Zelle und Gewebe Flashcards

1
Q

Zelle Allgemeines

A

Kleinste Grundeinheit des Lebens Grundeigenschaften = Wachstum, Entwicklung, Erneuerung, Reproduktion Zellstoffwechsel welcher der Energiegewinnung dient Fähigkeit zur Kommunikation Einzeller und Vielzeller

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2
Q

Einzeller

A

= Prokaryoten Lebewesen ohne Zellkern DNA ringförmig angeordnet Keine membranumhüllten Organellen Keine sexuelle Fortpflanzung Bspw. Bakterien

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3
Q

Vielzeller

A

= Eukaryoten Klar erkennbarer Zellkern, Zellkernhülle und Zytoplasma Algen, Pilze, Pflanzen, Tiere, Menschen

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4
Q

Aufbau einer Zelle

A

Zellkern, Zytoplasma, Zellmembran Im Zytoplasma sind die Zellorganellen ER Golgi-Apparat Ribosomen Lysosomen Zentrieren Mitochondrien Zytoskelett

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5
Q

Zelle im Bild

A

Eukaryotische Zelle mit Zellorganellen.
Einige Zellbestandteile, die im Schnittpräparat zweidimensional erscheinen, sind zum besseren Verständnis dreidimensional und vergrößert.

1 = Kern mit Hetero- (dunkel) und Euchromatin (heller) sowie Nukleolus;

2 = Golgi-Apparat;

3 = Mikrovilli (mit Glykokalix),

4 = Sekretgranulum mit Exozytose;

5 = Zentriolen;

6 = Kinozilie;

7 = Zonula occludens;

8 = Zonula adhaerens;

9 = Lysosom;

10 = glattes endoplasmatisches Retikulum;

11 = Peroxisom;

12 = Gap Junction;

13 = Endozytose;

14 = Desmosom;

15 = Glykogen; 16 = Interzellulärspalt;

17 = Zelleinfaltung;

18 = Teile der Basalmembran;

19 = Polysomen;

20 = Hemidesmosom; 21 = Mikrotubuli und Keratinfilamente;

22 = Mitochondrium;

23 = raues endoplasmatisches Retikulum;

24 = multivesikulärer Körper

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6
Q

Aufbau Zellmembranen

A

Lipid-Doppelschicht

fettlösliche Anteile sind einander zugewandt

wasserlösliche sind an der Außenseite der Membran

in der Zellmembran sind Eiweiße verankert = verschiedene Funktionen

20-80% der Masse der Membran sind Eiweiße

intergrale Proteine = durchziehen die gesamte Membran, dienen dem Stofftransport, Ionenkanäle, Wasserkanäle, Transporter, Membranpumpen

periphere Proteine = innen oder außen an der Membran, Rezeptorfunktion, erkennen extrazelluläre Signalmoleküle und nehmen diese auf, Kommunikation

Glykoproteine = zum extrazellulären Raum ausgerichtet, bilden Glykokalix, genetische festgelegt und sehr spezifisch, Unterscheidung eigen via. fremd

Cholesterin = für Fluidität der Membran essentiell

Innenseite der Membran ist fest mit Zytoskelett verbunden

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7
Q

Aufgaben Zellmembran

A

Äußere Begrenzung der Zelle

Schutz nach außen

Rezeptoren zur Kommunikation

Impulsgenerator für AP, Leiter von Potenzialänderungen, Isolator

konstantes Milieu innerhalb der Zelle

selektiv permeabel = durchlässig für bestimmte Stoffe

auch im Zellinneren wo sie Zellorganellen umschließen

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8
Q

Zytoplasma

A

Substanz der Zelle

ais flüssigem Inhalt = Zytosol

im Zytosol Zellorganellen und Zytoskelett

Zytosol zu 80% aus Wasser

Proteine, Lipide, KHVerbindungen, RNA, anorganische Stoffe

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9
Q

Ribosomen

A

15nm groß

schwimmen im Zytosol oder sind an ER gebunden

aus RNA und Proteinen

Hauptaufgabe ist Proteinbiosynthese

produzieren Eiweiße für Zellbedarf

Produzieren Enzyme, Hormone. Abwehrstoffe

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10
Q

ER

A

Dreidimensionales Hohlraumsystem aus Membranen

raues und glattes ER

Bildung von Proteinen für azellmembranerneuerung und zum Transport nach außerhalb der Zelle

glattes ER bildet Fette in der Leber, Hormone, außerdem Speicherung von Kalzium in quergestreifter Muskulatur = sarkoplasmatisches Retikulum

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11
Q

Golgi Apparat

A

Mehrere gestapelte Membransäckchen (Diktyosomen)

in der Nähe des Zellkerns

Hohlraumsystem

Vorbereitung von Proteinen für den Transport

beteiligt an Lysosombildung

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12
Q

Lysosomen

A

Kleine, membranumschlossene Organellen, die durch Abschnürungen aus dem Golgi-Apparat entstehen und als Abfalleimer der Zelle fungieren

enthalten hydrolytische Enzyme

in erster Linie mit Verdauung von Schadstoffe beschäftigt

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13
Q

Peroxisomen

A

Kleine membranumschlossene Organellen, die durch Abschnürung aus dem ER entstehen

teilungsfähig

verfügen über besondere Enzyme für Fettsäureabbau und zur Elimination freier Radikale

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14
Q

Mitochondrien

A

Runde bis längliche Körper

mit Doppelmembran ausgestattet

dienen der Energiegewinnung

im Inneren eigene Ribosomen und ringförmig angeordnete DNA
stammen aus mütterlicher Eizelle

viele in Herzmuskulatur, Nierentubuli, Spermiengeißeln

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15
Q

Zytoskelett allgemein

A

Jede Zelle im Inneren dreidimensionales Netz aus stützenden und strukturbildenden Elementen = Gesamtheit ist Zytoskelett

aus Proteinen

spezifische Filamente des Zytoskeletts: Mikrotubuli, Mikrofilamente, Intermediärfilamente

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16
Q

Mikrotubuli

A

Lange, röhrenförmige Gebilde, welche die Zellform beeinflussen, für Bewegung wichtig sind und Transportvorgänge unterstützen

aus Tubulin

bestandteil von Kinozilien, Mitosespindeln, Zentriolen

Leitschienen für axonalen Transport

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17
Q

Mikrofilamente

A

Fadenförmige Strukturen aus Aktin

an innerzellulären Transportprozessen und Ausbildung von Mikrovilli beteiligt

ermöglichen Muskelkontraktion, Zellmotilität und Phagozytose

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18
Q

Intermediärfilamente

A

Prozeinstrukturen zur mechanischen Stabilität der Zelle

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19
Q

Zellfortsätze

A

Ausstülpungen der Zellmembran mit unterschiedlichen Aufgaben

kinozilien, Mikrovilli

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20
Q

Kinozilien

A

Bewegliche Zellfortsätze aus Mikrotubuli

in Luftröhrenschnitt, Eileiter

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21
Q

Mikrovilli

A

Fadenförmige Zellfortsätze

Oberflächenvergrößerung der Zelle

nur eingeschränkte Bewegung
in Darm und Nierentubuli

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22
Q

Zentriol

A

Proteingebilde, dass sich in Zellkernnähe aufhält und für Organisation des Erbgutes während er Zellteilung zuständig ist

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23
Q

Zellkern

A

= Nukleus

Kommandozentrum der Zelle

enthält genetische Information

besitzt Doppelmembran

Innenmembran mit Mikrofilamenten ausgekleidet, stabilisiert Kerninhalt

äußere Schicht von Teilen des Rauchen ER gebildet, Kontakt zur restlichen Zelle

Kernporen zum Stoffaustausch

gefüllt mit Karyoplasma, das Chromatin, Kernkörperchen, Nukleolus enthält

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24
Q

Chromosomen allgemein

A

Träger der Erbanlage

Gesamtheit = Chromatin

Euchromatin (genet. aktive Substanz) und Heterochromatin (an Proteine gebunden und inaktiv)

menschliche Zellen = 46 Chromosomen in 23 Paaren = diploider Satz

22 homologe Chromosomen oder Autosomen

1 Paar Gonosomen

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25
Q

Aufbau von Chromosomen

A

2 Chromosomenhälften, die am Zentromer zusammenlaufen

in der Mitte des Zentromers = Kinetochoren

4 Arme, zwei lange und zwei kurze

am Ende Telomere = Stabilität des Chromosoms

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26
Q

Zellteilung allgemein

A

Mitose vs. Meiose

Mitose: Regeneration und Erneuerung von Zell- und Gewebsdefekten, Wachstum

Meiose: Vorbereitung der Gonosomen auf Befruchtung

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27
Q

Mitose

A

Häufigste Art der Zellteilung = Ergebnis zwei Tochterzellen

ca. 2 Stunden

erbgleiche Weitergabe des genetischen Materials

Interphase: Replikation der DNA, zwischen zwei Mitosen

Prophase: DNA verkürzt und verdichtet, Auflösung Nukleolus und Golgi Apparat, Spindelapparat setzt an Chromosomen an, Auflösung der Kernmembran

Metaphase: Spindelapparat an Zellpolen, Organisation der Chromosomen in der Äquatorialebene

Anaphase: Verkürzung der Fäden des Spindelapparates, Chromosomenhälften werden zu den Polen gezogen

Telophase: Organisation der Chromatiden um die Zellpole, Entspiralisierung, Zelle wird in zwei Teile abgeschnürt, Ausbildung der Kernmembran, Nukleolen und anderer Zellbedtandteile

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28
Q

Meiose

A

Nur von Gonosomen vollzogen

Halbierung des diploiden Chromosomensatzes = haploider Chromosomensatz

2 Reifeteilungen = vier Tochterzellen

Erste Reifeteilung = Halbierung des Chromosomensatzes

Prophase: hier sehr viel länger, paarweise Lagerung der Chromosomen, väterliche und mütterliche nebeneinander, Crossing over

Metaphase: Anordnung in Äquatorialeben

Anaphase: homologe Chromosomen wandern zu den Polen

Teleophase: zwei Zellen mit haploidem Chromosomensatz

zweite Reifeteilung: = Mitose, zwei weitere Zellen entstehen

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29
Q

Apoptose

A

= programmierter Zelltod

Zelle stirbt innerhalb weniger Stunden

keine Entzündungsreaktion

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30
Q

Grundlagen der Genetik

A

Jede Zelle aus 23 Chromosomenpaaren, zur Hälfte mütterlicher und väterlicher Herkunft

22 Autosomen, 1 Paar Gonosomen

Genotyp: Gesamtheit der genetischen Information

Phänotyp: äußeres Erscheinungsbild

Gene die an der selben Stelle liegen = Allele

homozygot vs. Heterozygot

dominant vs. Rezessiv

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31
Q

Zelldifferenzierung

A

Fähigkeit aus einer Stammzellen einen gesamten Organismus wachsen zu lassen = omi- oder Totipotenz

mit zunehmenden Teilungsschritten Verlust dieser Fähigkeit = pluri- und multipotente Stammzellen

aus diesen Entwicklung vieler verschiedener Zellen, aber nicht mehr in alle

Zelldifferenzierung = spezifisches Aussehen, Funktion, Form, Strukturausstattung

Grund für die Differenzierung genetisch determiniert

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32
Q

Desmosomem

A

= Verankerungsknöpfe, Maculae adhaerentes

punktartige Verbindungen zwischen zwei Zellen

dadurch Annäherung zweier stellen bis auf wenige Nanometer

mechanische Verbindung von Zellen untereinander

an Körperstellen die besonderer mechanischer ybelastung Stand halten müssen

ähnliche Strukturen, die Zelle mit extrazellulärer Matrix verbinden = Hemidesmosomen

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33
Q

Tight Junction

A

= zonulae occludentes

Proteinfäden, die benachbarte Zellen aneinander binden und sehr engen Kontakt zwischen den Zellen herstellen

sehr wichtige Stoffaustauschbarriere, verhindern parazellulären Transport

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34
Q

Gap Junction

A

= Nexus, elektrische Synapsen

Tunnelproteine

ermöglichen Stoffaustausch von kleinen Molekülen

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35
Q

Diffusion

A

Passiver Prozess

Teilchenwanderung vom Ort der höheren zum Ort der niedrigeren Konzentration

auch durch permeable Membranen

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36
Q

Osmose

A

Passiver Prozess

das Lösungsmittel wandert über eine semipermeable Membran und gleicht so die Konzentration an

vom Ort der niedrigeren zum Ort der höheren Konzentration

Wassersäulendruck steigt durch Einstrom von Wasser am Ort der höheren Konzentration. Hydrostatische Differenz zwischen beiden Räumen = osmotischer Druck

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37
Q

Osmolarität

A

Molkonzentration aller in einem Liter Lösung wirksamen Moleküle

38
Q

Osmotischer Druck

A

Der Druck den man benötigt, um das höhere Volumen zum Ausgangsort zurückzubefördern

39
Q

Hydrostatischer Druck

A

Gewichtsdruck einer Flüssigkeit

40
Q

Kolloidosmotischer Druck

A

Der Druck der durch Kolloide entsteht.

kolloide üben Druck aus um sich an Wasser zu binden

41
Q

Filtration

A

Passiver Prozess

Flüssigkeit wird durch semipermeable Membran von einem Raum A in einen Raum B verschoben

feste und flüssige Stoffe werden getrennt

42
Q

Na+/K- Pumpe

A

Aktiver Prozess

unter Verbrauch von ATP werden Ionen gegen ein Konzentrationsgefälle transportiert

Pumpe ist ein integrales Protein

drei Na+ Ionen werden heraus, zwei K- Ionen in die Zelle transportiert

durch das Ungleichgewicht der Ladungen beidseits der Zellmembran, entsteht ein elektrisches Potenzial = Voraussetzung für die Erregbarkeit der Zelle

43
Q

Exozytose

A

Ausschleusung größerer Mengen von Substanzen

in Vesikel verpackt, Verschmelzung mit Zellmembran, entlassen nach außen

44
Q

Endozytose

A

Partikel werden von außen nach innen transportiert

Umkehrprozess der Exozytose

45
Q

Transzytose

A

Stoffe werden per Endozytose aufgenommen, durch die Stelle transportiert und per Exozytose wieder entlassen

46
Q

Gewebe allgemein

A

Verband von Zellen mit gleichen oder ähnlichen Funktionen und Aufbau

parenchymatöse Organe: aus Organzellen mit bestimmter Funktion, mit BGW zusammengehalten

muskuläre Hohlorgane: innen hohl, außen mit dicker Muskelschicht versehen

gruppe von Organen mit ähnlicher Funktion = Trakt oder Apparat

ein System beschreibt funktionell zusammengehörige Einrichtungen

47
Q

Entwicklung der Gewebearten

A

Entwicklung aus den Keimblättern

Entoderm: = Inneres Keimblatt

Verdauungstrakt, Drüsen, Atemtrakt, Harnblase, Hanröhre

Mesoderm: = mittleres Keimblatt

Binde- und Stützgewebe, Muskelgewebe, Herz, Blutgefäße und -körperchen, Lymphknoten, Niere, Milz

Ektoderm: = äußeres Keimblatt

Haut, Nervensystem, Sinnesorgane

48
Q

Epithelgewebe allgemein

A

Epithelien bilden zusammenhängende Zellagen

sitzen einer Basalmembran auf

unterliegen meist einer ständigen Erneuerung

durch Diffusion ernährt

Oberflächenepithel, Drüsen- und Sinnesepithel

Funktionen: Begrenzung nach außen, mechanische Stabilität, Schutz vor Austrocknung, Schutz vor Eindringen von fremden Organismen, Aufnahme von lebensnotwendigen Stoffen

Abgabe von Enzymen durch das Drüsengewebe, Kommunikation durch Aufnahme und Verarbeitung von Reizen

49
Q

Oberflächenepithelien allg.

A

Bedecken Oberflächen, kleiden Hohlorgane aus

navh Form- und Schichten/Reihenbildung benannt

50
Q

Einschichtiges Plattenepithel

A

Niedrige, breit ausgedehnte Zellen, begünstigen Gasaustausch und Zelldurchtritt

in Lungenbläschen, Herz- und Gefäßinnenraum, Lymphgefäßen, anderen Körperhöhlen als Serosa, Gelenkhöhlen als Auskleidung der Innenseite

51
Q

Mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel

A

Aus mehreren Schichten, die von Basalmembran nach oben wachsen und dann abgestoßen werden

mechanisch beanspruchbar

Mundschleimhaut, Speiseröhre, Vagina, Anus

52
Q

Mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel

A

Ähnelt unverhorntem Plattenepithel, zeigt aber beim Wachstum von den untersten in die oberen Schichten eine Verhornung

Transitzeit ca. 30 Tage

gute mechanische Belastbarkeit, Hornlamellen sind widerstandsfähig gegen Säuren und Austrocknung

an der Hautoberfläche

53
Q

Übergangsepithel

A

Nur in ableitenden Harnwegen, kann sich wechselnden Dehnungsverhältnissen anpassen

mind. Drei Lagen Zellen, wobei sie von unten nach oben an Größe zunehmen

54
Q

Prismatische Zellen

A

Schutz des Gewebes, stoffwechselaktiv

Resorptions- und/oder Sekretionsfunktion

isoprismatische bzw. Kubische und hochprismstische Zellen

isoprismatische Zellen sind so hoch wie breit, in Nierentubuli und Sammelrohren

hochprismatische als Zylinderepithel im Magen-Darm-Trakt

55
Q

Flimmerepithel

A

Aus hochprismatischen Zellen, zweireihig angeordnet, untere Reihe als Ersazschicht

zwischen Zellen sind Becherzellen eingelassen, für Schleimproduktion zuständig

in Atemwegen, Nebenhoden und Eileiter

56
Q

Drüsenepithelien

A

Hochspezialisierte Epithelien

Bildung, Speicherung, Ausschleung von Sekreten

exokrine Drüsen: Sekretabgabe ins Lumen

Schweißdrüsen, Duftdrüsen, Talgdrüsen der Haut

endokrine Drüsen: Sekret gelangt direkt ins Blut, Hormondrüsen

Hypophyse, Epiphyse, Nebennierenhormon, Schilddrüse

seröse Drüsen: produzieren eiweißreiches, sehr dünnflüssiges Sekret

Ohrspeicheldrüse, Bauchspeicheldrüse

muköse Drüsen: produzieren zähen Schleim, dient der Gleitfähigkeit

Magendrüsen, Drüsen der Speiseröhre

seromuköse oder mukoseröse Drüsen produzieren gemischte Sekrete

Unterzungen und Unterkieferdrüse

57
Q

Sinnesepithelien

A

Geschmacksknospen, Sinneszellen des Riech-, Gleichgewichts- und Hörorganes

58
Q

Bindegewebe allgemein

A

Entwicklung aus embryonalem Mesenchym

besteht aus zellulären Elementen und EZM

EZM aus Fasern und Grundsubstanz

59
Q

Fasern des Bindegewebes

A

Aus Eiweißfäden, die mit Zuckerbestandteilen durchsetzt sind

kollagene Fasern: Proteinbestandteile, die neben dem EZR in Kapseln, Sehnen, Faszien, Knorpel und Knochen zu finden sind

zu Bündeln zusammengefasst, Zugfestigkeit

Elastische Fasern: Proteinstruktur, extrem dehnbar

zahlreich in Lunge und großen Arterien

retikuläre Fasern: zarte gitterartig-schwammige Struktur

in Milz, Lymphknoten, Eingeweideorganen

60
Q

Grundsubstanz

A

= Kittsubstanz

formlos und farblos

füllt Zellzwischenräume aus

aus GAG, Glykoproteinen und v.a. Proteoglykanen

Proteoglykane negativ geladen, binden sehr viel Wasser und Elektrolyte = Zähigkeit der Grundsubstanz

61
Q

Zellen des Bindegewebes

A
62
Q

Kollagenes Bindegewebe

A

Lockeres und straffes

lockeres als Füllgewebe zwischen Organen, Verschiebeschicht und Wasserspeicher

sn Entzündungsreaktionen beteiligt

straffes hat vor allem mechanische Aufgaben, in Sehnen, Bändern und Faszien

63
Q

Retikuläres Bindegewebe

A

Gitterwerk in dem vorwiegend weiße Blutkörperchen eingelagert sind

in Milz, Knochenmark, Tonsillen, Lymphknoten

64
Q

Fettgewebe

A

Speicherform des Bindegewebes

stark durchblutet

weißes und braunes Fettgewebe

weißes Fettgewebe = Speicherfett, Baufett, Schutz für innere Organe

braunes Fettgewebe: zitterfreie Wärmebildung

Fettmenge hormonell reguliert, unterliegt Geschlechts- und Altersschwankungen

kinder weniger, im Alter mehr

Fettgewebe selbst hormonell aktiv = bildet Östrogene, Leptin, Angiotensin II, Zytokine

65
Q

Knorpelgewebe

A

Aus Zellen, Kollagenen Fasern und Grundsubstanz

von Chondroblasten produziert = teilungsfähige Zellen, bilden Grundsubstanz, enthält Glykoproteine, GAG, Proteoglykane

in Gelenken, Atemwegen, Ohrmuschel, Zwischenwirbelscheiben

Durch Knorpelwachstum Einschluss der Chondroblasten in Lakunen oder Knorpelhöhlen = dann Chondrozyten, besitzen Zellausläufer und können Grundsubstanz bilden

reifer Knorpel = bradytrophes Gewebe, keine Nerven, keine Gefäße, von Knorpelhaut umgeben = Ernährung, außerdem durch Synovialflüssigkeit

begrenzte Regeneration

66
Q

Hyaliner Knorpel

A

Bläulich-milchig

niedrige Zug-, hohe Druckfestigkeit

im Nasenknorpel, Kehlkopf, Trachealspangen, Gelenküberzug, Bestandteil des fetalen und Neugeborenen Skeletts

67
Q

Elastischer Faserknorpel

A

Elastinhaltig

hohe Biegsamkeit

kehldeckel, äußerer Gehörgang, Ohrmuschel

68
Q

Faserknorpel

A

Kollagenhaltig, geringer Wasser- und Zellanteil

hohe Zugfestigkeit

Bandscheiben, Wirbelsäule, Menisken

69
Q

Knochengewebe

A

Aktives Gewebe = ständiger Auf- und Abbau

aus Zellen, Kollagenen Fasern und Grundsubstanz

Osteoblasten: bauen an

Osteoklasten: bauen ab

Osteozyten: erhalten

Osteoblastenaktivität von Vitamin D und Wachstumsfaktoren stimuliert

Osteoklasten durch Parathormon

25% Proteinanteil, 65% Mineralien, 10% Wasser

Zusammensetzung von Stoffwechseleinflüssen, Hormonlage und Ernährungsustand abhängig

70
Q

Geflecht- bzw. Faserknochen

A

Beim Fetus

geringer Mineralanteil

unreifer Knochen

beim Erwachsenen nur noch an Schädelnähten und Felsenbein

71
Q

Lamellenknochen

A

Lammellenartiges Aussehen

in allen Knochen des Erwachsenen

reifer Knochen

72
Q

Muskelgewebe

A

Ermöglicht aktive Bewegung und aufrechte Körperhaltung

produziert Wärme

Muskelmasse unterliegt Geschlechts- und Altersunterschieden

aus Myozyten, die kontraktile Elemente besitzen

73
Q

Glatte Muskulatur

A

In Eingeweideorganen, Gefäßen, Auge, Haarmuskeln

kennzeichen:

Spindelförmige Muskelzelle

Länge 20–200 µm

Zellkern liegt zentral

Innervation erfolgt über das vegetative Nervensystem (Sympathikus, Parasympathikus)

Unterliegt weitgehend nicht der willkürlichen Kontrolle

Kontrahiert sich langsam

Besitzt einen höheren Ruhetonus

In einigen Geweben wie Darm oder Harnleiter sind die Zellen mit Gap Junctions miteinander gekoppelt → Erregung breitet sich peristaltisch auf die gesamte Muskelgruppe aus

74
Q

Quergestreifte Muskulatur

A

Skelettmuskulatur

Vielkernige Muskelfaser

Länge bis zu 15 cm

Zellkerne liegen peripher

Innervation erfolgt über das somatische Nervensystem (Spinal-, Hirnnerven)

Beinhaltet Myoglobin, das Sauerstoff binden und speichern kann

Zur schneller Kontraktion fähig

Ermüdbar

75
Q

Herzmuskulatur

A

Herz

Länge von 20–100 µm

Zellkern liegt zentral

Innervation erfolgt über das vegetative Nervensystem

Schnelle Kontraktion

Nicht ermüdbar

Zellen sind unregelmäßig verzweigt, aber untereinander durch die Disci intercalares (Glanzstreifen) verbunden

76
Q

Muskelfeinbau

A

Von derber Muskelfaszie umhüllt

straffes, kollagenes Bindegewebe, hält Muskel zusammen und gewährleistet Verschieblichkeit gegen Umgebung

unter Muskelfaszie liegt Epimysium = Verschiebeschicht zwischen Muskelfaszie und Muskelfaserbündeln

Muskelfaserbündel nächst kleinere Baueinheit

aus mehreren 100 Muskelfasern zusammengesetzt

vom Perimysium umgeben

bestehen aus Kollagenen Fasern und führen Gefäße und Nerven

angeschlossen an Perimysium ist Endomysium = umwickelt jede Muskelfaser und führt Nerven und Gefäße

jede Muskelfaser von Sarkolemm umgeben

Muskelfasern aus Myofibrillen, diese aus Sarkomeren = kleinste kontraktile Einheit

durch Z-Streifen voneinander getrennt

Sarkomere aus Myofilamenten, regelmäßig angeordnet, bilden Querstreifung aus

Myofilamente aus Proteinmolekülen, Aktin und Myosin, wichtig für Muskelkontraktion

77
Q

Kontraktion eines Muskels

A

Voraussetzung ist Stimulation durch motorische Nervenzelle = Motoneuron

erfolgt über synaptische Verknüpfung mit Muskelzelle = motorische Endplatte

Ein Neuron versorgt mehrere Fasern = motorische Einheit

Ausschüttung von Acetylcholin in synaptischen Spalt, Bindung an Rezeptor an Zellmembran der Muskelzelle, Impulsübetragung ins Zellinnere, Kalziumausschüttung aus sarkoplasmatischem Retikulum, ATP Verbrauch, nach Stimulazion kurze Refraktärzeit

Tätigkeit auf permanente Energiezfuhr angewiesen, zunächst ATP, dann Spaltung von Kreatininphosphat, dann Abbau von Glukose aerob und anaerob, anaerob führt z Laktatbildung und CO2, führt zu Gefäßdilatation, außerdem Anstieg Herz- und Atemminutenvolumen = bessere Versorgung des Muskelgewebes

78
Q

Nervenzellen

A

= Neurone

generieren und leiten elektrische Impulse

Gesamtheit aller Nervenzellkörper (Somata) = graue Substanz

weiße Substanz = Axone und Dendriten

79
Q

Aufbau eines Neurons

A

Zellkörper (Soma, Perikaryon): enthält Zellkern und ER (Nissl-Schollen); Produktion von Neurotrransmittern, pro NZ nur eine Art von Transmitter

Dendriten: Zellfortsätze, Ort des Erregungsempfanges, verschicken Impulse ans Soma

Axon: zieht zu anderen Nerven-, Muskel- oder Drüsenzellen, Weiterleitung der Erregung bis zur Synapse, wird Axon von Gliascheide umgeben = Nervenfaser

80
Q

Synapse

A

Kontaktstelle zur Erregungsübertragung

am Axon synaptischer Endkolben mit vielen Mitochondrien und Transmittern

ankommende Erregung führt zur Transmitteraussvhüttung in synaptischen Spalt, Anbindung an Rezeptoren der postsynaptischen Membran und Weiterleitung an Folgezelle

d.h. Übersetzung elektrischer Impulse in chemische und Weiterleitung auf Folgezelle

Neurotransmitter können erregend oder hemmend sein

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Q

Transmitter

A

Adrenalin und Noradrenalin = erregend

Acetylcholin = erregend

Dopamin = erregend

Glutamat = erregend

GABA = hemmend

Serotonin = erregend

82
Q

Nervenzellarten

A

Afferenzen: Impulse zum Gehirn

sensorische und sensible Fasern

sensorisch = Sehen, Hören, Riechen, Schmecken = Hirnnerven

sensibel = Berührung, Druck, Temperatur = Hirn- und Spinalnerven

Efferenzen: vom Gehirn zum Organ

  1. Motoneuron (Pyramidenbahn), führt vom Gyrus praecentralis zum Vorderhorn des Segments und endet am 2. Motoneuron

dieses beginnt am Vorderhorn, verlässt RM an Ventralseite und zieht im peripheren Nerv zum Erfolgsorgan

83
Q

Gliazellen

A

Neuroglia ebenfalls am Aufbau des NS beteiligt

übernehmen mechanische Aufgaben wie Stützfunktion, regulieren Ernährung und Aktivität der Nervenzellen und dienen der elektrischen Isolierung, Ausbildung Blut-Hirn-Schranke, Narbenbildung und Abwehrfunktion

84
Q

Astrozyten

A

Stützzellen des NS

dienen Stoffaustausch, regulieren Kaliumhaushalt, Phagozytose, Blut- Hirn-Schranke

85
Q

Oligodendrozten

A

Bilden Myelinscheide

zusammen mit Astrozyten = Makroglia

86
Q

Ependymzellen

A

Kleiden mit Liquor gefüllte Holhräume im ZNS aus

87
Q

Hortega Zellen

A

= Mikroglia

sessile Makrophagen, Phagozytose

88
Q

Schwann-Zellen

A

Bilden Myelinschicht im PNS

89
Q

Myelinisierung

A

Im ZNS von Oligodendrozyten, im PNS von Schwann-Zellen ausgehend

myelin stellt Zellmembranen dar, besteht aus Fett und Proteinen

markhaltige Nervenfasern: Markscheide um jedes Axon, das aus mehreren Lagen besteht

Ranvier-Schnürringe zwischen zwei Schwann-Zellen, hier auch kein Myelin, Lücken für saltatorische Erregungsausbreitung notwendig (80m/s)

marklose Nervenfasern: Gliazelle umhüllt mehrere Axone, keine Markscheide, im vegetativen NS, Erregungsweiterleitung kontinuierlich, Nervenleitgeschwindigkeit langsam

90
Q

Erregungsgenerierung und -Weiterleitung

A

Voraussetzung sind Ruhe- und Aktionspotenziale

hierfür Ladunsgverteilung Grundlage: in Zelle hohe Kaliumkonzentration, niedrige Natriumkonzentration und viele Anionen

außerhalb der Zelle umgekehrt, daher Spannungsdifferenz

Ruhepotenzial: ungleiche Verteilung von Natrium und Kaliumionen Voraussetzung, wird durch Natrium-Kalium-ATPase aufrechterhalten

Entstehung unterschiedlicher Konzentrationen, daher entstehen Diffusionskräfte

aber Zelle nicht immer für alle Ionen durchlässig

in Ruhe Natriumkanäle verschlossen, Kaliumkanäle offen

Kalium diffundiert so vom inneren der Zelle (höhere Konzentration) ins äußere

außen Ansammlung positiver Ladungen, Potenzial = -70-90mV

viele negative Ladungen außen, Kaliumausstrom kommt zum Ende = Gleichgewicht zwischen Ein- und Ausstrom

Erfolgt ein Impuls, führt das zu einer Potenzialveränderung der NZ

Variante 1: Potenzialänderung noch weiter ins Negative, bis -110mV = Hyperpolarisation, erfolgt durch inhibitorische Synapsen, die an Folgezelle inhibitorisches postsynaptisches Potenzial (IPSP) auslösen, dann Öffnung Kalium- und Chloridkanäle, Kalium raus, Chlorid rein

Variante 2: Depolatisation durch erregende Synapsen der Zelle, lösen an Folgezelle exzitatorisches postsynaptisches Potenzial (EPSP) aus, Ausbildung AP, Ladungsumkehr, Schellenwert für AP -60mV

91
Q

Alles oder Nichts Prinzip

A

Impulse welche Reizschwelle nicht erreichen, lösen keine Depolatisationund auch kein AP aus