VL 1: Tierische Entwicklungsbiologie Flashcards

1
Q

Ontogenese

A

Individualentwicklung

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Q

Ontogenese besteht aus mehreren Entwicklungsabschnitten:

A
  • Furchung
  • Gastrulation
  • Zelldifferenzierung
  • Musterbildung
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3
Q

Furchung

A

teilt befruchtetes Ei in viele kleinere Zellen (Blastomeren)

keine Volumen- oder Massenzunahme (G1- und G2-Phasen fallen weg, damit keine
zygotische Transkription)

“Mid-Blastula-Transition”: Gap-Phasen wieder eingeführt, Ende maternale Transkription,
jetzt zygotische Transkription (Gene der befruchteten Eizelle werden exprimiert)

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4
Q

Blastomeren (Furchung)

A

Furchungszellen

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5
Q

Morula (Furchung)

A

Zellhaufen aus Blastomeren aus dem sich Blastula entwickelt

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6
Q

Blastula (Furchung)

A

Frühes Entwicklungsstadium in Form einer Hohlkugel; innerer flüssigkeitserfüllter Hohlraum = Blastocoel/ primäre Leibeshöhle

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7
Q

animaler Pol (Furchung)

A

Pol der Eizelle, an dem Zellkern

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8
Q

vegetativer Pol (Furchung)

A

Dem animalen Pol gegenüberliegend, dotterreich

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9
Q

Gastrulation

A

erste Phase der Bildung der Keimblätter (=embryonale Zellschichten); führt zur Ausbildung einer becherförmigen Gastrula

aus Keimblättern entstehen später Organe und Gewebe, Ekto- (außen), Ento- (innen) und Mesoderm (“mittig”)

durch Einwandern von Entoderm und Mesoderm in das Innere des Keims gekennzeichnet

aus Blastula entwickelt sich eine Gastrula (Keim aus zwei geschlossenen Zellschichten, Ektoderm und Entoderm)

mit morphogenetischen Bewegungen verbunden (Wanderung von Einzelzellen, Zellformveränderungen etc.)

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10
Q

Formen der Gastrulation

Invagination:

A

Einstülpung des prospektiven Entoderms, Bildung Urdarm (Archenteron)

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11
Q

Formen der Gastrulation

Immigration:

A

Einzelne Blastodermzellen wandern ins Blastocoel ein

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12
Q

Formen der Gastrulation

Delamination:

A

Abblätterung von Zellschichten, Entodermbildung

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13
Q

Formen der Gastrulation

Involution:

A

Einrollen des prospektiven Entoderms über Blastoporusrand

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14
Q

Formen der Gastrulation

Epibolie:

A

Überwachsung/ Umwachsung einer inneren Masse

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15
Q

Anlagenpläne und Zellgenealogien:

A

Anlagenpläne basieren auf Vitalfarbenmarkierungen und geben das künftige Entwicklungsschicksal bestimmter Embryobereiche an

Zellgenealogien (Zellstammbäume) werden durch Beobachtung der Furchungsteilungen ermittelt; wichtig z.B. zum Verständnis der Zelldetermination und Musterbildung

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16
Q

Zelldifferenzierung

A

Grundlage der Morphogenese (Gestaltbildung)

Entwicklung von Zellen von einem weniger in einen stärker spezialisierten Zustand

17
Q

Zelldifferenzierung

Determination:

A

zu best. Zeitpunkt in Entwicklung, wird prospektives Schicksal embryonaler Zellen festgelegt

erfolgt sukzessive über intrazelluläre Determinanten und/oder extrazelluläre Signale

18
Q

Zelldifferenzierung

Kommittierung:

A

(Spezifikation+Determination) —> Ausdifferenzierung

19
Q

Zelldifferenzierung

Spezifikation:

A

(unverbindliche Zuweisung Schicksal) ≠ Determination (irreversibel)

20
Q

Zelldifferenzierung

Differenzierung:

A

Zellen bilden sich morphologisch und physiologisch entsprechend ihres determinierten Schicksals aus

zeitlich versetzt zur Determination

differenzierte Zellen haben definierte Morphologie und produzieren zelltypspezifische Proteine

21
Q

Zelldifferenzierung

Zeitpunkt der Determination:

A

kann durch Transplantationsexperimente ermittelt werden

herkunftsgemäße Entwicklung: Determination

ortsgemäße Entwicklung: Zellen sind noch nicht determiniert

22
Q

Musterbildung:

A

Anordnung von Zellen zu spezifischen, dreidimensionalen Strukturen

wird von Positionsinformation (molekulare Signale) gesteuert

Vermittelt Lagebeziehung einer Zelle bezogen auf ihre Nachbarn

Zellen erhalten Info über Lage in Embryo und setzen diese um, indem sie sich gemäß ihrer Determination differenzieren

23
Q

Festlegung der Zellposition durch verschiedene Mechanismen (Musterbildung):

A

Asymmetrische Zellteilung
Lateralinhibition
Induktion
Morphogengradienten

24
Q

Asymmetrische Zellteilung

A

Als asymmetrische Zellteilung bezeichnet man die mitotische Teilung von Stammzellen, aus der sowohl klonale Replikate der Mutterstammzelle als auch differenzierte Tochterzellen hervorgehen.

25
Q

Lateralinhibition

A

In einer Reihe von Zellen mit gleichem Potenzial können die, die sich zuerst differenzieren, die anderen Zellen daran hemmen, das gleiche zu tun

-> sie sezernieren einen Hemmstoff

26
Q

Induktion

A

Vorgang, bei dem gewisse Faktoren, Determinationsvorgänge im benachbarten Gewebe einleiten; eine Zelle beeinflusst Nachbarzellen in ihrem
Entwicklungsschicksal

Organisator:
Bereich im sich entwickelndem Embryo, der die Differenzierung anderer Bereiche induziert

27
Q

Morphogengradienten

A

Ein Morphogen (Signalstoff) wird von einer Quelle (z.B.
Organisator) produziert, breitet sich von dort in benachbartes Gewebe aus und bildet so
Konzentrationsgradienten, in dem Zellen bei unterschiedlichen Schwellenwertkonzentrationen und damit in verschiedener Entfernung von Signalquelle,
in unterschiedlicher Weise reagieren, z.B. verschiedene Gene aktivieren

Morphogenkonzentration gibt Positionsinformation, so entsteht geordnetes räumliches Muster von unterschiedlich differenzierten Zellen

28
Q

Prinzipien der experimentellen Embryologie

A

Experimente werden zum Nachweis von Forschungsergebnissen verwendet

29
Q

Defekt-Experiment

A

Bestimmter Bereich des frühen Embryos wird zerstört, um z.B. dessen Funktion, oder die des verbleibenden Bereichs oder deren Interaktion nachweisen zu können

30
Q

Isolations-Experiment

A

Ein bestimmter Bereich wird aus dem Embryo entnommen, um z.B. die weitere Entwicklung dieses Bereichs untersuchen zu können

31
Q

Rekombinations-Experiment

A

Zwei oder mehrere Bereiche eines Embryos werden neu miteinander kombiniert, um z.B. deren Interaktionen nachweisen zu können

32
Q

Transplantations-Experiment

A

Ein Bereich des Embryos wird bei demselben an anderer Stelle oder einem anderen Untersuchungsobjekt implantiert

33
Q

Modellorganismen

A

kurze Generationszeit
viele Nachkommen
gut im Labor haltbar
Gene ausschaltbar

34
Q

Furchungstypen

A

holoblastisch (vollständig) und meroblastisch (partiell)