Motivation Flashcards
Was ist Motivation?
“Motivation ist, von Motiven zu einer Handlung motiviert zu werden”
- trotz Begriffsähnlichkeit keine echte Redundanz
- Motive als zentraler Begriff
Was sind die Aufgabenbereiche von Motivation?
Primär: Zielwahl
Zusätzlich: Tätigkeitsevaluierung (Rückschau)
Appetetives Motivationssystem
- hin zum positiven Reiz oder Zustand
- Befriedigung dieses Motivationssystems löst angenehme Emotionen aus
Unterscheidungskriterium zw. den Motivations-systemen (appetetives/aversives) ist oft die Wertigkeit des Ziels
Aversives Motivationssystem
- weg vom negativen Reiz oder Zustand
- Befriedigung dieses Motivationssystems vermeidet negative Emotionen
Unterscheidungskriterium zw. den Motivations-systemen (appetetives/aversives) ist oft die Wertigkeit des Ziels
Motivationssysteme
- appetetives Motivationssystem
- aversives Motivationssystem
Unterscheidungskriterium zw. den Motivations-systemen (appetetives/aversives) ist oft die Wertigkeit des Ziels
Beide Systeme finden sich, oftmals anders verklausuliert in verschiedenen Theorien wieder
Beide Systeme können auf dasselbe Ziel ausgerichtet sein, aber aus anderen Gründen - oder sie wirken entgegengesetzt
zB. Ratte im Käfig
a) Seite 1 ist unter Strom, Seite 2 hat Futter > Ratte strebt aus 2 Günden zu Seite 2
b) sind Futter und Strom auf einer Seite hätte man einen Lewinschen A-V Konflikt (Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt)
Was ist ein Motiv?
- Motive regen zur Handlung an
- “Psychophysische Dispositionen”, die Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Emotionen beeinflussen
- variieren stark inter- und intrapersonell
- werden durch Situations- und Organismusvariablen beeinflusst
> latente Bereitschaft auf bestimmte Reize zu reagieren
Welche Motivarten gibt es?
Biologische
Soziogene
Motivdimensionen
Explizit:
- in Richtung bewusster Abwägungen (daher volitionalem Verhalten) anzusiedeln
Implizit:
- in Richtung subtiler Verhaltenslenker und - energetisierer ( daher motivationalem Verhalten) anzusiedeln
Beide Motivationsarten (biologische u. soziogene= können explizit oder implizit auftreten
Biologische Motive
- Hunger
- Durst
- Schlaf
- sind homöostatisch, d.h. einem körperlichen Gleichgewichtszustand und somit optimalem Funktionsniveau dienend
- Sexualität
- nicht homöostatisch
Soziogene Motive
- Anschluss und Intimität
- dienen dem Schutz und der Kinderaufzucht
- Anschluss > Vermeidung von sozialer Isolation u. Zurückweisung > aversives Motivationsystem
- Intimität > positive Affekte durch den Umgang mit anderen Menschen maximieren, ergo appetetives Motivationssystem
- Macht und Dominanz
- Wunsch nach Einfluss und Kontrolle über andere oder Zurschaustellung eigener Stärke und Wertigkeit, dient dem Zugang zu Ressourcen
- Leistung
- “Kompetenzmotiv”, dient dem Ausbau eigener Fähigkeiten und Möglichkeiten, dem Streben nach Erfolg und nach dem Messen an Gütemaßstäben
- aber nicht der Kontrolle oder der Zurschaustellung über andere wegen !!
Hulls Triebtheorie
Trieb
- unspezifische physiologische Kraft, die ob eines Mangelzustandes zu einem Verhalten anregt und durch die Stärke des Mangels modifiziert wird
Gewohnheit
- wird der Trieb durch Mangelreduktion reduziert, bleibt das “wie” in Erinnerung
Anreiz
- situative Faktoren außerhalb des Organismus
Verknüpfung
- Trieb * Gewohnheit * Anreiz = Verhaltensstärke
- Multiplikative Verknüpfung: es muss sowohl, um ein bestimmtes Verhalten zu bedingen, ein Mindestmaß an Trieb, Gewohnheit und Anreiz vorhanden sein
Lewins Feldtheorie
Verhaltensfomel
- V = f (P|U), heißt Verhalten ist eine Funktion von Person und Umwelt
- Person in Spannungsverhältnis zur Umwelt, das nach Entspannung strebt
Valenz
- Selbstwert, Wertigkeit, Motivationaler Wert eines Objekts bedingt durch Bedürfnisse, unerledigte Ziele, etc innerhalb einer Person
- Valenz hängt von der Entfernung ab ( je näher, desto höher)
- Person strebt von Objekten negativer Valenz weg, hin zu Objekten mit positiver Valenz
Annäherungs - Vermeidungs - Konflikt
- wenn positive und negative Valenz am selben Punkt zusammenkommen, kann negative Valenz steiler ansteigen, daher “Wendepunkt” um den herumgetanzt wird
Erwartung - Wert - Theorien
Erwartung
- Wahrscheinlichkeit, Erfolg bzw. keinen Erfolg zu haben
Wert
- Wertigkeit des Erfolgs bzw. Misserfolgs
z.B. Atkinsons Risikowahlmodell
Atkinsons Risikowahlmodell
Erwartung - Wert - Theorie
Ansätze aus Feldtheorie (Valenz von Erfolg vs. Valenz von Misserfolg) (Umweltvar.).
- Anreiz umfasst neben Gewinn auch soziale Faktoren!
- Erfolgssuchende und misserfolgsmeidende Tendenz (Personenvariable).
- Erfolgsvalenz steigend bei steigender Schwierigkeit.
- Misserfolgsvalenz steigend bei fallender Schwierigkeit.
- Verhaltenstendenz = (Erfolgsmotiv * Erfolgswahrscheinlichkeit * Erfolgsanreiz) +
(Misserfolgsmotiv * Misserfolgswahrscheinlichkeit * Misserfolgsanreiz)
Zielbindung / Commitment
Grad, in dem ein Ziel in das Selbstkonzept einer Person eingebunden ist
Zielarten
Selbstwirksamkeit
- Überzeugung, das Ergebnis eines Vorgangs selbst beeinflussen zu können
- Gegenteil - erlernte Hilflosigkeit
Selbstbestimmtheit, Zielarten (Ziel verfolgt aufgrund von…):
- External kontrolliert
– äußerliche Bestrafungen oder Belohnungen
- Introjektiv
– Schuld bzw. Scham vermeiden, oder es anderen recht machen.
- Identifikativ
– entsprechen grundlegenden Werten der Person, egal woher.
- Integrativ
– kann in den eigenen Lebensplan oder das Selbstbild integriert werden.
- Intrinsisch
– Spaß, entspricht eigenen Interessen und Bedürfnissen.
Ziele und Motive
Ziele und Motive sind…
- asynchron. Motivation durch Zielsetzung und durch Motive können zur gleichen Handlung anregen, müssen es aber nicht.
- im Alltag oft gegenläufig. Viele Menschen verfolgen Ziele, die nicht durch aktuelle Motive „gedeckt“ sind.
- auf unterschiedliche Zeiträume ausgerichtet. Motive zumeist auf die nahe bis mittlere Zukunft, Ziele auf die mittlere bis ferne Zukunft.
- Ausdruck unterschiedlicher evolutionärer Stadien innerhalb der Motivation.
Ziel ohne Motiv
Fehlt dem Ziel das Motiv, dann…
- ist das Commitment oft schwächer ausgeprägt.
- ist die emotionale Reaktion beim Erreichen des Ziels weniger ausgeprägt.
- ist die Ziellerreichungshandlung auf allen Ebenen unangenehmer.
- kommt die Volition ins Spiel.