Bildung Flashcards
Bildung
− Es wird zwischen allgemeiner und berufsspezifischer Bildung
unterschieden.
− Die Begriffe der Qualifikation sowie Ausbildung zielen gewöhnlich
auf den spezifisch berufsrelevanten Teil der Bildung.
Bildung wird in Einrichtungen des Bildungssystems erworben!
Meritokratie
Meritokratie (= Herrschaft auf Grund individueller Leistung/Verdienst)
* Selbstbild moderner Gesellschaften im Gegensatz zur Feudalgesellschaft:
Moderne Gesellschaften wollen Leistungsgesellschaften sein
– die Position, die jemand einnimmt ist Ergebnis seiner persönlichen
Anstrengungen
– Bildung als erworbenes Merkmal
Recht auf Bildung
seit 1948 mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
allgemeines Menschenrecht
Bildung als Mittel zur persönlichen Entfaltung
Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der
Gemeinschaft
Reduktion von Armut
Funktionen von Bildung
− Qualifikation: Vermittlung und formelle Bestätigung von Wissen, Fertigkeiten und
Kompetenzen
− Sozialisation/Soziale Integration: Persönlichkeitsbildung sowie Vermittlung
gesamtgesellschaftlich bedeutsamer Einstellungen und Fähigkeiten
− Selektion: Differenzierung nach individueller Leistung. Im modernen
Bildungssystem ist das Kriterium individueller Leistung als formales Prinzip
gesellschaftlicher Differenzierung sowie sozialer Ungleichheit verankert.
− Allokationsfunktion: Zuweisung von Menschen in unterschiedliche
Berufspositionen auf Grundlage von Bildungszertifikaten
− Legitimationsfunktion: rationale Begründungen und Anerkennung sozialer
Platzierungen und soziale Ungleichheiten
Chancenungleichheit
Chancenungleichheit liegt vor,
* wenn bestimmte soziale Gruppen nicht den gleichen Zugang zu
Bildung erhalten wie andere
* wenn Bildungswege und Bildungsergebnisse systematisch ungleich
verteilt sind (Unterschiede nach sozialer Herkunft,
Migrationshintergrund, Geschlecht, Menschen mit Behinderung)
Chancengleichheit liegt vor,
* wenn “alle Menschen unabhängig zugeschriebener Merkmale
gleichermaßen Zugang zu Bildung”
erhalten.
Bedingung für reale Meritokratie: Alle haben die gleichen
Starbedingungen, die Ergebnisse hängen ab von der
individuellen Leistung. “Jeder hatte seine Chance”
Ergebnisungleichheit
Chancenungleichheit liegt vor,
* wenn bestimmte soziale Gruppen nicht den gleichen Zugang zu
Bildung erhalten wie andere
* wenn Bildungswege und Bildungsergebnisse systematisch ungleich
verteilt sind (Unterschiede nach sozialer Herkunft,
Migrationshintergrund, Geschlecht, Menschen mit Behinderung)
Chancengleichheit liegt vor,
* wenn “alle Menschen unabhängig zugeschriebener Merkmale
gleichermaßen Zugang zu Bildung” (Allmendinger/Solga 2020, 477)
erhalten.
Bedingung für reale Meritokratie: Alle haben die gleichen
Starbedingungen, die Ergebnisse hängen ab von der
individuellen Leistung. “Jeder hatte seine Chance”
Mindestmass an Bildung
Absolutes Mindestmass an Bildung:
* obligatorische Schule (Primastufe und Sekundarstufe I)
Relatives Mindestmass an Bildung:
* weniger Bildung als der Durchschnitt; Menschen, die nur die
Sekundarstufe I abgeschlossen haben, können dann als
bildungsarm gelten
Kompetenz(armut)
Kompetenz:
* Verbindung von Können und Wissen zur Lösung von Problemen
* Kompetenzen als Mittel zur Messung von Bildung
Kompetenzarmut:
* Kompetenzwerte unter einem Viertel der Kompetenzverteilung
sind relativ kompetenzarm
Erklärungen für Bildungsungleichheit
Statuserwerbsmodell: Bildungsungleichheit für Funktion der modernen Gesellschaft unerlässlich
Rational-Choice: Primäre Herkunftseffekte: familiäre, ökonomische und kulturelle
Bildungsressourcen und deren Auswirkung auf Schulleistungen. Sekundäre Herkunftseffekte: Erklärung, warum bei gleicher
Schulleistung die Bildungsentscheidungen der Kinder voneinander
abweichen
Konflikttheorie: hinter den Kulissen formaler Gleichheit dient die Schule v.a. dazu,
Prozesse der klassenspezifischen Weitergabe kulturellen Kapitals
zu organisieren.
Bildung und Arbeistmarkt
Humankapitalansatz
* Bildung = Produktivität auf dem Arbeitsmarkt
* Menschen investieren so lange in ihre Bildung wie der erhoffte
Ertrag über den Kosten für Bildung liegt
Lernfähigkeit/ Lernwilligkeit
* Bildungszertifikate als Hinweise auf Lernwilligkeit (man kann nicht
wissen wie produktiv ein Mensch ist, aber man kann an seiner
Bildung seine Einsatzbereitschaft erkennen)
Legitimation durch Bildungsabschlüsse
* enger Zusammenhang zwischen Bildung und beruflicher
Positionierung besteht (= Bildungsleistung zahlt sich im Beruf aus)