VI. Preispolitik Flashcards

1
Q

Gegenstand & Charakteristika preispolitischer Aktivitäten

A

Preis ist das einzige Element des Marketingmix, das direkte Einnahmen generiert

Gegenstand: Alle absatzpolitischen Maßnahmen zur ziel- & marktgerechten Gestaltung des vom Käufer wahrgenommenen Verhältnisses zwischen dem Preis & der Nutzenstiftung eines Produktes (Preis/Leistungs-Verhältnis)

Charakteristika:

Preispolitische Aktivitäten …

  • Schnelle Umsetzbarkeit*… lassen sich relativ kurzfristig umsetzen
  • Große Wirkungsstärke*… wirken sich i.d.R. relativ stark auf das (Kauf-) Verhalten der Kunden aus
  • Hohe Wirkungsgeschwindigkeit*… bewirken in vielen Märken eine umgehende Reaktion von Kunden & Wettbewerb…
  • Schwere Revidierbarkeit*… beeinflussen den Referenzpreis & damit die Bewertung späterer Preisänderungen
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2
Q

Handlungsrahmen, Determinanten & Ebenen preispolitischer Entscheidungen

A

Preisentscheidungen sind im Spannungsfeld Kosten – Kunden – Konkurrenz zu treffen

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3
Q

Phasen & Phänomene der Verarbeitung von Preisinformationen

A

Nachfrager verarbeiten Preisinformationen in vier Schritten

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4
Q

Bildung & Wirkung von Referenzpreisen

A

Referenzpreise spielen eine zentrale Rolle bei der Preiswahrnehmung

Eine zentrale Rolle bei der Preiswahrnehmung spielt der Referenzpreis

• Ein interner Referenzpreis beruht auf
− Erfahrungen mit demselben oder ähnlichen Produkten,
− Berichten aus dem sozialen Umfeld und / oder
− dem Betrag, den der Käufer für fair hält bzw. bei dessen Unterschreitung er an der Produktqualität zweifeln würde

• Existiert kein etablierter interner Referenzpreis, bildet der Käufer am point of sale (PoS)
einen externen Referenzpreis beeinflusst von
− fokalen Reizen (Produktpreis, Preisschilder, Preisbrechersymbole, Regalplatzierung),
− Kontextreizen (Preis vergleichbarer Marken, Kaufanlass & Kaufkraft, Instore-Werbung) sowie
− Residualreizen (Preiserfahrung, Preiswissen)

Die Bewertung des Preises wird im Wesentlichen von drei Effekten geleitet

  • Preise, die innerhalb einer gewissen Spanne um den Referenzpreis liegen, werden mehr oder weniger mit diesem gleichgesetzt
  • Eine Preisforderung unter dem Referenzpreis interpretiert der Nachfrager als Gewinn, eine darüber liegende als Verlust
  • Der Nutzen / Schaden eines niedrigeren / höheren Preises steigt mit zunehmender Gewinn- / Schadenhöhe degressiv (abnehmender Grenznutzen / -schaden)
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5
Q

Psychologische Preiseffekte

A

Das Preiserleben wir stark von der relativen Preishöhe bestimmt

Ein Nachfrager verhält sich weniger preisempfindlich, wenn …

  • … es zu dem Produkt kaum Konkurrenz gibt (Produktalleinstellungseffekt) bzw. ihm die Alternativen zu dem Produkt nicht bekannt sind (Effekt der Kenntnis von Substitutionsprodukten)
  • … er die Qualität der Alternativen nur schwer vergleichen kann (Vergleichskomplexitätseffekt)
  • … die Ausgaben relativ zum eigenen Einkommen gering sind (Ausgabengrößeneffekt)
  • … die Ausgaben relativ zu den Gesamtkosten des Nutzungssystems (z.B. Ersatzteil für ein Auto) gering sind (Teilkosteneffekt)
  • … er die Kosten für ein Produkt nicht alleine trägt (Kostenteilungseffekt)
  • … das Produkt gemeinsam mit Produkten verwendet wird, die der Konsument bereits besitzt (z.B. Film für eine Kamera) (Folgekosteneffekt)
  • … der Konsument erwartet, dass mit dem Preis auch die Qualität des Produktes steigt (Preis / Qualitäts-Effekt)
  • … von dem Produkt kein Vorrat angelegt werden kann (Lagerbarkeitseffekt)
  • … der Konsument Stammkunde ist und eine (gute) Verkäufer / Käufer-Beziehung besteht (Loyalitätseffekt)
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6
Q

Alternativen auf der Ebene Preispositionierung

A

Für die Preispositionierung existieren fünf Optionen

  • Präferenzstrategie (Besser)
  • Übervorteilungsstrategie
  • Mittelfeldstrategie
  • Vorteilsstrategie
  • Preis/Mengen-Strategie (Billiger)
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7
Q

Alternativen auf der Ebene Preisengagement

A

Das Preisengagement legt die Rolle als Preisführer oder Preisfolger fest

Preisführerschaft:

• Ein Anbieter übernimmt die Preisführerschaft & gibt einen (Leit-)Preis vor

• Die Preisführerschaft kann unterschiedliche Ursachen haben
− Kostenführerschaft
− Dominante Marktmacht
− Barometrische Koexistenz

Preisfolgerschaft:

• Die Preisfolger orientieren sich bei ihrer Preissetzung am (Leit-) Preis des Preisführers

• Neben einer direkten Übernahme es (Leit-)Preises existieren zwei Varianten der Preisfolgerschaft
− Preisüberbietung
− Preisunterbietung

► Bei einer Unterbietung des (Leit-)Preises durch Preisfolger besteht die latente Gefahr eines Preiskampfes, der sowohl für Anbieter als auch Nachfrager negative Folgen hat

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8
Q

Alternativen auf der Ebene Preisabfolge –

Idealtypischer Preisverlauf

A

Die strategische Entscheidung Abschöpfung vs. Durchdringung legt die Preisabfolge fest

Skimming:

Marktabschöpfung (Graduelle Abschöpfung der Preisbereitschaft)

Penetration:

Marktdurchdringung (Schnelle Erhöhung der kumulierten Menge)

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9
Q

Alternativen auf der Ebene Preisabfolge –

Chancenpotential

A

Während Skimming auf kurzfristigen Gewinn zielt, setzt Penetration auf Kostenvorteil

Skimming:

  • Kurzfristige Realisierung eines (relativ) hohen Gewinns, entsprechend schnelles Ansteigen der Gewinnkurve
  • Schaffung eines Preisspielraums nach unten (Option, positive Preisänderungswirkung zu nutzen)
  • Verminderung des Drucks, den Preis zu erhöhen
  • Nutzung einer positiven Qualitätsindikation
  • Vermeidung des Aufbaus großer Kapazitäten, entsprechend geringe Belastung finanzieller Ressourcen

Penetration:

  • Aufbau eines Kostenvorteils durch schnelle Erzielung von economies of scale und Erfahrungskurveneffekten
  • Reduzierung des (mengenbezogenen) Floprisikos
  • Trotz niedriger Stückdeckungsbeiträge zumeist hoher (absoluter) Gesamtdeckungsbeitrag aufgrund großer Menge
  • Abschreckung potenzieller Konkurrenten, in den Markt einzutreten
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10
Q

Optionen auf der Ebene Preisdifferenzierung

A

Eine Preisdifferenzierung kann an Parametern aus vier Kategorien ansetzen

Differenzierung des Preises für eine gleichartige Leistung …

Personenbezogen:

•… auf Basis personenbezogener Merkmale (Alter, Geschlecht, Einkommenssituation, berufliche Merkmale etc.)
• Bsp.: ermäßigte RMV-Tarife für Kinder, Sondertarife
für Beamte bei Versicherungen, ermäßigte Zeitungsabos für Studierende

Räumlich:

  • … in geographischen Teilmärkten (Länder, Regionen, Städte etc.)
  • Bsp.: Preisunterschiede zwischen Ländern bei Automobilen, höhere Lebensmittelpreise in Urlaubsregionen, nach Zulassungsgebiet differenzierte Versicherungstarife

Zeitlich:

  • … in Abhängigkeit vom Kauf- bzw. Nutzungszeitpunkt (Tageszeit, Wochentag, Saison etc.)
  • Bsp.: vergünstigter Mittagstisch in Restaurant, niedrigerer Nachttarif in Energieversorgung, verbilligter Besuchstag im Kino

Mengenbezogen:

  • … in Abhängigkeit von der abgenommenen Menge, so dass sich der Gesamtpreis nicht proportional zur Menge verhält
  • Bsp.: Gruppenermäßigung bei der Bahn, Vielfliegerprogramme, Mindermengenzuschlag eines Lieferservice
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