Visuelles System Flashcards

1
Q

2 Wege der visuellen Verarbeitung

A
  • geniculostriäres System: Corpus geniculatum laterale -> striärer Cortex -> weitere visuelle Areale
    => direkter Weg
  • tectopulvinäres System: Colliculi superior -> Pulvinar -> übers Tectum in weitere Areale
    => indirekter Weg, geht aber schneller, weil weniger detailreich

90% der visuellen Verarbeitung gehen über direkten Weg

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2
Q

dorsaler Strang

A

Wo-Strang
Wahrnehmung von Positionen im Raum

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3
Q

ventraler Strang

A

Was-Strang
Objektwahrnehmung

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4
Q

Retinotopie

A
  • Topologie der Retina bleibt bis zum visuellen Cortex erhalten
  • Benachbarten Gebiete der Retina werden auf benachbarten Neuronen des Corpus Geniculatum Laterale & visuellen Kortex abgebildet
  • Jedes Neuron im CGL verarbeitet die Aktivität eines bestimmten Retinaortes
  • Jeder Retinabereich wird von bestimmten Neuronen im visuellen Kortex verarbeitet
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5
Q

Hemianopsie

A

Hälfte des Gesichtsfeldes fällt aus wegen Verletzung des vis. Cortex

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6
Q

Quadrantenanopsie

A

Läsion ober/unterhalb des Sulcus calcarinus -> Kontralaterale Verschaltung
-> Ausfall 1 Quadranten im Gesichtsfeld

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7
Q

Skotom

A

Visuelle Ausfälle in einzelnen Bereichen der visuellen Warnehmung -> kann im Gesichtsfeld springen

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8
Q

Visuelle Wahrnehmung - Verarbeitungsformen

A
  • Hierarchische Verarbeitung: von Arealen (elementar) zu hohen Abstraktionsgrad -> bottom-up (reizgesteuert)
  • Parallele Verarbeitung: Verarbeitung unterschiedlicher Stimulus-Dimensionen in parallelen, spezialisierten Pfaden (zB Form, Farbe, Bewegung, räumliche Tiefe gleichzeitig wahrgenommen) -> top down
  • komplexe visuelle Verarbeitung (top-down und bottom-up)
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9
Q

komplexe visuelle Verarbeitung

A

top-down und bottom-up gleichzeitig
1. Gehirn nimmt Reize wahr (z.B. Tomate ist grün)
2. Integration: Internes Modell der Welt sagt ob etwas stimmt oder nicht (z.B. Tomaten sind rot -> Inkongruenzerfahrung wenn grün)
3. Prädiktion: Aufgrund des internen Modells macht man Vorhersagen auf Folgen (z.B. dass Tomate noch nicht reif ist)
-> im Moment der Wahrnehmung geht man einen Schritt weiter und macht Vorannahme.

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10
Q

Tiefenwahrnehmung - Konvergenz

A
  • Bifoveale Konvergenz: Fixierte Objekte werden auf den Foveae beider Augen abgebildet
  • Konvergenzwinkel: Je näher das fixierte Objekt ist, desto mehr konvergieren die optischen Achsen und beide Sehachsen bilden miteinander den Konvergenzwinkel -> dient der Entfernungsberechnung
    -> bei Primaten besonders gut ausgebildet
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11
Q

Tiefenwahrnehmung - Korrespondenz

A

= Abbildung von 3D Objekten auf korrespondierenden Netzhautpunkte beider Augen

Abweichung von der Korrespondenz = Querdisparation

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12
Q

monokulare Entfernungs- und Tiefenreize

A
  1. Perspektive (Fluchtpunkt)
  2. relative Grösse (weiter hinten stehende Objekte wirken kleiner)
  3. relative Klarheit (weiter hinten stehende Objekte erscheinen verschwommener)
  4. Interposition (hinten stehende Objekte werden durch vorn stehende verdeckt)
  5. Nahakkommodation des Auges (zur Abbildung von nahen Objekten auf der Netzhaut muss die Linse stärker gekrümmt werden)
  6. Verschiebung
  7. Textur (die Musterung im Hintergrund erscheint etwas feiner)
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13
Q

Tiefenwahrnehmung im Gehirn

A

Binokulare Tiefeninformationen werden in V1, V2, V3, V5 und V7 verarbeitet
- besonders stark ist das Areal V3A in die Verarbeitung von stereoskopischen Tiefeninformationen eingebunden
- stärkere Beteiligung der rechten Hemisphäre
- auch Hirngebiete im mesialen Temporallappen -> explizite Gedächtnisprozesse

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14
Q

Farbwahrnehmung

A
  • keine strikte Aufteilung in parallele Verarbeitungsbahnen bspw. werden Form und Bewegung auch bei Reizen wahrgenommen, die ausschliesslich durch Farbe definiert sind
  • die meisten Neuronen reagieren selektiv auf Wellenlängen, andere sind formunabhängig
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15
Q

Bewegungswahrnehmung

A
  • Aktivität spezialisierter Neuronen
  • Areal MT/V5 (Gebiet, das Infos von verschiedenen Sinnesmodalitäten erhält -> Kommunikation, Bewegungen von Augen, Lippen, Hand…)
  • nutzt Gebiete um V5 (bzw. sulcus temporalis superior) für Integration zB natürliche Bewegungen
  • durch top-down-Prozesse beeinflusst (Aufmerksamkeit, Vorwissen)
  • Läsion -> Akinetopsie; Standbilder statt Bewegungsabläufe
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16
Q

Modell der visuellen Wahrnehmung (Marr)

A
  1. Projektion der Aussenwelt auf der Retina
  2. Erster Entwurf, Skizze (Kanten, zusammenhängende Flächen und Oberflächentexturen)
  3. Zusammenfassung der retinalen Informationen; räumliche Orientierung & Tiefe von Oberflächen; 2½D-Modell
  4. Berechnung des 3D-Modells; Stabilität der Tiefenwahrnehmung durch Querdisparation

=> Bilder werden nicht 1:1 von Retina ins Gehirn widergespiegelt, sondern von separaten Datenebenen verarbeitet

17
Q

Kortikale Repräsentation der Objektwahrnehmung

A
  • Lateraler Okzipitalkortex: Verarbeitung der Objektgrösse & Analyse von bekannten Mustern
  • Inferiorer Temporallappen (posterior-, zentral-, anterior): Konstanz der Objektwahrnehmung
    → Komplexität der Objektwahrnehmung nimmt nach anterior zu
    → erlaubt uns, Objekte wahrzunehmen, wenn schlechte Lichtverhältnisse sind
18
Q

Einzelneuroncodierung

A
  • Einzelne Neuronen reagieren auf bestimmte Merkmale von visuellen Reizen, z.B. Farbe, Orientierung, Bewegungsrichtung
  • Einzelneuron-Codierung kann aufgrund ihrer Präzision für Aufgaben wie die Erkennung von einfachen Objekten nützlich sein
19
Q

Populationscodierung

A
  • Aktivität von vielen Neuronen wird genutzt, um komplexe visuelle Informationen zu kodieren
  • Kann robustes Signal liefern, das weniger anfällig für Störungen durch Rauschen oder neuronale Variabilität ist -> eindeutigere Identifikation von Objekten
  • Kann für Aufgaben wie die Erkennung von komplexen Objekten oder Mustern nützlich sein, die auf der Kombination von Merkmalen beruhen
20
Q

Konfigurale/holistische Wahrnehmung

A
  • Visuelle Informationen als Ganzes wahrgenommen
  • wichtig für Erkennung von Gesichtern
  • Kann durch Manipulation der räumlichen Anordnung von Merkmalen beeinflusst werden: z.B. durch die Veränderung des Abstands zwischen Augen oder Mund in einem Gesicht

=> globale rechte Verarbeitung (des ventralen Strangs)

21
Q

Merkmalsbezogene Wahrnehmung

A
  • Visuelle Informationen als separate Merkmale wahrgenommen z.B. Farbe, Form oder Bewegung
  • wichtig für Erkennung von einfachen Objekten oder Lokalisation von Reizen im Raum
  • Kann durch die Veränderung einzelner Merkmale, wie z.B. Farbe eines Objekts, beeinflusst werden
    => lokale linke Verarbeitung (des ventralen Strangs)
22
Q

kategoriespezifische Wahrnehmung

A

= spezialisierte Wahrnehmungsmodule sollen Reize einer bestimmten Kategorie bevorzugt, jedoch nicht ausschliesslich verarbeiten
- Parahippocampale Region
- Extrastriäre Körperregion
- Gesichtsareal im Gyrus fusiformis

23
Q

Gesichtswahrnehmung

A
  • N170-Komponente: rechtsseitige parietookzipitale Dominanz -> Präferenz für Gesichter nach 170 msec
  • N200-Komponente: Für rechtsseitigen Gyrus fusiformis deutlich vergrössert nach Präsentation von Gesichtsbildern; Für linksseitigen Gyrus fusiformis gleich gross für Bilder von Gesichtern und Autos
    -> nur bei natürlichen (nicht-inventieren) Gesichtern
    => Gesichter werden eher in rechter Hemisphäre verarbeitet
24
Q

Raumwahrnehmung

A
  • Verarbeitungsdominanz der rechten Hemisphäre für visuell-räumliche Funktionen
  • Dominanz des linken Gesichtsfeldes bei der Verarbeitung von räumlichen Mustern
  • IPS relevant für Verarbeitung von Infos über Position & Bewegung von Objekten in Umgebung
25
Q

Egozentrisches Koordinatensystem in Raumwahrnehmung

A

Raumwahrnehmung auf eigenen Körper beziehen -> dorsaler Strang

26
Q

allozentrisches Koordinatensystem in Raumwahrnehmung

A

unabhängig von meiner Perspektive -> ventraler Strang

27
Q

Raumwahrnehmung: Relationen von Punkten im Raum

A
  • Kategorial-räumliche (Salz ist links von Pfeffer)
  • metrisch-räumliche Relationen (Salz ist 50 cm in NW Richtung)