Lernen und Handlung Flashcards
Was ist Lernen?
Lernen ist der Vorgang, durch den eine Aktivität in Folge von Reaktionen des Organismus auf eine Umweltsituation entsteht oder verändert wird
Lernen ist im Wesentlichen induktiver, prädiktiver Art
Erwerb von Informationen aus der Umgebung
Gilt nur;
wenn sich die Art der Aktivitätsänderung nicht auf der Grundlage angeborener Reaktionstendenzen, von Reifung oder von zeitweiligen organischen Zuständen erklären lässt
(Lernen durch trial and error, lernen durch Erfolg)
weitere Definitionen von Lernen
umgehen die mit der Leistung verbundenen Probleme, indem sie Lernen als eine Veränderung im Zentralnervensystem begreifen
Lerntheorien des Behaviorismus
- Klassisches Konditionieren (Pawlow)
- Operantes Konditionieren (Skinner)
Die Theoretiker gehen davon aus, dass der Organismus ein Reiz- Reaktions-Verknüpfungs-System ist
Werden häufig als S-R-Lerntheorien bezeichnet, die unter die große Gruppe des Assoziativen Lernens fallen.
Entscheidend ist in Bezug auf den Behaviorismus, dass dieser das Kontiguitätsprinzip des Assoziationismus von Vorstellungen übernahm, allerdings die Assoziation nicht mehr auf mentale Vorstellungen bezog, sondern auf beobachtbare Reize und Reaktionen
Lerntheorien des Kognitivismus
- Gestalttheorien
- Theorien zur Informationsverarbeitung
Der Kognitivismus sieht Lernen als einen Prozess der Informationsverarbeitung.
Erworben werden Wissen und Fertigkeiten. Verknüpft werden Repräsentationen, die Strukturen bilden, welche als Schemata, Skripts, Pläne oder mentale Modelle bezeichnet werden und Lernen wird stark dem Denken, insbesondere dem Problemlösen angenähert
Die Mechanismen des Lernens werden mit Hilfe von Programmen beschrieben, die Daten nach bestimmten Regeln trennen und verbinden
Verknüpfung von Daten mit Hilfe von Produktionssystemen
(- Lernen am Modell z.T. beeinflusst durch den Behaviorismus
- Tolman gilt als Vertreter des Neobehaviorismus und übertrug behavioristische Methoden auf die Untersuchung mentaler Abläufe.)
Theorien des Konstruktivismus
- Lernen als aktiver Prozess
- Die Erfahrungen des Lernenden stehen damit im Fokus der Betrachtung.
- Piaget hat die Grundzüge einer konstruk- tivistischen Lerntheorie formuliert.
- Lernen dient der Anpassung, die auf den beiden immer zusammenwirkenden Funktionen Assimilation und Akkommodation beruht.
(- Lernen durch Problemlösung z. T. beeinflusst vom Kognitivismus)
Gründer der klassischen Konditionierung
Von Iwan Petrowitsch Pawlow (1849-1936) begründete behavioristische Lerntheorie, die besagt, dass einem natürlichen, meist angeborenen, sogenannten unbedingten Reflex durch Lernen ein neuer, bedingter Reflex hinzugefügt werden kann
Watson - Fall des kleinen Albert
Theorie der klassischen Konditionierung
Reizsubstitutionslernen
Unkonditionierter Reiz/unconditioned stimulus > Unkonditionierte Reaktion/unconditoned reaktion
Unkonditionierter Reiz + Neutraler Reiz > Unkonditionierte Reaktion
Unkonditionierter Reiz = Neutraler Reiz = Konditionierte Reaktion
Verlauf der Konditionierung
US > UR
CS + US > UR
CS > CR
Löschung/Extinktion
auch spontane Erhohlung der Löschung möglich
Was ist operante Konditionierung?
Instrumentelle und operante Konditionierung sind Paradigmen der behavioristischen Lernpsychologie
Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern (Stimulus-Response) aus ursprünglich spontanem Verhalten
existierendes Verhalten/ Reaktion R > verstärkt durch reinforcing stimulus/ RS = Erhöhung der Verhaltenshäufigkeit RRR
Die Häufigkeit eines Verhaltens wird durch seine angenehmen (appetitiven) oder unangenehmen (aversiven) Konsequenzen nachhaltig verändert
In der Alltagssprache ist das „Lernen am Erfolg“ oder „Lernen durch Belohnung/Bestrafung“.
Verstärker
Primäre Verstärker: kein Lernprozess
Sekundäre Verstärker: ursprünglich nicht verstärkend
generalisierte Verstärker: verknüpft
materielle Verstärker: Geld, toys etc
soziale Verstärker: Sprache, Gesten
Aktivitätsverstärker: beliebte Tätigkeiten
informative Verstärker: Information über Zielerreichung
Verstärungs- und Bestrafungskonzept
+add to environment - remove from environment
+R positive - R negative increase
reinforcement reinforcement behavior
+ P positive - P negative decrease
punishment punishment behavior
abhängig von Motivation und Situation
Was ist shaping?
von B.F. Skinner eingeführt (Behaviorismus, operantes Konditionieren, Skinnerbox)
Verhaltensformung/ stufenweises Lernen
das (Ziel-) Verhalten wird in Unterschritte aufgeteilt, die es nacheinander zu durchlaufen gilt
ist ein Teilschritt erfolgreich abgeschlossen, werden die Anforderungen leicht erhöht.
Unter Verhaltensformung versteht man einen sukzessiven (= nacheinander, schrittweise) Aufbau eines erwünschten, komplexen Verhaltens, indem jede Annäherung an das gewünschte Verhalten verstärkt wird
Shaping
Verstärkung einzelner Zielhandlungskomponenten
Verstärker leiten Verhalten
Verstärker müssen unmittelbar nach dem Verhalten gesetzt werden
effektive Form um Verhalten zu entwickeln
oft ohne bewusstes Ziel
Methode der sukzessiven Annäherung
Variabilität des Verhaltens
Entwicklung von neuem, nie gezeigten Verhalten Grenzen sind Fähigkeiten des Lebewesens
Soziale Lerntheorie
Lernprozess beim Lernen am Modell in der sozial-kognitiven Lerntheorie nach Bandura
(spezifische Verhaltensweisen wurden exakt imitiert
ABER
es gibt eigene Improvisationen in Form von Aggressionen o.ä. die nicht vom Modell vorgeführt wurden)
Prozess des sozialen Lernens?
- Aufmerksamkeitsprozess besagt, dass Menschen das Verhalten anderer Personen beobachten, während es beim
- Behaltensprozess darum geht, das Beobachtete im Gedächtnis zu speichern.
- der motorische Reproduktionsprozess – behandelt nun die Umwandlung des Gesehenen und Gemerkten in angemessene Handlungen
- Der motivationale Prozess behandelt die Thematik, dass nicht alles, was ein Mensch lernt, auch tatsächlich in die Tat umgesetzt wird.
Eine Verhaltensweise kommt eher dann in das Repertoire des Beobachters, je mehr damit gerechnet wird, dass sich damit ein positives Ergebnis anstatt bestrafende Wirkung ergibt (vgl. Bandura, 1979, S. 31ff)
Faktoren, die die Imitation beim sozialen Lernen beeinflussen
- Aufmerksamkeit
- Gedächtnis
- Begeisterungsfähigkeit
- Wiederholung
Kontextabhängiges Lernen
Kontexte dienen als cues (Umgebung, Emotionen, Zeit etc)
können Lern- und Erinnerungsprozesse unterstützen bzw. beeinflussen
z.B. Lernen von Wortlisten an Land und unter Wasser (Enkodierspezifität)
Konditionierung und Löschung von konditioniertem Verhalten beeinflusst durch den Kontext
Definition von Lernen
Lernen kann man definieren als den Prozess des Erwerbs einer neuen Verhaltensweise und damit als eine Verhaltensänderung, wobei man Reifung und kurzzeitige Zustandsänderungen wie Änderungen der Aktiviertheit ausschließen können soll.
Vielmehr geht das Lernen mit der aktiven Aufnahme von Informationen aus der Umgebung einher. Dieser Erwerb ist relativ stabil und die Verhaltensweise wird in allen Anforderungssituationen gezeigt, die ähnlich zu der Er- werbssituation sind. In den Verhaltenswissenschaften, die primär das Lernen von Tieren untersuchen, spricht man vom Erwerb von Reaktionsschemata.
Funktion von Lernen
Anpassung eines Re-Aktionsrepertoires an die Anforderungen der Umgebung eines Organismus
Lebewesen, die sich selber bewegen, ändern mit jeder Position im Raum auch die Zuordnung ihrer Organzustände zu Umgebungszuständen. Sie brauchen daher ein relativ plastisches Verhaltensrepertoire, das sich Umgebungsänderungen anpassen lässt (Organismus muss sich mit Energie versorgen)
Ausbildung von Repräsentationen (Klassifizierung von Re-Aktionen)
Wiederholbarkeit von Re-Aktionen
Lernformen
Intentionales Lernen
geplant und absichtlich
Lernformen
Inzidentielles Lernen
ungeplant, unabsichtlich, beiläufig