VT-Therapiemethoden Flashcards

1
Q

Zählen Sie einige klassische Standardverfahren der Verhaltenstherapie auf uns erläutern Sie eins davon.

A

OPERANTE VERFAHREN -> Reaktionskontrolle!

Ziel: Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens soll mittels Verstärkung oder Bestrafung modifiziert werden
Indikation: jede Störung, jedes Setting v.a. mit Kindern

Methoden zum Aufbau von Verhalten:

  • shaping / chaining / fading / promotig
  • Rollenspiele
  • Entspannungstechniken
  • Training sozialer Kompetenzen
  • DBT-A

Methoden zum Abbau von Verhalten:

  • > Bestrafung nur in Kombination mit pos. Verstärktem Alternativverhalten!
  • pos. Bestrafung: C- Anwendung eines aversiven Reizes auf unerwünschtes Verhalten
  • neg. Bestrafung (Löschung): ¢+ Entfernen eines pos. Verstärkers
  • Response Cost
  • Timeout
  • Sättigung
  • Beschränkung
  • Verstärkung inkompatibler Verhaltensweisen

EXPOSITIONSVERFAHREN -> Stimuluskontrolle!

Ziel: Selbstwirksamkeitserleben!! Extinktion / Gegenkonditionierung / Habituation / Reaktionsverhinderung / Driskrimination / Angstbewältigung
Indikation: vorwiegend bei Phobien, Panik- und
Zwangsstörungen, Essstörungen, allg. Angst - und Vermeidungsreaktionen u. Verarbeitung belastender Erfahrungen
Kontraindikationen: körperliche Erkrankungen, psychotisches oder Dissoziatives Erleben, Schwangerschaft, unzureichende Motivation, hoher sekundärer Khgewinn

KOGNITIVE ANSÄTZE
Denkmuster/ Einstellungen des Menschen als zentrale Ursache psychischer Belastungen.

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2
Q

Beschreiben Sie das Verfahren der systematischen Desensibilisierung.

A

Prozess, der mit einem schrittweise durchgeführten Verfahren gegen eine psychische Angststörung (Angst-, Panik-, generalisierte Angststörung) und andere Gefühlsüberflutungen vorgeht.
-> Gegensatz zur Reizüberflutung (Flooding)

Begründer: Joseph WOLPE (1958).
Verfahren:
1. Aufstellung Reizhierarchie (meist ist es zu einer Reizgeneralisierung gekommen)
2. Einübung von angstantagonistischem Verhalten, meist PMR nach Jacobson
3. Stufenweise Darbietung der Situationen (IN SENSU) gemäß der Hierarchie. 10-40 sek Entspannung, anschließend 10-20 sek. Imagination. Wiederholung, bis die Situation angstfrei erlebt werden kann.

Wirkmechanismus:
Hemmung der Angst durch eine antagonistische Reaktion -> reziproke Hemmung (Gegenkonditionierung)

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3
Q

Welche operanten Verfahren kennen Sie? Nennen Sie Beispiele für den Einsatz operanter Verfahren.

A
  1. AUFBAU von Verhalten:
    Shaping, Chaining, Prompting, Differentielle Verstärkung, Diskrimination, Fading und Generalisierung
  2. ABBAU von Verhalten:
    Löschung, beide Arten von Bestrafung

Techniken

  • Verstärkerpläne (Response-Cost)
  • Rollenspiel
  • Biofeedback
  • Token-System
  • Kontingenzverträge (auf ein spezifisches Ziel gemünzt zB. Gewicht “wenn- dann”)
  • DBT-A
  • SKT
  • Training von Entspannungstechniken (v.a. Progressive Muskelrelaxation und Autogenes Training)

→ z.B. bei Depression, Angst, Persönlichkeitsstörungen

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4
Q

Welches sind die Prinzipien zum Aufbau von Verhalten?

A

Prinzipien beim Aufbau von Verhalten sind:

  • Shaping
  • Chaining
  • Prompting
  • Differentielle Verstärkung
  • Diskrimination
  • Fading
  • Generalisierung
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5
Q

Welches sind die Prinzipien zum Abbau von Verhalten?

A

prinzipiell Bestrafung Typ I und Typ II

  • Bestrafung
  • Löschung
  • responce cost
  • time out
  • Sättigung
  • Beschränkung
  • Verstärkung antagonistischer Verhaltensweisen
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6
Q

was ist shaping?

A

Aufbau von Verhalten

  • zu lernende Verhalten wird schrittweise ausgeformt
  • ERSTE ANSÄTZE des Zielverhaltens werden positiv verstärkt

Beispiel: Erlernen der Entspannungsreaktion beim Biofeedback.

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7
Q

was ist Chaining?

A

Aufbau einer KOMPLEXEN Verhaltenskette
- das LETZTE Glied einer langen Verhaltenskette verstärkt

Beispiel: selbständig anziehen. Positiv verstärkt wird der LETTZE Schritt (Anziehen der Schuhe).

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8
Q

Was ist fading?

A

Aufbau von Verhalten im Zsh. mit wachsender Selbstständigkeit

  • Hilfsstimuli (verbale, bildliche, verhaltensmäßige) werden sukkzessiv ausgeblendet.
  • JEDER Ansatz selbstständigen Verhaltens wird konsequent verstärkt.

Beispiel: Ablösung aus der Therapie: Vergrößerung der Sitzungsabstände

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9
Q

Was versteht man unter prompting?

A

Aufbau von Verhalten

  • die Aufmerksamkeit der Person wird auf das gewünschte Verhalten gelenkt.
  • verstärkt die Wahrscheinlichkeit für das Zielverhalten, das dann verstärkt werden kann.

Beispiel: Therpeut nimmt das Kind an die Hand und sagt: “Ich möchte, dass du jetzt xy tust”.

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10
Q

Was versteht man in der VT unter “time out”

A

Bei “time out” werden alle möglichen Verstärker für eine gewisse Zeit unerreichbar gemacht
Indikation: Wenn es schwer ist, sämtliche Verstärker einer Situation zu identifizieren und zu kontrollieren

Beispiele:
“Klassenkaspar” für 5 Minuten in neutralen Raum

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11
Q

Was bedeutet in der VT Sättigung im Zusammenhang mit Verhaltensabbau?

A

“Sättigung” tritt immer dann ein, wenn eine bestimmte Reaktion sehr häufig gezeigt wrude und immer derselbe Vestärker erfolgt.

Beispiel: Kind hortet Papier - es wird ihm beliebig viel Papier zur Verfügung gestellt.

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12
Q

Welche Methoden gibt es in der VT, um Verhalten zu stabilisieren?

A
  • Strategien der Selbstkontrolle
  • fading (Vergrößerung der Sitzungsabstände)
  • Einbeziehen des sozialen Systems
  • Automatisierung
  • intermittierende Verstärkung
  • von Fremd- zu Selbstverstärkung
  • therapeutische Hausaufgaben
  • Verhaltensverträge bzw. Kontingenzverträge
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13
Q

Kontraindikation für Gedankenstopp-Technik

A

Zwang!

weil Zwangsgedanken durch das Unterdrücken noch öfter auftreten!

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14
Q

Was verstehen Sie unter einem Selbstverbalisierungs-training?

A

MEICHENBAUM
Ziel: Veränderung der Kognitionen/ Emotionen durch Selbstverbalisierung mittels ermutigenden, angstabbauenden, selbtwertsteigernden Selbstverbalisationen.

  • Anfangs external, später internal
  • ursprünglich für impulsive Kids
  • Angst-/ Stressbewältigungstraining,

Vorgehen:

  1. Modelllernen
  2. Imitation der Aufgabe nach Instruktion des Modells
  3. Pat. bewältigt Aufgabe mit lauter Selbstinstruktion
  4. Pat. bewältigt Aufgabe mit leiser Selbstinstruktion
  5. Pat. für Aufgabe nur noch gedanklich aus
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15
Q

Nennen Sie die unterschiedlichen kognitiven Methoden und erläutern Sie diese kurz.

A

Psychoedukation:

  • ABC - Schema nach Ellis
  • Teufelskreis

KOGNITIVE UMSTRUKTURIERUNG: Aufdeckung und Modifizierung dysfunktionaler Gedanken (im sokraktischen Dialog)

  • REALITÄTSPRÜFUNG: Welche Belege bestehen für die Annahmen? Pat. soll aufgrund von emp. Fakten seine Datenbasis vergrößern
  • ALTERNATIVE ERKLÄRUNGEN: welche Schlussfolgerungen gibt es noch?
  • ENTKATASTROPHIESIEREN: mittels der “was-wäre-wenn-Frage” Szenarien zu Ende zu denken
  • ZEITPROJEKTIONSFRAGEN: Wie würde es dir in 6 Monaten/ 1 Jahr mit der Entscheidung gehen?
  • DISTANZIEREN: Wie würdest du das als Unbeteiligter bewerten?
  • HINTERFRAGEN ABSOLUTER PRÄMISSEN: Wo steht geschrieben, dass man jeden Abend seine Küche putzen muss?
  • REATTRIBUIEREN: Modell der Verantwortlichkeit erstellen/ Woran könnte es noch liegen
  • VERHALTENSEXPERIMENTE: Auseinandersetzung mit den Überzeugungen bzgl. Wahrscheinlicher Auswirkungen durch aktive Überprüfung (Expositionen)

GRUNDANNAHME:
Denkmuster/ Einstellungen des Menschen als zentrale Ursache psychischer Belastungen.
-> „Nicht die Dinge selbst beunruhigen den Menschen, sondern ihre Meinungen und Urteile über die Dinge.“

Einflussreiche kognitiven Therapien:

  1. Kognitive Therapie: Beck (KT)
  2. Rational-Emotive Verhaltenstherapienach: Ellis (RET)
  3. Selbstinstruktionstraining: Meichenbaum

Kognitive Therapie (KT)

  • Der Mensch als Alltagswissenschaftler, der versucht, sich in der Welt durch die Entwicklung von Denkmustern möglichst zu gut zu orientieren
  • Ungünstige Lebenserfahrungen -> verzerrten Überzeugungen über sich oder die Welt (Denkfehler) -> Verfestigen sich als negative Grundüberzeugungen
  • Daraus entsteht die Kognitive Triade Depressiver:
    1. Negative Sicht seines Selbst
    2. der Welt
    3. negative Sicht der Zukunft.
  • Triade ist eine Folge aus dysfunktionaler, in der Kindheit gelernter Denkschemata (negativer Grundüberzeugungen)

THERAPIE
ZIEL:
-> Bewusstmachung und Änderung verzerrter Denkmuster

VERLAUF:

  1. Bewusstmachung von Kognitionen
    - > Selbstbeobachtung
  2. Überprüfung von Kognitionen/Schlussfolgerungen auf ihre Angemessenheit
    - > Realitätsprüfung/ Sokratischer Dialog
  3. Korrektur von irrationalen Einstellungen
  4. Transfer der korrigierten Einstellungen ins konkrete Verhalten

Rational-Emotive Verhaltenstherapienach Ellis (REVT)

  • Grundlage ist das BELIF SYSTEM
  • ZIEL: Veränderung der irrationalen Aspekte des Bewertungssystems

4 Grundkategorien irrationaler Überzeugungen:

  1. niedrige Frustrationstoleranz
  2. Absolute Forderungen
  3. Globale negative Selbst- und Fremdbewertungen
  4. Katastrophisieren

Zentrale Annahme:
Nicht das Ereignis (A) löst die emotionalen Konsequenzen (C) aus, sonder die Bewertung (B) ist von entscheidender Bedeutung.

THERAPIE

  • Sokratischer Dialog (“Was ist so schlimm daran, dass xxx?)
  • Rationale/Funktionale/Logische Disputation durch:
    1. ersetzen der irrationalen Annahmen durch rationale zb. durch Vorstellungsübungen (“was würde xx denken?”)
    2. Testen der rationalen Annahme
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16
Q

Beschreiben Sie das Vorgehen bei der Sozialen-Kompetenz-Therapie in Gruppen.

A

soziale Kompetenz:
- Recht durchsetzen, Gefühle einbringen, Blickkontakt halten, Konflikte klären, Kritik äußern und annehmen, Kontakte aufnehmen und gestalten

Ziel: Vermittlung von Selbstsicherheit

  • Abbau Sozialer Angst
  • Aufbau Vermeidungsverhalten
  • Erweiterung des Verhaltensrepertoires in sozialen Interaktionen
  • positive Selbstwirksamkeitserwartung bzgl. sozialer Fähigkeiten
Zusatz:
GSK von Hinsch & Pfingsten
Vorgehen:
- kognitive Elemente Vermittlung von Theorie
- Unterscheidung zw. selbstsicherem, agg. und unsicherem Verhalten 
- PMR
-Aufbauend auf 3 Situationstypen 
1. Recht durchsetzen (Typ R)
2. Beziehungen (Typ B)
3. Um Sympathie werben (Typ S)
werden Rollenspiele mit Videofeedback gemacht (Zusammenstellung der Übungen aus konkreten Belastungssituationen) -> Kritik wird möglichst vermieden, dagegen steht die positive Verstärkung im Vordergrund.
- Hausaufgaben (In Vivo Expositionen)

Kritik am GSK: Zielgruppen überrepräsentiert, die eher ängstlich unsichere Kompetenzprobleme haben, während die Zielgruppe der Klienten mit aggressiv expansiven Verhaltensweisen etwas kurz kommt.

17
Q

Was ist der Sokratische Dialog?

A

Dialogtechnik, die das Ziel verfolgt, kogn. Verzerrungen des Pat. zu hinterfragen und Widersprüche durch naives nachfragen aufzudecken.