VL 5 - Individualisierung Flashcards

1
Q
  1. Was ist mit Individualisierung gemeint?
A

Individualisierung ist ein Prozess, bei dem sich die Art des Eingebundenseins des Individuums in die Gesellschaft verändert.
Der Individualisierungsprozess ist in diesem Sinne die Veränderung des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft im Verlauf der Zeit.

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2
Q

Was ist negative Individualisierung?

A

Mensch wird aus bestehenden sozialen Bezügen in neue geführt
→ kein wirklicher Dazugewinn an Freiheit, sondern Änderung der “Herrscher”
→ durch unsere Wirtschaft keine richtige Wahl zwischen Gütern
→ Pseudoindividualisierung
→ von alter Unmündigkeit in neue Unmündigkeit

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3
Q

Was ist positive Individualisierung?

A

Individuum gewinnt ein Mehr an Freiheit hinzu
→ aus Zwängen, herkömmlichen sozialen Regeln gelöst
→ Wahlfreiheit in jeglicher Hinsicht
→ Problem liegt in der gesellschaftlichen Integration
→ keine volle Inklusion mehr in die Gesellschaft, nur Teilsysteme

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4
Q

Was ist ambivalente Individualisierung?

A

Sowohl mehr Freiheit, als auch neue Formen sozialer Einbindung/Kontrolle

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5
Q

Was versteht man unter Risikogesellschaft?

A

Ulrich Becks - Risikogesellschaft
These: ab zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts neuer Individualisierungsschub.
“Gestaltwandel” im Verhältnis von Individuum und Gesellschaft

  • Kollektive Identität verliert an Bedeutung (Klasse, Kirche)
  • traditionelle Gemeinschaftsformen verlieren an Bedeutung (Familie, Nachbarschaft)
  • Lebensentwürfe, Lebensstile werden entscheidbarer
  • Geschlechterrollen wandeln sich
  • Individuum ist stärker als zuvor auf sich selbst gestellt
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6
Q

Nenne mögliche Ursachen für Individualisierung.

A

Gesteigerter Wohlstand, Bildungsexpansion, Konsumorientierung, Entwicklung von Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft, Zunahme erwerbsfreier Zeit, Höhere Reflexionsfähgikeit, Ausbau des Sozialstaates, Soziale und geografische Mobilität, Bedeutungsverlust der Religion, Emanzipation der Frau

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7
Q

Was sind mögliche Individualisierungsgewinne?

A
  • Herauslösen aus traditioneller Gemeinschaft ermöglicht soziale Mobilität
  • Lebensform frei wählbar, friedliche Koexistenz
  • Größere Autonomie (Bildung, Beruf, Lebensentwurf)
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8
Q

Was sind mögliche Individualisierungsrisiken?

A
  • Entscheidungszumutungen/Entscheidungszwang
    → muss
    → Verunischerung
    → jede Entscheidung beinhaltet potentielles Scheitern
  • Zunahme der Selbstverantwortung
    → Privatleben, Arbeitsleben
    → riskant
    z.B. wenn gar keine Strukturen/Rahmenbedingungen mehr vorgegeben sind
    → Überforderung
  • Lebenslauf als Bastelbiographie
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