Lateralisierung Flashcards

1
Q

Unterschied Lateralisierung und Asymmetrie

A
  • Lateralisierung: Zuordnung von spezifischen Funktionen zu einer bestimmten Hemisphäre -> natürlicher Prozess während Gehirnentwicklung
  • Asymmetrie: anatomische/funktionale Unterschiede zwischen den beiden Hemisphären -> kann bei verschiedenen Krankheitsbildern wie Schlaganfällen, Tumoren oder degenerativen Erkrankungen auftreten
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2
Q

Corpus Callosum

A

= Verbindung zwischen Hirnhälften (Struktur aus weisser Substanz)
- Mittsagittalfläche des CC korreliert mit der Anzahl der Axone r = .88
- weil die meisten Axone nicht myelinisiert sind, sind sie eher langsam (je myelinisierter desto schnellere Transferzeiten) -> hohe mm/ms aber tiefe interhemisphärische Transferzeit

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3
Q

Split Brain

A

= Operative Durchtrennung des Corpus Callosum: Meistens wegen schwerer, anderweitig nicht behandelbarer, epileptischen Anfällen

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4
Q

Methoden zur Messung funktionaler Asymmetrien: Wada-Test

A
  • Anästhethisierung der linken Hemisphäre durch Injektion von Sodium Amobarbital in die linke A. carotis interna
    -> Kurzzeitiger Ausfall der Funktionen, welche durch diese Hemisphäre kontrolliert werden
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5
Q

Methoden zur Messung funktionaler Asymmetrien: Handpräferenz-Test

A

Handpräferenz-Tests
Sprache ist linksdominant. Rechtshändigkeit geht mit dominanter linker Sprachlateralisation einher.

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6
Q

Methoden zur Messung funktionaler Asymmetrien: Tachistokopischer Test

A

Unterschiedliche Buchstaben werden in unterschiedliche Gesichtshälften projiziert; kontralaterale Verschaltung -> Anteile des linken und rechten Gesichtsfeldes werden in beiden Hirnhälften verarbeitet

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7
Q

Methoden zur Messung funktionaler Asymmetrien: Dichotischer Hörtest

A

auch Hören wird kontralateral verschaltet
Mehrheit aller Reize im rechten Ohr landen im linken Hörcortex -> wenn Reiz rechts reinkommt wird links verarbeitet, wenn Person linksdominant ist

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8
Q

Typische asymmetrische Funktionen und anatomische Merkmale

A
  • verbale Aufgaben werden links verarbeitet -> Rechtsohr-Vorteil
  • non-verbale Aufgaben (zB Musik) werden rechts verarbeitet -> Linksohr-Vorteil
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9
Q

Anatomische Asymmetrien

A

Sylvische Fissur: planum temporale ist links flacher -> liegt an Kräften, die in weisser Substanz während Hirnentwicklung wirken
-> in Hirnentwicklung wird der Sprache (linksdominant) viel Raum gegeben, weil sie sich schon in früher Kindheit entwickelt

Sulcus Centralis: kontralaterale Asymmetrie (bei RH links tiefer, bei LH rechts tiefer) -> mehr Oberfläche für Neuronen (graue Substanz) vorhanden
-> kann man mit Training verändern: bei Musiker ist Unterschied/Asymmetrie kleiner

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10
Q

Gehirngrösse und Asymmetrie

A
  • Grosse Gehirne sind intrahemisphärisch besser vernetzt (hin und her wechseln lohnt sicher weniger)
  • Kleine Gehirne sind interhemisphärisch besser vernetzt
    -> Zusammenhang zwischen Gehirngrösse und Dicke des Corpus Callosum (dicker bei kleineren Gehirnen)
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11
Q

Mögliche Ursachen von Händigkeit

A
  • Genetisch: mehr LH in Familien mit Linkshändigkeit. Problem: 25% der eineiigen Zwillinge sind diskordant bzgl. der Händigkeit
  • Genetisch und Zufallsfaktor: Annett-Theorie: Right-Shift Gen plus ein Zufallsfaktor -> Keine RS-Gen dann alles Zufall
  • Biologischer Reifungsfaktor: Nicht genetisch durch andere biologische Faktoren bedingt (z.B. Previc-Theorie -> Baby im Bauch - isch en Scheiss!)
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12
Q

Erklärung von Händigkeit: Generative Assembly Device (Corballis)

A
  • Entwicklung der Asymmetrie aus der Gestik -> erste Sprache der Menschen war gestisch (Gebärdensprache), rechte Hand wird dort mehr verwendet
  • Supramodale Sequenzierungsstruktur im linksseitigen Frontalkortex
  • Spezialisiert für Sequenzierungen jeglicher Art
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13
Q

Geschlechtsunterschiede: Ringo-Hypothese

A

Bei grossem Gehirn unökonomisch, Informationen zwischen Hirnhälften auszutauschen -> je grösser das Gehirn, desto dünner das Corpus Callosum -> Infos werden eher intrahemisphärisch verarbeitet
-> Aufgrund von Körpergrösse haben Männer im Schnitt auch grösseres Gehirn, aber es kommt auf Körpergrösse und nicht auf Geschlecht an.

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14
Q

Weiblicher Zyklus

A

Lutealphase (nach Eisprung, vor Mens): viel Progesteron → Hemisphärensymmetrie -> Progesteron blockiert interhemisphärischen Austausch

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15
Q

Asymmetric sampling in time (Poeppel 2003)

A

Weltwahrnehmung: kaum ist etwas Gegenwart ist es sofort schon wieder Vergangenheit. Nervensystem hat aber Refraktärzeit -> Situationen sind eigentlich nur Standbilder, die aber kontinuierlich als Film dargestellt werden
-> lokale (spezifische Hirngebiete zur Unterscheidung von Fisch - Tisch) und globale (ganze Sätze verstehen) Verarbeitung

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16
Q

Atypische Asymmetrien als Grundlagen von psychischen und psychiatrischen Erkrankungen

A

«Gesunde» Amerikaner: 14% Linkshänder
Erhöhte Prävalenzen bei best. Störungsbildern:
- Stottern: ca. 14-18% Linkshänder
- Dyslexie und Sprachverzögerung: nicht signifikant
- Schizophrenie: ca. 14-15%
ABER: nicht eindeutig, meist nur statistisch erkennbar, bzw. nicht im Einzelfall