Vorlesung 1: Organisation und Einführung Flashcards
Was heisst interindividuelle Unterschiede?
Psychologische Merkmale, in denen sich Menschen voneinander unterscheiden können und die über Situationen hinweg relativ stabil sind
– z.B. Temperament, Intelligenz, Selbstwertgefühl
• Grundsätzlich Untersuchungsgegenstand der Differentiellen Psychologie bzw. Persönlichkeits- psychologie
• Aber auch interessant für andere Disziplinen
– z.B. Pädagogische Psychologie, Sozialpsychologie,
Soziologie, Politikwissenschaft,…
Welche Bedeutung haben die interindividuellen Unterschiede im Bildungssystem?
Es wirken diverse interindividuelle Unterschiede auf die Lernenden ein. So z.B. Edukandenmerkmale, Pädagogische Situation oder Erziehungsergebnisse.
Wie wird Prüfungsangst gemessen?
In der empirischen Bildungsforschung werden päda- gogisch relevante Variablen (z.B. Leistungsangst) häufig auf der Ebene relativ stabiler, interindividu- eller Unterschiede betrachtet (z.B. Zeidner, 1998)
– Ökonomische Messung in grossen Gruppen möglich
– Jedoch Vernachlässigung von Situations- einflüssen
• Präzisere Messungen sind bereichsspezifischer und berücksichtigen Situationseinflüsse
Welche methodischen Probleme gibt es?
Eigentlich keine kausalen Aussagen zur Wirkung bestimmter Personenunterschiede möglich
– Persönlichkeitsmerkmale an sich kann man nicht experimentell manipulieren; man muss sich oft mit Korrelationen begnügen
– Daher in der Bildungsforschung oft längsschnittliche Modelle, um kausale Einflüsse zu modellieren
Der Kausalschluss ist allerdings trotzdem meistens problematisch, man braucht aufwändige Designs und besondere statistische Verfahren
Wie kann man “trait” und “state” unterscheiden?
Relativ stabiler Wesenszug (Trait) vs. momentane Zustandsausprägung (State
Welche Interaktionen kann es geben?
Outcomes (z.B. Stimmung, Motivation, Denken, Leistung, Lebenserwartung,…) können durch verschiedenartige Interaktionen vorhergesagt werden
– Trait-Trait-Interaktion (z.B. Neurotizismus X Gewissenhaftigkeit)
– State-State-Interaktion (z.B. experimentelle Manipulation von Angst X Ärger) – Trait-State-Interaktion (z.B. Ängstlichkeit X Erschöpfung)
– Trait-Umwelt-Interaktion (z.B. Neurotizismus X Testblattfarbe)
– State-Umwelt-Interaktion (z.B. Erschöpfung X Testblattfarbe)