VL 9 Flashcards
Was ist ein Marker?
Einfach zu bestimmendes Merkmal, gekoppelt mit (komplexem) Zielmerkmal
Phänotypischer Marker
Limitierte Anzahl
Durch Umwelt beeinflusst
Genetische Marker
Unterschiede in der DNA Sequenz
Verschiedene Methoden zur Erkennung
Grosse Anzahl erhältlich
Nicht beeinflusst durch die Umwelt
Oft einfach zu untersuchen
Molekulargenetische Marker
Molekulare Grundlage aller Markersyteme sind Sequenzunterschiede in der DNA verschiedener Individuen oder Linien
Besonders häufig sind Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs) oder Insertionen / Deletionen (InDels)
Was ist marker-gestützte Selektion im engeren und im weiteren Sinn?
Im engeren Sinn:
Selektion auf mit dem Merkmal gekoppelten Marker (meist DNA-basiert), nicht auf das Zielmerkmal selbst
Im weiteren Sinn:
Einsatz von Methoden der Molekulargenetik und Genomik als DIAGNOSE Instrumente für die Pflanzenzüchtung
Vorteile von MAS
Marker gekoppelt mit agronomischen Merkmalen
Selektion un frühem Entwicklungsstadium (Ertragsmerkmale im juvenil-Stadium)
Gezielte Selektion für komplexe Merkmale (Qualität, Ertrag)
Vereinfachte Selektion für schwierig zu bestimmende Merkmale (Inhaltsstoffe)
Gezieltes Einkreuzen von gewünschten Genen (Pyramidisieren von Resistenzgenen)
Voraussetzungen für MAS
Genotypische Informationen über die Zielart
- Molekulargenetische Marker, Kopplungskarten
- Genomsequenzen
Phänotypische Informationen über die Zielmerkmale
- genau beschriebene Phänotypen
Information über die Interaktion von Genotyp und Phänotyp (d.h. über Markern - Merkmal Koppelung)
Voraussetzung Molekulare Marker
Verschiedene Markersysteme: RFLP, RAPD, SSR, SNP, AFLP, CAPS, GBS, ISSR etc.
Ähnliche Grundpronzipien:
Verdau von DNA mit Enzymen, Nachweis durch Hybridisierung -> RFLP
Vervielfältigung bestimmter DNA Abschnitte mit Polymerase Kettenreaktion (PCR) -> SSR
DNA Sequenzierung -> SNP, GBS
SSR Marker
Simple Sequence Repeats (Mikrosatelliten)
Repetitive DNA Motive (2 - 4 bp)
Polymorphismen: unterschiedliche Anzahl repetierter Motive
Flankierende Regionen +/- konserviert -> Nachweis durch PCR
SNP
Single Nucleotide Polymorphism
Unterschiede in einzelnen Nukleotiden
Kommen in codierenden und nicht codierenden Sequenzen vor
Nachweis mittels
- DNA Sequenzierung
- Hybridisierung (SNP chips)
- Spezifischer enzymatischer Nachweis
Automatisierung / Detektion von mehreren tausend SNP in 1 Assay
Voraussetzungen für Kopplungskarte
Darstellung der Anordnung (Reihenfolge) von Genorten (Loci) auf einem Chromosom
-> nicht gleich physikalische Karte mit absoluter Sequenz
Positionsangabe als kumulatives Längenmass (cM)
Wie wird eine Kopplungskarte berechnet?
Basierend auf Rekombinationshäufigkeiten werden Marker den Chromosomen zugeteilt und geordnet
Rekombinations-Häufigkeit
r = Anzahl Rekombinanter Gameten / (Rekombinante + Parentale Gameten)
r = 0.5: keine signifikante Koppelung zwischen A/a und B/b, Loci sehr weit entfernt, auf verschiedenen Kopplungsgruppen
r < 0.5: signifikante Koppelung
r ~ 0: totale Koppelung (loci identisch oder sehr nahe)
1 crossing over pro Meiose = 1 Morgan
1 cM = 1% CO pro Meiosis
Bsp.
Beobachtete Rekombinationen:
A-B: 9%
B-C: 9.5%
A-C: 17%
-> Rekombinationshäufigkeiten sin dnicht additiv
Kartierungspopulationen - selbstkompatible Arten und Selbst-Inkompatible Arten
Selbstkompatible Arten:
- Rückkreuzungspopulationen (Backcross BC)
- F2 Populationen
- Doppelhaploide
- Rekombinante Inzucht Linien
Selbst-Inkompatible Arten
- F1 Populationen, viel fehlende Information, Rechenintensiv, für viele Arten oft einzige Option
- Doppelhaploide
Marker - Merkmal Koppelung
Folien 290 - 293
(S. 38 - 41)