Denken und Problemlösen Flashcards

1
Q

Logik

A
  • Argumentieren und Begründen
  • Vernunft
  • Definieren
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2
Q

Gedanken

A
  • Worte und Sätze als Zeichen für Begriffe und Präpositionen
  • werden während es Denkens erzeugt und verknüpft

! Denken ist nicht auf (bestehende) Assoziationsverbindungen beschränkt!

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3
Q

Logisches Schließen

A

über die Schlussregel der Implikation aus mehreren gegebenen Aussagen (Prämissen) wird eine neue Aussage (Conclusio) gewonnen (z.B. Wenn a und wenn b, dann c), die wahr ist und mit den wahren Prämissen verträglich ist.

Den Satzteil, eingeleitet mit „wenn“, nennt man Antezedens, den Satzteil, eingeleitet mit „dann“, Konsequens.

  • “und”
  • “oder”
  • “wenn … dann” (konditionales bzw. hypothetisches Schließen)
  • “genau dann … wenn”
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4
Q

Tautologie (Logik)

A

Aussage, die, unabhängig vom Wahrheitswert der zugrundeliegenden Bestandteile, immer wahr ist (z. B.: „Es regnet oder es regnet nicht.“)

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5
Q

Modus ponens

A
  • Schlussregel aus der Logik
  • Ausreichende Ursache

Konsequens wird aus Antecedens geschlossen
wenn A→ B und A gegeben ist, kann auf B geschlossen werden bzw. wenn gilt „aus A folgt B” und „A ist wahr”, dann gilt auch „B ist wahr”

[(a →b) ∧ a] => b

Z.B. Die Strasse ist nass, weil es regnet
- Fehlschluss: Die Strasse ist nass, also muss es regnen
Umkehrschluss ist möglich: Strasse ist trocken, also kann es nicht regnen

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6
Q

Modus tollens

A

Negation des Antecedens wird aus der Negation des Konsequens geschlossen

spezifische Regel für das Ableiten des kategorialen Syllogismus

[(a →b) ∧ ¬b] => ¬a

wenn A → B und ¬B gegeben sind, kann man auf ¬A schließen bzw. wenn A, dann B; aus nicht B folgt nicht A

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7
Q

Syllogismus

A

Form des deduktiven Schließens (Logik, logisches Schlußfolgern).

In der Regel erfolgt das Schließen über Wenn-Dann-Aussagen (Konditionalaussagen): z.B. wenn Prämisse A und Prämisse B zutreffen, dann folgt eine gültige Ableitung (Conclusio) C; z.B. Modus ponens und Modus tollens

Beim praktischen Syllogismus handelt es sich nicht um einen logischen Schluss, da es ja keinen logischen Zwang gibt, die absichterfüllende Handlung auszuführen. Man kann sie einfach unterlassen. Logische Regeln haben keine Kraft, von sich aus etwas zu bewirken

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8
Q

Syllogisches Schließen

A

Arten:

  • “alle”
  • “einige”
  • “einige nicht”
  • “keine”

Schluss von zwei Aussagen auf eine dritte:
Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Sokarates ist sterblich

Ein Syllogismus ist ein Schluss von zwei Aussagen auf eine dritte nach insgesamt 4 Schlussfiguren. Es werden in den beiden Prämissen (Ober- und Unterprämisse) drei Begriffe verglichen, die S (=Subjektbegriff), P (= Prädikatbegriff) und M (= Mittelbegriff) genannt werden, wobei bei einer korrekten Schlussfolgerung durch den Mittelbegriff gekürzt werden kann, so dass in der Konklusion S und P mit Hilfe von M verknüpft werden dürfen. In der Konklusion darf daher M nicht mehr auftreten

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9
Q

Prädikation

A

Beim Urteilen werden Begriffe verbunden

„Die Eiche ist eine Pflanze“ ist ein Urteil, das dem Subjekt „Eiche“ das Prädikat „ist eine Pflanze“ zuschreibt.
Das Prädikat wird mit der Kopula „ist“ oder „ist nicht“ mit dem Subjekt „gekoppelt“

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10
Q

Junktoren / logische Konstanten

A

Verbindung von Aussagen mit Junktoren wie “und” , “wenn … dann”

  • in der Aussagenlogik wird der Wahrheitswert von Aussageverbindungen in Abhängigkeit vom Wahrheitswert der einzelnen Aussagen untersucht.
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11
Q

Merkmale des Denkens nach Graumann (1965)

A

Denken ist nur schwierig definierbar

  1. Vergegenwärtigung.

Die denkende Person ist losgelöst von der sinnlichen Erfahrung und kann damit Vergangenes wie Zukünftiges vergegenwärtigen. Vergegenwärtigung bedeutet, der Phantasie Platz einzuräumen und nicht nur das Gegebene, sondern auch das Mögliche zu bedenken. Je intensiver an etwas gedacht wird, umso lebendiger tritt es vor das geistige Auge und wird dadurch präsent.

  1. Ordnungsleistung durch Begriffsbildung.

Im Vorgang der Abstraktion wird Allgemeines „auf den Begriff gebracht“. Diese Art von bewusster begrifflicher Klassenbildung ist natürlich eine Leistung des Denkens, für einige Autoren sogar die zentrale Aufgabe (vgl. Aebli, 1980, 1981). Be- griffsbildung steht daher in vielen Arbeiten im Zentrum der Aufmerksamkeit. Betont wird die besondere Rolle der Sprache beim Denken.

  1. Innerlichkeit.

Die denkende Person unterscheidet sich von der handelnden Person durch die Wendung nach innen im Unterschied zur Orientierung nach außen. Die Sinnesreize werden für die Zeit des Denkens nebensächlich, die Umgebungsreize treten hinter den Gegenstand des Denkens zurück.

  1. Selektivität.

Die denkende Person ist frei in der Wahl ihres Objekts und kann beliebige Assoziationen stiften. Hier besteht ein wichtiger Unterschied zur sinnlichen Wahrnehmung: Diese kann sich zwar gelegentlich täuschen, wird aber meist durch das Handeln korrigiert – anders beim Denken: Die Freiheit zur beliebigen Assoziation ist natürlich damit auch die Freiheit zum Denkfehler.

  1. Urteil und Entscheidung.

Die denkende Person hat im Allgemeinen ein Ziel vor Augen – Denken ist somit kein Selbstzweck, sondern steht im Dienst der Handlungsregulation. Seine Aufgabe ist es, aus den verschiedenen Handlungsoptionen, die für den Organismus zweckmäßigste auszuwählen. Dieser Akt des Beurteilens von Alternativen und des Fällens einer Entscheidung charakterisiert die funktionale Seite des Denkens.

  1. Reflexivität.

Die denkende Person kann sich selbst zum Gegenstand des Denkens machen – eine Überlegung, die bereits Descartes mit seinem „Cogito ergo sum“ (Ich denke, also bin ich) zum zentralen Leitsatz seiner Philosophie gemacht hat. Diese Fähigkeit, die man auch als Metakognition oder „cognitive monitoring“ bezeichnet, erlaubt es uns etwa, in schwierigen Situationen das erfolglos um ein Thema kreisende Denken abzubrechen und auf einen neuen Gegenstand zu richten, um später erneut zum ungelösten Problem zurückzukehren. Die Fähigkeit zu selbstreflexivem Denken unterscheidet insbesondere die menschliche von der künstlichen Intelligenz, die bestimmte Zustände wie „Endlosschleifen“ nur durch äußeren Eingriff („reset“) verlassen kann (das „Einfrieren“ eines Rechners ist ein Beispiel dafür).“

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12
Q

Denkmethoden

A
  • Lautes Denken
  • Introspektion
  • Simulationsprogramme (Simulationsbewältigung)
  • Denkaufgaben (Problemlösen)
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13
Q

Arten der Urteilsbildung

A
  • beschreibend bzw. feststellend (“Pflanzen sind bäume”)
  • evalutativ (“die Veranstaltung ist klasse”)
  • prädikativ (“morgen wird das Wetter abc”)
  • Klassifizierung (“das Tier da ist ein Vogel”)
  • Entscheidung
    -zw. Handlungsalternativen wählen
    -Alpha- und Betafehler des Entscheidens
    (Regeln annehmen, wo keine sind.
    Regeln ignorieren, wo welche sind.
    Der Mensch als intuitiver Statistiker)
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14
Q

Heuristiken

A

analytisches Vorgehen, bei dem mit begrenztem Wissen über ein System mit Hilfe von Mutmaßungen Schlussfolgerungen über das System getroffen werden

“Daumenregeln”, intuitive Urteile

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15
Q

Vor- und Nachteile von Heuristiken

A

+ auf Basis unvollständigen Wissens kann man schnell zu Urteilen und Entscheidungen kommen

  • Anfällig für Verzerrungen
    • Redundanz wird als Informationsgewinn wahrgenommen
    • Verfügbarkeit von Informationen ist wichtiger als der Wert von Informationen
    • Repräsentationsheurisitk, Stereotypenproblem (Lindaexperiment: feministisch engagiert beschriebene Frau namens Linda, Bankangestellte oder Bankangestellte und Feministin?
    • Anpassungsheuristik: vom Ankerwert auf die Zukunft schließen, normalerweise zuverlässig, außer der Ankerwert ist unsinnig
    • Framing

Vergleiche: Bayes-Theorem (rechnen mit bedingten Wahrscheinlichkeiten und besonders die Umkehrung von Schlussfolgerungen) (klinische vs. statistische Vorhersage)

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16
Q

Induktion – Deduktion – Abduktion - Analogie

A

Deduktion: 1 & 2 -> 3
Induktion: 1 & 3 -> 2
Abduktion: 2 & 3 -> 1

  1. Sokrates ist ein Mensch. 2. Alle Menschen sind sterblich. 3. Sokrates ist sterblich.

Induktion und Abduktion logisch nicht gültig!

  • Abduktion: Sokrates ist sterblich. Alle Menschen sind sterblich. Also ist Sokrates ein Mensch -> nein, er ist mein hypothetischer Wellensittich!
  • Induktion: Problem von Verallgemeinerungen und Teilschlüssen. „Alle Deutsche tragen Lederhosen..“
    Lernen kann man logisch als Induktionsschluss rekonstruieren
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17
Q

Analoges Schließen

A

A verhält sich zu B wie C zu D

Relationen zwischen Begriffen und den repräsentierten Sachverhältnissen einer Wissensdomäne A, die gut bekannt ist (Wissensquelle), in eine weniger bekannte Wissensdomäne B (Wissensziel) übertragen werden. Grundlegend sind Vergleiche von Strukturen. Deren Ähnlichkeit wird herangezogen, um eine unbekanntere Struktur nach dem Vorbild der bekannten Struktur zu interpretieren

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18
Q

Formen des Induktionsschlusses

A
  1. Induktive Verallgemeinerung

Als induktive Verallgemeinerung bezeichnet man die Form der Induktion bei der von einer Teilklasse auf die Gesamtklasse geschlossen wird

  1. Induktiver Teilschluss

Hier wird von einem Teil einer Klasse auf einen anderen Teil derselben Klasse geschlossen.

  1. Induktionsschluss als statistisches Gesetz

Ergebnis der Induktion ist hier ein statistisches Gesetz. Es wird, im Gegensatz zur induktiven Verallgemeinerung, von einem wahrscheinlichen Auftreten von Eigen- schaften einer Teilklasse ausgegangen. Dieser Vorgedanke ermöglicht den Schluß auf die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieser Eigenschaften in der Gesamt- klasse

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19
Q

Carnap’s fünf Haupttypen der induktiven Verallgemeinerung (1963, „Induktive Logik und Wahrscheinlichkeit“)

A
  1. Direkter Schluss
  2. Voraussageschluss
  3. Analogieschluss
  4. inverser Schluss
  5. Allschluss
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20
Q

Mill’s Methoden der Erkenntnisgewinnung

A
  1. Methode der Übereinstimmung (Method of Agreement):
    Wenn alle Fälle, in denen der untersuchte Sachverhalt auftritt, nur einen Umstand gemeinsam haben, so ist dieser Umstand eine Ursache oder Wirkung des Sachverhalts.
  2. Methode des Unterschieds (Method of Difference):
    Wenn eine Situation, in der der beobachtete Sachverhalt auftritt und eine andere Situation, in der der beobachtete Sachverhalt nicht auftritt, bis auf einen einzigen Unterschied völlig gleich sind, ist dieser Unterschied Wirkung, Ursache oder ein notwendiger Teil der Ursache des Sachverhalts.
    Beide Methoden sind kombiniert die Methode des Experimentes. Logisch ist dies die Kombination aus modus ponens und modus tollens (vgl. Kap. V.2.1)

John Stuart Mill war Ökonom, Philosoph und Logiker und gilt bis heute als einer der Hauptvertreter des empirisch orientierten Denkens (1980)

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21
Q

Induktion

A

Form des Schlussfolgerns, die aus dem Speziellen auf allgemeine Zusammenhänge schließt

Schritte der Induktion

  1. Mustererkennung (Voraussetzung für Induktion)
  2. Kategorie- oder Begriffsbildung (Induktion)
  3. Projektion (Anwendung der Induktion)

> logisch nicht gültig

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22
Q

Abduktion

A

Begriff aus der Logik und bezeichnet Schlußfolgerungen, bei denen unbekannte Ursachen aus bekannten Effekten oder Konsequenzen abgeleitet werden

Abduktive Schlüsse sind diagnostische Schlüsse

> logisch nicht gültig

Abduktion wurde von Charles Sanders Peirce 1867 neben der Deduktion und der Induktion in die Logik eingeführt

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23
Q

Deduktion

A

Verfahren der Logik, das erlaubt, aus allgemeinen, vorausgesetzten und elementaren Sätzen speziellere und kompliziertere Sätze korrekt abzuleiten, d.h. die Deduktion ist der Weg von der Theorie (Allgemeinen) zum Einzelfall.

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24
Q

Problem

A
  • Barriere zw. Ist- und Soll-Zustand

- nicht durch vorhandene Schemata überwindbar

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25
Q

Eigenschaften von Problemen

A
  • Schwierigkeit / kognitive Komplexität der Prozesse
    • oft unklar
  • Lösbarkeit
    • widersprüchliche Ziele, unklar definierte Ausgangslage, zu schwierig
  • (Wohl-)Definition
  • Zerlegbarkeit/Analyse
  • Verwandheit
  • Umfang/Aufwändigkeit
  • Subjektivität
  • Spezielle Problembegriffe
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26
Q

Interpolationsproblem/ Transformationsproblem (Dörner)

A
  • Ausgangs- und Zielzustand bekannt
  • Mittel zur Zielerreichung bekannt
  • Reihenfolge und Kombination unbekannt
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27
Q

Synthetisches Problem (Dörner)

A
  • Ausgangs- und Zielzustand bekannt

- Mittel zur Zielerreichung unbekannt oder unerkannt

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28
Q

Dialektisches Problem (Dörner)

A
  • Ausgangszustand bekannt
  • Zielzustand unbekannt
  • Mittel bekannt
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29
Q

Problemlöseverfahren/-theorien

A
  • Versuch und Irrtum
  • Umstrukturieren
  • Strategieanwendung
  • Kreativität
  • Systemdenken
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30
Q

Faustregel zum Problemlösen

A

Anfang des Problemlösekreises

  • Problemerkennung
  • Problemanalyse

Oft gehen schon am Anfang Umstrukturierung und entsprechendes Systemdenken einher, dass viele Probleme in diesen Schritten gelöst werden

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31
Q

Einfache vs. komplexe Probleme

A
  • einfache Probleme sind leicht überschaubar und repräsentierbar
  • Zentrale Probleme des Menschen und der Gesellschaft sind das nicht
  • das erschwert die Erforschung, Anregungen finden sich eher in Anwendungsbereichen statt in kognitionspsychologischen Ansätzen
  • Ausnahme: z.B. Lohausenparadigma
32
Q

Merkmale komplexer Probleme (Dörner)

A
  1. Hohe Variablenzahl
  2. Variablenvernetzung
  3. Dialektische Barriere (Ausgangs-, Ziel- und Mittellage unklar)
  4. Mangelhafte Transparenz
  5. Eigendynamik
33
Q

Lohauseparadigma (Dörner)

A

Simulation der Leitung einer Kleinstadt durch Versuchsteilnehmer

Ergebnisse:

  • Negative Traits bzw. Verhaltensweisen
  • springen zw. Problembereichen
  • Verhedderung in Unterproblemen
  • Mangelndes Selbstmonitoring / Selbstreflexion
  • Fehlende bzw. unzureichende Vorausplanung, keine Koordination
  • Spontanreaktion auf Probleme
  • Ungenaue Analyse der Umstände
  • Mehr Informationen von außen
  • Rigidität

+ Positive Traits bzw. Verhaltensweisen

  • Selbstsicherheit
  • Informationssuchend
    =Generalgütekriterium GGK

!! Studie hat eine Reihe übler Operationalisierungsprobleme !!

34
Q

Kreatives Problemlösen - Aspekte

A
  • Ich-Ferne (“Inkubation”)
  • Ideenfluss
  • Imagination
  • Neuheitseindruck
  • Emotionale Erregung
35
Q

Kreatives Problemlösen - Ablauf

A
  1. Vorbereitung
  2. Inkubation
  3. Erleuchtung
  4. Überprüfung
36
Q

Historische Meilensteine der Denkpsychologie

A

Würzburger Schule und die Gestaltpsychologie des Denkens!!
Beide Schulen lehnen die Erklärung des Denkens mit Hilfe des Assoziationsbegriffs ab

Bühler (1907) gab seinen Vpn Sprichwörter, Analogien, Metaphern und philosophische Sentenzen vor und bat sie, über diese nachzudenken und dann zu berichten, was sie erlebt hatten, was ihnen durch den Kopf ging. Aus diesen Introspektionsberichten ging hervor, dass Denk- und Verstehensprozesse keineswegs ausschließlich assoziativ abliefen, ausschließlich an Vorstellungsbilder, inneres Sprechen oder Bewegungsempfindungen gekoppelt waren. Vielmehr fanden sich Einheiten des Denkens, die sich am besten als Gedanken, als sinnvolle Relationen und Ordnungsbeziehungen kennzeichnen ließen

Bühler geht von einem ganzheitspsychologischen Ansatz aus, der gestaltpsychologisch geprägt ist.
Hinzu kommt das Regelwissen und die Intention beim Denken, wie die Bereitschaft, eine Denkaufgabe anzunehmen und im Sinne der gestellten Aufgabe zu denken.

Narziss Ach nannte das ‚determinierende Ten- denz’, d.h., die Aufgabe wird als Aufforderung übernommen und diese Aufforderung determiniert die kognitiven Operationen der Aufgabenbearbeitung. Denken steht also unter der Leitung und Ausrichtung durch ein Motiv, eine Intention und durch das Wollen (Volition), das als Absicht die Denkoperationen in Gang setzt

Otto Selz, 1913, „Die Gesetze des geordneten Denkverlaufs“, „Die Gesetze des geordneten Denkverlaufs“, Kritik an denAssoziationgesetzen

37
Q

Denkformen der Denkpsychologie

A
  • Begriffsbildung
  • logisches Schließen
  • problemlösendes Denken
38
Q

Logisches Denken als logisches Schließen

A

Unterteilung in die Lehre

  • vom Begriff (u.a. Definieren)
  • vom Urteil
  • vom Schluss

Denken ist begrifflich und Begriffe müssen gebildet werden, weswegen Begriffsbildung auch in den Bereich der Denkpsychologie gehört.

39
Q

Prädikation

A

Beim Urteilen werden Begriffe verbunden

„Die Eiche ist eine Pflanze“ ist ein Urteil mit

  • Subjekt „Eiche“
  • Prädikat „ist eine Pflanze“
  • Prädikat wird mit der Kopula „ist“ oder „ist nicht“ mit dem Subjekt „gekoppelt“

Diese Aussage ist eine Behauptung mit dem An- spruch, dass es sich um eine wahre Aussage handelt, also dass Eichen Pflanzen sind. Damit wird auch deutlich, dass Behauptungen und das Stellen von Wahrheitsansprüchen auch zum Denken gehören. Das Urteilen oder die Prädikation ist ein repräsentatives Beispiel dafür.

40
Q

Junktoren / logische Konstanten (in der Aussagenlogik)

A

Wörter, die Aussagen miteinander verbinden, “und”, “wenn .. dann”

41
Q

Aussagenlogik

A

der Wahrheitswert von Aussageverbindungen in Abhängigkeit vom Wahrheitswert der einzelnen Aussagen wird untersucht

42
Q

Logische Variablen

A

wenn p, dann q

In diese dürfen Wörter beliebiger Bedeutung und synaktischer Struktur eingesetzt werden.

43
Q

Zeichen des logischen Denkens

A

P(x) = w oder P(x) = f, (P(x) gelesen als ‚P von x’, P für ‚Prädikat (wahr oder falsch)

die Verneinung wird mit dem Negator „⟝/¬“ (gelesen „non“) vorgenommen, ⟝/¬P(x)

Junktioren:
„Und“ (Konjunktion = ∧ )
„oder“ (Adjunktion = ∨ )
„wenn...dann“ (Implikation = ⟶)
„genau dann...wenn“ (Äquivalenz = ⟷)

Es können auch Junktoren mit „non“ gebildet werden wie „non oder“ oder „nor“

44
Q

Tautologie

A

aussagenlogischer Ausdruck, wenn er bei jeder möglichen Kombination von Wahrheitswerten der beteiligten Aussagen zu einer wahren Aussage führt

(a ∧ ¬a) => b (ex falso quodlibet) (aus Falschem folgt Beliebiges)
(a → b) ∧ (a → ¬b) => ¬a (reductio ad absurdum)

Tautologien sind immer wahr!!

45
Q

Konditionales Schließen

A

Schließen oder Folgern mit dem Junktor „wenn…dann“ wird als konditionales oder hypothetisches Schließen bezeichnet, die Grundlage sind konditionale oder hypothetische Urteile

46
Q

Prädikatenlogik

A

wie die Aussagenlogik, basaler Logiktyp

Prädikatenlogik erweitert die Aussagenlogik um die Quantoren, die den Geltungsumfang für die Aussagen angeben (‚für alle’, ‚einige’ oder ‚keine’ der logischen Variablen). Über Quantoren können diese Aussagen also auf eine Menge bezogen werden:
• Der Allquantor ∀ x bedeutet: „für alle x gilt“,
• Der Existenzquantor ∃ x bedeutet: „es gibt mindestens ein x, für das gilt“
Eine Allaussage wird in eine äquivalente Existenzaussage umgeformt, indem der Quantor ∀ durch ∃ ersetzt, der neue Quantor negiert und der Wirkungsbereich des neuen Quantors insgesamt negiert wird. Bsp: ∀ x [S(x)] ⟷ ¬ ∃ x [¬ S(x)]
Ist die Menge, auf die sich der Quantor bezieht, unendlich groß oder nicht vollständig zugänglich, gilt: Allsätze sind nie vollständig verifizierbar, aber eindeutig falsifizierbar. Existenzsätze sind nie vollständig falsifizierbar, aber eindeutig veri- fizierbar (führt zu Grundlagen einer positivistischen Erkenntnistheorie)

47
Q

Arten von Prämissen

A
  1. Allgemein bejahend: Alle S sind P. (Abgekürzt: S a P, das „a“ vom lat. af- firmo, ich bejahe).
  2. Allgemein verneinend: Alle S sind nicht P. (Abgekürzt: S e P, das „e“ vom lat. nego, ich verneine).
  3. Partikulär bejahend: Einige S sind P. (Abgekürzt: S i P, das „i“ von lat. af- firmo).
  4. Partikulär verneinend: Einige S sind nicht P. (Abgekürzt: S o P, das „o“ von lat. nego).
48
Q

Modi der Schlussfiguren

A

Modus Barbara
- alle Urteile sind allgemein bejahend

Modus Darii
- einige Urteile sind allgemein bejahend

49
Q

Denken als Problemlösen

A

Problemlösendes Denken ist produktives Denken, das immer da eingesetzt werden muss, wo rein routinemäßige Verfahren und reproduzierendes Denken nicht mehr weiterkommen. Der Übergang von einem Ist- zu einem Sollzustand ist durch eine Barriere versperrt oder es existiert eine Lücke zwischen diesen. Man besitzt keine Mittel, um die Barriere zu durchbrechen oder zu umgehen oder um die Lücke zu schließen.

  • Operatoren= Mittel, Werkzeuge
  • Heuristiken= Verfahren des Suchens und Findens, Assoziieren, Abweichen von logischen Formen, Denken in Analogien, in Bildern sowie trial-und-error
  • Mit Heuristiken werden neue Mittel erfunden
  • Verfahren der Situationsdiagnose=worin besteht der Konflikt, was sind Material und Umstände
  • Problemraum= Einordnung des Problems in ein weiteres Umfeld
  • Umstrukturierung= systematische Umstrukturierung des Problems, perspektivische Betrachtung
  • Kreativität ist ein wichtiges Mittel beim problemlösenden Denken
50
Q

Begriffsbildung

A

Begriffe sind unverzichtbare Mittel des Denkens, sie werden im Urteilen und über das Schließen miteinander verknüpft. Ohne Begriffe kann durch Denken nichts identifiziert werden. Begriffliches Identifizieren besteht darin, dass Objekte, Er- eignisse und Sachverhalte herausgehoben und von anderen abgegrenzt, eben definiert werden. Dazu dienen Wörter, die als Anzeiger (Indikatoren) und Namen fungieren.
Begriffsbildung ist ein dynamischer Prozess

Klassifizieren: Ähnlichkeiten, Prototypen

Erkenntnis: wesentlicher Zweck des Denkens ist es, neue und bessere Erkenntnisse zu gewinnen. Denken hat auch eine Orientierungsfunktion wie das Wahrnehmen und beide sind engstens verbunden

51
Q

Denkaufgaben

A

Denkaufgaben werden zur Erforschung des Denkens, vor allem des logischen Denkens in der experimentellen Psychologie eingesetzt, z.B.

  • Turm von Hanoi
  • Neun-Punkte-Problem
  • Kannibalen und Missionars-Problem
  • „Selection task“ oder „four card problem“ als Denkproblem zum Modus tollens (Hypothesenprüfen) (von Peter Watson, 1968)
52
Q

Begriffsbildung beim Denken

A

Die Bildung von Begriffen oder Konzepten basiert auf Perzepten (siehe Wahrnehmung). Mit der Frage nach dem Verhältnis von Perzepten und Konzepten sind klassische erkenntnistheoretische Fragen verbunden. Sind Konzepte das Resultat der Erfah- rung (Empirismus) oder sind Konzepte „angeboren“ und eine wesentliche Voraussetzung dafür, überhaupt Erfahrung machen zu müssen?

Begriffe sind/dienen

  • allgemein und abstrakt
  • Kategorisierung und Klassifizierung
  • Reduktion der Merkmalfülle auf Wenige, möglichst häufig wiederkehrende, sich nicht verändern
  • Bedeutung, sie beziehen sich auf einen Sachverhalt in der Welt (Denotation oder Referenz; vgl. Kap. IV Sprache)
  • Spezialfall des eigenen Verhältnisses zur Welt
  • können nicht ohne Erfahrung, nicht ohne Wahrnehmung ihre Funktionen erfüllen

Diese Art von Begriffen werden als Eigenschaftsbegriffe bezeichnet, da sie eine bestimmte Liste (Menge) von Eigenschaften umfassen

Begriffsumfang (Extension) und die Bedeutung (Intension)

Bildung von Eigenschaftsbegriffen wird nach der klassischen Begriffsbildungstheorie anhand von kritischen Merkmalen (oder kritischen Attributen) er- klärt. In der klassischen Philosophie wurde zwischen wesentlichen und unwesent- lichen Eigenschaften unterschieden.

53
Q

Merkmalstheorie der Begriffsbildung

A
  1. Begriffe werden mit Hilfe von Schemata gebildet, die ebenfalls eine begriffliche Natur haben, da sie invariante Merkmale und Merkmalrelationen unterschiedlicher situativer Gegebenheiten zu abstrahieren erlauben. Basale Schemata können sehr früh und sehr schnell erlernt werden, wobei es für die Ausbildung dieser Schemata angeborene Dispositionen gibt. Über Schemata wird die Perzeptbildung sehr eng mit der Konzeptbildung verknüpft. Was Wahrnehmen und Denken verbindet ist, dass in beiden Funktionsbereichen Prozesse der Analyse und der Synthese stattfinden
  2. Suchmethode, von Narziß Ach entwickelt und won L.S.Wygotski weiterentwickelt
    Vpn lernen anhand von Gemeinsamkeiten und Unterschieden, sinnarme Objekte richtig zu Klassifizieren und zu benennen, woraus auf die Bildung neuer Begriffe geschlossen wird. Dazu müssen die Vpn Hypothesen bilden. Sie müssen dabei nach kritischen Attributen suchen, Konjunk- tionen von kritischen Merkmalen bilden, aber auch Disjunktionen wie entweder x ist kritisch für die Klassenzugehörigkeit oder y, aber nicht beide zusammen.

—nicht alle Begriffe und Klassen können durch Listen von Merkmalen erschöpfend beschrieben werden

54
Q

Prototypentheorie der Begriffsbildung

A

Ein Prototyp fasst Merkmale zusammen, ohne dass ein einziges Exemplar alle Merkmale haben müsste, es ist sogar möglich, dass der Prototyp Merkmale hat, die keine einzige Instanz des Prototyps aufweist.
Der Prototyp entspricht einem Mittelwert, der eine Datenreihe am besten repräsentiert, aber selbst kein „reales“ Datum ist.
Inspiriert wurde die Prototypen - Theorie von Wittgenstein, der den Begriff der Familienähnlichkeit prägt. Er präsentierte die schiere Unmöglichkeit, den Begriff „Spiel“ vollständig zu definieren, aber alle Spiele, die man aufzählen kann, sind miteinander verwandt, die einen näher, die anderen ferner.
Neue Objekte werden dadurch klassifiziert, dass sie mit dem Mittelwert verglichen werden und innerhalb eines Tole- ranzbereichs als ähnlich eingestuft werden, wobei sie natürlich auch in die Berechnung eines neuen Mittelwertes eingehen

  1. Begriffe sind häufig gekennzeichnet durch Unschärfe (Vagheit) und können nur unter Ein- beziehung des Kontextes sinnvoll gebraucht werden (z.B. Bedeutung der Kategorien Tasse und Becher).
  2. Begriffsbildung im Alltag erfolgt weniger nach formal-logischen, sondern eher nach prag- matischen Gesichtspunkten. Die Zweck-gebundenheit rückt in den Vordergrund (z.B. wird ein kleines Gefäß auf dem Teetisch zur Tasse und mit Blumen gefüllt zur Vase).
  3. Ein Begriff ist durch wenige charakteristische Merkmale ausgezeichnet. Nicht alle Mitglieder der Kategorie müssen diese typischen Attribute aufweisen (z.B. Flugfähigkeit der Vögel).
  4. Das Wissen über die Kategorie ist in einem Prototyp (“idealer Vertreter”) abgespeichert (z.B. physische Aggression = Schlägerei).
  5. Kategorisierung bedeutet Feststellung der Ähnlichkeit des neuen Objektes mit dem Katego- rie-Prototyp (z.B. Raubtiere sind solche Lebewesen, die dem Löwen oder Tiger ähnlich sind).

— kann nicht gut Kontexteffekte erklären, wozu sich die Bezugssystemtheorie, aber auch Assoziationstheorien besser eignen

55
Q

Theorie der Exemplare und Entscheidungsgrenzen

A

die Exemplare eines Begriffs oder einer Kategorie können über ihre Merkmale miteinander korrelieren. Dies ist bei Bezugssystemen der Fall, wenn die Objekte z.B. über die Dimension der Größe geordnet werden können, aber auch über die Farbe. Es gibt keinen Prototyp mehr, sondern die Objekte werden nach Ähnlichkeit geordnet und neue Objekte werden hinsichtlich ihrer Ähnlichkeit innerhalb der Kategorie geordnet. Mit diesem Modell können auch Kontexteffekte erklärt werden.

56
Q

Modell der Entscheidungsgrenzen

A
  • grob nach dem Vorbild des law of categorical judgment

Grenzen von Kategorien sind statistische Verteilungen, aber auch die Binnengliederung einer Kategorie in Ähnlichkeitsregionen (sehr ähnlich - kaum ähnlich) ist eine Mischverteilung aus Ähn- lichkeitswerten. Die Einordnung eines neuen Exemplars in ein solches Ähnlichkeitsbezugs-system erfolgt nicht nur explizit, sondern auch implizit, da über die Erfahrung die Vergleichs- und Gewichtungskriterien stabilisiert wurden und nicht mehr bewusst zugänglich sind

57
Q

Erklärungsbegriffe

A

Erklärungen sind Annahmen, die sich auf eine Theorie im weiteren Sinn beziehen
z.B. Mondfinsternis zeigt die Unterschiede zwischen Eigenschafts- und Erklärungsbegriff auf: Eigenschaftsbegriff - partiell oder total. Erklärungsbegriff - Mond im Erdschatten

58
Q

2 Komponenten von Begriffen

A

Sachliche (denotative) Bedeutung:
Logische Struktur oder Prototyp (bei den Eigenschaftsbegriffen) bzw. Theorie (bei den Erklärungsbegriffen)

Emotionale (konnotative) Bedeutung: Gefühlsmäßige Beziehung einer Person zu dieser Sache.“

59
Q

Begriffsebenen und -relationen

A

3 Begriffsebenen nach Rosch (1978)

  1. Untergeordnete Ebene (Bsp.: Schlafsofa)
  2. Basisebene (Bsp.: Sofa)
  3. Übergeordnete Ebene (Bsp.: Möbel)

Auf der Basisebene sind auch Prototypen anzusiedeln. Gekennzeichnet ist die Basisebene durch:
1. Verwendung ähnlicher Bewegungsmuster beim Umgang mit Instanzen dieser Kategorien
2. Ähnliche Gesamtgestalt der Kategorienvertreter
3. Die gesamte Kategorie wird von ein und derselben geistigen Vorstellung
gefasst.

60
Q

Begriffsorganisation im LZG

A
  1. raum-zeitliche (episodische) Ebene
  2. inhaltliche (semantische) Ebene

weitere Aspekte des LZG
heuristische und evaluative Substruktur, die vor allem im Zusammenhang mit Problemlöse-vorgängen von Bedeutung sind

Faktenwissen, epistemischen Struktur (vgl. Dör- ner, 1979). Ein nennenswertes Modell im Bezug auf die epistemische Struktur ist das bereits erwähnte Netzwerkmodell von Collins und Quillian (1969) oder das Merkmalsvergleichsmodell sowie das assoziative Aktivationsausbreitungsmodell

61
Q

Entscheidungsfindung und Urteilsbildung

A
Urteilen und Entscheidungen sind nicht Denkprozesse im engeren Sinne, sondern wichtige Resultate des Denkens. Man überlegt vor vielen Entscheidungen, um die für einen günstigsten Handlungsoptionen zu erwägen, vor allem, wenn man unsicher über die Handlungsfolgen ist. Urteile verknüpfen einen Prädikatsbegriff mit einem Subjektbegriff und haben meistens die Struktur einer Behauptung über einen Sachverhalt in der Welt.
- deklaratives Wissen
feststellende, beschreibende Urteile
-  Urteile, die Bewertungen ausdrücken
evaluative Urteile
- Vorhersagen treffen
prädiktive Urteile
- Klassifizieren
klassifikatorische Urteile
62
Q

Definition Entscheidung

A

wenn in einer Situation mindestens zwei Handlungsoptionen vorliegen, also Wahl- und Handlungsfreiheit besteht.

Vor einer Entscheidung dient das Überlegen oft dazu, geeignete Normen zu identifizieren, die die Qualität des Urteilens und Handelns sicherstellen. Viele Urteile und viele Entscheidungen werden intuitiv getroffen, weil es um wiederkehrende Situationen geht, um Wiederholungen und Routinen. Intuitives Urteilen ist aber problematisch, wenn es um neuartige oder unbekannte Situationen geht oder wenn sich abzeichnet, dass mit Urteils- und Entscheidungs- fehlern hohe Kosten verbunden sein können

Wahrscheinlichkeiten werden häufig falsch eingeschätzt
Regelhaftigkeiten werden wahrgenommen, wo keine sind (a-Fehler des Entscheidens) oder Regelhaftigkeiten übersehen (b-Fehler des Entscheidens

63
Q

Heuristiken

A

Menschen verwenden eben nicht den Apparat der Statistik und der Entscheidungstheorie, sondern stark verkürzte Such-, Finde-, Bewertung- und Entscheidungsstrategien, die als Heuristiken bezeichnet werden. Es sind oft Faustregeln.

Redundanz wird häufig als Erhöhung der Vertrauenswürdigkeit der Information angesehen. Dies hat mit der Verfügbarkeitsheuristik zu tun. Informationen, die besonders leicht verfügbar sind, werden auch bevorzugt für Schlussfolgerungen und evaluative sowie prädiktive Urteile verwendet. Menschen suchen für ihr Urteil nicht nur in ihrer Umgebung nach Hinweisen sondern auch in ihrem Gedächtnis. Wenn man sich Beispiele für eine bestimmte Art von Ereignis sehr gut ins Gedächtnis rufen kann (Leichtigkeit der Erinnerung) vergli- chen mit einem anderen Ereignis, führt das dazu, dass man die Häufigkeit dieses Ereignisses höher einschätzt

Entscheidungsheuristiken
Verfügbarkeitsheuristik (leicht verfügbare Informationen werden bevorzugt)
Repräsentationsheuristiken (Übereinstimmung, Ähnlichkeit)
Anpassungsheuristik (Anker)
Framing (Art der Präsentation, primacy-Effekt, recency-Effekt)

Obgleich Heuristiken mit Fehlern behaftet sind, so sind sie letztlich die einzige Möglichkeit, schnell auf der Basis unvollständigen Wissens zu bestimmten Urtei- len und Entscheidungen zu kommen

64
Q

Deduktives Schließen

A

logisch zwingend, wenn seine Prämissen wahr sind

65
Q

Denken in Analogien

A

Der Pionier der Intelligenzforschung, C. Spe- arman, hat das Denken in Analogien als eine grundlegende Intelligenzoperation angesehen, als „eduction of correlates“ und „eduction of relation“. Die Quellrelation mit ihren Korrelaten ist gegeben (A:B) und zu einer Relation mit einem Korrelat (C: x) ist das unbekannte Korrelat x zu finden. Die andere Operation ist die „eduction of relations“. In diesem Falle sind vier Begriffe („Korrelate“) gegeben und es ist die Relation zu suchen, die diese vier verbindet. Beide Arten von „eductions“ sind letztlich allgemeine Charakterisierungen der Struktur von Schlüssen, womit bei Spearman deutlich wird, dass er Intelligenz im Wesentlichen mit schlussfolgerndem Denken gleichsetzt

66
Q

Bestätigungsfehler beim Hypothesentesten

A

Bestätigungsfehler (Bestätigungstendenz, confirmation bias) bezeichnet die Neigung, eine vorher gefasste Meinung beizubehalten und eine korrespondierende Abneigung, sie zugunsten einer neuen Überzeugung aufzugeben

67
Q

Problemdefinition nach Dörner

A

„Ein Individuum steht einem Problem gegenüber, wenn es sich in einem inneren oder äußeren Zustand befindet, den es aus irgendwelchen Gründen nicht für wünschenswert hält, aber im Moment nicht über die Mittel verfügt, um den unerwünschten Zustand in den wünschenswerten Zustand zu überführen“ (Dörner, 1979, S. 10). Dörner unterscheidet zwischen

  • Interpolationsproblemen/ Transformationsprobleme
  • synthetischen Problemen
  • dialektischen Problemen
68
Q

Weitere Merkmale von Problemen (Dörner)

A
69
Q

Personenmerkmale

A

Unterscheidbar hinsichtlich

  • Spezifität
  • Stabilität
  • Generalisierbarkeit

☛ Personenmerkmale unterscheidbar nach

  • Persönlichkeitseigenschaften (Traits), situationsunabhängig
  • Orientierungen (Orientations), situationsabhängig
  • Einstellungen (Attitudes), situationsabhängiger als Orientierungen

Personenmerkmale im Zusammenhang mit Problemlösen sind Wissensumfang und –organisation sowie Wissensverfügbarkeit und Verfügbarkeit von Heurismen sowie Motivation. Das Vorwissen, Einstellungen und Orientierungen sowie Motive beeinflussen die Selektion von Wissen und die Situationsdefinition. Auch die Ambiguitätstoleranz spielt eine Rolle sowie die Risikofreude (vgl. Frese & Fay, 2001). Vorübergehende Zustände wie Müdigkeit sind zu bedenken. Als stabile Persönlichkeitseigenschaften sind Fähigkeiten wie Intelligenz und Fertigkeiten, aber auch Expertise auf bestimmten Problemfeldern zu berücksichtigen,

70
Q

Phasen der Umstrukturierung nach Duncker (1935)

A
  1. Situationsanalyse
  2. 1 Zielanalyse (Was ist gesucht, was nicht?)
  3. 2 Konfliktanalyse (Warum geht es nicht?)
  4. Das allgemeine Lösungsprinzip (Funktionalwert) 3. Entwicklung eines Suchmodells
  5. 1 Wissensaktualisierung (Was ist gegeben?)
  6. 2 Materialanalyse (Was ist brauchbar?)
  7. Mittelaktualisierung
71
Q

Der assoziationstheoretische Ansatz

Watson

A

John B. Watson ist einer der Hauptvertreter des assoziationstheoretischen Ansatzes.
Er lehnte den Untersuchungsgegenstand und die Methode der Introspektion ab und untersuchte nur direkt beobachtbares Verhalten wodurch er also nur mit Hilfe der Extraspektion Daten gewann.
Watson benannte drei Bestimmungsgrößen menschlichen Verhaltens:

72
Q

Der assoziationstheoretische Ansatz

Thorndike

A

Thorndike (1898) wies durch seine Versuche mit Katzen nach, dass dominante Reaktionen durch Konditionierung veränderbar sind. Bei den Katzen fand eine Veränderung in der Reaktionshierarchie statt. Problemlösen wäre daher als Veränderung der Reaktionshierarchien zu verstehen, die auf Versuch-Irrtums- Verhalten basiert. Versuche folgen der Assoziationsstärke in der Hierarchie und Irrtum/Erfolg verändern diese. Eine neo-behavioristische Definition des Problems wäre somit die Aussage, dass ein Problem eine dominante Reaktion auf einen Reiz darstellt, der nicht mit erfolgreichem Verhalten verbunden wurde

73
Q

Der gestaltpsychologische Ansatz

A

Durch die Frage nach der Repräsentaton von Wahrnehmungsphänomenen kam es zur Entwicklung der Gestaltpsychologie. Wichtig ist hierbei der Leitsatz, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.
Der gestaltpsychologische Ansatz innerhalb der Problemlöseforschung betont die Bedeutung von Wahrnehmungsprozessen beim Problemlösen. Problemlösen geschieht hier durch Anwendung von Strategien was man am Beispiel des Turms von Hanoi sehen kann (Indische Pyramide). Es werden drei Phasen genannt:
1. Unspezifische Anfangsorientierung
2. Lokale Strategie (einzelne Vorgehensweise/Unterziele=Taktik)
3. Globale Strategie

Gestaltpsychologen definieren ein Problem durch eine defekte Gestalt, die im Menschen ein Ungleichgewicht erzeugt, der Mensch ist gewillt aus der defekten Gestalt eine gute Gestalt zu machen. Dazu ist es notwendig, die gegebenen – häufig wahrnehmungsgebundenen - Strukturen aufzubrechen und eine neue Problemstruktur zu erstellen, die Lösungseinsicht bringt. Die Lösung eines Problems geschieht also nicht durch Trial and Error, sondern durch Planung und Organisati-on, das Wahrnehmungsfeld wird neu organisiert. Folglich spielt Erfahrung nicht die zentrale Rolle beim Problemlösen, sondern Einsicht.

74
Q

4 Phasen des Organisationsprozesses beim Problemlösen (Gestaltpsychologischer Ansatz)

A
  1. Vorbereitung: Sammeln von Informationen, erste Lösungsversuche
  2. Inkubation: Nach Scheitern der Versuche Beschäftigung mit anderem
  3. Erleuchtung (Illumination): Erkennen der Lösung, Aha-Erlebnis
  4. Verifikation: Überprüfung der Lösung
75
Q

Informationsverarbeitungsmodelle

A

Problemlösen wird in Informations-verarbeitungsmodellen als Informationsverar- beitung angesehen.
Dörner (1976) unterscheidet zwischen der Datenbasis, die das Wissen eines Individuums beinhaltet (epistemische Struktur) und der Steuereinheit des kognitiven Geschehens, also dem Ort des bewussten Denkens, der Verän- derungswissen beinhaltet (z.B. Operatoren und Transformatoren), hier spricht Dörner von der heuristischen Struktur. Sog. Sekundär-prozessdenken setzt dann ein, wenn die Überführung eines gegebenen Sachverhalts in einen gesuchten Sachverhalt nicht erfolgen kann, weil z.B. die Operatoren unbekannt sind.
Wir sprechen hier von Dörners Zwei-Ebenen-Modell.

76
Q

MEKIV-Modell, Walter Hussy

A

Modell zur Elementaren und Komplexen menschlichen InformationsVerarbeitung

Elemente des Systems sind Gedächtnisstrukturen, die an kognitiven Abläufen beteiligt sind. Das vermittelnde System (black box) ist zentraler Betrachtungsgegenstand, die Randelemente SO (Sinnesorgane) und MO (Motorik) besitzen keine Speicherfunktion, sondern Umwandlungsfunktion und ermöglichen die Kommunikation mit der Umwelt auf ihre Weise.

Legende und Klärung der Begrifflichkeiten:
SO = Sinnesorgane: bilden zusammen mit der Motorik die Randelemente des Verarbeitungssystems. Mit den SO nimmt der Mensch Einflüsse der Umwelt auf. Sinnensorgane haben keine Speicher, nur eine Umwandlungsfunktion.
SR = sensorisches Register: Hier wird das umgewandelte Produkt der SO für sehr kurze zeit gespeichert. Die Dauer des Speicherns variiert von Kanal zu Kanal (z. B. im visuellen Kanal 0,3sec. Im Akkustischen bis zu 3sec). Die hier gespeicherten Informationen haben noch keine Bedeutung. Diese bedeutungsleeren Informationen nennt man „icon“. Daher wird dieses Register auch „ikonisches Gedächtnis“ genannt.
Das sensorische Register stellt in den Kanälen für diese kurze Zeit alle eingehen- den Informationen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung. Neben der Perzeptbil- dung profitieren von dieser Speicherung alle Prozesse, die der Mustererkennung dienen.

77
Q

drei Aspekte, die kreatives vom allgemeinen Problemlösen unterscheiden

A
  1. Das kreative Problemlösen ist selten, denn nur wenige Personen können diesen Weg zur Verknüpfung der problemrelevanten Informationen beschreiten.
  2. Neuverknüpfungen beziehen sich beim kreativen Prozess zusätzlich auf einen umfangreichen bereichsspezifischen Wissensbereich - d.h. im Sinne der Modelle zum semantischen Gedächtnis existiert ein großes Begriffsnetz, in welchem Abstraktions- und Merkmalsrelationen vorhanden sind.
  3. Das kreative Problemlösen folgt keinem gängigen Lösungsweg. Eine gelungene Problemlösung wurde auf einem neuen Lösungsweg erreicht.