch
  • -> ZGB 942 ff.: Einrichtung
    = inkl. ZGB 956a f.: Rechtsschutz
  • -> ZGB 958 ff.: Eintragung
  • -> ZGB 970 f.: Öffentlichkeit des Grundbuchs
  • -> ZGB 971 ff.: Wirkung
  • -> ZGB 974a ff.: Löschung & Änderung der Einträge
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Definition einer Sache?

A

KEINE Legaldefinition!

  1. körperlich abgegrenzt
    = “eigenständig”
  2. körperlicher Gegenstand
  3. Rechtlich & tatsächlich menschlicher Herrschaft unterworfen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Welche Arten von Sachen gibt es?

A

ZGB 713: Fahrnis

  • ZGB 713: Fahrnis
  • ZGB 667 II: Fahrnisbauten
  • ZGB 678 I: Fahrnispflanzen

ZGB 655 II; 943 I: Grundstücke

  • Ziff.1: Liegenschaften
  • Ziff.2: selbstständige & dauernde Rechte im Grundbuch
    -> Definition in ZGB 655 III
  • Ziff.3: Bergwerke
  • Ziff.4: Miteigentumsanteile an Grundstücken
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Definitionen von Fahrnisbauten und Fahrnispflanzen?

A
  • ZGB 667 II: Fahrnisbauten
  • = Wille der Beteiligten, dass es beweglich bleibt / KEINE dauernde, sondern vorübergehende Verbindung mit dem Boden
  • = zB Baracken, Container, Zelte, Hütten, Buden, Gartenschopf
  • ZGB 678 I: Fahrnispflanzen
  • = wie Fahrnisbauten: Wille der Beteiligten, dass KEINE bleibende Verbindung mit dem Boden entstehen soll
  • = zB Baumschule
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was ist ein Bestandteil? Welche Rechtsfolge hat diese Qualifikation?

A

ZGB 642 II: Bestandteil

  • = “Sache gehört nach Verkehrsauffassung zusammen”
  • Kann NICHT von Hauptsache getrennt werden, OHNE diese zu beschädigen, zu zerstören oder zu verändern
  • = dauernde, körperliche Verbindung
  • UND innerer/ funktioneller/ wirtschaftlicher Zusammenhang
  • = zB

– Pneus am Auto (ABER Zugehör, FALLS demontiert)

– Bauten; Pflanzen; Quellen; Grundwasser auf einem Grdstck;

–Stockwerke eines Gebäudes;

– eingebaute Materialien;

– natürliche Früchte eines Baums;

– vermischte Sachen

  • ZGB 642 I: Rechtsfolge: Derselbe Eigentümer!
    = “Akzessionsprinzip”
  • -> KEINE separate Verpfändung
  • -> bspw. fällt Eigentumsvorbehalt einer verkauften Sache (zB Fenster) dahin, sobald sie integriert wird
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist ein Zugehör? Rechtsfolgen der Qualifikation?

A

ZGB 644 f.: Zugehör

  • “bewegliche Sache, die zur Hauptsache dazugehört”
  • äusserlich locker verbunden -> kann OHNE Beschädigung o.ä. von Hauptsache getrennt werden
    <-> Bestandteil
  • ZGB 644 II: Subordinationsverhältnis
    = Zugehör dient zur “Bewirtschaftung, Benutzung ODER Aufbewahrung der Hauptsache”
    -> bestimmt sich nach “Verkehrsauffassung ODER dem klaren Willen des Eigentümers”
  • ZGB 644 III: Vorübergehende Trennung schliesst Zugehör-Qualität NICHT aus
  • ZGB 645: Keine Verbrauchssachen o.ä.
  • zB

– abmontierte Winterpneus (ABER Bestandteil, FALLS am Auto)

– Waschmaschine
.

ZGB 644 I, Rechtsfolge:

  • Verfgüngen über Hauptsache betreffen grds. auch Zugehör
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Warum ist die Unterscheidung Fahrnisbaute, Fahrnispflanz, Bestandteil und Zugehör von Bedeutung?

A

Anwendung des Akzessionsprinzips iSv ZGB 667 II ODER NICHT
-> NUR beim Bestandteil volle Geltung

  • wenn bspw. ein Grdstck verkauft wird, auf dem ein Bonsai-Baum und ein Gartenschopf steht, betrifft der Eigentumsübergang entweder alles ODER NUR Teile
  • -> ist der Bonsai ein Bestandteil, geht er über; als Fahrnispflanze (zB weil Grdstck = Baumschule), geht sie nicht ohne weiteres über
  • -> ist der Gartenschopf zB am Haus angebaut ODER ist er dauernd mit dem Boden fest verbunden und daher Bestandteil, geht er über; als Fahrnisbaute dagegen schon
  • wenn bspw. ein Auto verkauft wird, betrifft der Verkauf sicher die Bestandteile und möglicherweise auch das Zugehör; letzteres ist jedoch dispositiv (ZGB 644 I)
  • wenn ein Tuning-Hersteller einen Auspuff mit Eigentumsvorbehalt verkauft, kann er diesen NICHT mehr geltend machen, FALLS Auspuff verbaut, weil Bestandteil; gleiches gilt beim Scheibenwasserverkäufer (Vermischung -> Bestandteil)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was sind beschränkte dingliche Rechte? Welche gibt es?

A
  • Beschränkte dingl. Rechte
    = Teilherrschaft über eine Sache
    = Belastung des Eigentums
    = Pfand oder Dienstbarkeit
  • NC der beschränkten dingl. Rechte

– ZGB 730 ff.: Dienstbarkeiten (PersonalD ODER GrundD)

– ZGB 782 ff.: Grundlast

– ZGB 793 ff: Pfand (Fahrnispfand ODER Grundpfand)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was ist Typenzwang und was ist Typengebundenheit?

A
  • Typenzwang = NC der Sachherrschaftsinstitute
    -> KEINE “dingl. Rechte sui generis”
  • Typengebundenheit: die Regeln eines Instituts sind anzuwenden; Spielräume NUR, wo das Gesetz diese gewährt
    -> PRAXIS: Spielräume werden zT grosszügig angenommen (zB fiduziarisches Eigentum; Hypothekarobligation auf den Inhaber; irreguläre Pfandrechte)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Nach welchem Ober- und welchen zwei Unterprinzipien wird Eigentum übertragen?

A
  • “Oberprinzip:” Publizitätsprinzip
  • Traditionsprinzip = Publizität durch Besitz
  • Eintragungsprinzip
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Welche 2 Arten des Eintragungsprinzips gibt es?

A
  • Absolut / konstitutiv
  • Relativ / Recht entsteht OHNE Eintragung, ABER weitere Vfg. benötigen Eintrag
  • -> ZGB 656 II: Erwerb Grdstck OHNE Rechtsgeschäft

– Erbgang, Urteil etc.

– iVm ZGB 731 II+III: Erwerb Grunddienstbarkeit OHNE Rechtsgeschäft

– iVm ZGB 746 II: Erwerb Nutzniessung OHNE Rechtsgeschäft

– iVm 781: Erwerb Dienstbarkeit OHNE Rechtsgeschäft

  • -> ZGB 836 ff.: unmittelbare gesetzliche Grundpfandrechte
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Insb. in welchem Fall herrscht das Eintragungsprinzip bei Fahrnissen?

A

p.m.: Eintragungsprinzip = Teil des Publizitätsprinzips

  • ZGB 715: Eigentumsvorbehalt
    = “Eigentumsvorbehaltsregister” beim Betreibungsamt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was ist zu tun bei ungültigem Grundgeschäft bei Grundstücken? Bei Fahrnissen?

A
  • Grdstcke: ZGB 975, Grundbuchberichtigungsklage
    = Feststellungsklage iSv ZPO 88
    -> Aktivleg: in (dingl.) Rechten verletzte Person
  • Fahrnisse: ZGB 641, Vindikationsklage
    = Leistungsklage iSv ZPO 89
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was ist das Anciennitätsprinzip?

A

Anciennitätsprinzip

= das früher eingetragene (beschränkte) dingl. Rechten geht vor

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was ist das Akzessions- und was das Akzessorietätsprinzipg?

A
  • Akzessionsprinzip = in ZH stehende Sachen bilden zusammen eine Sache

-> gilt überall

-> positiv normiert u.a. für Bestandteile (ZGB 642 I); Bauten, Pflanzen und Quellen eines Grdstcks (ZGB 667 II)

  • Akzessorietätsprinzip = Rechtl. Bestand & Schicksal des Pfandrechts hängt von der zugrundeliegenden Forderung ab
  • -> Höhe Forderung = max. des eintragbaren Pfands
  • -> ZGB 816 II; 894: Verfallklausel
    = Eigentum an Pfandsache kann NICHT übergehen bei Ausbleiben der Befriedigung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly