VL 5 Führung Flashcards
Wie definieren wir den Begriff “Führung”?
Führung ist ein interpersoneller, situativer Prozess, der zielbezogenen Verhaltensbeeinflussung zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden.
Altermativ auch nach dem Gabler Wirtschaftslexikon: durch Interaktion vermittelte Ausrichtung des Handelns von Individuen und Gruppen auf die Verwirklichung vorgegebener Ziele; beinhaltet asymmetrische soziale Beziehungen der Über- und Unterordnung.
Welche Führungstheorien gibt es?
Wir unterscheiden anhand von zwei Kriterien: dem Führungskonzept (Eigenschaften oder Verhalten) und dem Forschungsansatz (universal oder situativ).
(Eigenschaften, universal): Eigenschaftstheorien
(Eigenschaften, situativ): Kontingenztheorien I
(Verhalten, universal): Verhaltenstheorien
(Verhalten, situativ): Kontingenztheorien II
Wie lautet der Grundansatz der Eigenschaftstheorien?
Es gibt bestimmte Eigenschaften, die ein Individuum als Führer prädestinieren. Diese Eigenschaften oder die Kombination dieser Eigenschaften treten nur relativ “selten” auf. Sie werden quasi als angeboren und nur schwer erlernbar angesehen.
Welche Abstufungen von Führung gibt es nach Tannenbaum / Schmidt?
Es ist ein Führungsstil- Kontinuum (eindimensional) bestehend aus sieben Stufen (autoritärer bis demokratischer Führungsstil)
Diese sind mit abnehmendem Entscheidungsspielraum des Vorgesetzten folgende:
- Despotisch: Vorgesetzter entscheidet und ordnet an
- Patriarchisch I: Vorgesetzter entscheidet, ist aber bereit, seine Untergebenen von den Entscheidungen zu überzeugen, bevor er sie anordnet
- Patriarchisch II: Vorgesetzter entscheidet, gestattet jedoch Fragen zu den Entscheidungen, um durch Beantwortung deren Akzeptanz zu erreichen
- Partizipativ I: Vorgesetzter informiert seine Untergebenen über die beabsichtigten Entscheidungen, die Untergebenen haben die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern, bevor der Vorgesetzter endgültig Entscheidungen trifft
- Partizipativ II: Vorgesetzter präsentiert das Problem, aus der Zahl der gemeinsam gefundenen und akzeptierten möglichen Problemlösungen entscheidet sich der Vorgesetzte für die von ihm favorisierte
- Demokratisch I: Die Gruppe entscheidet, nachdem der Vorgesetzte zuvor das Problem aufgezeigt und die Grenzen des Entscheidungsspielraums festgelegt hat
- Demokratisch II: Die Gruppe entscheidet, der Vorgesetzte fungiert als Koordinator nach innen und nach außen
Was ist der Managerial Grid nach Blake und Mouton?
Der Managerial Grid (zweidimensional) zeigt Kombinationsmöglichkeiten von Mitarbeitenden- (y-Achse) und Sachaufgabenorientierung/Produktionsorientierung (x-Achse) im Management in einem 9x9-Koordinatensystem auf und soll einen Erklärungsansatz für die Führung von Mitarbeitenden in Unternehmungen liefern. Er zieht auf einen Führungsstil ab, der auf hohe Leistung und hohe Zufriedenheit des Mitarbeitenden ausgerichtet ist.
Dabei ist z.B. ein (1,1) Führungsstil charakterisiert durch Gleichgültigkeit, minimale Anstrengungen zur Erreichung hoher Leistung.
Ein (9,9)-Führungsstil ist andererseits gekennzeichnet durch hohes Leistungsstreben bei gleichzeitig starker Berücksichtigung der Mitarbeiterbelange. Dieser ist nach Blake und Mouton der erstrebenswerte Führungsstil.
Wie lautet das Partizipationsmodell von Vroom und Yetton?
Es ist ein Entscheidungsbaum mit “Ja” oder “Nein” Fragen, welche am Ende einen situationsadäquaten Führungsstil angeben.
Der Entscheidungsbaum funktioniert nach dem Ausschlussprinzip, d.h. es werden durch die Fragen zunächst nur die jeweils nicht optimalen Führungsstile eliminiert.
Teilweise liefert das Modell mehrere situationsadäquate Führungsstile, sodass Führungskräfte entscheiden müssen, ob für sie die Zeiteffizienz (“Wähle unter den möglichen Führungsstilen immer den autokratischsten”) oder die Entwicklung von Teamgeist (“Wähle unter den möglichen Führungsstilen immer den partizipativsten”) wichtiger ist.
Was ist der Unterschied zwischen transaktionaler und transformationaler Führung?
Eine transaktionale Führung zeichnet sich durch klare Regeln und Strukturen aus und basiert auf den Tauschgedanken. Es herrscht ein Input-Output-Gedanke.
Es wird hierbei ein Anreiz (Belohnung/Gehalt) eingeführt, den der Mitarbeitende wahrnehmen soll. dadurch werden die Aktivitäten, die der Mitarbeitende ausführen soll, attraktiver und nachdem er diese durchgeführt hat wird er zufriedengestellt.
Die transformationale Führung weckt Bedürfnisse und Anspruchsniveau im Einklang mit den Unternehmungszielen.
Transformationale Führungspersonen zeichnen sich häufig durch besonderes Charisma aus, z.B. Inspiration der Mitarbeitenden, Aufzeigen attraktiver Visionen oder Rücksichtnahme individueller Besonderheiten.
Der Mitarbeitende kann und soll sich demnach mit der Unternehmung identifizieren.