VL + UE 02: Working Capital Management Flashcards

1
Q

Was versteht man unter dem Working Capital generell?

A

Das Working Capital ist ein Sammelbegriff für kurzfristige Bilanzpositionen, die dem Umlaufvermögen auf der Aktivseite und den kurzfristigen Verbindlichkeiten auf der Passivseite der Bilanz zuzuordnen sind.

Umlaufvermögen
- Vorräte
- Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
- Wertpapiere
- Liquide Mittel

Verbindlichkeiten
- Kurzfristig (Laufzeit < 1 Jahr)
a) Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
b) Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung
c) Kurzfristige Rückstellungen
d) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

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2
Q

Welche zwei Ausprägungsalternativen des Working Capitals kennst du?

A

Gross Working Capital
- Nur kurzfristiges Umlaufvermögen

Net Working Capital (NWC) / Reinumlaufvermögen
- Differenz zwischen kurzfristigen Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten

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3
Q

1) Wie lautet die Definition des Net Working Capitals (NWC)?

2) Wie wird das NWC berechnet?

3) Wie wird das NWC interpretiert?

4) Wie hoch sollte das NWC idealerweise sein?

A

2) Net Working Capital (NWC)

1) Net Working Capital (NWC) / Reinumlaufvermögen
- Differenz zwischen kurzfristigem Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindichkeiten
- Maßstab für das kurzfristige Potential Liquidität zu generieren und den kurzfristigen Finanzierungsbedarf

+ UV
(= + Vorräte
+ Geleistete Anzahlungen
+ Forderungen aus Lieferung und Leistung
+ Sonstige Vermögensgegenstände
+ Kasse/Bank/Schecks und Wertpapiere des UV)
- Erhaltene Anzahlungen
- Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung

3)
NWC > 0
- UV > kurzfristige Verbindlichkeiten
–> UV kann auch zur Deckung der langfristigen Verbindlichkeiten dienen
- UV ist teilweise langfristig finanziert
- Generell gute Liquidität
- UV > > kurzfristigen Verbindlichkeiten –> möglicherweise Absatzprobleme + schwierige Kundenverhältnisse

NWC < 0
- UV < kurzfristige Verbindlichkeiten
–> Liquiditätslücke
(Zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten muss ggf. das gesamt UV und Teile des AV eingesetzt werden)
- Langfristiges AV ist teilweise kurzfristig finanziert
a) Finanzierungslücke
(Zu wenig langfristige Kredite für AV)
b) Hohe Marktmacht ggü. Lieferanten

4)
- Es sollte positiv, aber so klein wie möglich/notwendig sein
- Das NWC muss finanziert werden
- Ggf. kann der Bedarf an FK durch die Reduktion des NWC reduziert werden
- Geringerer Bedarf an FK –> FK-Kosten –> höhere Liquidität + höhere EK-Rentabilität
(vorausgesetzt alle anderen Positionen bleiben gleich)

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4
Q

In wiefern hat das Working Capital (WC) einen Einfluss auf den Unternehmenswert?

A

Durch eine Optimierung des Working Capital können Kapitalkosten gesenkt und liquide Mittel erhöht werden.

Kapitalkosten (-) –> Unternehmenswert (+)

Liquide Mittel –> Umsatzwachstum + Zusatzinvestition ins Anlagevermögen –> Operativer Cash Flow (+) –> Unternehmenswert (+)

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5
Q

MC

Das Working Capital (WC) ist als absolute Kennzahl für Branchen- und Vertriebsvergleiche weniger geeignet.

A

W

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6
Q

Das Working Capital (WC) ist als abosulte Kennzahl für Branchen- und Vertriebsvergleiche weniger geeignet.

1) Was wird stattdessen häufig herangezogen?

2) Gibt die Formel an und erkläre sie.

A

1) Finanzierungszeitraum des Working Capital / Net Trade Cycle (NTC) / Cash Conversion Cycle (CCC)

Wie lange muss ein Unternehmen das Working Capital (WC) finanzieren?

vgl. Abb. 45

Gelingt es den NTC zu reduzieren, sinken i. d. R. auch die (absoluten) Kapitalkosten

2) NTC = DSI + DSO - DPO

DSI = (Vorräte/Umsatz)365
DSO = (Forderungen aus LuL/Umsatz)
365
DPO = (Verbindlichkeiten aus LuL/ Umsatz)*365

DSI: Durchschnittliche Lagerdauer der Vorräte (Days Sales Inventory)
DSO: Debitorenziel; Durchschnittlicher Zeitraum ausstehender Kundenforderungen (Days Sales Outstanding)
DPO: Kreditorenziel (Days Payables Outstanding)

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7
Q

MC

Wenn der NTC/CCC negativ ist, bedeutet dies, dass das Unternehmen die Kundenzahlung erhält bevor Lieferanten bezahlt werden müssen.

A

W

NTC < 0
0 > DSI + DSO - DPO
DPO > DSI + DSO
DPO - DSI > DSO

(Debitorenziel > durchschn. Lagerdauer + Kreditorenziel)

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8
Q

MC

Beim Working Capital Management geht es nur um den Liquiditätsaspekt.

A

F

Das Working Capital Management beinhaltet neben dem Liquiditätsaspekt auch Aufgaben des Kostenmanagements - also eine bewusste, frühzeitige und zielorientierte Gestaltung von den durch das Working Capital verursachten Kosten

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9
Q

MC

Auswirkungen des Working Capital Managements (WCM)
- Nachhaltige Senkung des gebundenen Working Capitals
- Freisetzung von Kapital für strategische Investitionen
- Erhöhung der Rentabilität
- Optimierung der Geschäftsprozesse durch Identifizierung der Working Capital Treiber
- Sicherung der Liquidität

A

W

vgl. Folie 13

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10
Q

MC

Forderungsmanagement

Eine Absenkung der Days Sales Outstanding (DSO) kann den Unternehmenswert steigern, indem sowohl der Cash Flow als auch die Profitabilität erhöht werden.

A

W

(“Eine Absenkung der DSO um 5% kann den Unternehmswert um bis zu 3% steigern”)

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11
Q

Nenne die Hauptansatzpunkte zur Optimierung des Working Capitals.

A

Hauptansatzpunkte zur Optimierung des Working Capitals
- Bestandteile des operativen Umlaufvermögens
- Kundenforderungen
- Vorratsbestände
- Lieferverbindlichkeiten

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12
Q

Forderungsmanagement

1) Welche Kennzahl wird hier optimiert? Was ist zu beachten?
2) Nenne beispielhaft drei Maßnahmen, um diese Kennzahl zu verbessern?
3) Wie und worauf wirken sich diese Maßnahmen aus?
4) Nenne mögliche Problem, wenn diese Kennzahl optimiert wird.

A

1)
- DSO (Days Sales Outstanding) = Performancekennzahl für den durchschnittlichen Zeitraum ausstehender Kundenforderungen
- Ziel: DSO absenken

2)
- Verkürzung der Zahlungskonditionen (CF)
- Effizienterer Mahnprozess (CF + P)
- Strengere Kreditvergaberichtlinien (P)

3)
–> Steigerung von Cash Flow und Profitabilität

4)

  • Verkürzung der Zahlungskonditionen (CF)
    –> Zahlungskonditionen kann dazu führen, dass Kundenpotenzial Verkürzung der verloren geht
  • Effizienterer Mahnprozess (CF + P)
    –> Zu aggressives Mahnwesen kann langfristige Geschäftsbeziehungen negativ beeinflussen
  • Strengere Kreditvergaberichtlinien (P)
    –> Strenge Kreditvergaberichtlinien implizieren geringere Forderungsausfälle, aber auch weniger Kunden und niedrigere Umsätze
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13
Q

Vorratsmanagement

Warum ist das Management der Vorratsbestände häufig schwierig und komplex?

A

Weil der Güterfluss verschiedene Verantwortungsbereiche kreuzt, die teilweise gegenläufige Ziele erfolgen.

Bsp.
- Marketing –> Verkauf der Vorräte/Garantie der Lieferfähigkeit –> Aufbau hoher Lagerbestände
- Produktion –> Kontinuierlichen Produktionsablauf garantieren –> Aufbau hoher Lagerbestände
- Einkauf –> Nutzung von Mengenrabatten –> Aufbau hoher Lagerbestände
- Finanzwesen –> Kapitalverzinsung/Investition –> Abbau von Lagerbeständen

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14
Q

Vorratsmanagement

1) Welche Kennzahl wird hier optimiert? Was ist zu beachten?
2) Nenne beispielhaft zwei Maßnahmen, um diese Kennzahl zu verbessern?
3) Wie und worauf wirken sich diese Maßnahmen aus?
4) Nenne ein mögliches Problem, wenn diese Kennzahl optimiert wird.

A

1)
- DSI (Days Sales Inventory): Performancekennzahl für die Lagerdauer der Vorräte
- Ziel DSI absenken

2)
- Just-In-Time Produktion
- Konsignationslager
- Supply Chain Management

3)
- Niedrigere Lagerbestände und Lagerwiederauffüllung (CF + P)
- Niedrigere Mietkosten durch Reduktion der Lagerfläche (CF + P)
- Niedrigere Abschreibungskosten durch z. B. Verderb/Preisverfall (P)

–> Steigerung von Cash Flow und Profitabilität

4)
- Lieferengpässe
- Gefahr der Bestell- und Fehlmengenkosten bei unerwartet hoher Nachfrage
- Absolute Maßzahlen zur Bestandsreduzierung sind aufgrund unterschiedlicher Produkte/Fertigungsmethoden selten vergleichbar

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15
Q

MC

Vorratsmanagement

Eine Absenkung der Days Sales Invesntory (DSI) kann den Unternehmenswert steigern, indem sowohl der Cash Flow als auch die Profitabilität erhöht werden.

A

W

Vorräte sind mit hohen kosten der Lagerung und Kapitalbindung ebenso wie mit dem Risiko des Verderbs, Schwunds und Diebstahl verbunden

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16
Q

Veranschauliche den Zusammenhang zwischen den Lagerkosten des Sicherheitsbestanden und den Fehlmengenkosten.

A

vgl. Folie 57

17
Q

Verbindlichkeitenmanagement

1) Welche Kennzahl wird hier optimiert? Was ist zu beachten?
2) Nenne beispielhaft zwei Maßnahmen, um diese Kennzahl zu verbessern?
3) Wie und worauf wirken sich diese Maßnahmen aus?
4) Nenne mögliche Problem, wenn diese Kennzahl optimiert wird.

A

1)
- DPO (Days Payables Outstanding): Kennzahl für Beanspruchung der Zahlungsziele bei Lieferanten
- Ziel: DPO erhöhen –> Bezahlung der Verbindlichkeiten hinauszögern
- Aber: Verzicht auf möglichen Skontoertrag oft teurer als Kontokorrentkredit

2)
- Zahlungsfristen ggü. Lieferanten verlängern
- Optimierung Skonto

3)
- Verlängerung der Zahlungsfristen ggü. Lieferanten (CF steigt, P sinkt (Skonto))

4)
- Verhandlungsmöglichkeit über Zahlungsbedingungen hängt von Marktmacht des Unternehmens ab

18
Q

MC

Das Net Working Capital ergibt sich aus der Differenz zwischen dem kurzfristig gebundenem Umlaufvermögen und den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Es wird oft als Reinumlaufvermögen bezeichnet.

A

W

19
Q

MC

Ein positives NWC bedeutet, dass das Umlaufvermögen teilweise langfristig finanziert ist.

A

W

20
Q

MC

Eine Steigerung des operativen Cash Flow durch Verkürzung der Zahlungskonditionen hat direkten Einfluss auf die Profitabilität des Unternehmens.

A

F

Verkürzung der Zahlungskonditionen –> CF steigt und Profitabilität sinkt ggf. weil Skonto entfällt

21
Q

MC

Das Forderungsmanagement besitzt einen signifikanten Einfluss auf die Rentabilitäts- und Liquiditätsperformance eines Unternehmens und somit auf den Unternehmenswert.

A

W

22
Q

MC

Das Minimum der Summe aus Lagerkosten und Fehlmengenkosten ergibt sich bei einem hohen Lagerniveau.

A

F

23
Q

MC

Gemäß HGB§297 Abs.1 ist die Kapitalflussrechnung (engl. Cash-Flow Statement) ein Pflichtbestandteil des Konzernabschlusses einer dt. Kapitalgesellschaft.

A

W

24
Q

MC

Der Free Cash Flow (FCF) ist die Summe aus dem operativen Cash Flow und dem Cash Flow aus Investitionstätigkeit.

A

W

25
Q

Welche Instrumente kurz- und mittelfristiger Fremdfinanzierung kennst du?

A

Instrumente kurz- und mittelfristiger Fremdfinanzierung

kurzfristig: Fälligkeit < 1 Jahr
mittelfristig: Fälligkeit zwischen 1-5 Jahren

Handelskredite
- Anzahlungen
- Lieferantenkredite

Bankkredite
- Diskont- und Akzeptkredit
- Kontokorrentkredit
- Lombardkredit

Kapitalmarktkredit
- Anleihen

26
Q

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit man von einem optimalen Lagerbestand sprechen kann?

A

Trade-Off
- Lagerbestand zu klein
–> Lieferengpässe –> Fehlmengenkosten
- Lagerbestand zu hoch
–> Überhöhte Lagerkosten –> Überhöhte Kapitalbindung –> Überhöhte Kapitalkosten
- Lösung
–> Angemessenen Verhältnis: Fehlmengenkosten ~ Kapitalbindung/-kosten

27
Q

Worum geht es?

  • Warenlager eines Lieferanten oder Dienstleisters
  • In direkter Nähe des Kunden (Abnehmers)
  • Die Ware verbleibt solange im Eigentum des Lieferanten, bis der Kunde sie aus dem Lager entnimmt. Erst zum Zeitpunkt der Entnahme findet eine Lieferung als Grundlage der Rechnungsstellung statt.
A

Konsignationslager