Vorlesung 9 Flashcards

1
Q

Erläutere die Kompetenz 9!

Lehrerinnen und Lehrer sind sich der besonderen Anforderungen des Lehrerberufs bewusst. Sie verstehen ihren Beruf als ein öffentliches Amt mit besonderer Verantwortung und Verpflichtung.

A

Standards für die theoretischen Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen…

  • kennen die Grundlagen und Strukturen des Bildungssystems und von Schule als Organisation.
  • kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen ihrer Tätigkeit (z.B. Grundgesetz, Schulgesetz).
  • reflektieren ihren persönlichen berufsbezogenen Wertvorstellungen und Einstellungen.
  • Kennen wesentliche Ergebnisse der Stress- und Belastungsforschung.

Standards für die praktischen Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen…

  • lernen, mit Belastung umzugehen
  • setzen Arbeitszeit und Arbeitsmittel zweckdienlich und ökonomisch ein.
  • praktizieren kollegiale Beratung als Hilfe zur Unterrichtsentwicklung und Arbeitsentlastung.
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2
Q

Erläutere die Kompetenz 10!

Lehrerinnen und Lehrer verstehen ihren Beruf als ständige Lernaufgabe.

A

Standards für die theoretischen Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen…

  • kennen Methoden der Fremd- und Selbstevaluation.
  • rezipieren und bewerten Ergebnisse der Bildungsforschung
  • kennen organisatorische Bedingungen und Kooperationsstrukturen an Schulen.

Standards für die praktischen Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen…

  • reflektieren die eigenen beruflichen Erfahrungen und Kompetenzen und deren Entwicklung und können hieraus Konsequenzen ziehen.
  • nutzen Ergebnisse der Bildungsforschung für die eigene Tätigkeit.
  • dokumentieren für sich und andere die eigene Arbeit und ihre Ergebnisse.
  • Geben Rückmeldungen und nutzen Rückmeldungen anderer dazu, ihre pädagogische Arbeit zu optimieren.
  • Kennen und nutzen Unterstützungsmöglichkeiten für Lehrkräfte.
  • Nutzen formelle und informelle, individuelle und kooperative Weiterbildungsangebote
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3
Q

Erläutere die Kompetenz 11!

Lehrerinnen und Lehrer beteiligen sich an der Planung und Umsetzung schulischer Projekte und Vorhaben.

A

Standards für die theoretischen Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen…

  • Kennen und reflektieren den spezifischen Bildungsauftrag einzelner Schularten, Schulformen und Bildungsgänge
  • Kennen Ziele und Methoden der Schulentwicklung
  • Kennen die Bedingungen für erfolgreiche Kooperation

Standards für die praktischen Ausbildungsabschnitte
Die Absolventinnen und Absolventen…

  • wenden Ergebnisse der Unterrichts- und Bildungsforschung auf die Schulentwicklung an.
  • nutzen Verfahren und Instrumente der internen Evaluation von Unterricht und Schule.
  • planen schulische Projekte und Vorhaben kooperativ und setzen sie um.
  • unterstützen eine Gruppe darin, gute Arbeitsergebnisse zu erreichen.
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4
Q

Nenne Argumente für die (Weiter-) Entwicklung der Schule?

A

Veränderung der Umwelt:

  • Veränderung der Kindheit
  • Veränderung der Berufswelt
  • Veränderung der Lebensführung
  • Veränderung der an Schule gestellten Anforderungen

Veränderung des Professionswissens:

  • Diagnosefähigkeit
  • Wirksamkeit von Lehr-Lernformen
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5
Q

Wodurch lernen Lehrer?

A

Lehrer lernen durch

  • Rezeption von Fachzeitschriften,
  • Austausch mit Kollegen in der Schule
  • Professionelle Lerngemeinschaften
  • Schulische Steuergruppen
  • Fachkonferenzen
  • Projektgruppen
  • Austausch mit Kollegen anderer Schulen
  • Netzwerke
  • Professionelle Praxisgemeinschaften
  • Kennen Ziele und Methoden der Schulentwicklung
  • Systematische Fort- und Weiterbildung
  • Maßnahmen der Personalentwicklung (Mentoring, Coaching, kollegiale Fallberatung, Supervision, etc.)
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6
Q

Wodurch lernt die Schule?

A

Schule lernt durch

  • Das lernen der LK und dessen Systematisierung
  • Daten (OE, Controlling)
  • Organisationale Untersuchungen
  • Abgleich von Fremd und Selbstwahrnehmung
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7
Q

Nenne den Definitionsversuch von “Schulentwicklung”!

A

„Der Begriff Schulentwicklung wird für die bewusste und systematische Entwicklung (im Sinne einer Verbesserung) der Einzelschule als lernende Organisation im Systemzusammenhang verwendet“ (Bohl 2009, 553).

„Der Begriff Schulentwicklung wird für die (1) bewusste und (2) systematische (3) Entwicklung (im Sinne einer Verbesserung) der (4) Einzelschule als (5) lernende Organisation im (6) Systemzusammenhang verwendet“ (Bohl 2009, 553).

  1. Intentionalität (Willen-Zurechnungs-Wer?)
  2. Rationalität, Evidenz und Planung (Wie, welche Logik)
  3. Fortschritt, Modernisierung (Wozu? Ziele?)
  4. Fokus (Aggregationsebenen, Handlungs-Zurechnungs-Wer)
  5. Normatives Organisationsverständnis (auf welcher Grundlage?)
  6. Schultheorie (Gesellschaft, Governance, Akteurkonstellation, Mehrebenensystem, Wer noch?)
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8
Q

Nenne die 5 Phasen der “School and System Improvement”!

A

5 Phasen:

  1. Verstehen von Schulkulturen
  • Ergebnisse der Organisationsentwicklungsforschung
  • Schulkultur und das Problem der Veränderung
  1. Aktionsforschung und Einzelprojekte
  • Lehrerforschung und Schulbewertung
  • ISIP
  1. Management der Veränderung und Fokus auf Leadership
  • Comprehensive School Reform
  • Erkenntnis der Bedeutung von Führung
  1. Schaffung von Kapazitäten des Lernens auf regionaler Ebene
  • Professionelle Lerngemeinschaften und Netzwerke
  • Vom Lehren zum Lernen
  1. Hin zur Systemverbesserung
  • Der Einfluss von Basiswissen und der Einfluss internationaler Benchmarking-Studien
  • Differenzielle Ansätze zur Schul- und Schulsystemreform
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9
Q

Nenne die verschiedenen Bezugstheorien!

A
  • Organisationstheorien
  • Veränderungstheorien
  • Systemische Theorien
  • Motivations-, Kommunikations- und Verhaltenstheorien
  • Systemtheorie
  • Bildungs- und Professionstheorie
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10
Q

Nenne die Modelle von Schule (Büler 2005)!

A
  • Soziologische Modell (Qualifikations-, Selektions-, Legitimations- und Innovationsfunktion) (Parsons, Fend)
  • Steuerungsmodell (Input, Prozess, Output) (Bos)
  • Angebot-Nutzungs-Modell (Fend)
  • Innovationsmodell: Lernende Schule (Schratz, Rolff)
  • Organisationsentwicklungsmodell (Dalin, Rolff)
  • Bildungsmanagement-Modell (Rolff, Schwarz et al.)
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11
Q

Was beinhaltet Die Schule als besondere soziale Organisation (Rolff 1993)?

A
  • Bildungsauftrag
  • Pädagogischer Bezug
    (begrenzte Technologisierbarkeit)
  • Fallverstehen als Grundlage pädagogischen Handelns
  • Lehrer als unvollendete Professionelle (gebrochene Kontrolle)
  • Arbeitsteilung (gefügeartige Kooperation, zellulare Grundstruktur, grammar of schooling)
  • Erziehung zur Selbsterziehung (Reflexivität der Ziele; strukturell politisiert)
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12
Q

Erkläre die Schulreform (von Friedeburg, 1992)!

A
  • Schulreform als Begriff der Gesamtsystementwicklung (Makroebene bzw. auch als Bezeichnung struktureller Reformen (z.B. Lehrplanreform, Schulstruktur, Oberstufenreform, etc.) im Unterschied zur Einzelschulentwicklung
  • Reform als bildungspolitische Daueraufgabe oder
  • Als Notwendige Kontinuität sozialstaatlicher Institutionen
    (also auch der Schule) (vgl. Lessenich, 2012)
  • Reformetappen
  • Bildungsexpansion und Schulstruktur
  • Einzelschulentwicklung (Autonomie, Schulprogramm)
  • Neue Steuerung (Tests, Zentralabitur, Schulinspektion)
  • Querliegend: Ganztag, Inklusion
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13
Q

Nenne Forschungsfelder der Lehrerbildung!

A
  • Rezeption von Leistungsdaten
  • Führung, Management, Steuergruppen und Selbstorganisation
  • Entwicklung Ganztagsschule
  • Transfer und Implementation
  • Kooperation
  • Schulautonomie
  • Neue Steuerung (Bildungsverwaltung, Bildungspolitik)
  • Schulinspektion
  • Zentralabitur
  • Standards
  • Kernlehrpläne
  • Unterricht(-sentwicklung)
  • Profession(-sentwicklung)
  • Netzwerke
  • Beratung
  • Begleitforschung zu SE-Projekten (oft ohne spezifischen Forschungsfokus)
  • Lernende Schule (z.B. Schulprogramm, Jahresplanung)
  • Mikropolitik der Schule
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14
Q

Nenne Generalisierende Befunde!

(Bonsen 2008,11)

A
  • Die Einzelschule als Zentrum der Veränderung
  • Systematische Veränderung
  • Schulinterne Bedingungen als Voraussetzung für Veränderungen
  • Zielerreichung im pädagogischen Kontext
  • Mehrebenencharakter des Schulsystems
  • Integrierte Veränderungsstrategien
  • Institutionalisierung
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15
Q

Nenne die Qualitätskriterien für Schulreform!

(Levin 2001, 194)

A
  • Goals for reform, at least in the short term, should be modest.
  • The design of reforms needs to take account of changing social context.
  • Goals should focus on those things that have a real chance to make a difference in outcomes for students.
  • To have any chance for lasting impact, reforms need to have careful and extensive processes to support effective use
  • Reform should be seen as an opportunity for learning.
  • Research and evidence should play an important role in the reform process.
  1. Es werden nur geprüfte Lernmethoden für Schüler eingesetzt;
  2. sie integriert Unterricht, Bewertung, Klassenmanagement, Personalentwicklung, Elternbeteiligung und Schulmanagement;
  3. sie unterstützt durch professionsorientierte Trainings;
  4. sie hat messbare Ziele und setzt Orientierungswerte (Normen), um die Ziele zu erreichen;
  5. sie wird von allen Schulmitgliedern getragen;
  6. es gibt eine gemeinsame Verantwortung für den Reformerfolg (shared leadership);
  7. Sie bietet bedeutsame Möglichkeiten der Einbeziehung von Kommune und Eltern in den Entwicklungsprozess;
  8. es gibt hochwertige externe Unterstützung;
  9. sie beinhaltet eine jährliche Evaluation der Implementationsprozesse und Schülerleistungen;
  10. sie nutzt alle möglichen zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen;
  11. sie erfüllt eine der beiden Anforderungen: das Reformprogramm basiert auf Forschung und hat nachweislich zur Verbesserung von Schülerleistungen geführt und/oder es gibt eine überzeugende Evidenz, dass das Programm Schülerleistungen verbessert.

(vgl. Hewes/Overman 2002)

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16
Q

Erkläre die Schulentwicklung in Bezug auf die Qualitätskriterien für Schulreform!

A

Schulentwicklung…

  • fokussiert das gesamte (Mehrebenen)System
  • Baut auf capacity building (Wissen, Können, Ressourcen und Motivation)
  • verknüpft Kapazität mit Outputkriterien
  • konzentriert sich auf Unterricht
  • nutzt Organisationstheorien zur Ausbildung kooperativer Schulkulturen
  • nutzt System- und Wissenstheorien um effektive Praxis zu verbreiten
  • Setzt auf couragierte Partnerschaften, die Interventionen zum Zwecke der Zielerreichung erlauben
  • nutzt Daten zur Rechenschaftslegung und Entwicklung, ohne diesen einen einseitigen Primat zu zusprechen
  • ist reflexiv, forschend und auf Lernen ausgerichtet, um weitere Entwicklungen zu ermöglichen
  • ist offen für internationale Erfahrungen

(Fullan 2008, 52f.)

17
Q

Nenne Akteure der Schulentwicklung!

A
  • Lehrkräfte
  • Bildungsverwaltung
  • Schüler
  • Eltern
  • Akteure der reg. Bildungslandschaft
  • Sonstiges päd. Personal
  • Stiftungen, Verbände
18
Q

Benenne die Partizipationsdilemmata!

A
  • Beteiligung vs. Verantwortung
  • Beteiligung vs. Koordination
  • Beteiligung vs. Inhaltliche Konsistenz
  • Beteiligung vs. Konstanz (zeitlich)
  • Beteiligung vs. Konstanz (personal)