IV. Markenmanagement Flashcards

1
Q

Definition und Wirkung einer Marke aus Konsumentensicht

A

Eine starke Marke ist gefühlsmäßig bei den Konsumenten verankert

„Marken sind Vorstellungsbilder in den Köpfen der Anspruchsgruppen, die eine Identifikations- und Differenzierungsfunktion übernehmen und das Wahlverhalten prägen“ - Franz-Rudolf Esch

„A brand is a consumer‘s idea of a product“ - David Ogilvy

► Eine Marke …

  • verkörpert eine verdichtete Information (information chunk) für alle mit ihr verknüpften Assoziationen
  • liefert Zusatzinformationen (z.B. Qualität des Produkts) und verringert somit das wahrgenommene Kaufrisiko
  • erleichtert die Orientierung in der Vielfalt des Angebots und schafft Vertrauen
  • ermöglicht die Integration in eine Gruppe
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2
Q

Funktion starker Marken aus Unternehmenssicht

A

Starke Marken …

• differenzieren das eigene Angebot vom Wettbewerb,
− bauen dadurch Wettbewerbsbarrieren auf und
− erhöhen die Kundenloyalität und -bindung

• profitieren von einem Halo-Effekt

• bieten eine erfolgversprechende Plattform für zusätzliches Wachstum durch
− Einführung neuer Produkte (Brand- oder Line-Extensions) und / oder
− Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen

  • dämpfen den negativen Einfluss konjunktureller Krisen
  • vermindern die Gefahr einer Substitution durch Handelsmarken
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3
Q

Zusammenhang zwischen Markenidentität, Markenpositionierung & Markenimage

A

Ausgangspunkt jeder Markenüberlegung sind die Wurzeln der Marke, ihre Identität

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4
Q

Prozess der identitätsorientierten Markenführung:

Markenidentität

A

Die Soll-Markenidentität lässt sich in drei Schritten ableiten

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5
Q

Modell der Markenidentitätskreise

A

Identitätskreise dienen zur Darstellung der Markenidentität

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6
Q

Vier Zugänge zur Marke als Basis der Identitätskreise

A

Die Identitätskreise reflektieren eine Marke als Produkt, Organisation, Person und Symbol

Marke als Produkt

  • Produktanwendungsbereich
  • Produkteigenschaften
  • Qualität des Produkts
  • Nutzungsmöglichkeiten
  • Nutzer
  • Herkunftsland

Marke als Organisation

  • Attribute der Organisation (z.B. innovativ, vertrauenswürdig, kundenorientiert, zuverlässig)
  • Geographische Ausrichtung (lokal, national, global)

Marke als Person

  • Persönlichkeitsmerkmale der Marke (z.B. authentisch, energisch, schroff)
  • Kunden / Marken-Beziehung

_ Marke als Symbol_

  • Visuelles Image
  • Metaphern
  • Markenerbe
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7
Q

Modalitätsspezifische Eindrücke von Marken

A

Die Identität sollte Gefühle & Emotionen festlegen, die die Marke auslösen soll

Modalität: Visuell

Bsp. aus Alltag: Eifelturm, Freiheitsstatue
Bsp. aus Marketing: Marlboro-Cowboy, Lila Kuh von Milka

Modalität: Akustisch

Bsp. aus Alltag: Telefonklingeln, Martinshorn
Bsp. aus Marketing: „Drumbone“-Töne (Intel), „Sail Away“-Musik (Beck‘s), Musik von Bacardi

Modalität: Olfaktorisch

Bsp. aus Alltag: Leder
Bsp. aus Marketing: Domestos, Tiroler Nussöl, Franzbranntwein

Modalität: Haptisch

Bsp. aus Alltag: Nylonstrümpfe, Schwamm
Bsp. aus Marketing: Ferrero Rocher-Verpackung, Underberg-Flasche

Modalität: Geschmacklich

Bsp. aus Alltag: Hummer, Sekt
Bsp. aus Marketing: After Eight, Kinderschokolade

► Da in vielen Märkten weniger sachlich-funktionale Aspekte, sondern Gefühle & Emotionen die Kaufentscheidung prägen, ist es wichtig, gefühlsmäßige Eindrücke bei der Entwicklung der Markenidentität zu nutzen

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8
Q

Prozess der identitätsorientierten Markenführung:

Markenpositionierung

A

Die Markenpositionierung sollte wenige Eigenschaften in den Mittelpunkt stellen

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9
Q

Motivationsfelder als Orientierung zur systematischen Erarbeitung strategischer Positionierungsalternativen

A

Zur Orientierung dienen empirisch identifizierte Motivationsfelder erfolgreicher Marken

Der Kunde bevorzugt eine Marke weil…

Produktnutzen
… er glaubt, sie bringt ihm einen größeren Nutzen als die Wettbewerbsprodukte

Normenkonformität
… sie ihm hilft, einen Konflikt mit seinen Normen und Werten zu vermeiden

Konditionierung
… er darauf konditioniert wurde

Emotionalität
… er die Marke liebt

Identität
… sie ihm hilft, seine Wunschidentität auszudrücken

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10
Q

Konflikt zwischen Markenidentität und -positionierung

A

(Re-)Positionierung ohne die Identität der Marke zu bewahren führt zu ihrer Erosion

► Über eine reine Marktperspektive ging der Blick für die Markenidentität – die Seele der Marke – verloren:

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11
Q

Prozess der identitätsorientierten Markenführung:

Markenimage

A

Ein identitätsbezogenes Markencontrolling sollte die Markenführung steuern

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12
Q

Konzept der Marken-GAP-Analyse

A

Das Markencontrolling erfasst vier potenzielle Lücken

► Je kleiner die identifizierten Lücken, desto stärker ist i.d.R. die Marke

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13
Q

Erfolgsfaktoren eines identitätsorientierten Markenmanagements

A

Fünf Faktoren sichern den Erfolg eines identitätsorientierten Markenmanagements

Eine Marke wird langfristig erfolgreich positioniert durch…

Kongruenz
… eine kontinuierlich geringe Abweichung zwischen Markenidentität und Markenimage

Kontinuität
… Beibehaltung zentraler Komponenten der Markenidentität im Zeitverlauf (kein Aktionismus in der Markenführung)

Konsistenz
… einen inhaltlich widerspruchsfreien Markenauftritt mittels Abstimmung aller markenbezogenen Aktivitäten

Individualität
… eine deutlich wahrnehmbare Abgrenzung vom Wettbewerb (Einzigartigkeit)

Interaktion
… eine dauerhaft enge Beziehung zwischen Marke & Kunden

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14
Q

Idealtypische Optionen für die Gestaltung der Markenarchitektur

A

Einzelmarke:

  • Für die einzelnen Produkte eines Anbieters werden jeweils eigene Marken geschaffen & im Markt durchgesetzt
  • Der Anbieter (z.B. das herstellende Unternehmen) bleibt im Hintergrund
  • Grundprinzip: eine Marke = ein Produkt = ein Produktversprechen

Familienmarke:

  • Für bestimmte Produktgruppen (Produktlinien) eines Anbieters wird eine einheitliche Marke eingesetzt
  • Der Anbieter (z.B. das herstellende Unternehmen) bleibt im Hintergrund
  • Grundprinzip: eine Marke = mehrere Produkte einer Produktgruppe = ein Produktgruppenversprechen

Dachmarke:

• Sämtliche Produkte eines Unternehmens werden unter einer einheitlichen Marke angeboten (Umbrella Branding)
• Im Vordergrund der Profilierungsbemühungen steht die
Firma und Ihre Kompetenz
• Grundprinzip: eine Marke = viele Produkte unterschiedlicher Produktgruppen = ein Firmenversprechen

► In der Praxis finden sich häufig Kombinationsformen dieser Optionen

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15
Q

Vor- und Nachteile einer Einzelmarke

A

Einzelmarken eignen sich für ein heterogenes Produktprogramm

Vorteile:

• Spezifische Positionierung des Produktes / der Marke erleichtert
− Gezielte Ansprache eines Zielgruppensegments
− Klare (spitze) Profilierung möglich

  • Spiegelt Innovationscharakter eines neuen Produkts wider
  • Weitgehende Handlungsfreiheit bei Profilierungs- und Positionierungsmaßnahmen im Produktlebenszyklus
  • Geringe Gefahr eines negativen Ausstrahlungseffektes auf andere Produkte des Unternehmens

Nachteile:

• Ein Produkt muss das gesamte Markenbudget tragen
− Setzt ausreichendes Marktvolumen / -potenzial voraus
− Kürzere Produktlebenszyklen gefährden die Erreichung des break even-points

  • Markenpersönlichkeit wird nur relativ langsam aufgebaut
  • Stützung durch angrenzende Marken fehlt
  • Geeignete schutzfähige Markennamen sind schwer zu finden
  • Strukturwandel von Märkten gefährdet die Existenz produktspezifischer Marken

► Mehrmarkenstrategie (mehrere Marken eines Unternehmens in einer Produktkategorie) ist eine Variante der Einzelmarkenstrategie

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16
Q

Vor- und Nachteile einer Familienmarke

A

Familienmarken nutzen eine in den Köpfen der Kunden verankerte Nutzenklammer

Vorteile:

• Spezifische Positionierung der Produktgruppe / der Marke erleichtert

• Positiver Imagetransfer zwischen den Produkten festigt die Verbraucherakzeptanz
− Neue Produkte profitieren vom bestehenden Goodwill
− Neue familienkonforme Produkte stärken das Image

  • Höhere Akzeptanz neuer Produkte beim Handel
  • Mehrere Produkte tragen das Markenbudget, Synergien können einfacher genutzt werden

Nachteile:

• Latente Gefahr einer Markenüberdehnung/ -verwässerung
− Existierender Markenkern begrenzt Spielraum für Innovationen
− Eingeschränkter Handlungsspielraum für Profilierungs- & (Re-)Positionierungsmaßnahmen im Produktlebenszyklus

• Erhöhte Gefahr negativer Ausstrahlungseffekte innerhalb der Familienmarke

• Chancenpotenzial an zwei Voraussetzungen geknüpft
− Handel präsentiert das Markensystem als solches
− Abnehmer akzeptieren Markensystem mit Nutzenklammer

17
Q

Vor- und Nachteile einer Dachmarke

A

Produkte unter einer Dachmarke sollten auf ein identisches Grundbedürfnis abzielen

Vorteile:

• Positiver Imagetransfer zwischen den Produkten festigt die Verbraucherakzeptanz
− Neue Produkte profitieren vom bestehenden Goodwill
− Neue markenkonforme Produkte stärken das Image

• Höhere Akzeptanz neuer Produkte beim Handel

• Alle Produkte tragen das Markenbudget, Synergien können einfacher genutzt werden
− Auch Märkte mit kleinem Marktvolumen / -potenzial wirtschaftlich erschließbar
− Kurze Produktlebenszyklen gefährden nicht die Ökonomie der Marke

Nachteile:

• Latente Gefahr einer Markenerosion
− Konzentration auf einzelne Zielgruppen nicht möglich
− Nur unklare (runde) Profilierung möglich
− Eingeschränkter Handlungsspielraum für Profilierungs- & (Re-)Positionierungsmaßnahmen im Produktlebenszyklus

  • Erhöhte Gefahr negativer Ausstrahlungseffekte auf die Marke und damit alle Produkte
  • Innovationen können nicht spezifisch profiliert werden

► Dachmarken in Reinform treten immer seltener auf (z.B. HP, BMW, Allianz), sondern werden durch Subbrands ergänzt (z.B. 1er, 3er, 5er)