Widerspruchs- und Klageverfahren Flashcards
Was ist die Rechtsschutzgarantie und wo wird diese definiert?
Aus diesem Grund statuiert Art. 19 Abs. 4 GG nunmehr unmissverständlich die Rechtsschutzgarantie: „Wird jemand durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt, so steht ihm der Rechtsweg offen“.
Art. 19 Abs. 4 GG garantiert den umfassenden Rechtsschutz für jeden
Einzelnen, auch Rechtsschutz- oder Rechtsweggarantie genannt
Wo ist das Widerspruchsverfahren geregelt?
Das Widerspruchsverfahren ist in den §§ 68ff. der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO)
geregelt.
Wo ist die Zulässigkeitsvoraussetzung einer Klage vor dem Verwaltungsgericht definiert?
Das Widerspruchsverfahren ist zwar keine Klageart, sondern ein Verwaltungsverfahren, es ist aber gemäß § 68 Abs. 1 S. 1 VwGO und § 68 Abs. 2 VwGO eine sogenannte Zulässigkeitsvoraussetzung dafür, dass eine Anfechtungsklage oder Verpflichtungsklage überhaupt erhoben werden kann bzw. darf.
Wie wird das Widerspruchsverfahren noch genannt?
Vorverfahren.
Was passiert, wenn innerhalb eines Widerspruchsverfahrens festgehalten wird, dass der Bescheid in der Tat rechtswidrig ist?
Kommt diese zu dem Ergebnis, dass die von ihr erlassene
hoheitliche Maßnahme, also in aller Regel ein Verwaltungsakt, rechtswidrig und der
Widerspruch daher begründet ist, dann hilft sie ihm ab und hebt die angegriffene Maß-
nahme gemäß § 72 VwGO selbst wieder auf.
Was passiert, wenn die Ausgangsbehörde den Bescheid für rechtsmäßig hält?
Hält die Ausgangsbehörde ihren Bescheid
dagegen für rechtmäßig, dann leitet sie den Widerspruch gemäß § 73 Abs. 1 VwGO an die
Widerspruchsbehörde weiter.
Was überprüft im zweiten Schritt die Widerspruchsbehörde? Was kann eine Widerspruchsbehörde mit einem Verwaltungsakt machen?
Diese überprüft nun erneut den Verwaltungsakt der Ausgangsbehörde auf seine Rechtmäßigkeit und erlässt dann einen Widerspruchsbescheid, indem sie den Verwaltungsakt entweder abändert oder aufhebt, falls er rechtswidrig war, oder ihn aufrechterhält.
Während dieses Prüfungsverfahrens der Widerspruchsbehörde
beseitigt diese zumeist sämtliche Verfahrens- und Formfehler (formelle Mängel) und hört
zumeist die Parteien auch nochmals an, wobei diese Anhörung natürlich zumeist schrift-
lich erfolgt.
Sollte sie tatsächlich einmal zu dem Ergebnis
kommen, dass der erhobene Widerspruch begründet und der Verwaltungsakt rechtswidrig
war, dann weist sie die Ausgangsbehörde auf diesen Umstand hin und bittet darum, dem
Widerspruch gemäß § 72 VwGO abzuhelfen, den Verwaltungsakt also zurückzunehmen
oder zu ändern etc.
Ist ein Widerspruchsverfahren wirklich absolute Pflicht?
Das Widerspruchsverfahren muss in einigen Bundesländern nur noch vereinzelt
durchgeführt werden.
Was wird in der Begründetheit eines Rechtsbehelfs geprüft?
In der Begründetheit eines Rechtsbehelfs wird im Verwaltungsrecht immer die
formelle und materielle Rechtmäßigkeit geprüft.
Prüfung eines Widerspruchs
Ich antworte mit..
1.) Ist das Widerspruchsverfahren hier ausnahmsweise entbehrlich? Die entsprechende Rechtsgrundlage für diese Befugnis ergibt sich aus § 68 Abs. 1 S. 2 Var. 1 VwGO.
Erklärung wie: Vielmehr muss man sich Sinn und Zweck des Vorverfahrens allgemein vor Augen führen. Wenn die Durchführung eines Widerspruchsverfahrens entweder – rein tatsächlich – überhaupt nicht möglich ist oder der Zweck des Verfahrens, nämlich die Maßnahme nochmals auf ihre Rechtmäßigkeit zu überprüfen, nicht mehr erreicht werden kann, dann muss kein Vorverfahren durchgeführt werden und es kann sofort geklagt werden. Dies ist regelmäßig dann der Fall, wenn bereits unwiderrufliche Fakten geschaffen wurden.
Ist das Widerspruchsverfahren für das PolG in Hessen vorgesehen?
Nein, es wurde komplett abgeschafft.
Wird in der Rechtsmittelbelehrung darauf hingewiesen, ob entweder ein Widerspruchsverfahren durchgeführt oder sogleich eine Klage erhoben werden kann?
In der Praxis lässt sich bei einem schriftlichen Verwaltungsakt sehr leicht feststellen, ob ein
Widerspruchsverfahren durchzuführen ist oder sogleich Klage erhoben werden kann.
Denn auf diesen Umstand wird in der Rechtsmittelbelehrung hingewiesen. Im Übrigen
kann der Widerspruch schriftlich oder zur Niederschrift entweder bei der Ausgangsbe-
hörde (§ 70 Abs. 1 S. 1 VwGO) oder bei der Widerspruchsbehörde (§ 73 VwGO) eingelegt
werden.
Was ist bei einem Widerspruch die Frist?
Schließlich muss der Widerspruch gemäß § 70 Abs. 1 S. 1 VwGO innerhalb eines Monats. Sonst gilt die Jahresfrist (siehe andere Karteikarten).
Was muss bei einem Klageverfahren alles beachtet werden?müssen auch bei einer Klage beachtet werden?
Es müssen auch bei einer Klage (Rechtsbe-
helf) eine Zulässigkeits- und eine Begründetheitsprüfung erfolgen. Die Klage kann nur
erfolgreich sein, wenn sie zum einen zulässig und zum anderen begründet ist
Mit welchem Satz fängt fast jede prozessuale Klausur an?
Eine Klage hat Aussicht auf Erfolg, wenn sie zulässig und begründet ist. Mit die-
sem Obersatz fängt nahezu jede prozessuale Klausur an.