VT3 Flashcards

1
Q

Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Edmund Jacobson

A
  • 1929 von Edmund Jacobson (amerikanischer Arzt und Physiologe) beschrieben
  • Leitidee: mentale (willentliche) Beeinflussung muskulärer Verspannungen ➔ fortschreitende Muskelentspannung
  • Körperlichen Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung verinnerlichen ➔ auf geistig empfundenen Stress übertragen
  • Ruhe wird n am deutlichsten durch eine Reduktion des neuromuskulären Tonus sichtbar ➔ J. Wolpe (1958) verkürzte Jacobson’s ursprüngliche Version und verstärkte die Intensität zwischen Anspannung und Entspannung als Kontrast
  • Methode der „Spannungsminderung“ ➔ immer schwächere Kontraktionen unterscheiden lernen
  • Wechselseitige Beeinflussung zentralnervöser, muskulärer und mentaler Prozesse
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Q

PMR — Funktionsprinzip

A
  • Auf kurzzeitige Anspannung einer Muskelgruppe folgt eine vertiefte Entspannung ➔ diese soll in den Alltag übertragen werden
  • Patienten, die wenig Zugang zu körperlicher Anspannung haben ➔ Unterschied zwischen An- und Entspannung spürbarer machen
  • Studien bestätigen die Wirksamkeit ➔ Analyse klinischer Wirksamkeitsstudien von Grawe et al. (1994) untersuchten 66 Studien mit insgesamt 3254 Patienten ➔ Wirksamkeit sehr hoch (signifikant)
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3
Q

PMR / (AT) — Anwendung

A

1.Schmerzstörungen
Rückenschmerzen
Reduktion des Schmerzmittelverbrauchs; Verbesserung subj. Schmerzempfinden
2.Somatische / Psychosomatische Erkankungen
Koronare Herzkrankheit; (Kardiologische Rehabilitation); BHD
positive Effekte auf Herzrate
3.Essstörungen
Bulimie; Anorexie
Körpergefühl verbessern
4.Insomnie
Einschlafstörungen
Schlafqualität sowie Schlafquantität verbessern sich auf subj. Ebene
5.Affektive Störungen
Angststörung, Phobien, Hypochondrie, Panikattacken, Depression,
Borderline, Zwänge
Verringerung der subjektiven Stress-Wahrnehmung
6.Stress
Burn-Out, Sucht
Reduktion von Anspannung & Belastungsgefühl im Alltag

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4
Q

PMR / (AT) — Indikation

A
  1. Vorbereitung auf geistige oder körperliche Aktivitäten ➔ Prüfungsangst, Operationen, Arbeit, Wettkämpfe
  2. Körpergefühl verbessern, Schmerzlinderung
    ➔ Essstörungen, Schmerzstörungen
  3. Regulierung von zu starken Emotionen (z.B. Aufregung, Ärger, Aggressionen) ➔ Borderline,
    Sucht
  4. Schlafstörungen ➔ Einstellung auf ruhigen
    Nachtschlaf
  5. Verbesserung der Grundstimmung
  6. Reduktion von Nervosität ➔ Erholung
  7. Verbesserung der Erholungsfähigkeit
  8. Erhöhung der Leistungsfähigkeit
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5
Q

Setting (PMR / AT)

A

• Position: Liegen oder Sitzen, auf bequemen Sesseln, Stühlen oder Matten (keine Anstrengung für die Körperhaltung notwendig)
• Augen: offen oder geschlossen
• Füße: guten Kontakt zum Boden
haben
• Kleidung: nicht durch beengende
Kleidung, Brille, Uhr, Gürtel etc. in Bewegungsfreiheit und Konzentration eingeschränkt sein
• Ruhe, Licht, Atmosphäre

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6
Q

PMR / AT - zu beachten

A

• Tägliches Üben ➔ sonst bleibt Wirkung aus
• Atmung nicht kontrollieren !
• Konzentration: Aufmerksamkeit wird häufiger
durch Geräusche, andere Körperempfindungen oder abschweifende Gedanken abgelenkt ➔ völlig normal, kein Grund zur Beunruhigung; Übungseffekt abwarten
• Keine Nebenwirkungen ➔ universell anwendbar

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7
Q

AT / PMR — schwierige Situationen

A

• Keine Nebenwirkungen, daher universell einsetzbar
• Begleiterscheinungen: ernst nehmen, Übung
abbrechen, Themen nach besprechen (Angst, PTBS)
• Patienten mit negativer Einstellung: „Ich muss mich
anstrengen, bei mir klappt das eh nicht, das hilft eh
nicht, usw.“
• Heilung (Nachhaltigkeit) braucht Zeit, Übung + Fähigkeit sich einzulassen (es wenigstens zu versuchen): „Woher wollen Sie wissen, dass es nicht klappt?“

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8
Q

AT / PMR — Kontraindikationen

A

• Psychotische Patienten (akute psychotische Krisen)
• Gefäßspasmen / Epilepsie / blutende Ulcera
• Einnahme von bewusstseinsverändernden
Medikamenten
• Geistige Beeinträchtigung bzw. geminderte
Intelligenz
• Schwere emotionale Belastungen (PTBS)
• Pat. mit Z.n. Herzinfarkt (beim Autogenen
Training die “Herzformel“ nach Absprache weglassen)

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