Psychodynamische Psychotherapie Flashcards
Psychodynamische Psychotherapie
Psychoanalytische Psychotherapie
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Gemeinsamkeiten Psychoanalytische Psychotherapie
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
▪ Auseinandersetzung mit unbewussten Motivationen und Konflikten
▪ Ziel ist tieferes Verständnis des eigenen Selbst sowie Hintergründe und Ursachen von
bestehendem Leid zu klären
▪ Besserung über Einsicht und positive Beziehungserfahrung.
▪ U.a. Übertragung, Gegenübertragung, Widerstand, Deutung spielen wichtige Rolle
▪ Therapeut hat abstinente und technisch neutrale Rolle.
Psychoanalytische Therapie
▪ verfolgt umfassende Behandlungsziele (Veränderung der gesamten Persönlichkeit)
▪ behandelt nicht nur störungsspezifischen Konfliktstoff
▪ nutzt regressive Prozesse
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
▪ Begrenzung des Behandlungsziels
▪ konfliktzentriertes Vorgehen (Ziel ist Auflösung von Symptomen und begrenzte Verhaltensänderung)
▪ und Einschränkung regressiver Prozesse
▪ Keine Rekonstruktion der früheren Psychogenese, sondern Erarbeitung der Zusammenhänge zwischen Symptomatik, aktuell auslösender Situation und aktuellen Beziehungen
▪ Therapeut ist aktiver als in PA-T: kognitive, edukative, suggestive Techniken
Psychoanalytische Psychotherapie stunden/Woche
3-4
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie stunden/Woche
1-2
Psychoanalytische Psychotherapie Position des Patienten
liegend modifiziert: sitzend
Tiefenpsychologisch fundierte stunden/Woche Position des Patienten
sitzend
Psychoanalytische Psychotherapie maximale Stundenanzahl
KZT 25h
LZT 160 h- 300h
Tiefenpsychologisch fundierte maximale Stundenanzahl
KZT 25h
LZT 50 h- 100h
Übertragung
Die Wiederholung alter Beziehungserlebnisse und –wünsche, die unbewusst den jetzigen Umgang mit neuen wichtigen Beziehungspersonen färben.
▪ Die Kenntnis von Übertragungsvorgängen und die Arbeit an der Übertragung gehören zu den wichtigsten Bausteinen der Psychodynamischen Therapie
▪ Bestehende Übertragungsmuster sollen im Verlauf der Therapie erkannt und verändert werden
▪ Neues Selbstverständnis und veränderter Umgang mit anderen Menschen
▪ Neue Beziehungserfahrungen
▪ Übertragung als
▪ Unbewusst verursachte Wiederholung einer früheren Beziehung
▪ Externalisierung der einen Seite eines inneren Konflikts
Gegenübertragung
Starke gefühlsbesetzte Vorstellungen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt in erkennbarem Zusammenhang zu den Erzählungen eines Patienten stehen.
▪ Konkordante und komplementäre Identifizierungen
▪ Rollenbereitschaften und Identifizierungen
▪ Eigene Übertragungen
▪ Resultanten all` dieser interaktiv und intrapsychisch ablaufenden Vorgänge
Widerstand
Widerstand als Schutz, um sich mit ängstigenden, beschämenden, Schuld erzeugenden und seinen Selbstwert verunsichernden Erfahrungen nicht allzu stark konfrontieren zu müssen.
▪ Das Überwinden des Widerstands
▪ nicht mit Hilfe pädagogischer Ermahnungen oder durch Druckausüben
▪ Sondern durch ein geduldiges und einfühlsames Verstehen, der lebensgeschichtlich entstandenen Motive, die den Pat. vorsichtig, ängstlich, trotzig, schamhaft, zaudernd zurückhaltend sein lassen
▪ Es wird ein schrittweises Bewusstwerden der verschiedenen Widerstandsmanifestationen und ihr graduelles Aufgeben angestrebt
▪ Freie Assoziation (Pat.):
Pat soll ohne Vorauswahl alles mitteilen, was ihm an Empfindungen, Einfällen, Gedanken und Fantasien durch den Kopf geht
▪ Auch und gerade das, was ihm unwichtig, unangenehm, peinlich erscheint
▪ Assoziationsprozess wird gefördert und so Affekte, Gedanken, Wünsche, Fantasien, die ins
Unbewusste abgedrängt wurden, wieder zugänglich zu machen
▪ Achtung: Widerstand→Blockade des freien Assoziationsflusses
▪ Gleichschwebende Aufmerksamkeit (A.):
Zuhören, ohne Einfälle zu gewichten. A. überlässt sich beim Zuhören seinen Einfällen und Assoziationen zu dem Material des Pat.
Klären, Konfrontieren, Deuten
… dienen
der Vermittlung der Einsicht (Einsichtsorientiertes Arbeiten)
Klären:
▪ Das Bemühen, das vom Patienten angebotene Material so zu ordnen, dass aus der Fülle zunächst verwirrender und evtl. widersprüchlicher Angaben eine nachvollziehbare Abfolge seines Erlebens und Verhaltens entsteht.
▪ Das Bemühen, sein subjektives Verständnis und seine eigene Deutungen dieser Zusammenhänge zu erfassen, um seine subjektive Realität konstruieren zu können.
Konfrontieren:
▪ Pat. mit widersprüchlichen und konflikthaften Aspekten des von ihm eingebrachten Materials vertraut machen und ihn auf Aspekte seines Erlebens, Denkens, Verhaltens hinweisen, die ihm nicht bewusst sind.
▪ Letztere lassen sich aus Verhaltensweisen oder Einfällen erschließen und stehen im Widerspruch zu seinen verbalen Ausführungen
Deuten:
▪ Das manifeste Erleben und Verhalten des Patienten wird mit unbewussten Motiven, Wünschen, Gefühlen in Zusammenhang gebracht
▪ Klärungen und Konfrontationen bereiten Deutung vor
Technische Neutralität
Eine therapeutische Haltung, die sich bemüht, keinen aktiven Einfluss auf den Pat. zu nehmen, sondern unter Wahrung eines gleichen Abstands zu Ich, Über-Ich, Es und äußerer Realität den therapeutischen Klärungs-, Konfrontations- und Deutungsprozess voranzutreiben.
▪ Nicht mit einer Instanz gegen eine andere verbünden
▪ Pat weder zur Durchsetzung von Wünschen oder Triebansprüchen gegen seine eigenen
Wertvorstellungen oder gegen die Begrenzung der äußeren Realität ermuntern,
▪ Noch ihm Wertvorstellungen aufdrängen oder sein Handeln direkt beeinflussen
Abstinenz
Verzicht auf die Verfolgung eigener – bewusster oder unbewusster – Bedürfnisse, die zu Lasten des Patienten gehen.
▪ Verzicht auf eigene Triebimpulse und Realisierung eigener Wert- und Normvorstellungen
▪ Beispiele
▪ Sprechen über privates Erleben und Handeln
▪ Eigene Wünsche und Bedürfnisse stehen im Vordergrund wie
▪ Freude daran, unbekannte Zusammenhänge zu finden;
▪ Zufriedenheit, einem anderen Menschen zu helfen;
▪ voyeuristische Neigungen befriedigen…
▪ Viele Deutungen, um als Fachmann dazustehen
Psychosexuelle Entwicklungsstufen
1.oral 0-2 Mundschleimhaut (haut allgemein) etwas haben wollen GEfressen werden 2.anal 2-3 After und Enddarm ausstoßen vs. Retention Beraubung des Körperinhaltes 3.Genitale Phase 1: Phallisch/Ödipal 3-6 Genitalien Eindringen Kastrationsangst 4.Genitale Phase 2 Latenz 5-12 Ruhepause im Sexualleben 5.Pubertät 12-15 Genialität am Objekt ausprobieren
Orale Phase
▪ Befriedigung des Hungers vs. Reizung erogener Mundschleimhaut
▪ Oraler Partialtrieb manifestiert sich in Gier
▪ Triebbefriedigung (Füttern) und Geborgenheitsgefühl (Beruhigung) →Bsp. Rauchen
▪ Störungen in Form von Traumatisierung und Versagung
▪ Schematischer Stillplan
▪ Hungernlassen
▪ Unbeteiligtsein
▪ Orale Fixierung durch unmittelbare orale Befriedigung ▪ Suchtmittelmissbrauch
Mechanismus der Fixierung
„Denken Sie daran, wenn ein Volk in Bewegung starke Abteilungen an den Stationen seiner Wanderung zurückgelassen hat, so wird es den weiter vorgerückten nahe liegen, sich bis zu diesen Stationen zurückzuziehen, wenn sie geschlagen werden oder auf einen überstarken Feind stoßen. Sie werden aber auch um so eher in die Gefahr der Niederlage kommen, je mehr sie von ihrer Anzahl auf der Wanderung zurückgelassen haben
Anale Phase
▪ Kot als Teil des eigenen Körpers ▪ Reinlichkeitserziehung ▪ Interaktion ▪ Geschenk und Trotz ▪ Soziale Macht ▪ Fixierung durch zu strenge Sauberkeitserziehung ▪ Unbefriedigte Bedürfnisse
Phallische Phase
▪ Interesse für Genitalien ▪ Phallus vs. Kastration ▪ Kastrationsangst ▪ Anatomisch und symbolisch ▪ Fixierung bei Nicht-Überwindung des Ödipuskomplex
Latenzphase
▪ Ruhepause im Sexualleben ▪ Interesse an Partialtrieben erlischt ▪ Sexuelle Energie vs. geistige Aktivität ▪ Primat der Genitalität ▪ Letzte Phase der Sexualorganisation
Niveau: Gute Integration
▪ Abwehr gegen Triebwünsche und Affekte
▪ Innere Bilder bleiben stabil
▪ Abgrenzung/Bezogenheit unbeeinflusst
Verdrängung
▪ Konflikthafte Inhalte ausblenden, vergessen, übersehen
Rationalisierung
▪ Moralisch akzeptable, logische Erklärungen für Verhalten
Verschiebung
Emotionale Bedeutung von einem auf anderes Objekt übertragen
Niveau: Mäßige Integration
▪ Gleich der guten Integration, ABER:
▪ Abgrenzung/Bezogenheit wird beeinflusst
▪ Verleugnung
▪ Bestimmte Erlebensbereiche werden nicht anerkannt
▪ Wendung gegen die eigene Person
▪ Impulse/Vorstellungen werden gegen sich selbst gerichtet
Reaktionsbildung
▪ Impulse/Affekte werden durch Entgegengesetztes ersetzt
Isolierung
▪ Gedanken erscheinen ohne angemessenen Affekt
Projektion
▪ Inakzeptable Gedanken etc. werden von sich gewiesen
Niveau: Geringe Integration
▪ Abwehr gegen Triebwünsche und Affekte nicht ausreichend
▪ Veränderung der inneren Bilder
▪ Abwehr wird interpersonal
Spaltung
▪ Selbst und Objekte als nur gut oder nur böse
Projektive Identifikation
▪ Ähnlich der Projektion, aber ohne Distanz zu schaffen
▪ Niveau: Desintegration
▪ Gleich der geringen Integration, ABER:
▪ Einschränkung der Realitätsprüfung
▪ Generalisierung
▪ Spaltung (Psychose-nah)
▪ Ganze Erlebnisbereiche werden abgespalten ▪ „Doppelte Buchführung“
▪ Projektive Identifikation (Psychose-nah)
▪ Impulse werden wahnhaft nach Außen verlagert