Vorlesung 8: Selbstkontrollkapazität Teil 2 Flashcards

1
Q

Was ist Selbstkontrolle?

A

• Definition
– Willentliche Überwindung oder Veränderung einer
dominanten Reaktionstendenz
• Darunter fällt Kontrolle von… – Impulsen
– Emotionen
– Gedanken
– leistungsbezogenem Verhalten
Sie hat ihren Gedankenstrom scheinbar gerade nicht so ganz unter Kontrolle
• Aufmerksamkeitssteuerung spielt zentrale Rolle
– z.B. ungewollter Essimpuls kann überwunden werden, wenn man die Aufmerksamkeit willentlich von dem Tortenstück wegwendet

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2
Q

Was ist Selbstkontrolle 2?

A

• Überwindung dominanter Reaktionstendenzen steht häufig in Verbindung mit der Erreichung wichtigerer Ziele und Zustände

  • z.B. Unterdrückung der aktuellen Lust zu rauchen dient dem Ziel, mit höherer Wahrscheinlichkeit gesund zu bleiben
  • z.B. Unterdrückung einer spontanen Wutreaktion verhindert materielle und soziale Schäden
  • z.B. willentliche Beeinflussung des eigenen Gedankenstroms ermöglicht 8 Konzentration in konkreter Leistungssituation
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3
Q

Zwei-Prozess-Theorien der Informationsverarbeitung: Wie funktioniert das 1. System?

A

• System 1
– Arbeitet schnell, automatisch, ohne Anstrengung und hauptsächlich
nichtbewusst (Operationen des assoziativen Gedächtnisses)
– Generiert Impressionen, Intuitionen und Reaktionstendenzen
– Mobilisiert die anstrengenden Aktivitäten von System 2, wenn seine Aktivitäten in Schwierigkeiten münden

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4
Q

Zwei-Prozess-Theorien der Informationsverarbeitung: Wie funktioniert das 2. System?

A

• System 2
– Arbeitet langsam, kontrolliert, mit Anstrengung und hauptsächlich bewusst
– Überwacht sowie stoppt oder modifiziert gegebenenfalls die Operationen von System 1

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5
Q

Selbstkontrolle und Zielerreichung: Empirisches Beispiel von Bertrams 2012. (1)

A

• Empirisches Beispiel (Bertrams, 2012)
– N = 172 SchülerInnen nahmen zehn Tage vor einem ange-
kündigten schriftlichen Mathtest an einer Umfrage teil – Messungen bei der Umfrage:
• Psychometrische Skala zur Selbstkontrollkapazität (13 Items, z.B. „Ich bin gut darin, Versuchungen zu widerstehen“)
• Frage zum angestrebten Mindestnotenziel
(„Bitte notiere hier, welche Note du im jeweiligen Fach in den nächsten schriftlichen Tests mindestens erreichen willst“)
• Verschiedene Kontrollvariablen (z.B. Leistungsängstlichkeit) – Nach dem Mathtest
27
• Erfassung der tatsächlichen Note

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6
Q

Selbstkontrolle und Zielerreichung: Empirisches Beispiel von Bertrams 2012. (2)

A

• Empirisches Beispiel (Bertrams, 2012)
– Mindestnotenziel: Die Mindestnote in einem Test, mit der man
zufrieden wäre
Konstituiert die Grenze zwischen akzeptierten und nicht akzeptierten Noten
Vermutlich bindender und leitender im Leistungskontext als andere Notenzielarten

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7
Q

Selbstkontrolle und Zielerreichung: Empirisches Beispiel von Bertrams 2012. Resultate:

A

Der signifikante Interaktionsterm bedeutet, dass der Zusammenhang zwischen Mindestnotenziel und erreichter Note/Mathleistung umso höher ausfällt, je höher die Selbst- kontrollkapazität ist (d.h. die Selbstkontrollkapazität “moderiert” den Mindestnotenziel-Noten- Zusammenhang).
Inhaltlich heisst das:
Hohe Notenziele korrespondieren umso mehr mit guten Noten, je höher die Selbstkontrollkapazität ist. Für niedrige Notenziele benötigt man offenbar keine Selbstkontrolle.

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8
Q

Unterscheidung zu Überkontrolle und zwanghafter Kontrolle

A
  • Personen mit höherer Selbstkontrollkapazität sind weniger zwanghaft und dysfunktional perfektionistisch
  • “Monk” und Jack Nicholson in “Besser geht’s nicht” zeigen Überkontrolle, aber niedrige Selbstkontrolle: Sie können Ihre Verhaltensimpulse kaum kontrollieren.
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9
Q

Selbstkontrollkapazität und gelingendes Leben:

• Personen mit höherer dispositioneller Selbst- kontrollkapazität…

A
–  haben ein höheres Selbstwertgefühl
–  sind weniger stressanfällig
–  haben weniger körperliche und psychische Beschwerden
–  reagieren weniger impulsiv aggressiv
–  sind stärker sozial integriert
–  sind gewissenhafter
–  erbringen bessere (akademische) Leistungen
–  ...
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