Pharmakologie Flashcards
Placebo vs. Verum
Placebo = kein Wirkstoff
Verum = Wirkstoff
Nocebo-Effekt
Gegenteil vom Placebo-Effekt
es treten negative Nebenwirkungen auf
Ursache psychischer Natur
Prodrug
in nativer Form keine Wirkung
volle Wirksamkeit durch Metabolisierungsprozesse im Körper
L-Dopa = Gehirn = Umwandlung zu Dopamin
Generikum
Nachahmerpräparat
Wirskstoff gleich, Galenik und Pharmakokinetik können abweichen
Verschreibungspfllicht
Arzneimittel grundsätzlich apothekenpflichtig, außer ausdrücklich anders zugelassen
OTC Arzneimittel: = over the counter
frei verkäuflich, dürfen vom HP empfohlen und verschrieben werden
Apothekenpflichtige Arzneimittel: dürfen nur durch Fachpersonal in Apotheken abgegeben werden
nicht apothekenpflichtige dürfen auch in Drogerien abgegeben werden, VErkäufer muss Sachkenntnis nach §50 AMG nachweisen
apotheken- als auch nicht apothekenpflichtige dürfen vom HP empfohlen oder verschrieben werden
verschreibungspflichtige Arzneimittel: immer apothekenpflichtig und nur bei ärztlicher Verschreibung abzugeben
nicht vom HP
Betäubungsmittel: Verschreibung und Abgabe unter besonderer Beobachtung, nicht HP
Pharmakokinetik allg
Applikation (per os, intramuskulär, iv.v usw), Resorption (aufnahme in Blutkreislauf), Verstoffwechselung und Ausscheidung gehören zur Pharmakokinetik
Pharmakodynamik
Gelangen zu den Zielzellen, Entfaltung der Wirkung. Dabei Bindung an Oberflächenrezeptoren, Diffusion ins Zellinnere, Osmose.
Wirkungen auf biologisches System = Pharmakodynamik
Plasma-Eiweißbindung
Bindung von Arzneimitteln an Eiweiße im Plasma und Interstitium hat Einfluss auf Verteilung, Wirkdauer und Wirkstärke des Pharmakons
nicht gebundene Anteile = wirksam
intravasale Bindung an Albumine, Alpha 1 Globuline oder Lipoproteine
extravasale Bindungan Aktin- bzw. Myosinproteine oder Rezeptoren
Auswirkungen Eiweißbindung
bei Neugeborenen sehr schwach –> Toxizitär von Medikamenten
hohe Plasma-Eiweißbindung (PEB) reduziert Transport zu Wirkorganen
je weniger Eiweiß im Blut, desto höher WIrkung der freien Substanz, desto höher Toxizität
Bioverfügbarkeit
ist der Anteil einer verabreichten Dosis der unverändert den systemischen Kreislauf erreicht
Clearance
Eliminationsgeschwindigkeit eines Medikaments aus dem Organismus
umfasst Metabolisierung udn Exkretion
Therapeutische Breite
Abstand zwischen der Dosis für die erwünschte Wirkung und der Dosis für toxische Nebenwirkungen
Interaktion von Nahrungsmitteln und Arzneimitteln
gegenseitige Beeinflussung bei Aufnahme, Verstoffwechselung und Ausscheidung
Einfluss der Nahrung auf Bioverfügbarkeit
ausreichende Flüssigkeitsmenge = bessere Auflösung = schnellerer Transport ins Duodenum
kalorienreiche Getränke verzögern Magenentleerung
säureinstabile Stoffe (Digitalis…) nicht mit Säften aufnehmen
Grapefruit hemmt Abbau einiger Stoffe (Kalziumantagonisten, Statine..)
schlechte Resorption von Eisenpräparaten bei Aufnahme mit Tee, Milch, bestimmten Gemüsen
Arzneimitteltherapie in SS und Stillzeit
80% aller Frauen nehmen im 1. Trimenon Medikamente, meist
Laxanzien, Antazida, Analgetika, Vitamine, Antihistaminika, Hormone
Noxenwirkung abhängig vom SS Stadium, Medikament und Toxizitöt:
Noxe im Blastozystenstadium = Abort
Embryonalstadium = hohes teratigenes Risiko
Fetalperiode, sinkendes Risiko
Arzneimitteltherapie bei Kindern
besondere Bedingungen bei der Dosierung beachten:
unvollständige Darmflora
verzögerte Magenentleerung
verminderte Gallensekretion
gesteigerte Resorption bei intradermaler Applikation
Verminderung der Gesamtproteine
unreife Leber mit verlangsamtem hepatischem Stoffwechsel
unreife Niere mit verlangsamter tubulärer Exkretion der Stoffe
durchlässige Blut-Hirn-Schranke
Arzneimitteltherapie bei älteren Menschen
Bei älteren Menschen sind veränderte pharmakodynamische Eigenschaften zu berücksichtigen:
- Altersbedingte Veränderungen der Resorption durch Abnahme der Motilität des Magen-Darm-Trakts, der absorbierenden Fläche und der Durchblutung
- Veränderungen der Verteilung durch Hypoalbuminämie, erhöhte Fettmasse, verminderte Gewebedurchblutung
- Veränderungen der Ausscheidung durch Leberminderdurchblutung bzw. Leber- und Niereninsuffizienz
- Veränderung der Rezeptordichte, Bindungsfähigkeit eines Pharmakons und der Zellantwort kann zu größeren Empfindlichkeit (z. B. bei Schlafmitteln oder Antidepressiva), verminderten Empfindlichkeit (z. B. Betablocker) oder paradoxen Wirkungen (z. B. Koffein) führen
Acetylsalicylsäure allg,
= ASS, Aspirin
= nichtopioides Analgetikum
Bereits in Antike Weidenrinde gegen Schmerzen und Fieber = Salicin drin
Wirkungen ASS
- irreversible Hemmung der Zyklooxygenase
- analgetisch, antipyretisch, antiphlogistisch
- Hemmung der Thrombozytenaggregation und damit Verlängerung der Blutungszeit
Nebenwirkungen ASS
- Tinnitus, Hörverlust
Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö
Hyperventilation, respiratorische Azidose
erhöhte Bluitungszeit (bis zu 4-8 Tage nach Einnahme)
bei Kindern Reye-Syndrom (akute Enzephalopathie und Fettleber)
verminderte DUrchblutung sowie Wasser- und Natriumausscheidung
Asthma-bronichale-Anfälle
Analgetikakopfschmerzen und -nephropathie
Wechselwirkungen ASS
Antikoagulanzien oder andere Trombozytenaggregationshemmer: lebensbedrohliche Blutungen
Glukokortikoide: Magenulkusbildung und -blutungen (→ an die Gabe von PPI denken)
Andere NSAR: Wirkungsverstärkung und Zunahme der Nebenwirkungen
Merke ASS
Die letale Dosis schwankt zwischen 20 und 40 g/Tag. Intoxikationssymptome entwickeln sich meist ab einer Dosis von > 8 g/Tag. Es handelt sich dabei um Hyperventilation, respiratorische Alkalose und später Atemdepression.
Kinder unter 15 Jahren sollten bei fiebrigen Infekten wegen eines möglichen Reye-Syndroms kein ASS einnehmen.
INdikationen ASS
Leichte Schmerzzustände, u. a. Kopfschmerzen
Thrombozytenaggregationshemmung im Rahmen von arteriosklerotischen Erkrankungen
Entzündliche Zustände, Erkältungs- und Infektionskrankheiten
Fieber
Kontraindikationen ASS
Hämorrhagische Diathese
Asthma bronchiale
Ulkuskrankheit
Schwangerschaft, Stillzeit, Kindesalter
Nieren-, Leberinsuffizienz und schwere Formen der Herzinsuffizienz
Paracetamol allg.
=Benuron
nichtopioides Analgetikum
Wirkungen Paracetamol
Zentrale Hemmung der Prostaglandinsynthese
Analgetisch, antipyretisch
Keine Thrombozytenaggregationshemmung, kein Einfluss auf die Blutungszeit, keine antiphlogistische Wirkung
Nebenwirkungen Paracetamol
Hepato- und nephrotoxisch
Bei regelmäßiger und chronischer Verwendung Entwicklung von Analgetikakopfschmerzen und Analgetikanephropathie
Beim plötzlichen Absetzen Muskel- und Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervosität und Entwicklung vegetativer Symptome
Merke Paracetamol
Eine Intoxikation mit Paracetamol ist eine der häufigsten Arzneimittelintoxikationen. Die kritische Dosis liegt bei 6–10 g/Tag. Die Symptome entwickeln sich nach einer Latenzzeit von ca. 2 Tagen und machen sich als Zeichen der akuten Leberinsuffizienz bemerkbar, u. a. mit Ikterus, Bewusstseins- und Gerinnungsstörungen.
Indikationen Paracetamol
Fieber
Schmerzen, besonders bei Kindern, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Infektions- und Erkältungskrankheiten
Kontraindikationen Paracetamol
Leber- und Niereninsuffizienz
Metamizol allg
= Novalgin
nichtopioides Analgetikum
Wirkungen Metamizol
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase
Analgetisch, antipyretisch, spasmolytisch, schwach antiphlogistisch
Verminderung der Thrombozytenaggregation
Nebenwirkungen Metamizol
Allergische Reaktionen, v. a. nach i. v.-Gabe
Hypotonie bis hin zum Schock
Agranulozytose
Indikationen Metamizol
Schwere akute und chronische Schmerzen, inklusive Tumorschmerzen
Koliken, z. B. Gallen-, Nierenkoliken
Fieberzustände
Kontraindikationen Metamizol
Instabile Kreislaufsituation
Schwangerschaft, Stillzeit
Säuglinge
Ibuprofen allg
= Aktren
= NSAR
= NOA
Wirkungen Ibuprofen
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase
Stark analgetisch, antipyretisch, sehr stark antiphlogistisch
Verminderung der Thrombozytenaggregation
Nebenwirkungen Ibuprofen
Übelkeit, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö
Blutungen des Magen-Darm-Trakts, häufig als Mikroblutungen
Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Schlafstörungen
Flüssigkeitsretention
Bei regelmäßiger und chronischer Verwendung Entwicklung von Analgetikakopfschmerzen und Analgetikanephropathie
Wechselwirkungen Ibuprofen
Wie bei Acetylsalicylsäure (28.2.1)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika: Hyperkaliämie
Indikationen Ibuprofen
Kopf- und Zahnschmerzen
Dysmenorrhö
Postoperative Weichteil- und periostale Schmerzen
Akute und chronische Entzündungsgeschehen, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen
Kontraindikationen Ibuprofen
Hämorrhagische Diathese
Schwangerschaft und Stillzeit
Floride Ulzera im Gastrointestinaltrakt, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Asthma bronchiale
Schwere Herzinsuffizienz
Diclofenac allg.
= Voltaren
= NSAR
= NOA
Wirkungen Diclo
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase
Stark antiphlogistisch, antipyretisch, analgetisch
Verminderung der Thrombozytenaggregation
Neben- und Wechselwirkungen Diclo
wie Ibu
Indikationen Diclo
Schmerzhafte Schwellung oder Entzündung nach Verletzungen oder Operationen
Akute und chronische rheumatische Erkrankungen
Akuter Gichtanfall
Kontraindikationen Diclo
Schwangerschaft
Floride Ulzera
Hämorrhagische Diathese
Chronische entzündliche Darmerkrankungen
Leber- und Niereninsuffizien
Morphin allg
= Opiat
aus Schlafmohn
25 versch. Substanzen
Wirkungen Morphin
Analgetische Wirkung ist im ZNS lokalisiert, stärkste Analgetika
Hemmung der affektiven Schmerzverarbeitung im limbischen System, die zu einer Distanzierung von Schmerzen führt
Antitussive (hustenunterdrückende) Wirkung
Nebenwirkungen Morphin
Sedierung, Angst- und Spannungslösung
Stimmungsveränderungen, Konzentrationsschwäche
Übelkeit, Erbrechen
Hypotonie, Atemdepression
Juckreiz
Spastische Obstipation, Harnblasensphinkter-Kontraktion, Kontraktion des Sphincter Oddi
Bei lang dauernder Anwendung Toleranzentwicklung
Suchtpotenzial → fallen unter Betäubungsmittelgesetz (gilt nicht für Codein)
Wechselwirkungen Morphin
Bei u. a. gleichzeitigem Alkoholabusus, gleichzeitiger Einnahme von Sedativa, Hypnotika: Verstärkung der sedierenden Eigenschaften
Bei gleichzeitiger Anwendung von atemdepressiven Substanzen: Wirkungsverstärkung
Merke Morphin
Bei Intoxikation kommt es zu Miosis, Atemdepression und Koma.
Indikationen Morphin
Stärkste akute und chronische Schmerzen, z. B. postoperative, Tumorschmerzen
Herzinfarkt
Codein: trockener Reizhusten
Kontraindikationen Morphin
Akutes Abdomen
Chronische Ateminsuffizienz (Asthma bronchiale, Emphysem)
Hypovolämie
Pankreatitis
Hypothyreose
Niereninsuffizienz
Hirndrucksteigerung
Digitalis allg
= Herzmedikament
im roten Fingerhut
= Novodigal, Lanicor, Digimed
Wirkungen Digitalis
Positiv inotrop (durch Steigerung der intrazellulären Kalziumkonzentration)
Negativ chronotrop (Frequenz ↓) und dromotrop (AV-Überleitung ↓)
Positiv bathmotrop (Erregbarkeit ↑)
Nebenwirkungen DIgitalis
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö
Herzrhythmusstörungen (AV-Block, bis zum Kammerflimmern), Bradykardie
Sehstörungen, verändertes Farbensehen
Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen
Wechselwirkungen Digitalis
Bei gleichzeitiger Einnahme von Betablockern, trizyklischen Antidepressiva: verstärkte Wirkung
Entwicklung von Toxizität bei parenteralen Kalziumgaben oder Hyperkalzämie, Hypokaliämie
Indikationen DIgitalis
Herzinsuffizienz NYHA III–IV
Tachyarrhythmie
Kontraindikationen Digitalis
Bradykardie
Kaliumverschiebungen, Hyperkalzämi
Betablocker allg
= Herzmedis
= Metoprolol, Concor, Beloc
Wirkungen Betablocker
Blockierung der β-Rezeptoren am Herzen mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber Katecholaminen
Negativ inotrop, chronotrop, bathmotrop, dromotrop
Reduktion des Sauerstoffverbrauchs am Herzen
Nebenwirkungen Betablocker
Arrhythmie, Bradykardie
Asthma-bronchiale-Anfälle
Hypoglykämie, besonders bei Diabetikern mit erschwerter Wahrnehmung von Hypoglykämiesymptomen
Schlaflosigkeit, Depressionen
Muskelschwäche, Muskelkrämpfe
Potenzstörungen
Wechselwirkungen Betablocker
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Antiarrhythmika: Erhöhung der arrhythmogenen Potenz
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antihypertensiva: Hypotonie
Indikationen Betablocker
Angina pectoris, Hypertonie, Rhythmusstörungen
Migräneprophylaxe
Symptomatische Hyperthyreose und thyreotoxische Krise, Tremor
Kontraindikationen Betablocker
Obstruktive Atemwegserkrankungen
Bradykardie
Herzinsuffizienz NYHA IV
Lidocain und Procain allg.
=Herzmedis
Wirkungen Lidocain und Procain
Herabsetzung der Erregungsleitungsgeschwindigkeit der Herzzellen
Lokal anästhetische Wirkung
Nebenwirkungen Lidocain und Procain
Arrhythmien
Allergische Reaktionen
Schwindel, Krampfanfälle, Koma
Indikationen Lidocain und Procain
Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien
Im Rahmen der Neuraltherapie zur Quaddelung
Kontraindikationen Lidocain und Procain
Akute Herzinsuffizienz, Bradykardie
Erhöhte Krampfbereitschaft
ACE Hemmer allg
= Herzmedis
= Captopril, Enalapril, Ramipril
Wirkungen ACE Hemmer
Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms mit verminderter Bildung des vasokonstriktorisch wirkenden Angiotensin II
Vasodilatation → Senkung der Vorlast und Nachlast
Nebenwirkungen ACE HEmmer
Trockener Reizhusten
Hypotonie, Müdigkeit
Verschlechterung der Nierenfunktion, Hyperkaliämie
Gliederschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen
Thrombopenie, Leukopenie
Angioneurotisches Ödem
Wechselwirkungen ACE Hemmer
Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol: Leukopenie
Bei gleichzeitiger Einnahme von kaliumsparenden Diuretika: Hyperkaliämie
Indikation ACE Hemmer
Hypertonie
Herzinsuffizienz
Diabetische Nephropathie
Kontraindikation ACE Hemmer
Aortenstenose, Nierenarterienstenose
Schwangerschaft und Stillzeit
Angioödeme in der Anamnese
Hyperkaliämie
Organische Nitrate allg.
= Herzmedis
= Nitrolingual