Was ist Sozialstrukturanalyse? Flashcards
Was ist Soziologie?
Untersuchung des gesellschaftlichen Lebens der Menschen, von Gruppen und Gesellschaften; Verhalten als soziale Lebewesen.
Wann und warum entsteht Soziologie?
Junge Wissenschaft, Entstehung im 19. Jahrhundert
Hintergründe:
- Aufklärung, Fortschrittsglaube, Vernunft
- Säkularisierung, Enttraditionalisierung, Individualisierung
- Industrialisierung und Urbanisierung
- Rationalisierung und Differenzierung
- Politisch: Demokratisierung
Soziologie entsteht aufgrund der massiven gesellschaftlichen Umbrüche im 19. Jh. als Versuch die Gesellschaft, der sich die Menschen fremd fühlen zu verstehen.
Soziologische Imagination in der Forschung
- Gesellschaftsstruktur und Ordnung
- Stellung jeder besonderen Gesellschaft in der Geschichte, Veränderung von Mechanismen, Eigentümlichkeiten
- Vorherrschaft von Personengruppen, deren Handlungsmuster inkl. Freiheiten und Einschränkungen
Konzepte der Sozialstrukturanalyse
Sozialstrukturanalyse befasst sich mit Zusammensetzung von Gesellschaften aus verschiedenen Gruppen.
Analyse: Systematische Untersuchung oder Wissenschaft von
Struktur: relativ dauerhafte, also nicht singuläre Regeln oder Regelmässigkeiten
Sozial: nicht nur ein Individuum, sondern kollektive betreffend. Kollektive= Gemeinsamkeit eines relevanten Merkmals und/oder Beziehungen der Akteur:innen untereinander
Sozialstruktur
Relativ dauerhafte Gliederung und Ordnung einer Gesellschaft und vertikalen Statusabstufungen und demografischen Merkmalen und nach Dimensionen der Ungleichverteilung von Gütern und Positionen
- Sozialstrukturanalyse als Teil der Makrosoziologie
- Verteilung der Handlungsdeterminanten (Handlungsziele, Handlungsressourcen, Handlungsrestriktionen und Handlungspartner)
- Untersuchung der Wechselbeziehungen und Wirkungszusammenhänge zwischen Teilbereichen
- Wirkungszusammenhänge mehrdimensionaler Gesellschaftsgliederung und Beziehungen sozialer Gruppen
Struktur und Handlung
Systemperspektive: Struktur beeinflusst Handeln von Individuen
Handlungsperspektive (Weber): Akteure beeinflussen durch Handeln eine Situation und erschaffen dadurch eine Struktur
Soziale Ungleichheit
bezieht sich auf ungleiche Verteilung von Lebenschancen und “wertvollen” Gütern sowie die hierarchische soziale Schichtung der Gesellschaftsmitglieder
–> Regelmässigkeit der Ungleichverteilung
–> historisch variabel & impliziert Normvorstellungen, mehrdimensional
Soziale Merkmale
Erworbene Merkmale
- können durch eigenes Verhalten verändert werden (Bildung, beruf, Einkommen)
Askriptive Merkmale
- können durch eigenes Handeln nicht (oder nur schwer) verändert werden (Geschlecht, Alter, regionale und soziale Herkunft)
Vertikale und horizontale Ungleichheiten
Vertikale Ungleichheiten
- ordnen von Positionen nach “oben und unten”
Bsp. Bildung, Berufsposition, Einkommen & Vermögen
Horizontale Ungleichheiten
- trotz ähnlichen Positionen in der vertikalen Struktur resultieren unterschiedliche Lebenslagen.
Bsp. Geschlecht, Region, Nationalität, Alter
Ungleichheitsanalyse
Determinanten: soziale Merkmale von Personen, die Zugehörigkeiten zu sozialen Gruppen definieren
Ursachen: soziale Mechanismen, durch die sie Zugehörigkeit zu bestimmten Sozialkategorien sich auswirkt
Dimension:: wichtigsten Arten von Vor- und Nachteilen
Auswirkungen: Konsequenzen der sozial strukturierten Vor- und Nachteile