Pharmakologie Flashcards
Placebo vs. Verum
Placebo = kein Wirkstoff
Verum = Wirkstoff
Nocebo-Effekt
Gegenteil vom Placebo-Effekt
es treten negative Nebenwirkungen auf
Ursache psychischer Natur
Prodrug
in nativer Form keine Wirkung
volle Wirksamkeit durch Metabolisierungsprozesse im Körper
L-Dopa = Gehirn = Umwandlung zu Dopamin
Generikum
Nachahmerpräparat
Wirskstoff gleich, Galenik und Pharmakokinetik können abweichen
Verschreibungspfllicht
Arzneimittel grundsätzlich apothekenpflichtig, außer ausdrücklich anders zugelassen
OTC Arzneimittel: = over the counter
frei verkäuflich, dürfen vom HP empfohlen und verschrieben werden
Apothekenpflichtige Arzneimittel: dürfen nur durch Fachpersonal in Apotheken abgegeben werden
nicht apothekenpflichtige dürfen auch in Drogerien abgegeben werden, VErkäufer muss Sachkenntnis nach §50 AMG nachweisen
apotheken- als auch nicht apothekenpflichtige dürfen vom HP empfohlen oder verschrieben werden
verschreibungspflichtige Arzneimittel: immer apothekenpflichtig und nur bei ärztlicher Verschreibung abzugeben
nicht vom HP
Betäubungsmittel: Verschreibung und Abgabe unter besonderer Beobachtung, nicht HP
Pharmakokinetik allg
Applikation (per os, intramuskulär, iv.v usw), Resorption (aufnahme in Blutkreislauf), Verstoffwechselung und Ausscheidung gehören zur Pharmakokinetik
Pharmakodynamik
Gelangen zu den Zielzellen, Entfaltung der Wirkung. Dabei Bindung an Oberflächenrezeptoren, Diffusion ins Zellinnere, Osmose.
Wirkungen auf biologisches System = Pharmakodynamik
Plasma-Eiweißbindung
Bindung von Arzneimitteln an Eiweiße im Plasma und Interstitium hat Einfluss auf Verteilung, Wirkdauer und Wirkstärke des Pharmakons
nicht gebundene Anteile = wirksam
intravasale Bindung an Albumine, Alpha 1 Globuline oder Lipoproteine
extravasale Bindungan Aktin- bzw. Myosinproteine oder Rezeptoren
Auswirkungen Eiweißbindung
bei Neugeborenen sehr schwach –> Toxizitär von Medikamenten
hohe Plasma-Eiweißbindung (PEB) reduziert Transport zu Wirkorganen
je weniger Eiweiß im Blut, desto höher WIrkung der freien Substanz, desto höher Toxizität
Bioverfügbarkeit
ist der Anteil einer verabreichten Dosis der unverändert den systemischen Kreislauf erreicht
Clearance
Eliminationsgeschwindigkeit eines Medikaments aus dem Organismus
umfasst Metabolisierung udn Exkretion
Therapeutische Breite
Abstand zwischen der Dosis für die erwünschte Wirkung und der Dosis für toxische Nebenwirkungen
Interaktion von Nahrungsmitteln und Arzneimitteln
gegenseitige Beeinflussung bei Aufnahme, Verstoffwechselung und Ausscheidung
Einfluss der Nahrung auf Bioverfügbarkeit
ausreichende Flüssigkeitsmenge = bessere Auflösung = schnellerer Transport ins Duodenum
kalorienreiche Getränke verzögern Magenentleerung
säureinstabile Stoffe (Digitalis…) nicht mit Säften aufnehmen
Grapefruit hemmt Abbau einiger Stoffe (Kalziumantagonisten, Statine..)
schlechte Resorption von Eisenpräparaten bei Aufnahme mit Tee, Milch, bestimmten Gemüsen
Arzneimitteltherapie in SS und Stillzeit
80% aller Frauen nehmen im 1. Trimenon Medikamente, meist
Laxanzien, Antazida, Analgetika, Vitamine, Antihistaminika, Hormone
Noxenwirkung abhängig vom SS Stadium, Medikament und Toxizitöt:
Noxe im Blastozystenstadium = Abort
Embryonalstadium = hohes teratigenes Risiko
Fetalperiode, sinkendes Risiko
Arzneimitteltherapie bei Kindern
besondere Bedingungen bei der Dosierung beachten:
unvollständige Darmflora
verzögerte Magenentleerung
verminderte Gallensekretion
gesteigerte Resorption bei intradermaler Applikation
Verminderung der Gesamtproteine
unreife Leber mit verlangsamtem hepatischem Stoffwechsel
unreife Niere mit verlangsamter tubulärer Exkretion der Stoffe
durchlässige Blut-Hirn-Schranke
Arzneimitteltherapie bei älteren Menschen
Bei älteren Menschen sind veränderte pharmakodynamische Eigenschaften zu berücksichtigen:
- Altersbedingte Veränderungen der Resorption durch Abnahme der Motilität des Magen-Darm-Trakts, der absorbierenden Fläche und der Durchblutung
- Veränderungen der Verteilung durch Hypoalbuminämie, erhöhte Fettmasse, verminderte Gewebedurchblutung
- Veränderungen der Ausscheidung durch Leberminderdurchblutung bzw. Leber- und Niereninsuffizienz
- Veränderung der Rezeptordichte, Bindungsfähigkeit eines Pharmakons und der Zellantwort kann zu größeren Empfindlichkeit (z. B. bei Schlafmitteln oder Antidepressiva), verminderten Empfindlichkeit (z. B. Betablocker) oder paradoxen Wirkungen (z. B. Koffein) führen
Acetylsalicylsäure allg,
= ASS, Aspirin
= nichtopioides Analgetikum
Bereits in Antike Weidenrinde gegen Schmerzen und Fieber = Salicin drin
Wirkungen ASS
- irreversible Hemmung der Zyklooxygenase
- analgetisch, antipyretisch, antiphlogistisch
- Hemmung der Thrombozytenaggregation und damit Verlängerung der Blutungszeit
Nebenwirkungen ASS
- Tinnitus, Hörverlust
Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö
Hyperventilation, respiratorische Azidose
erhöhte Bluitungszeit (bis zu 4-8 Tage nach Einnahme)
bei Kindern Reye-Syndrom (akute Enzephalopathie und Fettleber)
verminderte DUrchblutung sowie Wasser- und Natriumausscheidung
Asthma-bronichale-Anfälle
Analgetikakopfschmerzen und -nephropathie
Wechselwirkungen ASS
Antikoagulanzien oder andere Trombozytenaggregationshemmer: lebensbedrohliche Blutungen
Glukokortikoide: Magenulkusbildung und -blutungen (→ an die Gabe von PPI denken)
Andere NSAR: Wirkungsverstärkung und Zunahme der Nebenwirkungen
Merke ASS
Die letale Dosis schwankt zwischen 20 und 40 g/Tag. Intoxikationssymptome entwickeln sich meist ab einer Dosis von > 8 g/Tag. Es handelt sich dabei um Hyperventilation, respiratorische Alkalose und später Atemdepression.
Kinder unter 15 Jahren sollten bei fiebrigen Infekten wegen eines möglichen Reye-Syndroms kein ASS einnehmen.
INdikationen ASS
Leichte Schmerzzustände, u. a. Kopfschmerzen
Thrombozytenaggregationshemmung im Rahmen von arteriosklerotischen Erkrankungen
Entzündliche Zustände, Erkältungs- und Infektionskrankheiten
Fieber
Kontraindikationen ASS
Hämorrhagische Diathese
Asthma bronchiale
Ulkuskrankheit
Schwangerschaft, Stillzeit, Kindesalter
Nieren-, Leberinsuffizienz und schwere Formen der Herzinsuffizienz
Paracetamol allg.
=Benuron
nichtopioides Analgetikum
Wirkungen Paracetamol
Zentrale Hemmung der Prostaglandinsynthese
Analgetisch, antipyretisch
Keine Thrombozytenaggregationshemmung, kein Einfluss auf die Blutungszeit, keine antiphlogistische Wirkung
Nebenwirkungen Paracetamol
Hepato- und nephrotoxisch
Bei regelmäßiger und chronischer Verwendung Entwicklung von Analgetikakopfschmerzen und Analgetikanephropathie
Beim plötzlichen Absetzen Muskel- und Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervosität und Entwicklung vegetativer Symptome
Merke Paracetamol
Eine Intoxikation mit Paracetamol ist eine der häufigsten Arzneimittelintoxikationen. Die kritische Dosis liegt bei 6–10 g/Tag. Die Symptome entwickeln sich nach einer Latenzzeit von ca. 2 Tagen und machen sich als Zeichen der akuten Leberinsuffizienz bemerkbar, u. a. mit Ikterus, Bewusstseins- und Gerinnungsstörungen.
Indikationen Paracetamol
Fieber
Schmerzen, besonders bei Kindern, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Infektions- und Erkältungskrankheiten
Kontraindikationen Paracetamol
Leber- und Niereninsuffizienz
Metamizol allg
= Novalgin
nichtopioides Analgetikum
Wirkungen Metamizol
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase
Analgetisch, antipyretisch, spasmolytisch, schwach antiphlogistisch
Verminderung der Thrombozytenaggregation
Nebenwirkungen Metamizol
Allergische Reaktionen, v. a. nach i. v.-Gabe
Hypotonie bis hin zum Schock
Agranulozytose
Indikationen Metamizol
Schwere akute und chronische Schmerzen, inklusive Tumorschmerzen
Koliken, z. B. Gallen-, Nierenkoliken
Fieberzustände
Kontraindikationen Metamizol
Instabile Kreislaufsituation
Schwangerschaft, Stillzeit
Säuglinge
Ibuprofen allg
= Aktren
= NSAR
= NOA
Wirkungen Ibuprofen
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase
Stark analgetisch, antipyretisch, sehr stark antiphlogistisch
Verminderung der Thrombozytenaggregation
Nebenwirkungen Ibuprofen
Übelkeit, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö
Blutungen des Magen-Darm-Trakts, häufig als Mikroblutungen
Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Schlafstörungen
Flüssigkeitsretention
Bei regelmäßiger und chronischer Verwendung Entwicklung von Analgetikakopfschmerzen und Analgetikanephropathie
Wechselwirkungen Ibuprofen
Wie bei Acetylsalicylsäure (28.2.1)
Bei gleichzeitiger Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika: Hyperkaliämie
Indikationen Ibuprofen
Kopf- und Zahnschmerzen
Dysmenorrhö
Postoperative Weichteil- und periostale Schmerzen
Akute und chronische Entzündungsgeschehen, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen
Kontraindikationen Ibuprofen
Hämorrhagische Diathese
Schwangerschaft und Stillzeit
Floride Ulzera im Gastrointestinaltrakt, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Asthma bronchiale
Schwere Herzinsuffizienz
Diclofenac allg.
= Voltaren
= NSAR
= NOA
Wirkungen Diclo
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase
Stark antiphlogistisch, antipyretisch, analgetisch
Verminderung der Thrombozytenaggregation
Neben- und Wechselwirkungen Diclo
wie Ibu
Indikationen Diclo
Schmerzhafte Schwellung oder Entzündung nach Verletzungen oder Operationen
Akute und chronische rheumatische Erkrankungen
Akuter Gichtanfall
Kontraindikationen Diclo
Schwangerschaft
Floride Ulzera
Hämorrhagische Diathese
Chronische entzündliche Darmerkrankungen
Leber- und Niereninsuffizien
Morphin allg
= Opiat
aus Schlafmohn
25 versch. Substanzen
Wirkungen Morphin
Analgetische Wirkung ist im ZNS lokalisiert, stärkste Analgetika
Hemmung der affektiven Schmerzverarbeitung im limbischen System, die zu einer Distanzierung von Schmerzen führt
Antitussive (hustenunterdrückende) Wirkung
Nebenwirkungen Morphin
Sedierung, Angst- und Spannungslösung
Stimmungsveränderungen, Konzentrationsschwäche
Übelkeit, Erbrechen
Hypotonie, Atemdepression
Juckreiz
Spastische Obstipation, Harnblasensphinkter-Kontraktion, Kontraktion des Sphincter Oddi
Bei lang dauernder Anwendung Toleranzentwicklung
Suchtpotenzial → fallen unter Betäubungsmittelgesetz (gilt nicht für Codein)
Wechselwirkungen Morphin
Bei u. a. gleichzeitigem Alkoholabusus, gleichzeitiger Einnahme von Sedativa, Hypnotika: Verstärkung der sedierenden Eigenschaften
Bei gleichzeitiger Anwendung von atemdepressiven Substanzen: Wirkungsverstärkung
Merke Morphin
Bei Intoxikation kommt es zu Miosis, Atemdepression und Koma.
Indikationen Morphin
Stärkste akute und chronische Schmerzen, z. B. postoperative, Tumorschmerzen
Herzinfarkt
Codein: trockener Reizhusten
Kontraindikationen Morphin
Akutes Abdomen
Chronische Ateminsuffizienz (Asthma bronchiale, Emphysem)
Hypovolämie
Pankreatitis
Hypothyreose
Niereninsuffizienz
Hirndrucksteigerung
Digitalis allg
= Herzmedikament
im roten Fingerhut
= Novodigal, Lanicor, Digimed
Wirkungen Digitalis
Positiv inotrop (durch Steigerung der intrazellulären Kalziumkonzentration)
Negativ chronotrop (Frequenz ↓) und dromotrop (AV-Überleitung ↓)
Positiv bathmotrop (Erregbarkeit ↑)
Nebenwirkungen DIgitalis
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö
Herzrhythmusstörungen (AV-Block, bis zum Kammerflimmern), Bradykardie
Sehstörungen, verändertes Farbensehen
Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen
Wechselwirkungen Digitalis
Bei gleichzeitiger Einnahme von Betablockern, trizyklischen Antidepressiva: verstärkte Wirkung
Entwicklung von Toxizität bei parenteralen Kalziumgaben oder Hyperkalzämie, Hypokaliämie
Indikationen DIgitalis
Herzinsuffizienz NYHA III–IV
Tachyarrhythmie
Kontraindikationen Digitalis
Bradykardie
Kaliumverschiebungen, Hyperkalzämi
Betablocker allg
= Herzmedis
= Metoprolol, Concor, Beloc
Wirkungen Betablocker
Blockierung der β-Rezeptoren am Herzen mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber Katecholaminen
Negativ inotrop, chronotrop, bathmotrop, dromotrop
Reduktion des Sauerstoffverbrauchs am Herzen
Nebenwirkungen Betablocker
Arrhythmie, Bradykardie
Asthma-bronchiale-Anfälle
Hypoglykämie, besonders bei Diabetikern mit erschwerter Wahrnehmung von Hypoglykämiesymptomen
Schlaflosigkeit, Depressionen
Muskelschwäche, Muskelkrämpfe
Potenzstörungen
Wechselwirkungen Betablocker
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Antiarrhythmika: Erhöhung der arrhythmogenen Potenz
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antihypertensiva: Hypotonie
Indikationen Betablocker
Angina pectoris, Hypertonie, Rhythmusstörungen
Migräneprophylaxe
Symptomatische Hyperthyreose und thyreotoxische Krise, Tremor
Kontraindikationen Betablocker
Obstruktive Atemwegserkrankungen
Bradykardie
Herzinsuffizienz NYHA IV
Lidocain und Procain allg.
=Herzmedis
Wirkungen Lidocain und Procain
Herabsetzung der Erregungsleitungsgeschwindigkeit der Herzzellen
Lokal anästhetische Wirkung
Nebenwirkungen Lidocain und Procain
Arrhythmien
Allergische Reaktionen
Schwindel, Krampfanfälle, Koma
Indikationen Lidocain und Procain
Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien
Im Rahmen der Neuraltherapie zur Quaddelung
Kontraindikationen Lidocain und Procain
Akute Herzinsuffizienz, Bradykardie
Erhöhte Krampfbereitschaft
ACE Hemmer allg
= Herzmedis
= Captopril, Enalapril, Ramipril
Wirkungen ACE Hemmer
Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms mit verminderter Bildung des vasokonstriktorisch wirkenden Angiotensin II
Vasodilatation → Senkung der Vorlast und Nachlast
Nebenwirkungen ACE HEmmer
Trockener Reizhusten
Hypotonie, Müdigkeit
Verschlechterung der Nierenfunktion, Hyperkaliämie
Gliederschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen
Thrombopenie, Leukopenie
Angioneurotisches Ödem
Wechselwirkungen ACE Hemmer
Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol: Leukopenie
Bei gleichzeitiger Einnahme von kaliumsparenden Diuretika: Hyperkaliämie
Indikation ACE Hemmer
Hypertonie
Herzinsuffizienz
Diabetische Nephropathie
Kontraindikation ACE Hemmer
Aortenstenose, Nierenarterienstenose
Schwangerschaft und Stillzeit
Angioödeme in der Anamnese
Hyperkaliämie
Organische Nitrate allg.
= Herzmedis
= Nitrolingual
Wirkungen Organische Nitrate
Organische Nitrate werden im Körper zu NO umgebaut, die dann relaxierend auf glatte Muskelzellen wirken
Wirkung auf venöse Gefäße mit Reduktion der Vorlast, zusätzlich Vasodilatation im arteriellen Bereich
Sehr schneller Wirkungseintritt
Nebenwirkungen Organische Nitrate
Hypotonie mit Kollapsneigung und Reflextachykardie
Kopfschmerzen
Wechselwirkungen organische Nitrate
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antihypertensiva: Verstärkung der Hypotonie.
Indikationen organische Nitrate
Angina pectoris
Kontraindikationen organische Nitrate
Blutdruck systolisch < 120 mmHg
Aortenstenose
Schockzustände
Gleichzeitige Einnahme von Sildenafil (Viagra®) → Potenzierung der vasodilatierenden Wirkung → Hypotonie und Reflextachykardie bis hin zum Herzstillstand
Heparin allg.
= Antikoagulanz
Wirkungen Heparin
Indirekte Wirkung über die Bindung an AT III und dessen Wirkungsverstärkung
Verminderung der Adhäsivität der Thrombozyten
Kurze Halbwertszeit und damit sehr gut steuerbar
Kontrolle über Messung der PTT
Nebenwirkungen Heparin
Osteoporose und Spontanfrakturen bei langfristigem Gebrauch
Haarausfall
Allergische Hautreaktionen
Heparin-induzierte Thrombopenie (HIT) in 2–5 % der Fälle
Wechselwirkung Heparin
Bei gleichzeitiger Einnahme von Kumarinderivaten oder Thrombozytenaggregationshemmern: Verstärkung der Wirkung.
Indikationen Heparin
Perioperative Antikoagulation
Therapie der thrombembolischen Erkrankungen und Komplikationen
Kontraindikationen Heparin
Manifeste Blutung, hämorrhagische Diathese
Z. n. Hirntrauma
Ulkusblutungen, Ösophagusvarizen
Phenprocoumon allg.
= Marcumar
= Antikoagulanz
Wirkungen Marcumar
Vitamin-K-Antagonist: Hemmung der Synthese der Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren II, VII, IX, X
Halbwertszeit 7–9 Tage
Kontrolle über Quick-Wert oder INR (International Normalized Ratio)
Nebenwirkungen Marcumar
Blutungen
Cumarinnekrosen
Störung der Wundheilung
Haarausfall
Wechselwirkungen Marcumar
Bei gleichzeitiger Einnahme von ASS, NSAR, Schilddrüsenhormone, Alkoholexzessen: Verstärkung der Wirkung
Bei gleichzeitiger Einnahme von Diuretika, oralen Kontrazeptiva, Laxanzien, Vitamin K oder Vitamin-K-haltigen Lebensmitteln, Fieber: Abschwächung der Wirkung
Indikationen Marcumar
Behandlung und Prophylaxe von Thrombosen und Embolien.
Kontraindikationen Marcumar
Hämorrhagische Diathese
Hypertonie
Schwangerschaft
Frische Infarkte
Jodid allg
= Medikament für endokrine Erkrankungen
Wirkungen Jodid
Jod ist ein Spurenelement, das für die Synthese der Schilddrüsenhormone benötigt wird
Täglicher Bedarf: ca. 200 µg
Nebenwirkungen Jodid
Allergische Reaktionen
Hyperthyreote Stoffwechselentgleisungen v. a. bei nicht diagnostizierter Schilddrüsenautonomie
Indikationen Jodid
Prävention der Jodmangelstruma
Therapie der euthyreoten Struma und Struma nodosa
Schwangerschaft (Fetus benötigt zur Synthese der Schilddrüsenhormone ebenfalls Jodid)
Kontraindikationen Jodid
Hyperthyreose z. B. durch autonomes Adenom oder Morbus Basedow
Einnahme von Schilddrüsenhormonen
Bekannte Jodallergie
Wirkungen Orale Antidiabetika
Sulfonylharnstoffe (z. B. Glibenclamid, Euglucon®): vermehrte Ausschüttung von Insulin aus den β-Zellen des Pankreas
α-Glukosidasehemmer (z. B. Acarbose, Glukobay®): verzögerte intestinale Glukoseresorption durch Hemmung von Disaccharidasen im Dünndarm
Insulin-Sensitizer (z. B. Glitazone): erhöhte Glukoseaufnahme in die Zelle
Metformin , z. B. Glukophage®: bessere Aufnahme von Glukose in periphere Zellen, Erhöhung der Insulinempfindlichkeit, anorektischer Effekt, Hemmung der Glukoneogenese
Nebenwirkungen Orale Antidiabetika
Hypoglykämie (nicht bei Glukobay®)
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Meteorismus
Blutbildveränderungen
Allergische Reaktionen
Laktatazidose und Hemmung der Resorption von Vitamin B12 und Folsäure (v. a. Metformin)
Indikationen Orale Antidiabetika
Diabetes mellitus Typ 2.
Kontraindikationen orale Antidiabetika
Diabetes mellitus Typ 1
Schwangerschaft, Stillzeit
Leber-, Niereninsuffizienz
Wirkungen INsulin
Insulin ist ein Proteinhormon aus den β-Zellen des Pankreas. Die Wirkung ist anabol über folgende Mechanismen:
Aufnahme von Glukose v. a. in die Fettzellen und Muskelzellen
Erhöhte Protein- und Glykogensynthese
Erhöhte Triglyzeridsynthese
Verminderte Freisetzung von Glukose aus der Leber
Drosselung der Lipolyse und Proteolyse
Nebenwirkungen Insulin
Hypoglykämie
Allergische Reaktionen auf Insulin oder Konservierungsstoffe
Lipodystrophie im Injektionsbereich
Indikationen Insulin
Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 (14.7)
Coma diabeticum
Schwangerschaft
Kontraindikationen Insulin
Hypoglykämien
Insulinom
Glukokortocoide allg
= Decortin H, Urbason
Wirkungen und Nebenwirkungen Glukokortikoide
Katabol (Proteinabbau in Muskulatur, Haut und Knochen) → Muskel-, Hautatrophie, Osteoporose, Wachstumsstörungen, Wundheilungsstörungen
Förderung der Glukoneogenese → diabetogene Stoffwechsellage
Fettabbau und -umverteilung → Erhöhung der Blutfettwerte, Stammfettsucht, Vollmondgesicht
Antiphlogistisch
Vitamin-D-Antagonismus: Hemmung der Kalziumresorption aus dem Dünndarm und Erhöhung der Kalziumausscheidung → Osteoporose
Mineralokortikoide Wirkung → Kaliumverlust, Muskelkrämpfe, arterielle Hypertonie, Ödeme, kardiale Dekompensation
Appetitsteigerung → Gewichtszunahme
Immunsuppression → erhöhtes Infektionsrisiko, z. B. Herpes zoster, Sepsis, Pilzerkrankungen
Magen- und Darmulzera v. a. in Kombination mit NSAR, Pankreatitis
Wirkung auf Blutgefäße und Gerinnung → Thromboseneigung, Hautblutungen, Knochennekrosen
Zunahme der zirkulierenden Granulozyten, Erythrozyten und Thrombozyten
Abnahme der zirkulierenden Lymphozyten und Monozyten
Katarakt, Glaukom
Nebennierenrindeninsuffizienz, Hirsutismus
Menstruationsstörungen, Impotenz
Euphorie, Dysphorie bis hin zur Depression, psychotische Störungen, Persönlichkeitsveränderungen
Indikationen Glukokortokoide
Substitutionstherapie (Morbus Addison, Hypophysenvorderlappeninsuffizienz)
Rheumatische, System- und autoimmune Erkrankungen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Asthma bronchiale
Prävention der Abstoßung bei Organtransplantation
Anaphylaktischer Schock
Kontraindikationen Glukokorticoide
Bei notfallmäßigem Einsatz keine Kontraindikationen
Sonst: psychiatrische Erkrankungen, akute Thromboembolie, Glaukom, floride Infektionen, aktive Impfungen in den letzten 2 Wochen, frische Operationswunden
Antazida allg.
= Magen-Darm-Mittel
= Maaloxan, Riopan
Wirkungen Antazida
Kurzzeitige Säurepufferung
Hemmung der Pepsinogenaktivierung
Steigerung der Schleim- und Bikarbonatsekretion
Nebenwirkungen Antazida
Aluminiumhaltige Mittel: Obstipation, Osteoporose bei langer Anwendung durch Bindung von Phosphat, Aluminiumenzephalopathie
Magnesiumhaltige Mittel: Diarrhö
Wechselwirkungen Antazida
Resorptionshemmung unterschiedlicher Arzneimittel, u. a. Antibiotika und Digitalis.
Indikationen Antazida
Erhöhte Magensaftsekretion
Gastritis
Refluxkrankheit
Kontraindikationen Antazida
Hypophosphatämie
Fortgeschrittene Niereninsuffizienz
Omeprazol allg.
= Protonenpumpenhemmer
Wirkungen Protonenpumpenhemmer
Irreversible Hemmung der Protonenpumpe in den Parietalzellen der Magenschleimhaut → Verminderung der Magensäuresekretion
Wirkdauer > 72 Stunden
Nebenwirkungen Protonenpumpenhemmer
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Obstipation
Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel
Juckreiz
Depressionen, Verwirrtheitszustände
Seh- und Hörstörungen
Unter Dauertherapie reduzierte Resorption von Vitamin B12 und Magnesium beschrieben
Indikationen Protonenpumpenhemmer
Refluxösophagitis
Ulcus ventriculi et duodeni
Zollinger-Ellison-Syndrom
Kontraindikationen Protonenpumpenhemmer
Leberinsuffizienz
Schwangerschaft, Stillzeit
Laxantien allg.
Man unterscheidet folgende Laxanzien-Gruppen:
Gleitmittel: Paraffin, Rizinusöl, Glyzerin
Füll- und Quellmittel: Zellulose, Leinsamen, Pektine, Agar Agar
Osmotisch wirksame Abführmittel (salinische Mittel): Glauber-, Bittersalz, Laktose, Laktulose, Sorbit
Laxanzien, welche die Resorption von Flüssigkeit hemmen: Anthrachinone (Senna-Glykodside), Bisacodyl (Dulcolax®)
Wirkungen Laxanzien
Je nach Wirkstoff können folgende Wirkungen unterschieden werden:
Hemmung der intestinalen Wasserresorption (Dulcolax®, Laxoberal®)
Aktive Hypersekretion von Wasser im Kolon (Senna-Glykoside)
Intestinale Bindung von Wasser im Darm (Plantago-ovata-Samen)
Osmotische Bindung von Wasser durch unresorbierbares Sulfat (z. B. Glaubersalz, Golytely-Lösung®; = salinische Mittel)
Wechselwirkungen Laxanzien
Verstärkte Digitaliswirkung bei Hypokaliämie
Verminderte Resorption zahlreicher Arzneimittel durch rasche Darmpassage
Nebenwirkungen Laxanzien
Bauchschmerzen, bei langfristiger Einnahme Verstärkung der Darmträgheit
Senna-Glykoside: Hypokaliämie, Darmspasmen
Plantago-Samen: Völlegefühl, Meteorismus
Salinische Mittel: Kaliumverlust, erhöhte Magnesiumresorption (→ Rhythmusstörungen), erhöhte Natriumresorption (→ Hypertonie)
Chronische Einnahme von Laxanzien kann die Darmträgheit verstärken, zum einen über einen Gewöhnungseffekt, zum anderen über eine chronische Hypokaliämie
Indikationen Laxanzien
Obstipation
Reizdarmsyndrom
Kontraindikationen Laxanzien
Ileus, Darmstenose
Störungen des Elektrolythaushalts
Antihistaminika allg.
= Medikament für Atemwegsstörungen
= Tavegil, Fenistil, Cetiderm
Wirkungen Antihistaminika
Hemmung der histaminvermittelnden Wirkungen wie Vasodilatation und gesteigerte Gefäßpermeabilität.
Nebenwirkungen Antihistaminika
Sedierung mit eingeschränkter Verkehrstauglichkeit
Appetitsteigerung bei längerer Einnahme
Gelegentlich gastrointestinale Beschwerden
Allergische Reaktionen als Hauterscheinunge
Wechselwirkungen Antihistaminika
Wirkungsverstärkung bei gleichzeitigem Alkoholabusus.
Indikationen Antihistaminika
Allergische Rhinitis, allergische Konjunktivitis
Allergischer Schock (i. v.-Gabe)
Kontraindikationen Antihistaminika
Stillzeit
In der Schwangerschaft strenge Indikationsstellung
Expektoranzien allg.
= ACC = Acetylcystein, Ambroxol
Wirkungen Expektoranzien
Sekretolytisch durch vermehrte Sekretion eines weniger zähen Sputums
Stimulation der Ziliarbewegung der Bronchien
Nebenwirkungen Expektoranzien
Allergische Reaktionen
Geschmacksstörungen, Übelkeit, Erbrechen
Magenulzera
Kopfschmerzen
Taubheitsgefühl im Rachen
Indikationen Expektoranzien
Unproduktiver Husten im Rahmen von Infekten der oberen und unteren Atemwege.
Kontraindikationen Expektoranzien
Schwangerschaft und Stillzeit.
Immunsuppresiva allg.
hochtoxische Substanzen
Wichtig ist Gleichgewicht zwischen Immunsuppression und Aufrechterhaltung der körpereigenen Abwehr
Glukokortikoide und Ciclosporin
Wirkungen Immunsuppresiva
Hemmung der Entwicklung und/oder Funktion der Leukozyten
Hemmung der Interleukinsynthese
Nebenwirkungen Immunsuppresiva
Gehäufte Entstehung von Malignomen und hämatologischen Erkrankungen
Opportunistische Infektionen
Nieren- und Lebertoxizität
Neuropathie, Tremor, Kopfschmerzen
Hirsutismus, Ödeme
Indikationen Immunsuppresiva
Chronisch-entzündliche Erkrankungen
Autoimmunerkrankungen
Verhinderung der Transplantatabstoßung
Kontraindikationen Immunsuppresiva
Bestehende Malignome
Schwangerschaft, Stillzeit
Niereninsuffizienz
Zytostatika allg.
hochtoxisch mit starken Wirkungen und Nebenwirkungen
besondere Wirkung auf Zellen, die schneller Teilung unterliegen
Wirkungen Zytostatika
Strangbrüche in der DNA sich teilender Zellen
Quervernetzung der DNA, sodass eine Zelle sich nicht weiter teilen kann
Hemmung der DNA-, RNA- und Proteinsynthese
Einbau von „falschen“ Purinen in die DNA → Kettenabbruch der DNA
Hemmung der Zellteilung durch Ausbildung von Querverbindung zwischen den Mikrotubuli
Nebenwirkungen Zytostatika
Knochenmarktoxizität mit Leukozytensuppression → starke Infektanfälligkeit bis hin zur Sepsis
Starke Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö
Stomatitis, Mukositis
Haarausfall
Kopfschmerzen
Leber-, Nieren-, ZNS-, Kardiotoxizität
Lungenfibrose
Indikationen Zytostatika
Tumortherapie
Kontraindikationen Zytostatika
Schwangerschaft, Stillzeit
Je nach verwendeter Substanz, Herz-, Nieren- und Leberinsuffizienz
Antibiotika
bakteriell wirksame Naturstoffe
- bakteristatisch = Verlangsamung oder Verhinderung des Wachstums oder
- bakteriozid = irreversible SChädigung oder Tötung der Population
im Allgemeinen über:
- Hemmung der Zellwandsynthese
- Schädigung der Zytoplasmamembran
- Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese
- Hemmung der DNA- bzw. RNA-Synthese
greifen in Bakterienstioffwechsel ein
Penicillin allg.
durhc Schimmelpilz produziert und 1928 von Flemming entdeckt
Wirkungen Penicillin
Bakterizid durch Hemmung der Zellwandsynthese besonders der grampositiven Bakterien
Zerstörung nur der Bakterien, die sich in Teilung befinden, nicht aber der „Erwachsenen“
Nebenwirkungen Penicillin
Allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock
Neurotoxizität (Krampfanfälle), Nephrotoxizität bei hohen Dosen
Neutropenie, Thrombopenie
Exanthem
Candidose
Indikationen Penicillin
Infektionen mit grampositiven Bakterien.
Kontraindikationen Penicillin
Penicillinallergie
Cephalosporine
Schädigung der Bakterienzellwand
Tetrazykline
Hemmung der Proteinsynthese
INdikationen: bakterielle Bronchitis, Entzündungen im BEreich der Gallenwege, intrazellulär lebende Bakterien wie Chlamydien
Makrolide
Hemmung der Proteinsynthese
Indikation: weites Wirkspektrum, intrazellulär lebende Bakterien
Sulfonamide
Hemmung der bakteriellen Folsäuresynthese
Indikationen: Harnwegsinfekt, eintrige Bronchitis
Chinolone
Hemnung der bakteriellen Gyrase
INdikationen: Typhus abdominalis, Infekte die durch andere BA nicht abgedeckt werden
Pflanzliche Schlafmittel allg.
Schlafstörungen häufig = 20-30% der Bevölkerung
vor Therapie folgendes beachten:
Empfehlungen zur Schlafhygiene: abends keine üppigen Mahlzeiten, kein Koffein, Nikotin und Alkohol, Lärmbegrenzung, Schlaftemperatur zwischen 17–19 °C
Schichtarbeit wirkt sich ungünstig auf das Schlafprofil aus
Schlaflosigkeit als Nebenwirkung anderer Medikamente beachten
Entspannungstraining, Verhaltenstherapie
Beseitigung potenziell vorhandener Schmerzsymptome
Aufklärung über das physiologische Schlafbedürfnis
Baldrian
= pflanzliches Schlafmittel
aus Valeriana officinalis
beruhigend, schlaffördernd, muskelentspannend, krampflösend
Hopfen
=pflanzliches Schlafmittel
beruhigend und schlaffördernd
Passionsblume
=pflanzliches Schlafmittel
wirkt bei Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit
Benzodiazepine allg.
=Diazepam = Valium
Wirkungen Benzodiazepine
Alle Effekte entstehen durch Wirkung am ZNS (GABA-Rezeptoren):
Antikonvulsiv
Muskelrelaxierend
Anxiolytisch (angstlösend)
Sedativ
Nebenwirkungen Benzodiazepine
Schwindel, Hypotonie, Koordinationsstörungen, verzögerte Reaktionen
Übelkeit, Gewichtszunahme
Mundtrockenheit
Sehstörungen
Bei älteren Menschen paradoxe Reaktion im Sinne eines Erregungszustands
Abhängigkeitspotenzial bei chronischem Gebrauch, bei Absetzen Entzugserscheinungen
Atemdepression bei i. v.-Gabe oder hohen oralen Gaben
Reboundphänomen bereits nach wenigen Tagen der Einnahme
Indikationen Benzodiazepine
Erregungs-, Anspannungszustände
Epileptischer Anfall, Status epilepticus
Schlafmittel bei Schlafstörungen (Mittel der 2. Wahl wegen langer Halbwertszeit)
Kontraindikationen Benzodiazepine
Abhängigkeitsanamnese
Psychopharmaka-Intoxikation
Myasthenia gravis
Johannniskraut allg.
= pflanzliches Antidepressiuvum
Inhaltsstoffe Johannniskraut
Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Johanniskraut sind:
Ätherische Öle
Hyperforin: sorgt für die Wiederherstellung des Gleichgewichts der Botenstoffe im Gehirn
Hypericin und Pseudohypericin
Flavonoide, Gerbstoffe
Rutin: verstärkt die Wirkung des Hyperforins
Wirkungen Johannniskraut
Beeinflussung des Nervenstoffwechsels im Gehirn
Stimmungsaufhellend, antidepressiv, angstlösend
Hemmung der Wiederaufnahme von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin in die Nervenzelle
Eintritt der Wirkung erst nach Wochen
Nebenwirkungen Johannniskraut
Magen-Darm-Beschwerden
Wirkungsverstärkung oder Wirkungsminderung bei gleichzeitigem Gebrauch von anderen Antidepressiva oder Sedativa
Verbrennungen bei Sonnenexposition
Wechselwirkungen Johannniskraut
Eingeschränkte Wirksamkeit der oralen Kontrazeptiva
Potenzierung der Nebenwirkungen von SSRI (Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren) bei gleichzeitigen Einnahme, u. a. Übelkeit, Kopfschmerzen, Tachykardie, Schwitzen, Tremor; daher keine gleichzeitige Einnahme empfohlen
Indikationen Johannniskraut
Leichte bis mittelschwere depressive Zustände.
Kontraindikationen Johannniskraut
Allergische oder pseudoallergische Reaktionen auf Johanniskraut.
Antidepressiva allg.
Antidepressiva sind Medikamente, die chemisch nicht einheitlich sind. Man unterscheidet:
Trizyklische Antidepressiva: z. B. Amitriptylin
Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Hemmer (SSRH): z. B. Fluoxetin, Citalopram
MAO-Hemmer: z. B. Rasagilin, Moclobemid
Wirkungen Antidepressiva
Hemmung der Wiederaufnahme von Neurotransmittern (Noradrenalin, Serotonin) im ZNS → Erhöhung der Neurotransmitter im synaptischen Spalt.
Nebenwirkungen Antidepressiva
Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen
Obstipation, Miktionsstörungen
Tachykardie
Sedierung und orthostatische Hypotonie (mit Sturzneigung)
Delirähnliche Symptome
Tonisch-klonische Krampfanfälle
Gewichtszunahme
Zunahme der Wirksamkeit von anderen zentral wirkenden Substanzen, auch Alkohol
Eingeschränkte Reaktion im Straßenverkehr
Sehr selten hämato- und hepatotoxisc
Intoxikation mit Antidepressiva
Sinustachykardie und andere Arrhythmien
Anfangs enge, dann weite, lichtstarre Pupillen
Bewusstseinsstörung
Tremor, Hyperreflexie, Krampfanfälle
Atemdepression
Kardiopulmonales Versagen
Indikation Antidepressiva
Depression
Panik- und Zwangsstörungen
Schmerzzustände, Migräne
Akute Entzugssyndrome
Kontraindikationen Antidepressiva
Akute Intoxikation mit psychotropen Substanzen
Harnverhalt, Prostatahyperplasie
Paralytischer Ileus
Erregungsleitungsstörungen
Neuroleptika allg.
hocpotente, niederpotente und atypische Neuroleptika
hocpotent: stark antipsychotische Eigenschaften, geringer sedierender Effekt
niederpotent = umgekehrt
atypische sind chemisch gesehen heterogen, nur geringe oder keine Wirkung auf extrapyramidales System
Wirkungen Neuroleptika
zentralnervös auf Dopamin-, Serotonin- und andere Rezeptoren
Antipsychotisch
Dämpfung der halluzinatorischen, wahnhaften oder zwanghaften Erlebnisproduktion
Dämpfung des Antriebs und der Aggression
Sedativ im Sinne der Förderung der Schlafbereitschaft; je stärker die sedative Wirkung ist, desto geringer ist die antipsychotische Potenz
Nebenwirkungen Neuroleptika
Störung der Motorik, besonders der Feinmotorik (Dyskinesien)
Vegetative Störungen: Mundtrockenheit, Mydriasis, Miktionsstörung, Obstipation, Schwitzen, orthostatische Dysregulation, Hypotonie
Parkinsonoid (medikamenteninduziertes Parkinson-Syndrom)
Erhöhung der Krampfbereitschaft bei Epileptikern
Amenorrhö, Abnahme der Libido und Potenz
Hyperphagie
Bei einigen Neuroleptika Agranulozyto
Indikationen Neuroleptika
Paranoid-halluzinatorische Psychosen
Katatone Schizophrenie
Manische Episoden
Kontraindikationen Neuroleptika
Schwangerschaft und Stillzeit.
L-Dopa allg.
= Antiparkinsonmittel
Wirkungen L-Dopa
Passiert im Gegensatz zu Dopamin sehr gut die Blut-Hirn-Schranke
Stimulation der Dopaminrezeptoren im ZNS
Nebenwirkungen L-Dopa
Übelkeit, Erbrechen
Obstipation
Miktionsstörungen
Hypotonie, Tachykardie
Vermehrtes Schwitzen
Paranoid-halluzinatorische Psychosen
Indikationen L-Dopa
Parkinson-Syndrom
Restless-Legs-Syndrom
Kontraindikationen L-Dopa
Bestehende Psychose
Schwangerschaft