VL 2: Soziologie als Lehre der Gesellschaft oder als Lehre des Sozialen? Flashcards

1
Q

Gesellschaft

A
  • Gesellschaft ist das jeweils umfassendste System menschlichen Zusammenlebens.
  • Gesellschaft stellt uns einen Wissensvorrat darüber bereit, wie unser Zusammenleben funktioniert! (Armin Nassehi)
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2
Q

Gesellschaft als Wissensvorrat

A
  • Soziale Situationen müssen in den seltensten Fällen komplett neu ausgehandelt werden. Wir können relativ leicht entschlüsseln, was von uns in welchen Kontexten erwartet wird, aber was wir auch selbst in welchen Kontexten von anderen erwarten können.
  • Es spielen Normen, Werte, Erwartungen, Anforderungen, Traditionen, Zumutungen, Gelegenheiten und Alternativen eine Rolle – ohne, dass wir das immer alles bewusst wahrnehmen würden.
  • Gesellschaft bezeichnet einen vorstrukturierten Raum des Sozialen, den wir durch unser Handeln, Denken und Sprechen immer wieder reproduzieren.
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3
Q

Arten unbeabsichtigter Nebenfolgen

A
  • Unbeabsichtigte Folgen der Handlung eines Einzelnen/eines Kollektivs, die eine Kumulation weiterer Ereignisse zur Folge haben und zur Bedingung für weitere Handlungen werden (Bsp. Dieb – Licht – Flucht)
  • Unbeabsichtigte Folgen, die aus der Verflechtung mehrerer Handlungen resultieren (z.B. Selbstläufer)
  • Unbeabsichtigte Folgen, dir zur Reproduktion von institutionalisierten Praktiken beitragen (z.B. Sprache, Geldzahlung)
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4
Q

Funktionale Differenzierung in der modernen Gesellschaft

A
  • In der modernen Gesellschaft–> unterschiedliche Funktionen
  • Diese Systeme /Funktionen = Sinnzusammenhänge, die sich von anderen Sinnzusammenhängen unterscheiden lassen (Wissensvorrat)
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5
Q

Funktionale Differenzierung: Multiperspektivität

A
  • Komplexitätssteuerung durch Arbeitsteilung
  • Bildung unterschiedlicher gesellschaftlicher Wertsphären
  • -> Funktionssysteme
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6
Q

Funktionale Differenzierung und operative Ignoranz

A
  • Funktionssysteme sind operativ geschlossene Systeme, die auf Kommunikation basieren.
  • eigene „Sprache“, die deutlich macht, was zum System gehört und was nicht (z.B. Geld, Macht, Recht, Wahrheit)
  • einer anderen Logik nicht zugänglich. Sie sind blind für Anderes.
  • können nicht von außen gesteuert werden, sondern höchstens irritiert werden.
  • Trotzdem sind die Systeme nicht unabhängig voneinander, denn sie liefern zum einen Leistungen für andere Teilsysteme, benötigen auf der anderen Seite aber auch Leistungen der anderen Teilsysteme.
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7
Q

Der Mensch in der funktionalen Differenzierung

A
  • gesellschaftlichen Teilsysteme reproduzieren sich ausschließlich über Kommunikation
  • Die Menschen oder Individuen werden deshalb in der Umwelt verortet und sind nicht Teils des Systems. Sie können zwar über Kommunikation am Funktionssystem teilnehmen – aber nur im Moment der Kommunikation. Inklusion ist somit partiell und flüchtig.
  • Gesellschaftliche Inklusion wird prekär und kann nur über die Teilnahme an Funktionssystemen realisiert werden.
  • Gefahr der Exklusionsverkettung (Insbesondere durch dauerhafte Exklusion aus dem Wirtschaftssystem)
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8
Q

Soziale Arbeit als Funktionssystem

A
  • SA befasst sich mit den negativen Folgewirkungen nicht gelungener Inklusion und wirkt als Inklusionsagent.
  • Vor diesem Hintergrund bildet sich SA als Funktionssystem heraus, dass die negativen Folgewirkungen funktionaler Differenzierung bearbeitet, und zwar nach der Maßgabe Fall/nicht Fall.
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