Vorlesung 5: Kognitive Fähigkeiten und Kognitive Motivation Flashcards

1
Q

Wo liegt der Grundstein der Intelligenzmessung?

A

Grundidee des ersten brauchbaren Intelligenztests von Binet und Simon: Identifizierung förderungs- bedürftiger SchülerInnen
(Impliziert Idee der Steigerbarkeit)

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2
Q

Intelligenz und akademischer Erfolg:

Folie 17

A

• Rote Rahmen
– Intelligentere Kinder lernen das Lesen schneller und besser
– Die spätere Leseleistung lässt sich im bis zu einem gewissen (nicht-perfekten) Grad schon durch den IQ im Kindergarten vorhersagen
• Grüner Rahmen
– Der IQ hat beachtlichen Vorhersagewert für schulische
Leistungen und die Bildungskarriere • Blauer Rahmen
– Der IQ korreliert auch mit Erfolg in der nachschulischen Bildung

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3
Q

Ist Intelligenz steigerbar?

Steigerung der Intelligenz: Klauers Denktrainig

A

Dieses Training fördert bei Kindern die Fähigkeit des induktiven Denkens (Klauer, 1989, 1991, 2011)
• Induktives Denken: Regelmässigkeiten aus konkreten Beobachtungen ableiten können
– Ist wichtig, um sich in der Welt zurechtzufinden
– u.a. Entwicklung von Schemata (z.B. Kinder lernen trotz der Unterschiede in Farbe, Grösse und Material einen Ball zu erkennen)
• Empirische Befunde sprechen für beachtliche Wirk- samkeit des Trainings dieser Intelligenzfacette

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4
Q

Steigerung der Intelligenz: Philosophieren im Klassenzimmer

A

• Ein standardisiertes Unterrichtsprogramm zum Philosophieren mit Kindern steigerte die Intel- ligenz von 10-jährigen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe
(auch fluide Intelligenzleistungen wie z.B. figurale Zusammenhänge verbesserten sich) (Topping & Trickey, 2007a)
• Die Interventionseffekte fanden sich auch noch zwei
Jahre später bei einer Follow-Up-Messung

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5
Q

Was ist Kognitive Motivation = Need for Cognition (NFC)?

A

• „Cacioppo and Petty (1982; Cacioppo et al., 1986) proposed that need for cognition was a stable indivi- dual difference in people’s tendency to engage in and enjoy effortful cognitive activity.“ (Cacioppo, Petty, Feinstein & Jarvis, 1996, p. 198)
– Das heisst: NFC ist eine motivationale Variable (Freude an anstrengender kognitiver Aktivität und Durchführung anstren- gender kognitiver Aktivität)
– NFC ist damit etwas anderes als kognitive Fähigkeit
– Empirische Forschung stützt die Konzeptualisierung: Personen mit hohem NFC (gemessen mit Fragebogen) üben mehr kognitive Anstrengung aus und haben mehr Freude
daran

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6
Q

Wie sehen die Korrelate von Need for Cognition (Auswahl) aus?

A

• Positiver Zusammenhang mit…
– schulischer / akademischer Leistung
– Fokussierung auf eine gegenwärtig laufende kognitive Aufgabe
– der Neigung, Urteile und Meinungen auf empirische Information und vernünftige Erwägung zu gründen
– Neugier und Offenheit für Ideen
• Negativer Zusammenhang mit…
– Dogmatismus und Engstirnigkeit
– der Neigung neue Informationen zu ignorieren oder zu vermeiden

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7
Q

Zusammenhang zwischen Kognitiver Fähigkeit und Kognitiver Motivation

A

• Korrelationen
– Intelligenz und Need for Cognition korrelieren im Allgemeinen
nur mässig miteinander (zwischen .20 und .30) (Meta-Analyse von Cacioppo, Petty, Feinstein & Jarvis, 1996; Fleischhauer, Enge, Brocke, Ullrich, Strobel & Strobel, 2010)
– Need for Cognition korreliert vor allem mit verbaler Intelligenz (Cacioppo, Petty, Feinstein & Jarvis, 1996; Fleischhauer, Enge, Brocke, Ullrich, Strobel & Strobel, 2010)
– Need for Cognition korreliert nicht mit der Gedächtnisleistung und der basalen Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
(Bertrams & Dickhäuser, 2010; Fleischhauer, Enge, Brocke, Ullrich, Strobel & Strobel, 2010)
• Die Befunde sprechen dafür, dass Need for Cognition
konzeptuell trennbar ist von Intelligenz

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8
Q

Need for Cognition und Underachievement

A

• Underachievement heisst hier: Die schulische Leistung fällt deutlich schlechter aus als es die Intelligenzausprägung vorhersagen würde
• Befund einer Studie (Preckel, Holling & Vock, 2006)
– Höheres Need for Cognition sagt niedrigeres Under- achievement vorher (unabhängig von mehreren Kontrollvariablen)

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