Geschlechterungleichheit Flashcards

1
Q

Adelsgeschlecht zum biologischen Geschlecht

A
  • Geschlecht als ständisches Herkunftsmerkmal (bspw.
    Adelsgeschlecht)
  • Geschlecht bezeichnete eine soziale Gruppe
  • Ab Ende des 18. Jahrhunderts: Geschlecht als individuelles
    Merkmal
  • Polares Schema zweier unterschiedlicher Geschlechter
  • Wissenschaftliche Begründung (Biologie) und Naturalisierung
  • Universelle Geltung
  • Maßstab ist der Mann (= Androzentrismus)
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2
Q

Gründe für die Durchsetzung
moderner Geschlechtsvorstellung

A
  • durch die Entstehung der modernen Arbeitsteilung zwischen
    Familie und Betrieb
  • weil über das Geschlecht in der bürgerlichen Familie
    Zuständigkeiten für die beiden Bereiche gesellschaftlicher
    Arbeitsteilung zugewiesen werden
  • weil über dieses biologisch begründete polare Geschlechtsmodell politische Emanzipationsansprüche, wie sie im Zuge
    der Forderung nach Gleichheit und Menschenrechten
    entstanden sind, abgewiesen werden können.
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3
Q

Verfestigung bipolarer Geschlechtsvorstellung

A
  • Bipolare Geschlechterunterscheidung setzt sich in Europa
    ausgehend von den bürgerlichen Schichten allmählich in der
    gesamten Gesellschaft durch
  • Frauen waren keine vollwertigen „Rechtssubjekte“, sondern der Vormundschaft ihres Vaters/Ehemannes/männlichen Vormunds unterstellt
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4
Q

Geschlechterstereotype

A

Verknüpfung von (Berufs-)Rollen mit bestimmten Merkmalen Weibliche Geschlechterstereotypen:
* Merkmale, die häufiger mit Frauen als mit Männern in
Verbindung gebracht werden, lassen sich in den
Konzepten der Wärme oder Expressivität (auch:
Femininität, Gemeinschaftsorientierung, „communion“) bündeln

Männliche Geschlechterstereotypen:
* Merkmale, die häufiger mit Männern als mit Frauen in
Verbindung gebracht werden, lassen sich mit den
Konzepten der (aufgabenbezogenen) Kompetenz oder
Instrumentalität (auch: Maskulinität,
Selbstbehauptung, „agency“) umschreiben
* Der Mann als das Hervorbringende, als das
Bestimmende in Geschichte und Gesellschaft, die Frau
als „aufopferungsvolle“ Mutter

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5
Q

Doppelte Vergesellschaftung

A
  • Doppelte Vergesellschaftung als doppelte Unterdrückung
    Vergesellschaftung von Frauen in der Erwerbs- und
    der Hausarbeit/Care-Arbeit
  • Hausarbeit/Care-Arbeit: Als geschlechtliche Wesen
    werden sie von “der Natur“ als Geschlechtswesen mit
    entsprechenden Reproduktionsaufgaben definiert
    (Geschlechterhierarchie)
  • Erwerbsarbeit: Im Bereich Erwerbsarbeit werden sie
    gegenüber den Männern in der Regel diskriminiert
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6
Q

Androzentrismus

A
  • Zentrierung der existierenden wissenschaftlichen Forschung auf die Lebenslage und Sichtweise von Männern einerseits und die Anerkennung der so produzierten Erkenntnisse als allgemeingültig und geschlechtsneutral
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7
Q

Patriarchat

A

− Übergreifender Zugang zur Analyse der Unterdrückung von Frauen, in
denen Männer dominant und Frauen untergeordnet sind, sei es im
Erwerbssystem, im Haushalt, in der Politik oder in symbolischen
Repräsentationen
− Griechisch: „Herrschaft der Väter“. Erstmals von Max Weber verwendet.
Reinster Typ traditioneller Herrschaft: durch Tradition legitimierte,
umfassende Herrschaft des Hausvaters über die Mitglieder einer häuslichen
Wirtschaftsgemeinschaft (Frauen, Kinder, Sklaven, Mägde und Knechte).
− Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts Verwendung als feministischer
Begriff. Die Theorien zur Entstehung des Patriarchats (u.a. Johann Bachofen,
Friedrich Engels, Kate Millet, Gerda Lerner) sind heterogen und umstritten.
− Sicher ist, dass die Idee, wonach es zwei Geschlechter gibt, die sich
unterscheiden und zugleich aufeinander bezogen sind, von hoher
geschichtlicher Konstanz ist. Dabei wird Weiblichkeit eher mit „Natur“,
Männlichkeit eher mit „Kultur“ sowie mit Dominanz assoziiert.

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8
Q

Theoretische Differenzierung

A
  • Differenzfeminismus: „Männer und Frauen sollen gleichwertig sein“
     Es geht um eine Aufwertung der Frauen und weiblicher
    Tätigkeiten.
  • Egalitätsfeminismus: „Männer und Frauen sind gleich“
     Es geht um gleiche Rechte und gleiche Lebenschancen.
  • Dekonstruktivismus/Queer Theory: „Männer und Frauen sind
    gesellschaftlich konstruiert“
     Es geht um die Zurückweisung binärer Geschlechtskonstruktionen
    und die Akzeptanz vielfältiger und variabler geschlechtlicher
    Zuordnungen.
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9
Q

Soziologische Theorien

A

Funktionalismus (bspw. Chodorow; Gilligan)
* Arbeits- u. Rollenteilung (Familie/Öffentlichkeit etc.) sorgt für
differenzierte u. effiziente Leistungen, soziale Integration u.
Strukturerhaltung in Abgrenzung zu anderen Institutionen (je
nach sozialen u. ökonomischen Bedingungen/Anforderungen)
Macht- u. Konfliktansätze (bspw. Bourdieu; Connell)
* Kampf der Geschlechter um Macht, Anerkennung u.
Vorherrschaft
Interpretative Ansätze (bspw. West/Zimmerman; Butler)
* Gechlecht wird als ‚Gender‘ konstruiert d. symbolische
Interaktion (z.B. Haare, Kleidung, Verhalten)

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10
Q

Männliche Herrschaft (Bourdieu)

A

Komplizenschaft zwischen Herrschenden (Männern) und
Beherrschten (Frauen)
* Universelle (gemeinsam geteilte) Denk- und
Wahrnehmungsschemata durch die von Menschen geschaffene
Unterschiede scheinbar natürlich wirken
* Verkennung von Machtverhältnissen und Übergang in Fleisch und
Blut als m/w Habitus
* Verkehrung von Ursache und Wirkung der realen Austausch- und
Machtverhältnisse der Geschlechter: Zuerst ist die Herrschaft, dann
die Naturalisierung des Geschlechterverhältnisses; die Herrschaft
der Männer über die Frauen ist nicht Ergebnis natürlicher
Verhältnisse

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11
Q

Hegemoniale Männlichkeit (Connell)

A
  • Soziales Geschlecht als Mittel um soziale Praxis zu
    ordnen
     Gegenwärtig: Patriachat
  • Rechtfertigung des Patriachats
     Konkurrierende Männlichkeitsvorstellungen
     Hegemoniale Männlichkeit als diejenige
    Männlichkeit, die die Dominanz der Männer und
    die Unterordnung der Frauen garantiert.
     Komplizenschaft, Marginalisierung und
    Unterdrückung (vgl. Connell 2014)
  • Orientierung an Antonio Gramscis HegemonieKonzept: Durchsetzung von Eigeninteressen als
    gesellschaftliches Allgemeininteresse.
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12
Q

Geschlecht in der Soziologie

A
  • Geschlecht als soziale Tatsache und grundlegende soziologische
    Kategorie wurde in der Soziologie lange vernachlässigt
  • Insbesondere geschlechtliche
     Arbeitsteilung
     Geschlechterhierarchien
     Geschlechterrollen
  • In der Ungleichheitsforschung wurde z.B. lange die soziale Position
    der Frau am Status ihres Mannes bestimmt
  • Von der Frauenfrage zur feministischen Wissenschaft: Kritik an der
    Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit
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13
Q

Beruf

A
  • Konstruktion von Berufen (Schließung)
     Horizontale Segregation im Arbeitsmarkt: Dienstleistungsarbeit
    mehrheitlich Frauenarbeit
    Vertikale Segregation: Im selben Berufssegment sind Männer in
    höheren Positionen
  • Gender Status Beliefs/Geschlechtsstereotype:
     Self-Fulfilling Prophecy: z.B. Durchsetzungsvermögen,
    Aspiration, etc.
     Settings: Diskriminierende Arbeitgeber, geschlechtliche
    Etikettierungen
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14
Q

Verfasstheit der Arbeit

A

Geschlechtliche Arbeitsteilungen
weibliches vs männliches Arbeitsvermögen?
geschlechtsspezifische Präferenzen und Entscheidungen der
Haushalte?
Zusammenhang von Arbeitsteilung in Familie und
Erwerbsarbeit
Versorgungsarbeit
Gesellschaftliche Institutionen konstruieren Geschlechterverhältnisse:
Struktur der Wohlfahrtsstaaten (z.B. universelle vs abgeleitete
Rechte )
Arbeitszeitregelungen
Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt
“männliches Ernährermodell

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15
Q

Gender wage gap

A
  • Direkte Lohndiskriminierung ca. 7-8%, u.a. aufgrund stereotyper Annahmen
    über Frauen, Bewertung von Frauenarbeit als geringer wertig
  • Vereinbarung von Familie- und Erwerbsarbeit ist nach wie vor Frauensache:
    Diskontinuierliche Erwerbsbiographien, kürzere Betriebszugehörigkeiten,
    häufiger Teilzeitarbeit……sowie (z.T.)
  • Horizontale Segmentierung des Arbeitsmarktes (Trennung von
    Erwerbstätigen Männern und Frauen in unterschiedliche Berufe), u.a. wegen
    unterschiedlicher Anforderungen an Männer und Frauen im Arbeitsmarkt
    und vorausschauender Berücksichtigung der ‚Vereinbarkeitsproblematik‘
  • Vertikale Segmentierung des Arbeitsmarktes (Männer im selben Berufsfeld
    in höheren Positionen als Frauen): Aufstiegsbarrieren, u.a. wegen
    Dopppelbelastung und Fehlen eines unbezahlten Reproduktionsarbeiters im
    Haushalt - aber auch geschlechtsspezifischer Sozialisation, niedrigere Zielen,
    Männerbünde.
  • Mangelhafte gewerkschaftliche und politische Organisierung von
    Fraueninteressen
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