Notfälle Flashcards
Juristische Aspekte der Körperverletzung
§§223 StGB: Körperverletzung
- wer eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft
- Der Versuch ist strafbar
§224 StGB: Gefährliche Körperverletzung:
1 durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheitlichen Stoffen…..usw.
wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren bestraft
- Versuch ist strafbar
§323c StGB: Unterlassene Holfeleistung:
wer keine Hilfe leistet, obwohl erforderlich, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft
Notfallpatient und Situation
Notfallpatient wenn durch Veletzung, Vergiftung oder Erkrankung eine oder mehrere seiner Vitalfunktionen akut gestört bzw. bedroht sind bzw. die Entwicklung einer solchen Störung oder Bedrohung zu befürchten oder nicht auszuschließen ist:
Primäre Vitalfunktionen wie Hirnfunktion, Atmung, Herz-Kreislauf-Funktion
Sekundäre Vitalfunktionen wie Wärme-, Wasser-, Elektrolyt-, Säure-, Basen-, Energiehaushalt
Notfallsituationen = Bewusstlosigkeit, Epileptischer Anfall, Akute Dyspnoe, Störung der kardiopulmonalen Funktion, Akuter Thoraxschmerz, Akutes Abdomen, Plötzlich auftretende Schmerzen, Starke Blutungen, Fraktur, Eingeklemmter, verschütteter Patient, unklare Situationen, bei denen vitale Bedrohung nicht asugeschlossen werden kann, akute Suizidalität
Basismaßnahmen
Siehe Rettungskette
- Sofortmaßnahmen
- Medle- und Alarmsystem
- Rettungsmaßnahmen am Unfallort
- Weitere Versorgung durch porfessionelle Helfer
- stationäre Behandlung
Sofortmaßnahmen
1 Sicherheit: potenzielle Gefahren für Retter und Patient
Eigenschutz geht immer vor
Sicherung der UNfallstelle, Überblick, ggf. Patienten retten
- Überprüfung des Bewusstseins: Ansprechen, Anfassen Schmerzreize
Reaktion = Patienten so belassen, Vitalzeichenkontrolle, Sofortmaßnahmen
keine Reaktion = Hilfe rufen, Rückenlage, Atmung prüfen
3 Überprüfung der Atmung:
Mund öffnen, Atemwege kontrollieren, ggf. frei machen
Kopf überstrecken
Atmungskontrolle durch Hören, Sehen, Fühlen, nicht länger al s10 Seknden
normale Atmung = stabile Seitenlage + Notruf
keine Atmung = Notruf + Reanimation
Absetzen eines Notrufes
selber oder delegieren
Wo geschah es
Was geschah
Wie viele VEletzte
Welche Art von VErletzungen
Warten auf Rückfragen
Erste Hilfe
schließt sich an Notruf an
Prüfung und Überwachung der Vitalzeichen, Lagerung, Reanimation, Maßnahmen der Schockbekämpfung, Verbände
Rettungsdienst und Krankenhaus
Ende der Aufgabe des Ersthelfers
Gefahrensituationen bei der Rettung
Straßenverkehr
Geräte und Maschinen
Grube, Silo, Keller
Brände
Gifte
Säuren, Laugen
Elektrischer Strom
Blutende Wunde
Lawinen
Griffe zur Rettung
Rautek-Griff
Lagerung von bewusstseinsklaren Patienten
Schädel-Hirn-Erkrankung: Oberkörper 30° hochlagern
Wirbelsäulenverletzung: Nicht bewegen
Akuter Extremitätenverschluss: Extremitär tief lagern, sodass Blut nach unten fließen kann
tiefe Beinvenenthrombose: Extremität 30° hochlagern, damit Blut abfließt
Karidopulmonale Erkrankung: erhöhter Oberkörper
Volumenmangelschock: Beine erhöht lagern, Kopf tief
Vena-cava-Kompressionssyndrom (Schwangere): Linkshalbseitenlagerung, Dekomprimierung der V. cava
Abdominale Erkrankungen: Oberkörper leicht hoch lagern, BEine anwinkeln, sodass Bauchdecke entspannt
Lagerung von bewusstlosen Patienten
stabile Seitenlage
auf der Seite
überstreckter Hals
Mund am tiefsten Punkt
Brustkorb nicht komprimieren
Kardiopulmonale Reanimation bei Erwachsenen
harter Untergrund
Oberkörper entkleiden
Druckpunkt in der Mitte des Brustkorbes aufsuchen, untere Hälfte des Sternums
Thorax mindestens 5cm komprimieren
Frequenz mind. 100 pro Minute
Kompression . Beatmung = 30 : 2
Mögliche Fehler:
- Druckpunkt zu tief
zu schnell, zu langsam
zu stakr, zu gering
mögliche KOmplikationen:
Rippen-, Sternumfraktur
Pneumo-, Hämatothorax
- Leber-, Milz-, Magenruptur
Lungen-, Herzruptur
Zwerchfellruptur
Pulmonale Aspiration
kradiopulmonale Reanimation bei Kindern
wie beim Erwachsenen mit Ausnahmen:
zunächst über einen Minute, dann erst Notruf absetzen
vor Kompression 5 Mal beatmen
untere Sternumhälfte komprimieren
einzelner Helfer komprimiert mit 2 Fingern, zwei Helfer 2 Daumen Technik
VErhältnis 15 : 2
Beatmung
Mund-zu-Nase vs. Mund-zu-Mund
Kopf überstrecken
Mund-zu-Mund: mit Daumen und Zeigefinger Nase verschließen, Mund öffnen, Lippen an Mund, gleichmäßig in Mund blasen
Mund-zu-Nase: Mund verschließen, mit Lippen Nase umschließen
darauf achten, dass sich der Thorax bewegt
Besondrheiten bei Kindern
Kopf des Säuglings durch Anfassen an Stirn und Kinn in waagerechte Neutralposition bringen, dann mit 2 Fingern Kinn leicht anheben um Atemwege frei zu machen
Bei Kindern Kopf leicht überstrecken
Ursachen Frakturen
Traumatische Frakturen
Spontanfrakturen
Grünholzfraktur
Frakturarten
geschlossene Fraktur
Offene Fraktur:
- Grad I: Durchspießung mit punktförmiger Verletzung
Grad II: Gewebekontusion mit Weichteilverletzung
Grad III: ausgedehnte Weichteilzerstörung mit Verletzung tief liegender Strukturen
Frad IV: subtotale oder totale Amputation
Blutverlust bei Frakturen
Unterarm: bis 500ml
Oberarm: bis 1000ml
Unterschenkel: bis 1000ml
Oberschenkel: bis 1000ml
BEcken: bis 5000ml
Befund Frakturen
Abnorme Beweglichkeit
Achsenfehlstellung
Krepitation
Sichtbare Knochenenden
Maßnahmen Frakturen
Blutungen komprimieren und steril abdecken
Oberkörperhochlagerung
Ruhigstellung
keine Repositionsversuche
mehrer großlumige Zugänge legen, Zugang mit Ringer-Lösung offen halten
Sauerstoff Gabe
Prüfung Sensibilität und Durchblutung distal der Fraktur
Ursachen Wirbelsäulentraumen
direktes Trauma bspw. durch Schuss
indirekt durch Schleudertrauma
pathologisch durch Tumoren, Metastasen
Befund Wirbelsäulentrauma
Schmerzen
Nachenschmerzen, -steifigkeit
ggf. Querschnittssymptome
Bewusstseinsstörung
Atemstörungen bei HWS Beteiligung
Hypotonie, Tachykardie
Maßnahmen Wirbelsäulentrauma
keine Lageänderung
stabile Seitenlage wenn nötig
i.v. Zugang legen und offen halten
Sauerstoff
ggf. HWS Fixierung
Ursachen akute Endokarditis
bakterielle Entzündung der Herzklappen
Befund akute Endokarditis
hohes Fieber, ggf. Schüttelfrost
neues Herzgeräusch
Zeichen der akuten Herzinsuffizienz wue Dyspnoe, Zyanose, Histe, Schwäche, Kaltschweißigkeit, Herzrhythmusstörungen, Hypotonie, gestaute Jugularvenen
Osler-Knötchen, Petechien
Maßnahmen akute Endokarditis
Oberkörper erhöhen
Sauerstoff
i.v. Zugang, offen halten
engmaschige Kontrolle Blutdruck und HF
Ursachen Angina pectoris und Herzinfarkt
KHK mit Bildung arteriosklerotischer Plaques, die Gefäßlumen einengen oder verlegen
Befund Angina pectoris und Herzinfarkt
thorakale Schmerzen, häufig links mit Engegefühl und Ausstrahlung in linken Arm, Unterkiefer, Oberbauch
Schwäche, Todesangst
Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, subfebrile Temperaturen
Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall
Symptome der Linksherzinsuffizienz mit Dyspnoe, Husten, Zyanose
unspezifische Symptome ie Übelkeit, Dyspnoe, Oberbauchschmerzen, Seorientierung, Nierenisuffizienz
Maßnahmen Angina pectoris und Herzinfarkt
erhöhter Oberkörper
körp. Ruhe, Abschirmung von Angehörigen
Sauerstoff
i.v. Zugang offenhalten
Nitrolingual, wenn systolischer BD >120mm Hg
Reanimationsbereitschaft
Ursachen Herzrhythmusstörungen
Herzerkankungen
Endokrine Erkrankungen
Elektrolytstörungen
Stress
Medikamente, Drogen
Befund Herzrhythmusstörungen
Arrythmie, Brady- und Tachykardie
Schwindel bis Kollaps, Benommenheit, Unruhe
Dyspnoe, Palpitationen
Maßnahmen Herzrhythmusstörungen
erhöhter Oberkörper
Sauerstoff
i.v. Zugang, offen halten
engmaschige Kontrolle BD und HF
Ursachen akute Herzinsuffizienz
Herzinfarkt
Myokarditis, Perikarditis mit Perikarderguss
Bakterielle Endokarditis mit Klappenschädigung
akutes cor pulmonale
Befund akute Herzinsuffizienz
Ruhedyspnoe, Tachypnoe, Zyanose
Unruhe, Angst, Schwäche
Kaltschweißigkeit, blasse Haut
Herzrhythmusstörungen
Hypotonie und kardiogener Schock
Rechtszherzinsuffizienz: zusätzlich gestaute Halswenen
Linksherzinsuffizienz: zusätzlich Lungenödem mit schaumig-rötlichem Sputum
Maßnahmen akute Herzinsuffizienz
erhöhter Oberkörper
Sauerstoff
i.v. Zugang
bei Lungenödem: unblutiger Aderlass
Ursachen hypertensive Krise und hypertensiver Notfall
bestehende Hypertonier und Non-Compliance bei Einnahme Antihypertensiva
Stress
Phäochromozytom
Akute Nierenerkrankungen
Befund hypertensive Krise bzw. Notfall
Hypertensive Krise: Nasenbluten, Schwindel, Tinnitus, Kopfschmerzen, Überlkeit, Erbrechen
Hypertensiver Notfall: Bewusstseinsstörung, neurologische Ausfälle, epileptische Anfälle, Atemnot
Maßnahmen hypertensive Krise bzw. Notfall
erhöhter Oberkörper
stabile Seitenlage bei BEwusstlosigkeit
Sauerstoff
i.v. Zugang
körperliche Ruhe, Abschirmung von Außenreizen
Engmaschige Kontorlle HF und BD
Ursachen hypovolämischer Schock
Blutverlust
Plasmaverlust
relative Hypovolämie
Befund hypovolämischer Schock
Feuchte, kühle, blasse Haut
Zittern, Frieren
BD normal oder zu biedrig, Tachykardie
Oligurie
Kollabierte Venen
Symptome der Grunderkrankung
Maßnahmen hypovolämischer Schock
Blutungen stillen
Beine hochlagern
Sauerstoff
mehrere großlumige Zugänge
1000-1500ml Ringer infundieren oder NaCL 0,9%
engmaschige Kontrolle HF und BD
Ursachen kardiogener Schock
Herzinfarkt, Myokarditis, Perikarditis mit Perikardtamponade
akutes Cor pulmonale durch Lungenembolie
Befund kardiogener Schock
Hypotonie
Herzrhythmusstörungen
Symptome der akuten Herzinsuffizienz
Maßnahmen kardiogener Schock
erhöhter Oberkörper
Sauertsoff
i.v. Zugang
engmaschig BD und HF kontrollieren
Ursachen neurogener Schock
WS und Rückenmarkstrauma
Entzündliche Erkranungen wie Meningitis oder Enzephalitis
serh starke Schmerzen
Intoxikationen
Befund neurogener Schock
plötzlich einsetzende Hypotonie, Tachykardie, Bradykardie
neurolog. Ausfälle
blasse, warme, trockene Haut
Symptome der Grunderkrankung
Maßnahmen neurogener Schock
keine Lageänderung außer bei BEwusstlosigkeit
Sauerstoff
mehrere großlumige Zugänge
1000-1500ml Ringer
engmaschige Kontorlle BDund HF
Ursachen septischer Schock
Infektionen
Befund septischer Schock
Fieber oder Untertemperatur
Tachykardie, Tachypnoe, Hypotonie
Unruhe, Orientierungsstörungen
Hauterscheinungen
Oligurie
Symptome der Primärerkrankung
Maßnahmen septischer Schock
Oberköperhochlagerung oder Beine, je nach kariopulmonaler Lage
Sauertoff
i.v. Zugangg
100ml Ringer
engmaschige Kontrolle BD und HF
Ursachen anaphylaktischer Schock
Maximalvariante Typ I Allergie mit systemischer Gefäßerweiterung
häufig durch Nüsse, Milch, Schalentiere, Insektengifte, Medikamente
Befund anaphylaktischer Schock
schnelle Symptomentwicklung
HYpotonie, Tachykardie
Übelkit, Erbrechen
Schwindel, Angst, Hitzewallungen
Urtikaria, Juckreiz, Schwellung der Lippen und Augenlider
Heiserkeit, Dyspnoe, Zyanose
Maßnahmen anaphylaktischer Schock
Allergenzufuhr stoppen
Hochlagerung der Beine, starke Atemnot des Oberkörpers
Sauerstoff
i.v. Zugang
1000ml Ringer
Antihistaminika
Glukokortikoide
Kühlung von Schwellungen
Kontrolle HF, BD, Atemfrequenz
Ursachen akuter Extremitätenverschluss
arterielle Embolie aus linkem Herzen
Plaqueruptur
selten arterielle Thrombose
Befunde akuter Extremitätenverschluss
plötzliche Schmerzen
deutlich blasse, kühle Haut
Pulslosigkeit distal des Verschlusses
Gefühls- und Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen
Eventuell Schocksymptomatik
Maßnahmen akuter Extremitätenverschluss
Tieflagerung und Ruhigstellung
Polsterung
Sauerstoff
venöser Zugang
Ursachen Mesenterialinfarkt
arterielle Emboli aus linkem Herzen
Arterielle Thrombosen
selten venöse Thrombosen