Bewegungsapparat Flashcards

1
Q

Allgemeine Einteilung des Bewegungsapparates

A

Achsenskelett: = Wirbelsäule und Becken

Anhangsskelett: Kopf, Brustkorb, obere und untere Extremitäten

aktiver Bewegungsapparat: quergestreifte Muskulatur, zuständig für aktive Bewegung

passiver Bewegungsapparat: Skelett mit Gelenkverbindungen, Stütz- und Stabilizätsfaktor

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2
Q

Aufgaben der Knochen

A

Primär Stüzgerüst des Körpers

Schutzfunktion für wichtige Organe

Reservoir für Kalzium und Phosphat

Blutzellbildung

Ansatzpunkte für Muskeln und Bänder

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3
Q

Eigenschaften der Knochen

A

Ausgeprägte Druck- und Zugfestigkeit

Geringe Biegsamkeit

Stoffwechsel von permanenten An- und Abbau- sowie Remodellierungsprozessen begleitet

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4
Q

Makroskopischer Aufbau eines Röhrenknochens

A

Epiphyse: verdicktes Ende, das an Oberfläche mit Knorpel überzogen ist und gelenkig mit anderen artikulierenden Flächen verbunden isg

Epiphysenfuge: Übergangsbereich zwischen Diaphyse und Epiphyse

im Wachstumsalter aus Knorpelgewebe

Bereich des Längenwachstums

Nach Abschluss des Längenwachstums verknöchert

Diaphyse: röhrenartiger Abschnitt mit zentraler Markhöhle

durch Epiphysenfuge von Epiphyse getrennt

Periost: umkleidet Knochen

inneres Blatt mit Stammzellen, ausgesprochen reich innerviert, trägt Blutversorgung

Äußeres Blatt aus Kollagenen Fasern, dient der Verankerung am Knochen

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5
Q

Knochentypen

A

Röhrenknochen: = lange Knochen

bspw. Hubertus, Femur

kurze, unregelmäßige Knochen: Fuß- und Handwurzelknochen

platte Knochen: bspw. Scapula, Sternum, Pelvis, Costae, Knochen des Schädeldaches

lufthaltige Knochen: = pneumatisierte

Bspw. Maxilla, Os frontale, Os ethmoidale

Sesambeine sind Knochen die vollständig in eine Sehne eingelagert sind, bspw. Pastells

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6
Q

Mikroskopischer Aufbau eines Röhrenknochens

A

Knochen des Erwachsenen ist Lamellenknochen

kortikaler Knochenanteil: = Substantia corticalis

liegt Periost an

im Bereich der Diaphyse besonders dick = kompakter Knochenanteil = Substantia compacta

besteht aus konzentrisch aufgebauten Knochengewebssäulen = Osteone

zwischen Osteonen Schaltlamellen

mittig im Osteon Kanalsystem = Harvers-Kanal = führt Blutgefäße

verbindungen zwischen Harvers-Kanälen sind Volkmann-Kanäle

im Knochengewebe Osteozyten eingebaut, mit Ausläufern untereinander verbunden

Osteoblasten und Osteoklasten bauen Knochen um

spongiöser Knochenanteil: = Substantia spongiosa

dreidimensionales Gitterwerk, dünne Knochenbälkchen, Schwammartig

zwischen Knochenbälkchen Rotes KM = Bildung korpuskulärer Blutbestandteile

Markraum: gelbes Mark (bei Kindern Rotes)

nach Abschluss des Wachstums im Röhrenknochen keine Blutzellbildung mehr

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7
Q

Knochenbildung

A

Chondrale Ossifikation: = indirekte Verknöcherung

enchondrale Ossifikation = Bildung eines Knorpelmodells des Knochens, verknöchert anschließend ausgehend vom Ossifikationskern

zunächst Geflechtknochen, dann Umbau zu Lamellenknochen

bis zum 16.-22. Lebensjahr in Epiohysenfugen = Längenwachstum

Dickenwachstum vom Periost ausgehend = perchondrale Ossifikation

desmale Ossifikation: = direkte Verknöcherung

ausgehend von Verknöcherungsinseln bauen Osteoblasten direkt neuen Knochen auf

im Schädeldach und Schlüsselbein

Frakturheilung

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8
Q

Knochenumbau - hormonelle Einflüsse

A

Parathormon: abbauende Wirkung

in Epithelkörperchen gebildet, führt zur Erhöhung des Serumkalziums über verstärkte Aufnahme aus dem Darm, Mobilisierung und Freisetzung aus dem Knochen

Stimulierung der Vitamin D3 Bildung und Senkung des Phosphatspiegels über Ausscheidung durch Niere

Vitamin D3: mit Nahrung zugeführt oder aus Cholsetrin hergestellt

fördert Kalzium- und Phosphataufnahme aus dem Darm sowie die Knochenmineralisierung

Kalzitonin: aus C-Zellen der Schilddrüse, senkt den Kalziumspiegel durch Osteoklastenhemmung und Stimulierung der Knochenanbauprozesse

desweiteren Steuerung über Östrogene, Testosteron, Kortisol, Somatotropin, SDHormone, körperliche Belastung, Immobilisation, Nährstoffmangel

Laborchemische Beurteilung von Knochenumbauprozessen durch Bestimmung von Kalzium, Phosphat, Parathormon und alkalische Phosphatase (AP)

AP befindet sich in Gallenwegen und Knochen, spiegelt Osteoblastenaktivität und Knochenneubildung

Erkrsnkungen mit verstärkter Knochenneubildung = Morbus Paget, Rachitis, Osteomalazie, Plasmozytom = Erhöhung AP

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9
Q

Knochenumbau - körperliche Belastung

A

Osteoblasten und -klasten in Abhängigkeit und Ausmaß von Bewegung aktiviert oder inaktiviert

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10
Q

Unechte Gelenke

A

= Synarthosen

auch Fugen oder Haften genannt

verbinden zwei Knochen miteinander

Gelenkspalt mit Füllmasse ausgekleidet

Bewegung gering

Unterscheidung nach Art der Füllmasse

Syndesmosen = Bandhaften: Füllmaterial aus derbem, faserreichen Bindegewebe

an Schädelnähten (Suturen) oder Membrana interossea antebrachii (Verbindung zwischen Speiche und Elle)

Synchondrosen = Knorpelhaften: Füllmaterial aus hyalinem Knorpel

bspw. Knorpeliger Rippenanteil oder aus Faserknospel (Symphyse)

Synostosen = Knochenhaften: Füllmaterial aus Knochensubstanz, bspw, Kreuzbein oder Becken

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11
Q

Echte Gelenke

A

= Diarthrosen

verbinden zwei oder mehrere Knochen unter Bildung eines Gelenkspalts

Beweglichkeit größer als bei unechten Gelenken

zwei artikulierende Flächen, meist Gelenkkopf und Pfanne, die mit hyalinem Knorpel überzogen sind

Knorpel nicht innerviert und nicht vaskularisiert

Ernährung über Diffusion aus der Synovialflüssigkeit

Gelenkspalt zwischen den beiden artikulierenden Flächen

Gelenkkapsel die das Gelenk von allen Seiten umschließt und Gelenkhöle (cavitas articularis) bildet

Gelenkschmiere = Synovia

Gelenkkapsel besteht aus derber Membrana fibrosa = überzieht als Fortsetzung des aperiod das Gelenk

innen Membrana synovialis = Produktion und Resorption der Synovia (Wasser, wenig Proteine, Glukose, Hyaluronsäure)

Sonderform der echten Gelenke = Amphiarthrose (straffes Gelenk)

straffe Kapsel, starke kurze Bänder, minimale Beweglichkeit, bspw. ISG

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12
Q

Hilfseinrichtungen der Gelenke

A

Gelenklippen: aus Faserknorpel, Vergrößerung der Pfanne und somit Gelenkfläche, bspw. Scharniergelenk

Disci und Menisci: aus Faserknorpel, gleichen Unebenheiten aus, Puffer, bspw. Knie oder Bandscheiben

Bänder: Stabilisierung des Gelenks, bspw. Kniegelenk

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13
Q

Gelenkarten

A

Einachsige Gelenke: Bewegung nur in eine Richtung

bspw. Scharniergelenke wie Ellenbogen, Knie, OSG

oder Rad-Zapfen-Gelenke wie Atlantoaxialgelenk

zweiachsige Gelenke: Bewegung in zwei Rictungen

bspw. Eingelenke wie Hand-; Atlantookzipitalgelenk

oder Sattelgelenke wie Daumengrundgelenk oder Plane Gelenke wieZwischenwirbelgelenke, Hand-, Fußwurzelgelenke

dreiachsige Gelenke: Bewegung in drei Richtungen

bspw. Kugelgelenke wie Schultergelenk oder Nussgelenke wie Hüftgelenk (Bewegunsgeinschränkung durch Bänder)

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14
Q

Schädelknochen

A

Schutz des Gehirns, Formgebung Gesicht, Eingang Atemtrakt und Verdauungstrakt

Gesichtsschädel = Viszerokranium: knöcherner Teil des Gesichts und der Höhlen

Knochen des Gesichtsschädels sind

  • Oberkiefer (Maxilla) = unpaarig, beherbergt Kieferhöhlen, trägt obere Zahnreihe, Foramen maxillare = Durchtritt N. maxillaris
  • Unterkiefer (Mandibula) = unpaarig, einziger beweglicher Knochen am Schädel, trägt untere Zahnreihe, Foramen mentale = N. mandibularis
  • Jochbein (Os zygomaticum) = paarig
  • Nasenbein (Os nasale) = paarig, von den Seiten ragen ins Naseninnere die Conchae nasales hinein
  • Tränenbein (Os lacrimale) = paarig
  • Gaumenbein (Os palatinum) = paarig
  • Pflugscharbein (Vomer) = unnpaarig
  • Siebbein (Os ethmoidale) = beherbergt Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales), sind pneumatisiert, gehören zu NNH, paarig
  • Zungenbein (Os hyoideum) = unpaarig, Befestigung des Kehlkopfes und der Zunge

Hirnschädel = Neurokranium

bildet Schädeldach und -basis

Basis enthält eine Vielzahl von Löchern und Spalten für Nerven- und Gefäßfurchtritt

vordere, mittlere und hintere Schädelgrube

vordere = oberhalb der Augenhöhle (Orbita), Anteile des Fromtallappens und des Riechirns

mittlere = vom Keilbein und den beiden Felsenbeinen gebildet, große Teile des Schläfenlappens

bildet zentral Türkensattel in dem Hypophyse liegt

hintere = aus Teilen des Felsenbeins und des Hinterhauptbeins gebildet, beherbergt Kleinhirn

Knochen des Hirnschädels

  • Stirnbein (Os frontale) = bildet Stirn, beherbergt Stirnhöhlen, Foramen supraorbitale = N. ophtalmicus
  • Scheitelbein (Os parietale) = paarig, große Anteile des Schädeldaches
  • Schläfenbein (Os temporale) = paarig, größter Teil der mittleren Schädelgrube, eingeteilt in Schläfenbeinschuppe, Felsenbein mit Innenohr, Pars tympanica mit Mittelohr
  • Keilbein (Os sphenoidale) = zentralen Knochen der Schädelbasisbruch, bildet Türkensattel
  • Hinterhauptbein (Os occipitale) = artikuliert mit 1. Halswirbel

-

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15
Q

Schädelnähte

A

Halten Knochen des Schädels zusammen = Suturen

bestehen aus Bandhaften

Geringe Beweglichkeit

beim Geburtsvorgang neben Fontanellen und weichen Knochen Verformbarkeit

ermöglicht auch Wachstum des Gehirns

Verknöcherung im Erwachsenenalter

Kranznaht (Sutura coronalis): zwischen Stirnbein und Scheitelbein

Pfeilnaht (Sutura sagittalis): zwischen beiden Scheitelbeinen

Lambdanaht (Sutura lambdoidea): zwischen Scheitelbeinen und Hinterhauptbein

Stirnnaht (Sutura frontalis): zwischen beiden Stirnbeinen

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16
Q

Fontanellen

A

6 Fontanellen beim Neugeborenen

svhließen sich bis zum 2. Lebensjahr

Große Fonatnelle (Fonticulus anterior): rautenförmig, zwischen Stirn- und Scheitelbeinen

kleine Fontanelle (Fonticulus posterior): dreieckig, zwischen Scheitelbeinen und Hinterhauptbein

Hintere Seitenfontanellen (Fonticulus mastoideus): beiderseits zwischen Hinterhauptbein, Scheitelbein und Mastoid

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17
Q

Wirbelsäule

A

= Columna vertebralis

gehört zum Achsenskelett, schützt RM, trägt Kopf, bildet in Embryonalphase Leitschiene für Wachstum des Kindes

aus:

7 Halswirbeln = Vertebrae cervicales

Halswirbel 1-6 haben an beiden Seiten Querfortsatzloch für A. und V. vertebralis

12 Brustwirbeln = Vertebrae thoracicae

5 Lendenwirbeln = Vertebrae lumbales

4-5 Steißbeinwirbeln

Steißbeinwirbel nicht klar abgrenzbar, zum Steißbein (Os coccygis) verschmolzen

WS hat S Form, Biegsamkeit, abfedern von Stoßeinwirkungen

nach vorn konvexe Hals- und Lendenlordose

nach vorn konkaver Brust- und Kreuzkyphose

Wirbel bis auf 1. und 2. alle ähnlich aufgebaut

Wirbel besteht aus

Wirbelkörper = Corpus vertaebrae

Wirbelbogen = Arcus Vertebrae, liegt dorsal und trägt Dorn- und Querfortsatz

Wirbelloch = Foramen vertebrale, bildet in Gesamtheit der Wirbel den Spinalkanal

Querfortsätze = Processi transversi, lateral gelegen, Ansatz für Muskeln

Dornfortsatz = Processus spinosus, dorsal, tastbar, Muskelansatz

zwischen Wirbeln am Übergangvom Wirbelkörper zum - bogen entsteht Wirbelloch (Foramina intervertebralia), ermöglichen Austritt der Spinalnerven

Wirbel untereinander über 2 Gelenke = Intervertebralgelenke verbunden

Wirbelsäule vorne und hinten über Ligamentum longitudinale anterius und posterius stabilisiert

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18
Q

Besonderheiten der Wirbel - Halswirbelsäule

A
  1. Halswirbel = Atlas

kein Wirbelkörper

gelenkig mit 2. Halswirbel = Axis verbunden

Axis hat kleinen Wirbelkörper mit Vorsprung = Dens axis

bildet mit Atlas ein Radgelenk

Halswirbel 1-6 besitzen in Querfortsätzen Foramina transversaria

hier zieht A. vertebralis zum Kopf

Dornfortsätze bei C2 - C7

der des C7 Spring deutlich hervor = Vertebra prominens

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19
Q

Besonderheiten der Wirbel - Brustwirbelsäule

A

Wirbelkörper und Querfortsätze der Wirbelbögen tragen Gelenkflächen für Rippen = Art. costovertebralis und costotransversalis

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20
Q

Besonderheiten der Wirbel - Lendenwirbelsäule

A

Lange Querfortsätze = Processi costales

Dornfortsätze gerade nach dorsal ausgerichtet

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21
Q

Besonderheiten der Wirbel - Kreuzbein

A

= Os sacrum

aus 5 Wirbeln, die synostosiert sind

bildet hinteren Beckenring

mit Hüftbein Ausbildung ISG

Kreuzbeincanal = Canalis sacralis ist Fortführung des Spinalkanals, nach hinten offen = Hiatus sacralis

paarige Kreuzbeinlöcher = Foramina sacralia entsprechen Zwischenwirbellöchern in oberen Bereichen der Wirbelsäule

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22
Q

Besonderheiten der Wirbel - Steißbein

A

= Os coccygis

aus 4-5 Wirbeln, die durch Synostosen und Synchondrosen zu einem Knochen verschmolzen sind

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23
Q

Aufbau und Funktion der Bandscheiben

A

= Disci intervertebralis

Dicke nimmt von oben nach unten zu

Zwischen Okziput und Atlas und Atlas und Axis keine

durch Längsbänder = Ligg. longitudinale anterius und posterius zwischen Wirnbelkörpern gehalten

2 bindegewebige Schichten

Anulus fibrosus: Außenring aus Faserknorpel und Serben Kollagenen Fasern, konzentrischer Aufbau = Stabilität

Nucleus pulposus: Gallertkern

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24
Q

Brustkorb

A

= Thorax

von Rippen = Costae gebildet

Rippen nach vorn mit Brustbein = Sternum gelenkig verbunden

nach hinten Rippen mit Brustwirbeln verbunden

im Thorax wichtige Organe

zwei Öffnungen

Obere Brustkorböffnung = Thoraxapertur

von 1. Rippe, Handgriff des Sternums, 1. BWK gebildet

untere Brustkorböffnung

von 10.-12. Rippe, Rippenbogen, Schwertfortsatz und dem 12. BWK gebildet

durch das Zwerchfell verschlossen

trennt Brust- von Bauchhöhle

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25
Rippen
12 Rippenpaare von kranial nach kaudal 7 echte Rippen = Costae verae = Rippen I-VII 3 falsche Rippen = Costae spuriae = Rippen VIII-X ohne Kontakt zum Sternum knöcherner und knorpeliger Anteil, knorpeliger setzt am Sternum an Rippen 8-10 beteiligen sich am Aufbau des Rippenbogens am unteren Ende des Sternums bilden die zusammenlaufenden Rippen von beiden Seiten den epigastrischen Winkel am Unterrand der Rippen = Vene, Arterie und Nerv Raum zwischen Rippen = Interkostalraum, hier Interostalmuskulatur, gehört zur Atemhilfsmuskulatur
26
Brustbein
= Sternum Ansatzstelle für knorpeligen Teil der Rippen aus Handgriff = Manubrium sterni = bildet gelenkige Verbindung zu Schlüsselbeinen (Sternoklavikulargelenk) Brustbeinkörper = Corpus sterni = zwischen Handgriff und Schwertfortsat, Gelenkflächen für Rippen 3-7 Schwertfortsatz = Processus xiphoideus, Ansatz für Brust- und Bauchwandmuskeln
27
Schultergürtel
Aus Schlüsselbein = Clavicula und Schulterblatt = Scapula Verbindung von Arm und Rumpf Lavicula schwach s-förmig, gelenkig mit Sternum über Sternoklavikulargelenk und mit Acromion über Amromioklavikulargelenk verbunden Svhulterblatt dreieckig, platt, muskulär fixiert Schultergräte = Spina scapulae, Ober- und unterhalb Einsenkungen = Fossa supra- und infraspinata = mit Muskulatur gefüllt Ventral des Acromions Rabenschnabelfortsatz (Processus coracoideus)
28
Freie obere Extremität
Schultergelenk verbindet Rumpf mit oberer Extremität Oberarm: aus Humerus, der Proxies gelenkig mit Scapula und Distel mit Radius und Ulna verbunden ist Ellenbogengelenk aus drei Gelenken - Humeroradialgelenk = zwischen Oberarm und Speiche - Humeroulnargelenk = zwischen Oberarm und Elle - proximales Radioulnargelenk = zwischen Speiche und Elle für Drehung der Hand Unterarm: aus Ulna und Radius Ulna auf Kleinfingerseite Ulna und Radius distal über distales Radioulnargelenk verbunden Hand: = Manus aus Handwurzelknochen (Carpus), Mittelhandknochen (Metacarpus) und Fingern (Phalangen) Handwurzelknochen in zwei Reihen angeordnet proximal: Kahnbein = Os scaphoideum, Mondbein = Os lunatum, Dreiecksbein = Os triquetrum, Erbsenbein = Os pisiforme distal: großes Vieleckbein = Os trapezium, kleines Vieleckbein = Os trapezoideum, Kopfbein = Os capitatum, Hakenbein = Os hamatum
29
Gelenke der Hand
Proximales Handgelenk = Verbindung zwischen Unterarmknochen und proximales Reihe der Handwurzelknochen = Eigelenk = 2 Achsen distales Handgelenk zwischen proximaler und Distalproximal Reihe = verzahntes Scharniergelenk = kaum Bewegungen Verbindung Handwurzelknochen und Daumen = Sattelgelenk Fingergrundgelenke zwischen Mittelhand und Fingerglied = Metakarpophalangealgelenke proximale (PIP) und distale Interphalangealgelenke (DIP) Grundgelenke Finger II-V sind Kugelgelenke = eingeschränkte Beweglichkeit wegen Bändern alle anderen Interphalangealgelenke = Scharniergelenke
30
Becken
= Pelvis Verbindung zwischen Rumpf und Bein auf jeder Seite aus drei Knochen zusammengesetzt, bilden Hüftbein (Os Coxae) und sind synostosiert hinten über Kreuzbein verbunden beiden Os coxae bestehen aus - Darmbein = Os ilium mit Spina iliaca anterior superior und inferior, Spina iliaca posterior inferior und superior und Crista iliaca = Darmbeinkamm - Schambein = Os pubis - Sitzbein = Os ischii - Kreuzbein = Os sacrum Beckenring vorne durch Symphyse und hinten durch ISG verbunden Großes Becken : Bereich oberhalb der Linea Terminals (vom Promontorium zur Symphyse) kleines Becken: unterhalb der Linea terminalis weibliches Becken etwas niedriger, Eingang quer oval und breiter als das Männliche kürzester Durchmesser = Vrbindungslinie zwischen Symphyse und Promontorium = Conjugata Vera = 11-11,5 cm
31
Hüftgelenk
= Art. coxae verbindet Bevken mit unterer Extremität Gelenkpfanne aus Anteilen der drei Knochen = Acetabulum Femurkopf ragt in Pfanne, straffe Bänder Kugelgelenk reduzierte Beweglichkeit durch Bänder = Nussgelenk
32
Oberschenkel
= Femur längster und kräftigster Knochen Oberschenkelhals im Winkel nach oben innen abgewinkelt = Centrum-Collum-Diaphyen-Winkel Erwachsene 125 Grad Kinder 140 Grad im Alter 115 Grad über Hüftgelenk mit Becken verbunden
33
Unterschenkel
Aus Schienenbein = Tibia und Wadenbeinbruch = Fibula Tibia kräftiger
34
Fuß
= Pes aus Fußwurzelknochen = Tarsus, Mittelfußknochen = Metatarsus und Zehen = Phalangen Fußwurzelknochen - Sprungbein = Talus - Fersenbein = Calcaneus - Kahnbein = Os naviculare - 3 Keilbeine = Ossa cuneiforme - Würfelbein = Os cuboideum Mittelfußknochen verbinden Fußwurzelknochen mit Zehen Grundgelenke Kugelgelenke, übrige Scharniegelenke Beweglichkeit stark eingeschränkt zahlreiche Muskeln, Sehnen, Bänder = Längs- und Quergewölbe
35
Kniegelenk
= Art. genus verbindet Femur und Tibia Gelenkfläche von Kondylen gebildet Drehscharniergelenk artikulierende Flächen nicht eben = Menisken Innenmeniskus halbmondförmig Außenmeniskus mit Gelenkkapsel verwachsen vorderes und hinteres Kreuzband zur Stabilisierung seitliche Fixierung durch mediales und laterales Seitenband Patella als größtes Sesambein in Sehne des M. quadriceps femoris eingelagert funktionelles Hypomochlion = Umlenkstelle
36
Sprunggelenke
Außenknöchel der Fibula mit Innenlmöchel der Tibia = Malleolengabel bildet mit Trochlea tali das OSG Scharniegelenk USG schließt zwei Gelenkabschnitte ein Gelenk zwischen Sprungbein und Fersenbein und Gelenk zwischen Sprungbein und Kahnbein Scharniergelenk
37
Wichtige Muskeln des Menschen allgemein
Skelettmuskel aus Muskelansatzzsehne, Muskelursprungssehne und Muskelbauch Ursprung meist am Knochen der weniger Beweglich ist, Ansatz am beweglicheren Teil Muskeln die Bewegungen gemeinsam ausführen = Synergisten oder Agonisten Gegenspieler sind Antagonisten
38
Gesichts- und Kaumuskulatur
Mimische Muskulatur aus zahlreichen Muskeln zsammengesetzt Innervation über N. facialis Kaumuskulatur auf jeder Seite aus 4 Muskeln: M. temporalis, M. masseter, Mn. pterygoidei medialis und lateralis Innervation über N. trigeminus
39
Oberflächliche Halsmuskulatur
Platysma: dünner, platter Youssef direkt unterhalb der Haut Öffnung des Mundes, Herunterziehen des Kieferwinkels Ansatz in der Haut im Bereich der zweiten Rippe, Ursprung an Mandibula M. sternocleidomastoideus: = Kopfnicker, großer Kopfwender wendet Kopf zur Gegenseite, neigt Kopf zur gleichen Seite Ansatzvam Proc. mastoideus, Ursprung an Clavicula und Sternum vom N. accessorius innerviert M. trapezius: = Kapuzenmuskel, Trapezmuskel oberste Schicht der Nacken- und Rückenmuskulatur im oberen Bereich 3 Teile: Pars descendens = Schulter nach oben, Ansatz am lateralen Drittel der Clavicula, Ursprung am Okziput Pars transversa = Schulter nach hinten, Ansatz am Acromion, Ursprung an Dornfortsätzen der C7-Th3 Pars Ascendens = Schulter senken, Ansatz an Spina scapulae, Ursprung an Dornfortsätzen Th3-Th12 vom N. accessorius innerviert
40
Tiefe Halsmuskulatur
Mm. scaleni: = Treppenmuskeln Atemhilfsmuskeln ziehen 1. und 2. Rippe nach kranial und neigen Kopf zur gleichen Seite Ursprung an Querfortsätzen C1-C7, Ansätze an 1. und 2. Rippe M. levator scapulae: = Schulterblattheber zieht Scapula nach oben innen, dreht und beugt den Kopf verläuft von Querfortsätzen C1-C4 zum oberen, medialen Pol der Scapula
41
Schultermuskulatur
M. deltoideus: = Deltamuskel bedeckt Schultergelenk aus Pars clavicularis (Anteversion, Innenrotation, Adduktion), Pars acromialis (Abduktion des Armes bis zur Horizontalen), Pars spinalis (Retroversion, Außenrotation, Adduktion) Ansatz am oberen Pol des Humerus, Ursprünge am äußeren Ende der Clavicula, Acromion, und Spina scapulae M. supraspinatus: = Obergrätenmuskel Ansatz am Tuberculum majus des Humerus, Ursprung in Fossa supraspinata Abduktion des Armes, schwache Außenrotation M. infraspinatus: = Untergrätenmuskel Ansatz am Tuberculum minus, Ursprung Fossa infraspinata stärkster Außenrotator M. teres minor: = kleiner runder Muskel Ansatz am Tuberculum majus, Ursprung am lateralen Rand der Scapula schwacher Außenrotator und Adduktor M. subscapularis: = Unterschulterblattmuskel Ansatz am Tuberculum minus, Ursprung Fossa subscapularis Innenrotation des Armes Rotatorenmanschette: = Muskel-Sehnen- Kappe aus 4 Muskeln M. supraspinatus, M. infraspinatus, M. teres minor, M. subscapularis
42
Muskulatur obere Extremität
M. Biceps brachii: aus zwei Köpfen, zieht über zwei Gelenke, das Schuler- und Ellenbogengelenk Ansatz im oberen Radiusbereich, Ursprünge am Proc. coracoideus und oberhalb der Gelenkpfanne der Scapula Anteversion und Abduktion des Oberarms, Beugung im EBG, Supination des Unterarms, Innenrotation im SG M. triceps brachii: = Trizeps aus drei Köpfen starker Strecker im EBG Ansatz am Olecranon, Ursprünge am Humerus und unterhalb der Gelenkspfanne der Scapula M. brachialis: = Oberarmmuskel wichtigster Beuger im EBG Ursprung am Humerus, Ansatz am rpoximalen Ende der Ulna M. brachioradialis: = Oberarmspeichenmuskel wichtiger Beuger im EBG an Supination und Pronation beteiligt Urspung am distalen Ende des Humerus, Ansatz am distalen Ende des Radius Muskeln können grob in Extensoren und Flexoren eingeteilt werden Flexoren an Palmarseite lokalisiert Extensoren an Radial- oder Dorsalseite viele ziehen übers Handgelenk bis zu den Fingern einige verlaufen durch Führungskanäle
43
Brustmuskulatur
M. pectoralis major: = großer Brustmuskel Ansatz am oberen Drittel des Humerus, Ursprünge an der Klavicula, am Brustbein und der Rektusscheide an Adduktion und Innenrotation des Arms beteiligt, wichtiger Atemhilfsmuskel M. Pectoralis minor: = kleiner Brustmuskel Ansatz am Proc. coracoideus, Ursprung an Rippen 3-5 fixiert und senkt das Schulterblatt, wichtiger Atemhilfsmuskel M. serratus anterior: = vorderer Sägezahnmuskel aus drei Anteilen, bei trainierten Menschen an sägezahnartigen Muskelwülsten im Thoraxbereich zu sehen fixiert Schulterblatt am Thorax und ziehtbes nach lateral, bei aufgestützten Armen Rippenheber, wichtiger Atemhilfsmuskel Mm. intercotales externi und interni: = äußere und innere Zwischenrippenmuskelm in Interkostalräumen, gehören zu Atemhilfsmuskeln externi = Unterstüzung der Inspiration interni = zusammenziehen der Rippen, Unterstützung der Exspiration
44
Bauchmuskulatur
M. obliquus Externus abdominis: = äußerer schräger Bauchmuskel Ansatz an Linea Alba, Ursprung an Außenseite der Rippen 5-12 Drehung des Rumpfes zur Gegenseite und Neigung zur gleichen Seite ständig, hilftbei Bauchpresse M. obliquus abdominis: = innerer schräger Bauchmuskel Ansatz an Linea alba, Urspung an Fascia thoracolumbalis, Crista iliaca und Spina iliaca anterior superior dreht Rumpf zur gleichen Seite und hilft bei Bauchpresse M. rectus abdominis: = gerader Bauchmuskel Ansatz an Symphyse, Ursprung am Proc. xiphoideus und an sternumnahen Rippen 5-7 beugt Rumpf, senkt Rippen, hilft bei Bauchpresse
45
Oberflächliche Rückenmuskulatur
M. trapezius: = Kapuzenmuskel M. latissimus dorsi: = großer Rückenmuskel aus vier Anteilen, zieht vom Arm bzw. Rücken bis zum Becken Ansatz am proximalen Ende des Humerus, Ursprünge unterer Pol des Schulterblattes, Dornfortsätze der Wirbel Th7-Th12 und L1-L5, 10.-12. Rippe, Crista iliaca ermöglicht Adduktion, Innenrotation, Retroversion des Armes M. levator scapulae: = Schulterblattheber
46
Tiefe Rückenmuskulatur
= autochthone = an Ort und Stelle verbleibend in Embryonalzeit neben WS angelegt Einteilung in lateralen und medialen Trakt sehr viele Muskelzüge in Gesamtheit M. erector spinae Streckung der WS, aufrechter Gang
47
Backenmuskulatur
M. iliopsoas: = großer Lendenmuskel aus Vereinigung des M. psoas major und M. iliacus M. psoas Major Ursprung am WK der Wirbel Th12-L5, verläuft am Retroperitoneum nach kaudal zum Becken M. iliacus Ursprung in Fossa iliaca, nach Vereinigung der beiden Muskeln Ansatz am Trochanter minor stärkster Beuger im Hüftgelenk, Anteversion des Schwungbeins beim Gehen M. gluteus maximus: = großer Gesäßmuskel größter Muskel des Gesäßes, bedeckt Teile des M. gluteus medius und anderer Gesäßmuskeln Ansatz am Femur, Ursprung an Hinterfläche des Kreuzbeins und Steißbeins stärkster Strecker im Hüftgelenk, an Außenrotation beteiligt M. gluteus medius: = mittlerer Gesäßmuskel Ursprung am Darmbein, Ansatz am Trochanter major starker Abduktor und mit M. gluteus minimus stabilisiert er das Becken im Einbeinstand bei einseitiger Läsion Absinken des Beckens an Spielbeinseite = Trendelenburg-Zeichen M. gluteus minimus: = kleiner Gesäßmuskel Ansatz, Ursprung, Funktion wie M. gluteus medius
48
Muskulatur der unteren Extremität
M. quadriceps femoris: = vierköpfiger Oberschenkelmuskel aus vier Köpfen, M. rectus femoris, M. vastus medialis, M. vastus intermedius, M. vastus lateralis gemeinsame Endsehne, die Patellarsehne, Ansatz an Tuberositas tibiae Ursprünge u.a. Azetabulum, Spina iliaca anterior superior und Trochanter major Strecker im Kniegelenk M. rectus femoris an Beugung in Hüfte beteiligt M. sartorius: = Schneidermuskel längster Muskel des Menschen verläuft quer über Oberschenkel von Spina iliaca anterior superior zur medialen Tibiaflöchr beteiligt an Beugung im Hüftgelenk, sowie Abduktion und Rotation des Oberschenkels Innenrotator im Kniegelenk M. gracilis: = schlanker Muskel Ansatz am medialen Tibiarand, Urpsung an Symphyse Adduktor im Hüftgelenk, Beuger und Innenrotator am Kniegelenk Mm. adductores longus, Magnus, brevis: setzen alle an Linea aspera des Femur an Ursprünge Schambein, Sitzbeinhöcker Adduktoren des Oberschenkels M. biceps femoris: = Schenkelbeuger zweiköpfiger Muskel, Ansatz am Fibulakopf Ursprünge Sitzbeinhöcker und Linea aspera des Femur Beuger im Kniegelenk, Außenrotator von Oberschenkel und Kniegelenk, leichter Strecker im Hüftgelenk M. semimembranosus: = halbmembranöser Muskel Ansatz am medialen Kondylus der Tibia, Urpsung Sitzbeinhöcker starker Beuger im Kniegelenk, im Hüftgelenk an Streckung und Adduktion beteiligt M. semitendinosus: = Halbsehnenmuskel Ansatz an medialer Fläche der Tibia, Ursprung am Sitzbeinhöcker streckt im Hüftgelenk, beugt im KG und rotiert im gebeugten KG nach innen M. gastrocnemius: = zweibäuchiger Wadenmuskel zusammen mit M. soleus auch als M. triceps surae bezeichnet Ansatz über Achillessehne am Fersenbeinhöcker Ursprung im medialen und lateralen Kondylus des Femurs Beuger im KG sowie Plantarflektor und Supinator des Fußes M. tibialis anterior: = vorderer Schienenbeinmuskel Ansatz am 1. Mittelfußknochen, Ursprung am lateralen Kondylus dr Tibia für Dorsalflexion und Supination des Fußes zuständig
49
Inspektion der Wirbelsäule
Beurteilung von Alter, Gewicht und Konstitution Fuß- und Beinachsen, Abweichungen Symmetrie des Rumpfes Statik der WS, Veränderungen der physiologischen WSKrümmungen Kopfhaltung Schulter-, Beckenstand Gangart
50
Palpation der WS
Untersuchung der Dornfortsätze und der paravertebralen Muskulatur normal schmerzlos und weich Dornfortsätze druckschmerzhaft bei degenerativen, entzündlichen und tumorösen Prozessen paravertebrale Muskulatur verhärtet im Rahmen von Schonhaltung oder bei Myogelosen (Muskelhartspann) Stauchungsschmerzen bei entzündlichen, degenerativen, tumorösen Prozessen
51
Perkussion der Wirbelsäule
Dornfortsätze beklopfen empfindlich bei degenerativen, entzündlichen, tumorösen Prozessen
52
Wirbelsäule Neutral-Null-Methode
Feststellung des Bewegungsumfanges des Gelenks Neutralszellung aller Gelenke immer drei Zahlen Anfangsstellung, 0, Endstellung = normal Festlegung mit welcher Bewegung man beginnt Bsp. ellenbogengelenk : Beugung 150 Grad Streckung 5 Grad FLEX./EXT. 150Grad/0Grad/5Grad kann ein Gelenk nur in eine Richtung bewegt werden, steht 0 am Anfang bzw. Ende
53
Wirbelsäule Schober-Zeichen
Test zur Beurteilung der Dehnungsfähigkeit der LWS aufrecht Stehender Patient, Markierung Dornfortsatz S1, Messung 10cm nach kranial, Markierung, maximale Vorbeugung zuvor markierte Strecke sollte sich um 5cm verlängert haben
54
Wirbelsäule Ott-Zeichen
Beurteilung der Dehnungsfähigkeit der BWS aufrecht Stehender Patient, Markierung Dornfortsatz C7, Messung 30cm nach kaudal, Punkt markieren, maximale Beugung nach vorn, Strecke sollte sich um 3-5cm vergrößert haben
55
Wirbelsäule Finger-Boden-Abstand
Bei normaler Beweglichkeit HWS, BWS und LWS 0 cm Vergrößerung bei Mb. Bechterew, Bandscheibenaffektionen, Spondylosen
56
Wirbelsäule Kinn-Jugulum-Abstand
Normale Beweglichkeit 0cm Vergrößerung bei HWS Beteiligung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Mb. Bechterew oder rheumatoider Arthritis
57
Wirbelsäule Okziput-Wand-Abstand
Normale Beweglichkeit 0cm vergrößerung bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Mb. Bechterew oder rheumatoider Arthritis
58
Inspektion des Knies
Alter, Gewicht, Konstitution Hautfarbe Gelenkkontur Schwellung Fuß- und Beinachsen bzw. Abweichungen Beckenstand Gangart
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Palpation des Knies
Beurteilung möglicher Gelenkergüsse Kniekehle mögliche Baker Zyste tanzende Patella als Hinweis auf Gelenkergeuss
60
Funktionsprüfung Knie allgemein
Bewegungsmangel nach Neutral-Null-Methode bestimmen Funktionstests wie Böhler-Zeichen, Steinmann I und II, Payr-Zeichen, vorderes und hinteres Schubladenphänomen
61
Böhler-Zeichen Knie
=Varus- oder Valgusstress Ab- oder Adduktionsschmerz des KG als Hinweis auf Außen- oder Innenmeniskusschaden
62
Steinmann I Kniegelenk
Schmerzen am inneren bzw. Äußeren Gelenkspalt bei ruckartiger Außenrotation des um 30 Grad gebeugten KG bei Innen- oder Außenmeniskusschaden
63
Steinmann II Kniegelenk
Von vorne nach hinten wandernder Druckschmerz bei zunehmender Beugung des KG aus Streckung heraus = Meniskusläsion
64
Payr-Zeichen Knie
Schmerzen am inneren Gelenkspalt bei Varusstress (O-Bein-Stellung) imSchneidersiz als Hinweis auf Innenmeniskusschäden
65
KG vorderes und hinteres Schubladenphänomen
90 Grad Beugestellung und Fixation des Fußes abnorme Beweglichkeit nach vorn = Vorderbandruptur abnorme Beweglichkeit nach hinten = Hinterbandruptur
66
Definition Arthrose
Degenerative Veränderung eines Gelenks mit schmerzhafter Funktionseinschränkung
67
Pathogenese Arthrose
Entwicklung langsam anfangs Elastizitätsverlust des Knorpels, durch Abnahme des Wassergehalts und Ernährungsstörungen des Knorpels = Höhenabnahme des Knorpels, Gelenkspaltverschmälerung Risse im Knorpel aktivieren Proteasen subchondrale Sklerosierung und Osteophytenbildung Deformierung des Gelenks Knochen reiben aufeinander Schmerzen begünstigend sind Achsenfehlstellungen, Adipositas, Verletzungen, Entzündungen
68
Einteilung Arthrose
Primäre Form: ohne erkennbare Risikofaktoren mit symmetrischer Beteiligung der kleinen Gelene Bouchard-Arthrose mit Befall der Fingermittelgelemke und Heberden-Arthose mit Befall der Fingerendgelenke sekundäre Form: mit Risikofaktoren wie Traumata, Entzündung, Fehlstellung, Übergewicht
69
Symptome Arthrose
Frühes Stadium: Anlaufschmerz, Ermüdungs- und Belastungsschmerzen spätes Stadium: Dauer-, Muskel-, nächtliche Schmerzen, Muskelverpsannungen und Kontrakturen als Folge Instabilität der Gelenke in beiden Stadien entzündliche Begleiterkrankungen möglich = aktivierte Arthrose
70
Differenzialdiagnosen Arthrose
Arthritis: Ruhe- und nächtliche Schmerzen, lokale und Systemische Entzündungszeichen bei WS Beteiligung: Osteoporose: schleichende Symptome mit Kyphosierung der BWS, Abnahme der Körperhöhe, Tannenbaumphänomen, erhöhte Frakturneigung Knochenmetatstasen: häufig lokalisierte Schmerzen, Symptome Primärtumor, B-Symptome
71
Diagnostik Arthrose
Inspektion: Muskelatrophie, Fehlhaltung, bei aktivierter Arthrose Entzündungszeichen Palpation: Schmerzhaftigkeit über dem betroffenen Areal Bewegungsumfang: nach Neutral-Null-Methode eingeschränkt Labor: i.d.R. unauffällig
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Therapie Arthrose
Allgemeinmaßnahmen: Gewichtsabnahme Bewegung Warmhalten der Gelenke weiches, angepasstes Schuhwerk Physiotherapie Medikamente wie NSAR, ggf. Glukokortikoide Operation
73
Definition Lumbago
Syn. Lumbalgie, Hexenschuss plötzlich starke Schmerzen im Lumbalbereich, ohne Radikaler Ausstrahlung, ohne Bezug zu Segmenten
74
Ursachen Lumbago
Verhebetrauma, plötzliche Rumpfdrehung mit Reizung der Intervertebralgelenke Deg. Erkrankungen der LWS muskelhartspann Schonhaltung
75
Symptome Lumbago
Einseitige oder beidseitige starke Tiefe und bohrende Schmerzen, strahlen meist in Sakrum und Gesäß aus, seltener bis ins Knie keine neurologische Störungen
76
Differentialdiagnosen Lumbago
Ischialgie, plötzlich starke Radikaler Schmerzen und neurologische Defizite, z.B. Sensibilitätsausfall im Dermatom, Reflexabschwächung, Ausfall der Kennmuskeln, positive Meningendehnungszeichen Osteoporose, schleichende Symptome mit Kyphosierungen der BWS, Abhnahme der Körperhöhe, Tannenbaumphänomen, erhöhte Frakturneigung Metastasen, lokale Schmerzen, Symptome yprimärtumor, Allgemeinsymptome, B-Symptome
77
Therapie Lumbago
Im akuten Stadium: physiotherapeutische und/oder chiropraktische Maßnahmen Wärme, Stufenbett medikamente, Analgetika, Muskelrelaxantien, Glukokortikoide im symptomfreien Stadium Gewichtsreduktion Bewegung Physio
78
Definition Ischialgie
Kreuzschmerzen mit Ausstrahlung in das Bein, durch Kompression oder Irritation der Spinalwurzel
79
Ursachen Ischialgie
Plötzliche Rumpfdrehungen, Verhebetrauma Bandscheibenvorfall Spinalkanalstenose
80
Symptome Ischialgie
Radikuläre Schmerzen: scharfe, stechende ins Bein ausstrahlende Schmerzen Berstärkung bei Husten, Niesen, Pressen neurologische Ausfälle: Sensibilitätsverlust im Dermatom, Ausfall Kennmuskeln, abgeschwächte bzw. Erloschene Eigenreflexe Schonhaltung: Myogelosen positive Meningendehnungszeichen: Brudzinski-, Bragard- und Kernig-Zeichen positiv
81
Differentialdiagnosen Ischialgie
Lumbalgie
82
Komplikationen Ischialgie
Kauda-Syndrom
83
Therapie Ischialgie
Notfall = üblicher Standard konservativ: Bettruhe, Analgetika, Muskelrelaxantien, später Physio und Muskelstärkung operativ: Entlastung der Betroffenen Nervenwurzel
84
Definition und Epidemiologie Mb. Scheuermann
Wirbelkörperreifungsstörung mit Ausbildung von Keilwirbeln besonders BWS. vor allem Jugendliche zwischen 8 und 14 meist Jungs sistiert mit Wachstumsstopp
85
Pathogenese Mb. Scheuermann
Vertrale WKAbschnitte wachsen langsamer als dorsale = Keil Deckplatten mit inhomogenem Gewebe, Einsenkungen, Hernienbildung der Bandscheibe pathologische Veränderungen bleiben, später Arthrose, eventuell fixierte Kyphose mit Unfähigkeit BWS zu strecken
86
Symptome Mb. Scheuermann
Keine akuten Beschwerden, meist Haltungsschäden Erwachsene: fixierte arthrotische Veränderungen, persistierende Rückenschmerzen
87
Differentialdiagnosen Mb. Scheuermann
Mb. Bechterew
88
Röntgen Mb. Scheuermann
Schmorl-Knötchen: Bandscheibeneinbrüche in Deckplatten der WK
89
Therapie Mb. Scheuermann
Regelmäßige Physio mit Haltungsschule im Wachstumsalter zur Druckentlastung Erwachsene Übungen zur Stärkung des muskulären Apparates
90
Definition und Epidemiologie Skoliose
Seitenverbiegung in Längsachse und Rotation der WS mit Strukturveränderungen der WK häufigste orthopädische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter 90% idiopathisch mehr Mädchen
91
Symptome Skoliose
Abhängig von Ausprägung asymptomatisch bis eingeschränkte Organfunktion unterschiedliches Niveau von Schulter- und Taillendreieck Rippenbuckel: Lumbalwulst bei Skoliosen im Lumbalbereich im reifen Alter Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Neuralgien, vorzeitige arthrotische Veränderungen der Facettengelenke
92
Therapie Skoliose
Krankengymnastik Korsettbehandlung OP
93
Definition Osteochondrosis dissecans
Aseptische, degenerative Knochen-Knorpel-Erkrankung hat Ablösung eines Gelenkflächenfragments zur Folge kann an jedem Gelenk auftreten, in jedem Alter meist Folge eines Traumas
94
Symptome Osteochondrosis dissecans
Einklemmungserscheinungen durch das Fragment Gelenkmaus belastungsabhängige Schmerzen Früharthrose durch Knorpeltrauma
95
Therapie Osteochondrosis dissecans
Meinung kniebelastender Sportarten Physiotherapie medikamente operativ
96
Definition und Epidemiologie Hüftgelenksdysplasie
Störung der Verknöcherung am Pfannenerker Komplikation Hüftgelenksluxation mehr Mädchen Ursachen unklar
97
Symptome Hüftgelenksdysplasie
Faltenasymmetrie am Gesäß, betroffenes Bein kaum bewegt und kürzer Abspreizbehinderung beim Wickeln Svhnappen der Hüftgelenke ältere Kinder mit watschelndem Gang und Früharthrose
98
Therapie Hüftgelenkdysplasie
Spreizhose oder Pavlik Bandage operativ
99
Definition und Epidemiologie Dupuytren Kontraktur
= Palmare Fibromatose Verhärtung und Schrumpfung der Palmaraponeurose männer mehr
100
Pathogenese Dupuytren Kontraktur
Ursache unbekannt familiäre Häufung häufiger bei Patienten mit Leberleiden, Diabetes, Epilepsie Frühstadium derbe Knötchen der Hohlhand, besonders Finger IV und V, werden größer und sind als bindegewebige Stränge zu sehen später Fingerbeweglichkeit eingeschränkt Beschleunigung durch Verletzungen innerhalb der Hohlhand
101
Symptome Dupuytren Kontraktur
Finger II bis V Beginn mit Knötchenbildung später Beugekontraktur der Finger, Unfähigkeit die Hand zu strecken keine sensiblen Störungen, nicht schmerzhaft
102
Therapie Dupuytren Kontraktur
Op
103
Definition Spindylolisthesis
Wirbelgleiten führt zu Ventralverschiebung des kranial Segments Voraussetzung Spondylolyse bevorzugt am Bogen L5
104
Risikofaktoren Spondylolisthesis
Sportarten mit reklamierenden Übungen (Turnen, Speewerfen)
105
Symptome Spondylolisthesis
Uncharakteristische Rückenschmerzen, besonders Lumbalbereich radikuläre Schmerzen neurologische Ausfälle Hohlkreuz
106
Therapie Spondylolisthesis
Konservativ mit Ruhigstellungder operativ
107
Definition und Epidemiologie Morbus Perthes
= juvenile Hüftkopfnekrose aseptische Osteochondrose der Femurkopfepiphyse einseitige Erkrankung 15% beidseitig v.a. Jungen zwischen 5. und 7. Lebensjahr Monate bis Jahre
108
Pathogenese Morbus Perthes
Auf Durchblutungsstörung zurückzuführen vermutlich durch Fehlanlagen der versorgenden BG anfangs fehlende oder verzögerte Kopfkernentwicklung, später Nekrose in der Folge Remodellierungsprozesse, dann Reparation und Ausheilung Femur nur bedingt belastbar nach Ausheilung Kopf häufig zu hoch oder flach
109
Symptome Morbus Perthes
Geringe Nekrose = wenige oder keine Symptome Hinken, Knieschmerzen eingeschränkte Beweglichkeit im HG pathologisches Viererzeichen: Patienten auffordern das Bein bei Beugestellung von 45 Grad im Hüftgelenk- und 90 Grad im Kniegelenk so zu abzuzieren, dass Außenseite des Knies Unterlage berührt physiologisch Gestalt einer liegenden vier beim Mb. Perthes kann das Bein nicht richtig abduziert und rotiert werden = Nkie nicht waagerecht, sondern über dem Körperniveau Prüfung Seitenvergleich
110
Differentialdiagnosen Mb. Perthes
Coxitis fugax: nichtinfektiöse Entzündung des HG, meist bei Kindern 1-2 Wochen nach Infekt der oberen Atemwege Trauma bakterielle Koxitis: Fieber, Entzündungszeichen, Bewegungseinschränkung Epiphyseolysis capitis femoris: Ablösung der Epiphyse vom Femurkopf meist Jungen zwischen 9. und 15. Lebensjahr häufig übergewichtige Kinder
111
Therapie Mb. Perthes
Körperliche Schonung Physiotherapie Schienen zur Gelenkentlastung ggf. operativ
112
Definition Osteosarkom
Seltener primärer Knochentumor geht meist von Metaphyse aus zwischen 10. und 30. Lebensjahr häufig lange Röhrenknochen
113
Symptome Osteosarkom
Knochenschmerzen zunehmende Schwellung Gelenkergüsse wenn gelenknah allgemeines Krankheitsgefühl, Leistungsknick pathologische Frakturen frühe Metastasierung in Lungen B-Symptome Labor AP erhöht
114
Differenzialdiagnose Osteosarkom
Trauma oder Überlastung Kniegelenkserkrankungen
115
Therapie Osteosarkom
Operative Resektion Radiochemotherapie
116
Definition Knochenmetastasen
Sekundäre maligne Tumoren des Knochens WK, Becken, Sakrum, Röhrenknochen
117
Vorkommen Knochenmetastasen
Durch hämatogene Metastasierung am häufigsten bei Bronchialkarzinom (osteoklastisch) Mammaca (osteoklastisch oder -blastisch) Prostataca (osteoplastisch) Nierenzellca (osteolytisch)
118
Symptome Knochenmetastasen
Symptome der Grundkrankheit Knochenschmerzen pathologische Frakturen neurologische Ausfälle
119
Arthritis
Gelenkentzündung Mono- oder Oligoarthritis der Polyarthritis akut, chronisch rezidivierend vollständige Ausheilung oder Funktionsverlust bakterielle, virale oder immunologische Arthritis (rheumatisches Fieber, rheumatoider A., Bechterew)
120
Definition und Epidemiologie Mb. Bechterew
= Spondylitis ankylosans chronisch-entzündliche Erkrankung des Skeletts primär ISG und WS mehr Männer junges Erwachsenenalter
121
Pathogenese Mb. Bechterew
Unklar familiäre Häufung , genetische Komponente (HLA-B27) Beginn im jungen Erwachsenenalter oder Jugendalter häufig Kreuzschmerzen, Schmerzen peripherer Gelenke eventuell Iritis zentrum im ISG, Wanderung nach kranial Folgen sind Gelenkversteifungen Bildung von Syndesmophyten (Wirbelspangen)
122
Symptome Mb. Bechterew
Schleichender Beginn nächtliche und morgendliche Steifheit tief sitzende Rückenschmerzen, die sich bei Bewegung bessern Arthrotische Schmerzen der großen Gelenke Fersenschmerzen Achillessehnenansatzschmerzen zunehmende Bewegungseinschränkung mit fixierter Kyphose und Einsteifung reduzierte Atemexkursion Iritis Organbeteiligung als Lungenfibrose oder Aortitis selten
123
Differentialdiagnosen Mb. Bechterew
Psoriasis-Arthritis: Beteiligung der ISG möglich aber ohne Versteifung Gelenkbeteiligung meist kleine Gelenke silbrig weiße Schuppung mit Hautentzündung an Streckseiten der Extremitäten möglich reaktive Arthritis: inkl. Reiter-Syndrom zweiterkrankung nach Infektionen des GIT oder UGT enteropathische Arthritis: bei Mb. Cohn und Colitis ulzerosa Beteiligung ISG und peripherer Gelenke möglich typisch blutige oder schleimig-eitrige Durchfälle, Malassimilationssyndrom
124
Diagnostik Mb. Bechterew
Untersuchung: Schober-Ott-Zeichen finger-Boden-Abstand, Kinn-Jugulum-Abstand, Okzipu-Wand-Abstand vergrößert Schüttelschmerz verminderte Atemexkursion Röntgen: ISG verwaschener Gelenkspalt Knochenspangen an WS degenerative Veränderungen Wirbelgelenke Bambusstabwirbelsäule Labor: BSG und CRP erhöht HLA-B27 positiv Rheumafaktor negativ
125
Therapie Mb. Bechterew
Atemtraining physikalische Therapie, Physiotherapie medikamente NSAR, Basistherapeutika, Glukokortikoide
126
Prognose Mb. Bechterew
Variabel meist Schübe Erkrankung kann immer zum Stillstand kommen wichtig Bewegung
127
Definition reaktive Arthritis und Mb. Reiter
= postinfektiöse Arthritis entzündliche Gelenkerkrankungen als Zweiterkrankung nach bakteriellen Infektionen im GIT oder UGT selten Chronifizierung
128
Pathogenese reaktive Arthritis und Mb. Reiter
Erkrankung an Persistenz bestimmter Bakterien gebunden, Chlamydien und Yersinien posturerethritische Form: durch v.a. Gonokokken, Ureaplasmen, Mykoplasmen, Chlamydien postenteritische Form: nach Yersinien, Salmonellen, Campylobacter Jejunum
129
Symptome reaktive Arthritis und Mb. Reiter
Reaktive Arthritis: solitäre Beteiligung der Gelenke, alle Gelenke der unteren Exremität, wandernde Verlaufsform möglich Symptome der Urethritis oder Enteritis, Konjunktivitis oder Iritis Reiter-Trias: bei Auftreten von Arthritis, Urethritis, Konjunktivitis, Iritis Reiter-Tetrade: zusätzlich fakultativ Hauterscheinungen, polymorphe Hauterscheinungen Fieber Allgemeine Krankheitssymptome Schmerzen an Sehnenansätzen Entzündungssymptome des ISG
130
Labor reaktive Arthritis und Mb. Reiter
BSG und CRP erhöht HLA-B27 positiv Rheumafaktor negativ ANA negativ
131
Differentialdiagnosen reaktive Arthritis und Mb. Reiter
Mb. Bechterew: Beteiligung ISG mit Versteifungstendenz und Fibrosierung, Augensymptome Psoriasis-Arthritis: Beteiligung ISG möglich, keine Versteifungstendenz kleine Gelenke befallen silbrig weiße Schuppung Enteropathische Arthritis: Beteiligung ISG und peripherer Gelenke möglich, GIT Symptome
132
Therapie reaktive Arthritis und Mb. Reiter
Sanierung Infektquellen lokale Maßnahmen im Schub Schmerzmittel, NSAR, Glukokortikoide
133
Definition und Epidemiologie rheumatoider Arthritis
= chronische Polyarthritis chronische Entzündung der Synovia und der seriösen Häute kleine Gelenke, Schleimbeutel, Sehnenscheiden, Pleura, Peritoneum, Perikard Frauen im 3.-5. Lebensjahrzehnt
134
Pathogenese rheumatoide Arthritis
Ursachen nicht vollständig geklärt eventuell virale oder bakterielle Trigger, die Automimmunreaktion auslösen Folge entzündlicher Prozess, chronisvh Immunzellen produzieren Zytokine, IL-1 und Tnf Alpha = Entzündungsreaktionen, Aktivierung von Osteoklasten und knorpelabbauenden Enzymen Pannusbildung ( Verdickung der Synovialis) mit Gelenkzerstörung Organbeteiligung durch Immunkomplexvaskulitis möglich
135
Symptome rheumatoide Arthritis
Fieber, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Krankheitsgefühl anfangs häufig asymmetrische, später symmetrische Arthritis der kleinen Gelenke meist Finger-, Fußgrund- und Mittelgelenke Morgensteifigkeit länger 30min Begrüßungsschmerz = Gaenslen-Zeichen später Gelenkdestruktionen wie Knopflochdeformität: Beugekontraktur im Mittelgelenk und Steckkontraktur im Endgelenk Schwanenhalsdeformität: Streckkontraktur im Mittelgelenk und Beugekonraktur im Endgelenk ulnare Deviation: Abweichung Finger II-V durch Sub- oder vollständige Luxationen in den Grundgelenken nach ulnar HWS Beteiligung Muskelschmerzen und -atrophie Karpaltunnelsyndrom eventuell Rheumaknotenbildung
136
Labor rheumatoide Arthritis
BSG und CRP erhöht Leukozytose im Schub Rheumafaktor positiv (80%), ANA in 1/3 der Fälle positiv sekundäre Hypochonder, mikrozytäre Anämie, Ferritin erhöht, freies Eisen im Serum erniedrigt
137
Komplikationen rheumatoide Arthritis
Beteiligung innerer Organe: Niere, Pleura, Herz, Augen, Gefäße Ulzera des Magen-Darm-Traktes Analgetikanephropathie und Niereninsuffizienz durch NSAR Osteoporose Infektanfälligkeit
138
Differentialdiagnosen rheumatoide Arthritis
Systemischer Lupus erythematodes: symmetrische Beteiligung der kleinen Gelenke, i.d.R. Ohne deren Zerstörung, Typ. Hautzeichen, ANA und RF meist positiv systemische Sklerodermie: symmetrische Beteiligung der kleinen Gelenke, ohne Zerstörung, Typ. Hautzeichen, Sklerosierung der Haut, Rattenbissnekrosen, Tabaksbeutelmund, ANA und RF meist positiv
139
Therapie rheumatoide Arthritis
Allgemein: Nikotinverzicht, fleischarme, Obst- und Gemüsereiche Kost physikalische Therapie: Kältetherapie Bewegungs-, Wärme-, Ergo-, Physiotherapie medikamentös: NSAR, Glukokortikoide = Schmerzen, Drosselung der Entzündung unter Glukokortikoidtherapie zur Prophylaxe vor Osteoporose Vitamind D und Kalzium Basistherapeutika: Immusuppressiva, Zytostatika, Biologicals
140
Sonderform rheumatoide Arthritis
Juvenile chronische Polyarthritis = Mb. Still vor dem 16. LJ, mindestens 6 Monate Persistenz Leitsymptome: - rezidivierende Lymphknotenschwellungen - rezidivierendes, hohes Fieber, länger als 2 Wochen, AB resistent keinfleckiges, lachsfarbenes, meist juckendes, flüchtiges Exanthem Arthritis nicht obligat innere Organe = Pleuritis, Perikarditis, Milzschwellung Labor: CRP und BSG erhöht, Leukozytose Thrombozytose RF und ANA negativ Therapie wie rheumatoide Arthritis
141
Definition und Epidemiologie Polymyalghia rheumatica
Generalisierte Arthritis der großen Gefäße, geht in 20% der Fälle mit Arteritis temporalis (Riesenzellarthritis) einher Vaskulitiden, Pathogenese unbekannt meist ältere Frauen
142
Symptome Polymyalgie rheumatica
Subakuter Beginn mit symmetrischen, reißenden Schmerzen der proximalen Muskulatur, besonders nachts und früh morgens Verstärkung der Schmerzen im Liegen Schwäche der Muskulatur Morgensteifigkeit Fieber, Nachtschweiß, Gesichtsabnahme Kopfschmerzen depressive Verstimmung
143
Symptome Arteritis temporalis
Kopfschmerzen, besonders im Schläfenbereich Schmerzverstärkung beim Kauen Augenschmerzen im Bereich der Schläfen und Sehstörungen Schwindel A. Temporalis übererwärmt, druckschmerzhaft, gut tastbar und sichtbar 50% der Fälle gleichzeitig Polymyalgia rheumatica
144
Komplikationen Polymyalgia rheumatica
Apoplex kurzzeitiger Visusverlust bis hin zur Erblindung durch Verschluss der A. carotis Regina besonders bei Riesenzellarthritis
145
Labor Polymyalgia rheumatica
Sturzsenkung oder Beschleunigte BSG, CRP erhöht RF negativ Autoantikörper negativ CK im Normbereich
146
Differentialdiagnosen Polymyalgia rheumatica
Polymyositis/Dermatomyositis: Polymyositis Typ. Muskelschmerzen im SG bzw. beckenbereich, gehen mit Schwäche, Fieber, Steifigkeit einher Dermatomyositis rötlich-livide Hauterscheinungen im Gesicht und oberen Thoraxbereich beide Erkrankungen CK erhöht Rheumatoide Arthritis: Muskelschmerzen, Gelenksteifigkeit, symmetrische Entzündung der kleinen Gelenke TIA/Apoplex: können mit Amaurosis fugax einhergehen hinzu kommen andere neurologische Ausfälle wie plötzliche Halbseitensymptomatik keine Veränderung an A. temporalis, Kopfschmerzen untypisch, können aber bei blutigem Apoplex auftreten
147
Therapie Polymyalgia rheumatica
Riesenzellarthritis: rasche Vorstellung beim Augenarzt Glukokortikoide
148
Definition und Epidemiologie Fibromyalgie
Generalisiertes Schmerzsyndrom mit schmerzhaften Druckpunkten und vegetativen Störungen Ursachen unbekannt familiäre Häufung Assoziation mit rheumatischen Erkrankungen chronisch meist Frauen zwischen 30. und 60. LJ
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Symptome Fibromyalgie
Schmerzen an Muskeln und Sehnenansätzen keine signifikante Besserung unter Schmerzmitteln Müdigkeit verminderte Belastbarkeit Schlafstörungen Depressionen Ängste Kontaktstörungen kardiale und gastrointestinale Beschwerden Migräne vegetative Symptome = trockener Mund, Schwitzen, gelegentlich Tremor, kalte Hände ind Füße
150
Diagnostik Fibromyalgie
Röntgen und Labor meist ohne Befund positive Tender Points, 11 von 18
151
Therapie Fibromyalgie
Bis jetzt keine körperliche Aktivität, , regelmäßiger Schlaf- Wach-Rhythmus Entspannungsverfahren und Verhaltenstherapie Antidepressiva, NSAR