Störungsspezifische Fragen Flashcards

1
Q

Welche Sprachstörungen kennen Sie? Beschreiben Sie diese kurz.

A

Störung der gedanklichen Erzeugung von Sprache
-> Sprachaufbau und Sprachvermögen beeinträchtigt
Vs. Sprechstörung: motorische Erzeugung von Lauten
betroffen, z.B. Stottern, Poltern

Arten:
F80.0 artikulationsstörungen
1. Expressive Sprachstörung (F80.1)
• Gebrauch der expressiv GESPROCHENEN SPRACHE, deutlich unterhalb des Intelligenzalters
• Sprachverständnis (Fähigkeit Lautäußerungen zu verstehen) liegt jedoch im Normbereich
• Gebrauch nichtsprachlicher Zeichen, wie Gesten, sotunalsob-Spiel normal

  1. Rezeptive Sprachstörung (F80.2)
    • SPRACHVERSTÄNDNIS unterhalb des Intelligenzalters.
    • expressive Sprache ist deutlich beeinflusst
    • Störungen in der Wort-Laut-Produktion sind häufig
    -> Kann als Kleinkind keine häufig vorkommenden Gegenstände benennen, reagiert nicht auf Namen
    -> Von allen höchste Rate begleitender sozialer, emotionaler und Verhaltensstörungen
    -> Ähnlich wie autistisch, aber normaler sozialer Austausch

Erworbene Aphasie mit Epilepsie (Landau-Kleffner-Syndrom) (F80.3)
• Vorher normale Fortschritte in der Sprachentwicklung, mit dem Einsetzen gehen sowohl rezeptive als auch expressive Sprachfertigkeiten verloren (unveränderte Intelligenz)
• Typischer Onset im Alter von 3-7 Jahren mit einem Verlust der Sprachfertigkeiten innerhalb von Tagen oder Wochen.
• möglicher Grund: entzündlicher enzephalitischer Prozess zu vermuten
• Schwere Beeinträchtigung der rezeptiven Sprache; Schwierigkeit Gehörtes zu verstehen, werden stumm

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2
Q

Welche Gedächtnisstörungen kennen Sie? Beschreiben Sie diese kurz.

A

Beeinträchtigungen der Merk- und Erinnerungsfähigkeit.

Störungen der GEDÄCHTNISSPANNE:
-> kurzfristiges behalten von Informationen (Sekunden –Minuten) kann nicht geleistet werden
Test: Hawik Zahlenreihe vorwärts

Störungen der MERKFÄHIGKEIT (AGD):
-> Eindrücke über einen Zeitraum von 10 min ist nicht möglich
Test: Hawik Zahlenreihe rückwärts

Störungen des LZG:
-> Erinnerungsfähigkeit ist gestört
AMNESIE
- Retrograde: vor dem Ereignis (“Ich weiß nicht wie es dazu gekommen ist”)
- Kongerade: Das Ereignis selbst “(Ich weiß nicht was passiert ist”)
- Anterograde: (“Ich weiß nicht mehr wie das passier ist”)

KONFABULATION:
- Erinnerungslücken werden mit Einfällen gefüllt, die der Pat. für echt hält (wird vom Zuhörer als nicht stimmig empfunden. zb. Beim Autounfall: “ich bin Zug gefahren”)

PARAMNESIEN:
- verfälschte Erinnerungen (Deja-vu)

DEMENZ (F00-F03)
DISSOZIATIVE GEDÄCHTNISSTÖRUNG (F44.1)

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3
Q

Was versteht man unter einer Bewusstseinseintrübung?

A
  • Qualitative Bewusstseinsstörung-> Klarheit und Inhalt des Denkens sind beeinträchtigt
  • Zusammenhänge von Denken und Erleben sind verworren
  • Desorientierung, Angst, Halluzinationen, gestörte Kommunikation und Handeln
  • „leicht“, wenn Verkennung nur kurz, Unsicherheit
  • „schwer“, wenn stabil und überzeugt in Verkennung
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4
Q

Was versteht man unter einer Bewusstseinseinengung?

A
  • Qualitative Bewusstseinsstörung-> Klarheit und Inhalt des Denkens sind beeinträchtigt
  • Tunnelerleben, Traumähnlicher Zustand
  • Wirkt nach außen orientiert, gedanklich und emotional aber fixiert auf ein Ereignis

M.U:
- Hypnose, Dämmerzustand, Dissoziation, epileptische Anfälle

  • „leicht“, wenn Reaktion auf Ansprache folgt (z.B. nach Schock bei Verkehrsunfall)
  • „schwer“, wenn Reaktion auf Ansprache hin nur angedeutet wird
  • Abzugrenzen von formaler Denkstörung eingeengtes Denken
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5
Q

Was versteht man unter einer Bewusstseinsverschiebung?

A
  • Qualitative Bewusstseinsstörung-> Klarheit und Inhalt
  • Veränderung im Wachheitserleben (v.a. im sehen)

M.U.: Intoxikation, Drogen (LSD), Hypnose, Manie, Schizophrenie

  • „leicht“: Pat. berichten von den Erlebnissen,
  • „schwer“: Pat. sind stark beeindruckt

Abzugrenzen von Ich-Störungen und Wahn

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6
Q

Was versteht man unter einer Bewusstseinsminderung?

A
  • Quantitative Bewusstseinsstörung (Vigilanzstörung) -> Zustand der Wachheit
  • Benommenheit, herabgesetzte Aufmerksamkeit und Verlangsamung
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7
Q

Was versteht man unter einer zeitlichen Orientierungsstörung?

A

Desorientierung bezüglich der Zeit

  • „leicht“: Datum oder Wochentag werden um 2-3 Tage verfehlt;
  • „schwer“: Tageszeit, Jahreszeit oder Jahr werden nicht gewusst
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8
Q

Was versteht man unter einer örtlichen Orientierungsstörung?

A
  • Desorientierung bezüglich der örtlichen Gegebenheiten (gegenwärtiger Aufenthaltsort)
  • „leicht“: Ort wird mit Mühe benannt;
  • „schwer“: Ort wird auch mit Hilfe nicht gewusst

-Abzugrenzen ist situative Orientierungsstörung

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9
Q

Was versteht man unter einer situativen Orientierungsstörung?

A
  • Desorientierung bezüglich der situativen Gegebenheiten (warum bin ich hier?), Hintergründe und Bedeutung der gegenwärtigen Situation werden nicht erfasst
  • „leicht“: wissen, wo man ist aber nicht warum,
  • „schwer“: auch mit Hilfe kann Situation nicht erfasst werden
  • Abzugrenzen ist die örtliche Orientierungsstörung
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10
Q

Was versteht man unter einer personellen Orientierungsstörung zur Person?

A
- Desorientierung bezüglich der eigenen Person
Ursachen:
-	Erschöpfung
-	Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch 
-	Überanstrengung 
-	Demenz / Alzheimer
-	Psychose
-	Als Folge von Operationen
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11
Q

Was versteht man unter einer Auffassungsstörung?

A
  • Informationen können nicht sinnvoll miteinander in den Zusammenhang gebracht werden
  • Kognitive Verarbeitung erhaltener Informationen erschwert, verzögert, bruchstückhaft, aufgehoben
  • Symptom bei: Affektiven Störungen, Schizophrenie

Test: Bildgeschichten oder kleine Erzählungen, Sprichwörter etc., die zu deuten sind

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12
Q

Was versteht man unter Konzentrationsstörungen?

A
  • Störung der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit gerichtet zu halten
  • „leicht“: wird berichtet, fällt aber nicht auf,
  • „schwer“: Gespräch fällt aufgrund der Unaufmerksamkeit schwer

Test: d2, von 100 in 7er- Schritten rückwärts, Monatsnamen rückwärts

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13
Q

Was versteht man unter Merkfähigkeitsstörungen?

A
  • aufgenommene Informationen über einen Zeitraum von etwa 10 Minuten im Gedächtnis zu behalten und wieder abzurufen
  • „leicht“: von 3 Begriffen werden nach 10 min. noch 1-2 spontan erinnert
  • „schwer“: Begriffe werden weder spontan noch mit Hilfe erinnert
  • FBB

Test: merken von 3 (affektiv) neutralen Begriffen (zb. Katze)

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14
Q

Was versteht man unter Gedächtnisstörungen?

A
  • Herabsetzung bis Aufhebung der Fähigkeit, Eindrücke längerfristig zu speichern bzw. Erlerntes aus dem Gedächtnis Abzurufen.
  • zb. Konfabulation, Amnesien, Merkfähigkritsstörung, Paramnesien
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15
Q

Was versteht man unter Konfabulationen?

A
  • Gedächtnisstörung
  • Füllen von Erinnerungslücken mit frei erfundenen und Wechselnden Einfällen
  • wird vom Zuhörer als nicht stimmig empfunden (bei Autounfall: “ich bin Zug gefahren”)
  • FBB
  • Symptom bei: Korsakov (zerebrale Schädigung)

Test: mehrfach die selbe Frage stellen (unterschiedliche Antworten!)

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16
Q

Was versteht man unter Paramnesien?

A
  • Gedächtnisstörung
  • Erinnerungsverfälschungen, und -täuschungen (Deja-vu, Flashbacks, Intrusionen)
  • FBB
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17
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter gehemmten Denken?

A
  • Denken wird als blockiert wahrgenommen
  • Pat. erlebt “inneren Widerstand”
    Depressionen
  • wird SUBJEKTIV erlebt
18
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter verlangsamten Denken?

A
  • Denken verläuft langsam und schleppend
  • Führt zu entsprechend zähflüssigen Gesprächen
  • Hauptsächlich bei Bewusstseinseintrübung, Schizophrenie
  • FBB
19
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter umständlichen Denken?

A
  • Nebensächliches kann nicht von Wesentlichem getrennt werden -> Inhaltlich passt alles zu einem Thema.
  • kann Folge mangelnder Abstraktionsfähigkeit sein oder mit Zwanghaftigkeit zusammenhängen.
  • FBB
20
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter perseverierenden Denken?

A
  • Haften bleiben an zuvor gebrauchten/ gehörten Worten oder Angaben, die im aktuellen Kontext nicht mehr sinnvoll sind
  • Hauptsächlich im Einschlafstadium, bei Schlaflosigkeit, in sorgenbedrückter Zeit, bei Depression,
  • FBB
  • „leicht“: vom Untersucher ein- bis zweimal im Gespräch beobachtet;
  • „schwer“: tritt häufig auf und behindert Gespräch

!vs. Zwangsgedanken sind meist auch perseverierend, werden als sich aufdrängend und unsinnig erlebt!

21
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter Grübeln?

A
  • unablässiges Beschäftigsein mit einem Thema (meist unangenehmem)
  • nicht zwanghaft!
  • wird nicht als Fremd erlebt
  • SUBJEKTIV
22
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter Gedankendrängen?

A
  • unter Druck, immer neue Einfälle und Gedanken, können nicht geordnet oder beherrscht werden, fühlt sich ausgeliefert
  • Hauptsächlich bei: Schizophrenie, beginnender Manie
  • SUBJEKTIV
23
Q

Was ist der Psychopathologische Befund?

A
  • fasst die Ergebnisse einer psychiatrischen Untersuchung zusammen
  • bildet die Grundlage für diagnostische Entscheidungen/ therapeutische Maßnahmen
  • Bewusstsein, Orientierung, Gedächtnis, Wahrnehmung und Denken, Ich-Grenzen und Affekt beurteilt.

Befunderhebung in Anlehnung an das AMDP-System

24
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter Ideenflucht?

A
  • Objektiv beobachtbares „Gedankendrängen“
  • Sprecher verliert sein Ziel
  • Hauptsächlich bei Manie, Drogenrausch
  • FBB
25
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter Vorbeireden?

A
  • Nicht- Eingehen auf Frage, obwohl sie richtig verstanden wurde, sondern inhaltlich andere Antwort
  • Ursachen: nicht antworten wollen (Abwehr) oder – können (Abgelenktsein)
  • Hinweis auf Destabilisierung der Ich- Struktur
  • FBB
  • Abgrenzen zu: Auffassungsstörung, Konzentrationsstörung, inkohärentes Denken
26
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter gesperrtem Denken/ Gedankenabreißen?

A
  • Plötzlicher Abbruch eines flüssigen Gedankenganges
  • stocken im Sprechen
  • „Faden verlieren“
  • wird als ein (von außen) gemachtes Gedankenabreißen erlebt, ähnlich einem wegnehmen und Abstoppen von Gedanken.
27
Q

Formale Denkstörung: Was versteht man unter inkohärenten/ zerfahrenen Denken?

A
  • Das Denken (und damit auch das Sprechen) des Patienten hat keinen verständlichen Zusammenhang mehr
  • Gedanken springen unvermittelt von einem Thema zum anderen
  • FBB
  • Abgrenzen zu: Ideenflucht, umständliches Denken
28
Q

Was sind die Kriterien einer Zwangsstörung?

A

F42 diagnostische Leitlinien:
Wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen.

A) bestehen min. 2 Wochen

B) erfüllen die Punkte 1-4

  1. Die Zwangsgedanken oder zwanghaften Handlungsimpulse müssen vom Patienten als seine EIGENEN erkannt werden.
  2. Die Zwangssymptome müssen sich in zutiefst unangenehmer Weise WIEDERHOLEN.
  3. Patient versucht WIDERSTAND zu leisten.
  4. Ausführung ist UNANGENEHM

C) führen zu massiver psychosozialer Beeinträchtigung

D) Häufigstes Ausschlusskriterium: Schizophrenie, Affektive Störungen (Welche Symptomatik zuerst? Der. oder Zwang? Zwangsstörung nur dann, wenn der Grübelzwang nicht während einer depressiven Episode auftritt und anhält)

  • > DD:
  • Schizophrenie (keine Einsicht, objektiv Falsch)
  • Autismus ( Stereotype Verhaltensweisen, Sonderinteressen, Veränderungsängste)
  • Depression (vorrangig affektive Symptomatik)
  • Ticstörungen (unwillkürlich, kein Angstkopplung)
  • zwanghafte Persönlichkeitsstörung ( Ich-Synton, in störendem Ausmaß geprägte Einstellungen wie Ordnungssinn, Rigidität, Sparsamkeit)
  • Anorexie ( Gedankliche Einengung auf Essen, körperliche Aktivität)

F42.1 Vorwiegend Zwangshandlungen [Zwangsrituale]

Inhalt der Zwangsgedanken/Handlungen:

  • Vorbeugung gegen ein objektiv unwahrscheinliches Ereignis, das ihm Schaden bringen oder bei dem er selbst Unheil anrichten könnte
  • werden Zwangshandlungen unterdrückt: Angst!
  • endlose Überlegung unwägbarer Alternativen, häufig verbunden mit der Unfähigkeit, einfache, aber notwendige Entscheidungen des täglichen Lebens zu treffen
29
Q

Was sind die Kriterien einer Depression?

A

F32,33,34

  • Hauptkriterien nach ICD:
    1. Depressive Verstimmung
    2. Interessenverlust
    3. kein Antrieb
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • Selbstvorwürfe/ Schuldgefühle
  • Wiederkehrende Gedanken an den Tod
  • Konzentrations-/ Aufmerksamkeitsprobleme
  • Psychomotorische Hemmung
  • Schlafstörungen
  • Appetitverlust

zusätzlich bei KiJU:

  • häufig körperliche Beschwerden
  • Gelangweiltsein
  • kein Interesse an Kontakt mit gleichaltrigen
  • Alkohol oder Drogenmissbrauch
  • Soz. Isolation
  • Angst vor dem Tod
  • erhöhte Reizbarkeit
  • Beziehungsprobleme

F32.0 (leichte)

  • min. 4 Symptome über 2 Wochen, davon 2 Hauptkriterien
  • soz. häusl. berufl. wird unter Schwierigkeiten fortgesetzt
  • Aktivitäten nicht vollständig aufgegeben

F32.1 (mittelgradig)

  • 5-6 Symptome über 2 Wochen, davon 2 Hauptkriterien
  • soz. häusl. berufl. wird unter erheblichen Schwierigkeiten fortgesetzt

F32.2 (schwere)

  • 7 Symptome über 2 Wochen, davon alle 3 Hauptkriterien
  • soz. häusl. berufl. werden nicht fortgesetzt

F33.0-33.3 (rezidivierende depressive Störung)
- wiederholte Episoden

F34.1 (Dysthymie)

  • weniger Symptome als Depression, aber persistierender
  • im Schnitt 4 Jahre
  • Hoffnungslosigkeit, depressive, Reizabe Stimmung, Appetitlosigkeit, Energieverlust

DD: Angst, F92.0 (SSV+ Depression),

30
Q

Was verstehen sie unter Affektiven Störungen?

A
  • Veränderung der Stimmungslage
  • Gemütsbewegungen (Affekte) können in Richtung Depression gedrückt oder in Richtung Manie gesteigert sein (dann: Grundstimmung)
  • kann schnell einsetzen (akut), sich langsam entwickeln (chronisch) oder nur phasenweise (episodisch) auftreten.
  • Für die Diagnose:
    Affekt, Antrieb, Spontaneität, Schlafbedürfnis, Appetit, sexuelles Interesse, soziale Leben
31
Q

Erklären sie das Modell der erlernten Hilflosigkeit

A
- Seligmann (1975)
Umgebung wird als unkontrollierbar wahrgenommen: 
-> fehlende Selbstwirksamkeitserfahrung-
-> geringes Selbstwertgefühl
-> kognitive, motivatonale Defizite
-> keine Problemlösestratgien
führt zu: HILFLOSIGKEITSERWARTUNG
-> Erwartung, das Dinge durch nichts und Niemanden verbessert werden können
32
Q

Was sind die Kriterien einer GAS?

A

F41.1 GAS
-> UNGERICHTETE ANGST

ICD:

  1. Angst ist generalisiert und anhaltend
  2. “frei flottierend” (nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt)
  3. Inhaltlich: Befürchtung, Sorgen, Ängste bzgl. sich selbst/ fam./Beruf (oft Angst vor Krankheit/sterben)
  4. Symptome der Anspannung (Muskelverspannung, akute und chronische Schmerzen, körperliche Unruhe, Zittern, Schlafstörungen)
  5. Vegetative Übererregbarkeit (Schwindel, Schwitzen)
  • > an den meisten Tagen über eine Dauer von mindestens mehreren Wochen auf
  • > Symptome sind variabel und müssen nicht gemeinsam auftreten
  • > Bei Kindern herrschen oft das Bedürfnis nach Beruhigung und somatische Beschwerden vor.

Ursachen:

  • traumatische Ereignisse
  • Vererbung
  • ungünstige Erziehungsstile
  • als Folge einer anderen Psy. Störung (zb. Panik: Little Albert)

F93.80 GAS des Kindesalter

  • vor dem 18. Lj.
  • min 6 Monate anhalten
  • über die Zeitdauer 1/2 Tag
  • Sorgen dürfen nicht durch Psychotrope Substanzen ausgelöst sein
  • übertriebene Sorgen über Kleinigkeiten (Unpünktlichkeit, Leistungen, nicht genug Freunde zu haben …)
33
Q

Was sind die Kriterien einer Agoraphobie?

A

F40 (Phobische Störungen)
->GERICHTETE ÄNGSTE

F40.0 Agoraphobie
ICD:
1. Angst, einer möglichen Gefahrensituation nicht entkommen oder sich nur unter peinlichen Umständen in Sicherheit bringen zu können.
2. Vermeidung ist wesentlich
-> Depressive/ zwanghafte Symptome/ soziale Phobien als zusätzliche Merkmale häufig vorhanden
-> mit oder ohne Panikstörung (an dritter Stelle kodiert)

2 der folgenden Angstauslöser müssen nachweisbar sein:

  • Menschenmengen
  • öffentliche Plätze
  • Reisen mit weiter Entfernung von zu Hause
  • Reisen alleine
34
Q

Was sind die Kriterien einer Panikstörung?

A

F41 sonstigen Angststörungen
-> UNGERICHTETE ANGST

F41.0 Panikstörung
ICD:
1. wiederkehrende schwere Angstattacken mit weitgehend angstfreien Intervallen (plötzlich auftretendes Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel, Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder die Angst, wahnsinnig zu werden)
2. nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränkt
3. Angst führt zum fluchtartigen Verlassen des Ortes
4. Die einzelnen Anfälle dauern meist nur wenige Minuten (bis zu 10)
5. Vermeidungsverhalten!
6. Einer Panikattacke folgt meist die ständige Furcht vor einer erneuten Attacke (Teufelskreis)

  • > Wenn vor Beginn der Panikstörung Depression, dann vorrangig affektive Störung vergeben
  • > Ausschlusskriterium F40 (Spezifische Phobien) F40.01 (Agoraphobie mit Panikstörung)
35
Q

Was sind die Kriterien einer spezifischen Phobie?

A

F40 (Phobische Störungen)
->GERICHTETE ÄNGSTE

F40.2 spezifische Phobie
ICD:
1.deutliche Furcht vor einem bestimmten Objekt/ bestimmten Situation, außer (F40.0) /(F40.1) ->objektiv ungefährlich
2. Vermeidung solcher Objekte/ Situationen

-> Häufige phobische Objekte und Situationen sind Tiere, Vögel, Insekten, Höhen, Donner, Fliegen, kleine geschlossene Räume, Anblick von Blut oder Verletzungen, Injektionen, Zahnarzt- und Krankenhausbesuche.

36
Q

Was sind die Kriterien einer PTBS?

A

F43.1
1. Ereignis mit Gefahr für Leib und Leben
2. Wiedererleben (Intrusion) oder Erinnerungs-
lücken:
- sich aufdrängende, belastende Gedanken und Erinne-
rungen (Bilder, Alpträume, Flashbacks, partielle Amnesie)
3. Vermeidungsverhalten, emot. Taubheit:
- Vermeidung traumaassoziierter Stimuli
4. Übererregungssymptome (Hyperarousal):
- Schreckhaftigkeit, Wachheit, erhöhte Reaktionsbereitschaft, Ein- Durchschlafstörungen,Konzentrationsstörungen

  • > min. 1 Monat
  • > Symptome müssen innerhalb von 6 Monaten nach dem Traumatischen Ereignis auftreten
  • > 3 Symptome aus (3.), 2 Symptome aus (4.)

KiJu:

  • teilweise veränderte Symptomausprägungen (z.B. wiederholtes Durchspielen des traumatischen Erlebens, Verhaltensauffälligkeiten, z.T. aggressive Verhaltensmuster)
  • unter dem Alter von 5 Jahren kaum eindeutig zu diagnostizieren
37
Q

Was verstehen Sie unter gedanklichen Verzerrungen bei einer Depression?

A
  • Irrationale Denkmuster die depressiven Störungen zugrunde liegen.
  • Denkfehler, die zu einer dysfunktionalen Wahrnehmung der 1. Umgebung, 2. der eigenen Person und 3. der Zukunft führen (“kognitive Triade”).

Denkfehler:
- ALLES ODER NICHTS (Dichotimes Denken): Die Dinge werden nur in Schwarz-Weiss-Kategorien gesehen.
Katastrophisieren: Denke immer das Schlimmste. Es wird dir sicher zustoßen.

  • ÜBERGENERALISIERUNG: Ein einzelnes negatives Ereignis wird als Beispiel einer unendlichen Serie von Niederlagen gesehen. Schlussfolgerungen, die anhand eines Beispiels getroffen werden, werden unhinterfragt auf andere Situationen übertragen.
  • SELEKTIVE ABSTRAKTION: Einzelinformationen werden aus dem Kontext genommen. Die einzigen Ereignisse, die gesehen werden, sind Misserfolge, Entbehrungen usw.
  • ABWEHR DES POSITIVEN: Positive Erfahrungen, die gegen die negativen Gedanken sprechen, werden zurückgewiesen, indem darauf bestanden wird, dass sie aus irgendeinem Grund nicht zählen.
  • WILLKÜRLICHES SCHLUSSFOLGERN: Es werden Schlussfolgerungen gezogen, obwohl keine Beweise vorliegen, dass diese richtig sind.
  • MINIMIERUNG, MAXIMIERUNG: Die Wichtigkeit bestimmter Dinge wird überschätzt, (Wenn man keine Modellmasse hat, findet man nie einen Mann) während andere Aspekte so stark unterschätzt werden (Die Klausur zu schaffen war doch Selbstverständlich).
  • EMOTIONALE BEWEISFÜHRUNG: Gefühl wird als Beweis für die Richtigkeit herangezogen („Ich fühle es, also muss es wahr sein“).
  • PERSONALISIERUNG: Bezug von neg. Ereignissen auf die eigene Person
  • KATASTROPHISIERUNG: Das schlimmste Anzunehmende wird passieren
  • ETTIKETTIERUNG: Übertriebene Form der Verallgemeinerung, bei der aus einem Ereignis ein umfassender Sachverhalt gemacht wird (“Ich habe die Prüfung nicht bestanden - Ich bin ein Versager”)
38
Q

Woran können Sie eine Suizidgefährung Ihres Patienten erkennen?

A

Art und Ausmaß der suizidalen Fantasien, Gedanken, Handlungen und Impulsen

PRÄSUIZIDALES SYNDROM (E. Ringel 1953)
1. Einengung:
Verengung der äußeren und inneren Wahlmöglichkeiten, dass Suizid der einzige Ausweg scheint
2. Suizidfantasien:
Flucht in eine Innenwelt in welcher Gedanken an den Tod eine beherrschende Rolle spielen
3. Aggressionsumkehr:
verstärkte und zugleich gehemmte Aggression, die sich letztlich gegen den Betroffenen selbst richtet.

STADIEN der suizidalen Entwicklung:
Erwägungsstadium, Stadium der Ambivalenz, Entschullstadium

ABFRAGEN DER „VORZEICHEN“:

  • Lebensüberdrußgedanken (Drängende Suizidgedanken)
  • Empfundene Auswegslosigkeit (Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit)
  • Konkrete Umsetzungspläne?
  • Bereits angekündigt? Abschiedsbrief geschrieben?
  • Soziale Isolation
39
Q

Erläutern Sie das Vulnerabilitäts-Stress-Prinzip bei der Entstehung von Schizophrenen Erkrankungen.

A

Vulnerabilitäts-Stress- Modell:
Bei vorhandener Krankheitsbereitschaft (Vulnerabilität) können unter Belastung (Stress) kognitive Dysfunktionen auftreten, welche in eine schizophrene Erkrankung übergehen können.
-> Beeinträchtigung der Informationsverarbeitung als Grundstörung

  • Vulnerabiltät: biologische und biographische Dispositionen
  • Stress: belastende Umwelteinflüsse
  • > stehen in einem reziproken Verhältnis zueinander
  • > stehen den Bewältigungskompetenzen gegenüber
40
Q

Beschreiben Sie das Teufelskreismodell der Panikstörung.

A

Herz beginnt schneller zu schlagen (Auslöser) -> Gefühl, nicht mehr richtig durchatmen zu können (Wahrnehmung) -> Angst umzukippen (Gedanken) -> Verstärkung der Angst. Die Angst -> noch stärkerer physiologischer Reaktion.

Wiederholtes Erleben des Teufelskreises führt dazu, dass allein der Gedanke an die Angst, Angstsymptome auslöst.

41
Q

Welches sind verhaltenstherapeutische Komponenten bei der Behandlung von Panikstörungen?

A
  • Psychoedukation (Informationsvermittlung, z.B. Teufelskreis der Angst erklären)
  • Selbstbeobachtung (Protokoll von Angstverhalten)
  • Entspannungsverfahren
  • Exposition zu Internalen Reizen
  • Bauchatmung üben
  • kognitive Umstrukturierung der dysfunktionalen Gedanken
  • Selbstinstruktion
42
Q

Welche Aufmerksamkeitsstörungen kennen Sie? Beschreiben Sie diese kurz.

A

Hyperkinetische Störungen (F90)

  • Gesamte Gruppe
  • Beginn, vor dem 6.Lj
Leitsymptome:
1. Unaufmerksamkeit 
2. Impulsivität
3. Hyperaktivität
in mehr als einer Situation 

-> Häufig Beeinträchtigung kognitiver Funktionen, Verzögerung der motorischen und sprachlichen Entwicklung, später dissoziales Verhalten und niedriges Selbstwertgefühl

• F90.0 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
– Kriterien für Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität sind erfüllt

• F90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
– Kriterien von F90.0 und einer SSV sind gleichermaßen erfüllt, sonst ADHS vor SSV diagnostizieren!

  • F90.8 Sonstige Hyperkinetische Störungen – Wenn nicht alle Kriterien der F90.0 erfüllt sind
  • F90.9 nicht näher bezeichnete hyperkinetische Störungen – Nur wenn nicht gesagt werden kann, ob 90.0 oder 90.1

• F98.8 sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend
– U.a. Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität

Detail:
F90.0 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
• Unaufmerksamkeit
– Mind. 6 Monate lang mind. 6 Symptome; nicht zu vereinbaren mit Entwicklungsstand
1. Unaufmerksam gegenüber Details, Sorgfaltsfehler
2. Aufmerksamkeit kann nicht aufrecht gehalten werden
3. Hören scheinbar nicht, was ihnen gesagt wird
4. Können oft Erklärungen nicht folgen oder Aufgaben nicht erfüllen 5. Nicht organisieren
6. Vermeiden ungeliebte Aufgaben
7. Verlieren häufig Gegenstände
8. Werden häufig von externen Stimuli abgelenkt
9. Sind vergesslich

• Überaktivität
– Mind. 6 Monate lang mind. 3 Symptome
1. Fuchteln mit Händen und Füßen, winden sich auf den Sitzen
2. Verlassen Platz
3. Laufen herum, klettern in Situationen, in denen es unpassend ist
4. Sind unnötig laut beim Spiel , Muster exessiver motorischer Aktivität

• Impulsivität
– Mind. 6 Monate mind. 1
1. Platzen mit der Antwort heraus, bevor die Frage zuende gestellt ist
2. Kann nur schwer warten, bis er/sie an der Reihe ist
3. Unterbricht und stört andere häufig