Volition Flashcards
Was ist Volition?
„Willenspsychologie“
- Befasst sich mit der Zielverfolgung
- Unterschied zur Motivation: Motivation befasst sich mit der Zielauswahl
- Bessere Definition: Volition befasst sich mit der Zielverfolgung gegen in erster Linie innere
Widerstände und ist ebenso für die kognitive Handlungssteuerung verantwortlich
Was beinhaltet die Volition?
- Volition umfasst eine ganze Reihe von Eigenschaften, die auch anderen Systemen zugeordnet werden können.
- z.B. Affektantizipation, Gedächtnisprozesse, sprachliche Repräsentationen von Zielen, Handlungssteuerung, externes und internes Monitoring, Konzentration, Handlungsinitiierung und -koordination.
- Im Spannungsverhältnis mit phylogenetisch älteren Prozessen.
- Im Spannungsverhältnis mit sich selbst.
- daraus entstehen Dilemmata, die dem Einflusss diverser innerer und äußerer Faktoren unterliegen
Was ist das Kontrolldilemmata?
- Grundkonflikt aktuelle Bedürfnisse vs. antizipierte Bedürfnisse und Ziele.
- Ein Element auf die Gegenwart gerichtet, ein weiteres auf die Zukunft.
Was ist das Persistenz-Flexibilitätsdilemma?
Beispiel „Sunk Cost Fallacy“
- Spannungsfeld Verfolgung eines Plans vs. flexible Handlungsanpassung
Was ist das Abschirmung-Überwachung-Dilemma?
Frage der Wahrnehmungsfokussierung:
Auf Aufgabe oder auf Umwelt?
Problem der Willensfreiheit
Zentrales experimentelles Problem:
- Man kann keine Entscheidungssituation bis ins kleinste Detail exakt replizieren, heißt man kann experimentell nicht klären, ob man sich in einer bestimmten Situation auch anders hätte entscheiden können.
Zentrale Problemfrage der Willensfreiheit:
- Sind Gedanken die Ursache für Handlungen?
- Frage der Kausalität!
- Siehe z.B. die Experimente im Studienbrief.
- Einsicht, das Ziel erreichen zu wollen.
- Frage nicht geklärt, möglicherweise auch nicht zu klären
(Narziß) Achs determinierende Tendenzen
Deterministische Tendenzen:
- Nachwirkungen einmal gesetzter Zielvorstellungen.
- Gegenständlicher Moment:
- Zielvorstellung - Aktueller Moment:
- Einsicht, das Ziel erreichen zu wollen - Anschaulicher Moment:
- physiologische Spannungsmoment - Zuständlicher Moment:
- Gesteigerte Anstrengung
Grundannahmen von Achs Theorie (1905, 1910, 1935)
Funktion dieser Tendenz ist es, das Handeln im Sinne des einmal gesetzten Ziels zu richten – und nicht aufgrund einmal gelernter starrer Assoziationen. Sie werden gebildet aus einer Kopplung von Reizen (und Reizvorstellungen) und
Aufgaben. Die deterministische Tendenz wird dabei als umso stärker angenommen,
je größer die Assoziationen zwischen Reiz und Aufgabe ist.
Die Funktion von Willensprozessen und damit der deterministischen Tendenz ist
es nach Ach, innere Widerstände zu überwinden
Aus den introspektiv erfassten Berichten der Probanden (Ach bevorzugte die Introspektion
zur Erfassung psychischer Zustände) leitete er die vier Auswirkungen („phänomenologische Momente“) des Willensakts ab
„Primärer Willensakt“:
Gegen eingeübte Assoziationen handeln
Kognitionsansätze der Volition
Automatisierung
Stroop-Test
Schemata
Supervisory Attentional System
Automatisierung
- Durch Übung werden einstmals bewusstseins-pflichtige Tätigkeiten nur noch bewusstseinsfähig.
- automatisierte Prozesse durch de Willen beeinflussbar
Stroop-Test
Die Grundform aller Stroop-Aufgaben ist die Vorgabe von Reizen mit konkurrierenden Merkmalen, z.B. das rotgeschriebene Wort „Grün“. Die Personen müssen dann entweder den dominanten oder nicht dominanten Aspekt des
Reizes benennen – also im Falle des rotgeschriebenen Wortes „Grün“ entweder
„Grün“ vorlesen, oder die Farbe „Rot“ benennen. Im Allgemeinen zeigt sich eine erhebliche Reaktionsverlangsamung im Vergleich zu nicht konkurrierenden Wörtern
- dominante vs. gewünschte Reaktion (Wort vorlesen vs. Farbe benennen)
Schemata
Mentale Modelle
Ein Schema ist z.B. eine „Wenn-Dann-Regel“, die Bewegungsabläufe und dazugehörige kognitive Tätigkeiten steuert.
Eine Zusammensetzung aus starren
Reaktionsmustern mit flexiblen Variablen. Die Aktivierung der Schemata hängt dabei davon ab, inwieweit ihre Auslösebedingungen erfüllt sind. Zudem sind Schemata hierarchisch organisiert. Übergeordnete bilden dabei die Auslöser für
untergeordnete. Schemata können sich auch hemmen.
Wikipedia:
Ein Schema ist ein Hilfsmittel des Menschen, um Informationen, die er über seine Sinnesorgane aufnimmt, eine Bedeutung zuzuordnen.
Schemata ermöglichen dem Menschen, sich in jeder Situation schnell und mühelos zurecht-zufinden und sinnvoll zu verhalten. Nur in überraschenden oder besonders wichtigen Situationen werden nicht Schemata, sondern kontrollierte, bewusste Kognitionen handlungsleitend.
Schemata sind Inhalte des impliziten Gedächtnisses, werden also in die jeweilige Situation „mitgebracht“, und bestimmen durch Wiedererkennen (top down) über Auswahl/Filterung der eingehenden Information, deren Bedeutung und im weiteren über Speicherung und Einordnung des neuen Wissens. Weiterhin füllen sie Informations-lücken aus und entscheiden darüber, wie mehrdeutige Reize interpretiert werden.
Schemata steuern somit die Wahrnehmung und Informationsverarbeitung des Menschen und in der Konsequenz sein Handeln. Wenn die Realität Unterschiede zum aktiven Schema aufweist, werden diese nur wahrgenommen, wenn sie sehr auffällig, „nicht zu übersehen“ sind.
Grundlegende Arbeiten zur Schema-Forschung stammen von Bartlett (1932) und Markus (1977)
Supervisory Attentional System
Norman und Shallice (1986)
„Aufmerksamkeitsüberwachungssystem“ („supervisory attentional system“, SAS), welches die Aktivierung von Schemata entsprechend
übergeordneter Ziele moduliert – kongruente aktiviert, inkongruente hemmt. Dieses System arbeitet von „oben“ (Kognition, Bewusstsein) nach „unten“ (Handlung, Reizwahrnehmung), ist also eine „Top-Down-Verarbeitung“.
Bei fünf Anlässen kommt es ins Spiel:
- Planungs- und Entscheidungsprozesse
- Probleme bei der Zielverfolgung
- Neue Handlungen
- Gefährliche Handlungen
- Interferenzen (angelernt, emotional, sonstige)
Rubikonmodell - Phasenmodell der Handlung
- Abwägen
- Planen
- Handeln
- Bewerten
Phasen des Rubikonmodells
- Abwägen
- motivational
- prädezisional
- realitätsorientiert
- z.B. Atkinsons Risikonwahlmodell - Planen
- volitional
- präaktional
- realisierungsorientiert
- z.B. Kuhls Handlungskontrolltheorie - Handeln
- volitional
- aktional
- realisierungsorientiert
- z.B. Kognitionspsychologische Ansätze, SAS - Bewerten
- motivational
- postaktional
- realitätsorientiert
- z.B. Weiners Attributonstheorie