VL Transfusionen

Question 1

Entdeckung d. ersten Blutgruppe

Answer 1

Karl Landsteiner (1868-1943): 1900 AB0-System => Nobelpreis 1930

Question 2

Was sind Blutgruppen?

Answer 2

Polymorphe Strukturen (Proteine/Kohlenhydrate) auf Blutzellen, die Immunantworten (z.B. AK) induzieren können.

Question 3

Blutgruppen

Answer 3

AB0
Rhesus
Kell
HLA (Gewebetypus => Leukozyten)
HPA (humane Plättcenantigene)
HNA (humane neutrophile Antigene)

Question 4

AB0-System: Antigene / Kohlenhydrate

Answer 4

H = N-Acetylglucosamin – D-Galactose – L-Fucose
H + A-Transferase = Antigen A (N-Acetylgalacosamin)
H + B = Antigen B (D-Galactose)

Question 5

5 Hauptblutgruppen, die im Zusammenhang mit Transfusionsreaktionen stehen

Answer 5

AB0
Rhesus
Kell (K+ nicht bei Frauen im gebärfähigen Alter)
Duffy
MN

Question 6

“Landsteiner Regel”

Answer 6

AK werden nur gegen d. AG gebildet, d. d. Individuum selbst nicht besitzt.

Question 7

AB0 System: Iso(häm)agglutinine

Answer 7

= Reguläre AK; Induziert werden Isoagglutine durch blutgruppenähnliche AG von Bakterien => AK gegen fremde Blutguppe bereits VOR dem Erstkontakt vorhanden; Isoagglutinine = IgM AK, haben idR. hohen titer, hohe Avidität, große Temperaturamplitude (wirken in Wärme und in Kälte)und aktivieren d. Komplement-System

Question 8

Irreguläre AK

Answer 8

AK gegen polymorphe Strukturen (fremde Allele) NACH AGkonteakt z.B. im Rahmen von Transfusionen
IgG (Häufigkeit Anti-D>K>E 33-24-23%)
IgG-AK alleine führen idR. NICHT zur Agglutination von Testerys => Zufügen von Antihumanglobulin führt zur Agglutination (=Coombstest)

Question 9

Rhesussystem

Answer 9

Rh-Positiv = D-Protein (Rh-D-Gen vorhanden), einzelne Exone; C und E nicht immundominant

Question 10

Was wird transfundiert?

Answer 10

EK, TK, Blutplasma (FFP = Fresh Frozen Plasma)

Question 11

Blutspende

Answer 11

450-500ml; Auftrennung mittels Znetrifugation im Mehrfachbeutel; Separierung mittles automatischer Presse (Plasma, Buffy Coat =Leukos/Thrombos), Erys)

Question 12

Plasmapherese

Answer 12

alle 4-5 Wochen

Question 13

Thrombozytapherese

Answer 13

alle 6-12 Wochen

Question 14

Indirekter Coombstest

Answer 14

Nachweis von AlloAK (AKsuche)

Verschiedene Testerys + Pat.serum + Antihumanglobulin

Question 15

Direkter Coombstest

Answer 15

Nachweis von gebundenen AutoAK (AK gebunden an Erys vorhanden?)
Pat.erys + Antihumanglobulin

Question 16

Vertauschte Blutkonserven (Statistik)

Answer 16

1/2000 Transfundierte!

Question 17

Erythrozytenkonzentrat

Answer 17

Vol. 200-350ml
HK 50-70% (flüssige Bestandteile fehlen; Rest Plasma/Additiv (CPDA = Citrat, Phosphat, Dextrose, Adenin 0> haltbar machen);
HB-Gehalt >40g;
Leuokos <1x10^6;
Lagerung bei 4°C (Beim Einfrieren platzen Erys)
ERWÄRMUNG NUR BEI FRÜHCHEN mit speziellen Wärmegeräten!!!

Question 18

Ordnungsgemäße Transfusion

Answer 18

1) Bedside Test (IMMER, AB0-Verträglichkeitsprüfung)
2) Identitässicherung (Pat., Konservenbegleitschein)
3) Unbedenklichkeit Konserve (Haltbarkeit, Unversehrtheit, farbe, Bestrahlung ja/nein)
4) Dokumentation

Question 19

Indikation EK bei akuter Anämie

Answer 19

Hb 10g/dL - KEINE TRANSFUSION

Question 20

Spezielle EKs

Answer 20

Bestrahlte, gewaschene, CMV-negative EKs

Question 21

Indikation für spezielle EKs: BESTRAHLTE

Answer 21

25Gy Bestrahlung;
Eliminiert Restleukos;
Transfusionen bis 6 Monaten nach allogneer Stammzell- bzw. KMT;
Transfusion VOR autologer Blutstammzellentnahme und bis 3 Monate nach Transplantation;
Transfusion bei Verdacht auf angeborene Immundefizienz;
Intrauterine Transfusion; Austauschtranfusionen bei Ngb.; T. bei M. Hodgkin und Non-Hodkin Lymphomen, Therapie mit Purinanaloga, HLA-gematchte Transfusionen

Leitlinien BÄK 2008

Question 22

Indikation für spezielle EKs: GEWASCHENE

Answer 22

gewaschen = Entfernt Restplasma, für zB. Frühchen; Nur bei Pat. mit schwereren Unverträglichkeitsreaktionen gegen Plasmaproteine (z.B. anti-IgA)

Question 23

Indikation für spezielle EKs: CMV-negative EKs

Answer 23

mit d. Einführung d. Leukozytendepletion konnte d. CMV-Übertragungsrisiko massiv gesenkt werden und gilt als vergleichbar zu dem CMV seronegativer Blutspender.
AUSNAHME: Granulozytenkonzentrate (?)

Question 24

Massivtransfusionen (EKs)

Definition und Ursachen

Answer 24

1. Transfusion d. 1-fachen Blutvolumens in 24 Stunden ca. 5l)
2. Tranfusion von 4 oder mehr EKs in 1 Stunde bei anhaltender Blutung (irgendwann wird die Blutgruppe auch egal)
   URSACHEN: Polytrauma, GI-Blutung, Aortenaneurysma Ruptur, Blutung bei komplexen Gerinnungsstörungen (z.B. Leberinsuff)

Question 25

Thrombozytenkonzentrat (TK)

Answer 25

Vol. ca. 200-350ml
Plasma/Additivlösung
200-400x10^6
Lagerung geschwenkt bei 22-24°C
Haltbarkeit max. 5 Tage

Question 26

Indikation für TKs

Answer 26

1. Therapeutisch: Schwerwiedende Blutung: Grenzwert <80/nl]

Question 27

Frischplasma

Answer 27

Fresh frozen plasma (FFP)Volumen ca. 200-250ml, Gerinnungsfaktoren u. -inhibitoren in physiolog. Konzentration (60-140%), Leukos Schockgefrieren; Enzymatische Substanzen müssen aktiv bleiben

Question 28

Indikation und KI für FFPs

Answer 28

1. Kurzfristiger Ersatz von Gerinnungsfaktoren/-inhibitoren: (Verlustkoagulopathie/Massivtransfusion, Komplexe Gerinnungsstörungen, Dissoziierte intravasale Gerinnung
2. Substitution bei faktor V/XI Mangel
3. Plasmaaustausch und Erhaltungssubstitution (TTP = Thrombotisch-thrombozytopenischer Purpura, Guillain-Barré-Syndrom)

KI bzw. NICHT indiziert: als Volumenersatztherapie, zur Substitution von Ig, zur ANhebung d. kolloidosmotischen Druckes, zur parenteralen Ernährung

Question 29

Blutprodukte (Lagerung und Haltbarkeit)

Answer 29

EK: bei 4°C, 45 Tage
TK: geschwenkt bei 22-24°C, 5 Tage
FFP: bei <-30°C, 1 Jahr