VL07 - Systemische Therapie Flashcards

1
Q

Was wird unter einem System in der systemischen Therapie verstanden? Erklären Sie den Begriff an einem Beispiel

A
  • ganzheitlicher Zusammenhang von Teilen
  • Beziehung untereinander quantitativ intensiver und qualitativ produktiver, als Beziehung zu anderen Elementen
  • Unterschiedlichkeit der Beziehung = konstituiert Systemgrenze, die sich von Ihrer Umwelt trennt
    Systeme + Systemgrenze = nicht objektiv, sondern vom Beobachter konstruiert
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2
Q

Wie lautet die Annahme der Selbstorganisationstheorie (Autopoiese?) Was bedeutet diese Annahme für die systemische Therapie?

A

Annahme:

  • lebende Systeme organisieren sich selbst und sind nur begrenzt von Außen beeinflussbar
  • Systeme können nur unter bestimmten Kontextbedingungen aus sich selbst heraus neue Strukturen entwickeln

Bedeutung:
- Therapeuten können durch Intervention nicht nicht kontrolliert in gewünschte Richtung verändern, sondern anstoßen

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3
Q

Nennen Sie 2 Aussagen des Konstruktivismus und deren Konsequenzen für die therapeutische Arbeit in der systemischen Therapie

A
  • Welterschaffung durch Wahrnehmung -> Systeme nicht wirklich existent
  • Realität abhängig vom Beobachter
  • Weltbild = individuelles, unbewusstest Konstrukt anhand von Erfahrungen
  • Verschiedenheit der konstruierten Welten erschwert Verständnis
  • -> Problem ist wenn von mind 1 Pax als solches besteht, nicht von sicha us
  • -> Perspektivenanzahl = beteiligte Paxanzahl
  • -> keine objektive richtige Sichtweise
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4
Q

Erklären Sie anhand einem Beispiel wie Krankheiten aus Sicht der systemischen Therapie gesehen werden

A

“Krankheit” muss im Kontext gesehen werden

  • > Kinder mit LRS im ländlichen Kontext
  • > müssen Schafe hüten, fällt also LRS nicht auf
  • > umgedreht würde es aber auffallen

-> Krankheit ist Teil größerer Interaktion und als sozialen Konstruktion zu sehen

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5
Q

Um Problem erfolgreich lösen zu können ist es erforderlich Ursache zu kennen. Wie steht ST dazu?

A
  • Frage nach Ursache ist ebenfalls Konstruktion, jede Ursache ist Wirkung einer anderen Ursache
  • statt linearem / kausalem Zusammenhang Frage nach zirkulärem Prozess
  • Zirkularität verweist auch auf Kontextbezogenheit der Entstehung
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6
Q

Wie steht der lösungsorientierte Therapieansatz zu der These, dass Therapeuten die Experten für Lösungen sind?

A
  • Klient, nicht Therapeut, ist Experte für eigenes Problem, wisse am besten wie Lösung aussieht
  • Therapeuten müssen fragen und erst spät verstehen, damit beiden ermöglicht wird die Lösung kennenzulernen
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7
Q

Nenne 3 Methoden der Lösungsorientierten Therapie und stellen Sie jeweils eine Beispielhafte Frage

A
  • Wunder und Zielfragen
  • > Woran würden Sie merken dass unsere Zusammenarbeit erfolgreich war?
  • Ausnahmefragen
  • > Wann ist es ein bisschen besser gewesen?
  • Skalierungsfragen
  • > Auf Skala von 1 - 10, wie entschlossen sind Sie zum Gelingen beizutragen?
  • Copingfragen
  • > Wie halten Sie diese Situation aus?
  • Fragen nach dem Nutzen von Problemen
  • > Wofür wäre es gut das Problem noch eine Weile zu behalten?
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8
Q

Erläutern Sie, weshalb die Sprache in der systemischen Therapie eine besondere Bedeutung erhält?

A
  • Annahme des sozialen Konstruktivismus: menschliche Wirklichkeit wird in Prozessen menschlicher Kommunikation gesellschaftlich konstruiert; Sprache hat als Mittel der Kommunikation besondere Bedeutung
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9
Q

Beschreiben Sie die Rolle des Konstruktivismus für ST

A
  • Systeme existieren nicht wirklich, Welt wird durch unsere Wahrnehmung erst erschaffen
  • es gibt keine Realität unabhängig vom Beobachter
  • Abbild der Welt wird nicht fotografiert, sondern individuell konstruiert
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10
Q

Beschreiben Sie kurz das Vorgehen der lösungsorientierten Therapie

A

lösungsorientierter Ansatz = Variante der ST

  • > nicht linear, nicht gezielt von außen beeinflussbar und unvorhersehbar
  • > zw. Problem & Lösung muss kein direkter Zusammenhang bestehen
  • > es geht in Therapie darum möglichst konkretes Bild der Lösung zu entwickeln
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11
Q

Erklären Sie das Verständnis von Problem udn Krankheit anhand der Annahmen in der ST

A
  • Verhalten ist erst dann ein Problem wenn eine oder mehrere es als solches bezeichnen
  • es gibt immer so viele Perspektiven auf das Problem wie es Personen gibt
  • zentral ist Orientierung an Zielen des Klienten
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12
Q

Worauf verweist die Zirkularität in Bezug auf Probleme?

A

Konstruktion: Frage nach Ursache und Wirkung

  • Ob es Ursache oder Wirkung ist, hängt vom Anfangspunkt einer Interaktion ab, Jede Ursache ist immer die Wirkung einer vorherigen Ursache
  • es wird nach zirkulären Prozessen, Folgen von Ursachen und Wirkungen gesucht, die zur Ausgangsursache zurückführt
  • Zirkularität verweist auf Kontextbezogenheit der Entstehung und Lösung von Problemen
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13
Q

Nennen Sie die theoretischen Grundsätze der ST

A
  • Systembegriff kommt aus Biologie, Physiologie, Kybernetik
  • es geht um Erhaltung der Gleichgewichte
  • Annahme: auch komplexe sind plan- und steuerbar, sofern man sich von Ihnen ein Bild machen kann das realistisch die Komplexität abbildet
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14
Q

Wie grenzt sich aktuelle ST von früheren Ansätzen der Familientherapie ab? 2 Beispiele

A
  • keine genaue Vorstellung, wie ein funktionales Familiensystem aussehen soll
  • keine spezifische Intervention zur Beeinflussung in gewünschte Richtung
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15
Q

Stellen Sie die jeweiligen Aussagen die Perspektiven des lösungsorientierten Vorgehens gegenüber

A

1) es gibt die eine richtige Sicht auf das Problem
- > es gibt so viele Sichtweisen wie Beteiligte

2) wenn Klienten einen vom Therapeuten vorgeschlagenen Weg nicht mitgehen wollen, fehlt die Einsicht. Man muss die Einsicht fördern dass es der richtige Weg ist.
- > Wenn Klient Idee nicht folgt, müssen beide nach anderen Wegen suchen

3) Große Probleme verlangen nach großen Lösungen
- > kleine Veränderungen können zu großen Veränderungen führen

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