TP Theorie Flashcards

1
Q

Nennen Sie die Funktionsprinzipien des Unbewussten und des Bewusstseins.

A

• Das Unbewusste
Ist dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich, liegt diesem aber zugrunde, beeinflusst Handeln, Denken und Fühlen, Besteht aus verdrängten/abgewehrten Bewusstseinsinhalten
–> PRIMÄRPROZESS: assoziative Verknüpfungen, keine Logik, zeitlos („kindlich“)
–> Lustprinzip: direkte Triebentladung & Wunscherfüllung ohne Umweg über das Denken, Verzicht, Aufschub,
Steuerung, Wertungen/ Moral, u.a. auch aggressive Inhalte
–> In früher Kindheit, später hauptsächlich in Träumen
–> Bsp: Freudsche Versprecher, Abwehrmechanismen, wie Projektionen

• Das Bewusstsein :
–> SEKUNDÄRPROZESS, logisches Denken: Herstellen einer Verbindung zwischen Vorbewusstem & Bewusstsein
–> gesteuert vom Realitätsprinzip

  • Therapie: Wiederbewusstmachung unbewusster Inhalte
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Welche Herkunft, Bedeutung und Funktion haben das Über-Ich und Ich-Ideal?

A

ÜBER-ICH

-> Herkunft:
Erziehung, Werte der Gesellschaft, insbesondere der Eltern; vor Über-Ich wird Angst entwickelt (vor Bestrafung, vor Liebesverlust…), ersetzt später Elterninstanz (Gebote der Eltern werden verinnerlicht, wirken von da an als Gewissen), Nicht immer bewussst
-> Bedeutung:
bewertende Instanz, Vorstellung von „gut“ & „böse“
→Gewissen, moralische Instanz, Kontrollinstanz
-> Funktion:
wirkt auffordernd, belohnend, bestrafend, verbietend, drohend, verurteilend, entschuldigend auf das Ich ein, Mensch kann sich sozialgerecht verhalten, Triebregungen kontrollieren; Schuldgefühle, wenn Triebimpulsen nachgegeben wird

ICH-IDEAL
-> Herkunft:
Persönliches Bild des richtigen Verhalten, Teil des Über-Ich
->Bedeutung:
Idealvorstellung von der eigenen Person
-> Funktion:
Eigentliche Quelle der Triebabwehr, Missverhältnis zwischen tatsächlichem Ich und Ich- Ideal zu neurotischen Spannungen und Depressionen führen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Welche Aufgaben und Funktionsweise hat das Ich? Welche Ich-Funktionen kennen
Sie?

A

Aufagbe: zwischen den Bereichen Es, Umwelt/Realität und Über-Ich zu vermitteln.

  • Ich-Funktionen: Wahrnehmung, Gedächtnis, Kontrolle der Motorik, Denken, Planen, Triebsteuerung, Abwehrmechanismen, Affekttoleranz, Frustrationstoleranz und Ambivalenztoleranz, Selbsterhaltung, Kritischer Verstand, Vermittelnde Funktion, Realitätsprinzip
  • Psychisch korrekt: Wenn Ich die Regungen aus dem Es, die Ansprüche des Über Ichs und die Erfordernisse der Realität in Einklang bringt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Erläutern Sie das Tiefenpsychologisches Verständnis von Neurose, Symptom und deren Therapie

A

Neurose ist ein unzureichender Verarbeitungsversuch von unbewussten, verdrängten inneren Konflikten und Traumata

  • > Resultat einer unvollständigen Verdrängung von Es- Impulsen durch das ich, dringen trotzdem in Verhalten ein
  • > Die Symptome werden eingesetzt um den Konflikt zu lösen (Ersatzbefriedigung des Es, Abwehrmechanismen zur Reduzierung von Angst)
  • > Therapie: Bewusstmachung der unbewussten Konflikte, angemessene Lösungsfindung, damit das Symptom als Lösung aufgegeben werden kann.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was ist Neurotische Angst (im Gegensatz zu Realangst)?

A

Realangst:
Angst vor einer äußeren Begebenheit, die eine tatsächliche Bedrohung darstellen kann; die Angst, die sich an einer bekannten oder jedenfalls benennbaren Gefahr entzündet
neurotische Angst: “Angst vor einer Gefahr, die wir nicht kennen”, die von einem lebensgeschichtlich frühen, ins Unbewußte verdrängten Trauma herrührt, das keinen Realbezug hat.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist die Funktion der Abwehr und Abwehrmechanismen?

A
  • Schutzmechanismen des Ichs, durch die Ängste/ Triebe verringert werden sollen, indem unbewusst die Realität verzerrt wird
  • schützende Gegenmaßnahmen, die das Vordringen der gefährlichen Impulse ins Bewusstsein verhindern
  • notwenig um: miteinander in Konflikt stehenden psychische Tendenzen (Triebe, Wünsche, Motive, Werte) zu bewältigen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Welche Abwehrmechanismen kennen Sie? (mit kurzer Erklärung, wie sie funktionieren)

A

VERLEUGNUNG: richtet sich eher gegen von außen kommende Reize nicht-wahrhaben-wollen Bsp: Beh. Des Kindes nicht wahrhaben wollen

VERSCHIEBUNG: zB Ärger auf andere projizieren

VERDRÄNGUNG: Etwas wird ins Unbewusste verschoben

SPALTUNG: Inkompatible Inhalte werden auf mehrere Objekte verteile, gut und böse, die einen abgewertet, die anderen aufgewertet .

RATIONALISIERUNG: man redet sich ein, dass das eigene Verhalten rational ist, Bsp: Erziehungsfehler mit Anlage des Kindes erklären

INTERLEKTUALISIERUNG: Verlagerung des Impulses aus dem emotionalen in den intellektuell-theoretischen Bereich. („Mich interessiert generell das
Problem der Ängste des Menschen in unserer Zeit.“)

WENDUNG GEGEN DAS SELBST: Aggression wird nicht gegen das Objekt, sondern gegen das Selbst gewendet, Bsp: Ritzen

ALTRUISTISCHE ABTRETUNG: Dafür sorgen, dass es anderen gut geht

PROJEKTION: Zuschreibung eigener Regungen an andere, Bsp.: Nicht ich hasse dich, du hasst mich!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche grundlegenden unbewussten Konfliktkonstellationen enthält die Konflikt-
Achse der OPD?

A
  1. Abhängigkeit vs. Individuation
  2. Unterwerfung vs. Kontrolle
  3. Versorgung vs. Autarkie
  4. Selbstwert vs. Objektwert
  5. Über-Ich- und Schuldkonflikte
  6. Ödipal-sexuelle Konflikte
  7. Identitätskonflikte
  8. Fehlende Konflikt- und Gefühls- Wahrnehmung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Welche Ebenen der Therapeutischen Beziehung unterscheidet man in TP und AP?

A
  1. Realbeziehung: Rahmenbedingungen, Konventionen (z.B. Terminabsprachen, Krankenkassensachen, …)
  2. Arbeitsbündnis: Motivation, therapeutische Ich-Spaltung (z.B. fördern der Fähigkeit des Patienten, sich von außen zu betrachten)
  3. hilfreiche therapeutische Beziehung: Hoffnung, Vertrauen in eine haltgebende Beziehung (z.B. schöpfen Patienten Hoffnung, wenn sie einen Therapeuten gefunden haben, dem sie vertrauen)
  4. Übertragung/Gegenübertragung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was verstehen Sie unter Übertragung, welche Bedeutung hat sie in der AP und TP?

A

Übertragung:
Bewusste oder unbewusste Erwartungen, Wünsche, Befürchtungen, die sich in früheren Beziehungen gebildet haben, werden an eine aktuelle Person (Therapeut) gerichtet

  • > AP strebt die Entwicklung einer Übertragungsbeziehung zum Analytiker an (bewusstes Einsetzen von Übertragung und Gegenübertragung, um das therapeutische Geschehen in Gang zu setzen und zu fördern)
  • > TP beachtet und nutzt die Übertragung, forciert sie aber nicht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was verstehen Sie unter Gegenübertragung, welche Bedeutung hat sie in der AP und TP?

A

Gegenübertragung:
- bewusste oder unbewusste Reaktion des Psychotherapeuten auf das Übertragungsangebot des Patienten

  • > AP strebt die Entwicklung einer Übertragungsbeziehung zum Analytiker an (bewusstes Einsetzen von Übertragung und Gegenübertragung, um das therapeutische Geschehen in Gang zu setzen und zu fördern)
  • > TP beachtet und nutzt die Übertragung, forciert sie aber nicht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was bedeuten Neutralität und Abstinenz in der TP/AP?

A

Neutralität:

  • Unvoreingenommenheit des Therapeuten
  • wertungsfreie Annahme des dargebotenen Materials und den Verzicht auf die Verfolgung eigener Ziele/ Wertvorstellungen

Abstinenz:

  • Handlungs- und Wertneutralität
  • Grundhaltung des Therapeuten, keine persönlichen Interessen zu verfolgen
  • therapeutische Ich-Spaltung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was versteht man unter der „Grundregel“ in der TP/AP?

A
  • Patient soll sagen, was er gerade denkt und empfindet, ohne auszuwählen – unabhängig davon, ob die Gedanken und Empfindungen peinlich sind, sie nebensächlich/ unbedeutend erscheinen.
  • Keine Aufgaben/ Themen vorgeben
  • > freie Assoziation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Welche Ziele und Rahmenbedingungen haben TP und AP?

A

• Behandlungssetting TP
– Sitzen, 1 STd. pro Woche
– 25-100 Std
– aktivere, direktere Haltung des Therapeuten, Einsatz von strukturierenden, stützenden, störungsspezifischen, edukativen
Interventionen
– begrenzt Regression, Übertragung
– Fokussierung auf Konflikte/Themen, keine umfassende Veränderung der Struktur angestrebt: nicht notwendig oder nicht möglich

• Behandlungssetting AP
– Liegen, Analytiker außerhalb des Blickfeldes des Pat. Oder Sitzen, 2-4 Std. pro Woche
– 160-300 Std.
– „Grundregel“ = freie Assoziation, wenig Strukturierung durch den Therapeuten
– Setting fördert Regression, Übertragung
– Liegen entlastet Therapeut z.B. Ü/GÜ Prozessen
– Veränderung der Persönlichkeitsstruktur angestrebt, Frequenz und Dauer notwendig zum intensiven Durcharbeiten aller Ebenen.

• Rahmenbedingungen/Settingregeln haben Bedeutung auf organisatorischer und auf therapeutischer Ebene
• Geben dem Pat. Halt, begrenzen das ängstigende Einlassen aufs Unbewusste
• Geben dem Therapeuten Orientierung: wenn er oder Pat. Davon abweicht, kann er daraus
diagnostische und therapeutische Schlüsse ziehen
• Regelmäßige Termine, pünktlicher Beginn und Ende, Absageregelung usw
• Wichtig für Praxisorganisation
• Fördert Einstellen des Pat. Auf ubw Prozesse

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly