II. Marketingziele & -Strategien Flashcards

1
Q

Definition von Zielen

A

Unter einem Ziel versteht man einen angestrebten Zustand : wo wollen wir hin? Ein fixiertes Zielsystem ist eine notwendige Voraussetzung für planvolles Handeln.

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2
Q

Idealtypische Zielpyramide einer Unternehmung

A
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3
Q

Grundidee einer allgemeinen Wertvorstellung

A

Allgemeine Wertvorstellungen (basic beliefs) sind Unternehmens-grundsätze. In ihnen kommt zum Ausdruck, welches Selbstverständnis ein Unternehmen besitzt und wie es sich im gesamtwirtschaftlichen Gefüge positioniert.

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4
Q

Grundidee & Elemente des Unternehmenszwecks

A

Der Unternehmenszweck gibt dem Unternehmen sowohl einen bestimmten Handlungsrahmen (Mission = unternehmerische Ist-Situation) als auch eine bestimmte Handlungsrichtung (Vision = ehrgeizige Zukunftsvorstellung) vor und bildet damit den Ausgangspunkt jeder Unternehmens- & Marketingplanung.

► Die Mission eines Unternehmens gibt Antwort auf:
• Was sind wir?
• Warum existieren wir?
• Wofür stehen wir?
• Woran glauben wir?

► Die Vision eines Unternehmens gibt Antwort auf:
• Wo müssen wir hin?
• Wie müssen wir uns weiterentwickeln?
• Wie können wir Existenz & Wachstum sichern?
• Wovon träumen wir?

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5
Q

Grundidee von Unternehmenszielen

A
  • Grundsätzliche Ziele einer Unternehmung, in denen sich der Unternehmenszweck widerspiegelt
  • Zu den Unternehmenszielen zählen
    • finanzielle Ziele (ROI, Umsatz, Shareholder Value etc.)
    • nicht-finanzielle Ziele (Kundenzufriedenheit, Image etc.)
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6
Q

Grundidee von Funktionszielen

A
  • auf die Ebene der leistungswirtschaftlichen Funktionsbereiche (Marketing, Personal, Finanzen, Produktion, Vertrieb, Forschung etc.) herunter gebrochene Unternehmensziele
  • im Marketingbereich werden i. d. R.
    • potentialbezogene
    • markterfolgsbezogene
    • ökonomische

Funktionsziele unterschieden

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7
Q

Grundidee von SGE-Zielen

A
  • auf die Ebene der SGE herunter gebrochene Unternehmensziele
  • SGE sind Ausschnitte aus dem Betätigungsfeld der Unternehmung mit jeweils
    • eigenständiger Marktaufgabe
    • spezifischen Produkten / Erzeugnisgruppen
    • einem eindeutig bestimmbaren Kreis von Wettbewerbern
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8
Q

Systematik der Funktionsziele des Marketingbereichs

A
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9
Q

Grundidee von Instrumentalzielen

A
  • auf der Ebene der Aktionsinstrumente konkretisierte Funktions- bzw. SGE Ziele
  • Für das vertriebspolitische Aktionsfeld sind z.B. folgende Instrumentalziele denkbar
    • Erschließung eines neuen Absatzkanals (Vertriebswegeziel)
    • Einführung eines Key Account Managements (Vertriebsorganisationsziel)
    • Einführung eines Warenwirtschaftssystems (Vertriebslogistikziel)
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10
Q

Funktionen von Zielen

A

Ziele besitzen eine

  • Koordinationsfunktion (Koordination der unterschiedlichen organisatorischen Einheiten, z.B. Bereiche SGE)
  • Bewertungsfunktion (Bewertung von Handlungsalternativen hinsichtlich des Zielerreichungsbeitrags)
  • Kontrollfunktion (Überprüfung der Zielerreichung sowie Ableitung von Korrekturmaßnahmen)
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11
Q

Anforderungen an Ziele

A

Ziele können ihre Funktionen nur dann erfüllen, wenn sie anhand der folgenden fünf Dimensionen operationalisiert sind:

  • Zielinhalt: was soll erreicht werden?
  • Zielausmaß: wie viel soll erreicht werden?
  • Zielperiode: bis wann soll das Ziel erreicht werden?
  • Zielsegment: für welches Kunden- bzw. Marktsegment soll das Ziel gelten?
  • Zielgebiet: in welchem geographischen Raum (Marktregion) soll das Ziel erreicht werden?
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12
Q

Definition und Zweck von und Anforderungen an Strategien

A
  • Unter einer Strategie versteht man eine definierte Route zur Erreichung der Ziele: wie kommen wir zum Ziel?
  • Jede zielführende Steuerung der operativen Handlungen setzt die Ableitung und Realisierung von zukunftsgerichteten, potenzialorientierten Strategien voraus (Kanalisierungsfunktion von Strategien)
  • Der Rahmen, innerhalb dessen eine Strategie erarbeitet wird, ist durch vier Merkmale gekennzeichnet:

− Komplexes, schlecht strukturiertes Entscheidungsfeld (hoher Unsicherheitsgrad)

− Heute werden (Grundsatz-)Entscheidungen für morgen getroffen

− Ganzheitliches Denken erforderlich (Unternehmen als Ganzes betrachten)

− Makro-betonte, eher qualitative Betrachtungsweise

► Grundorientierung einer Strategie:
Die richtigen Dinge machen (Effektivitätskriterium)

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13
Q

Ebenen der strategischen Situationsanalyse

A
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14
Q

Grundidee der Szenario-Technik

A
  • Ein Szenario beschreibt eine mögliche Zukunftssituation sowie den konkreten Entwicklungsweg von der Ausgangs- zur Zukunftssituation
  • Die Szenario-Technik ist eine Planungstechnik, mit der mindestens zwei (i.d.R. Drei: optimistisch, realistisch, pessimistisch)
  • sich voneinander deutlich unterscheidende,
  • in sich aber konsistente Zukunftsbilder entwickelt
  • resultierende konkrete Konsequenzen abgeleitet werden

• Zur Entwicklung alternativer Zukunftsbilder werden

  • die wichtigsten Einflussparameter inklusive möglicher Störfaktoren identifiziert
  • diese in ein System von Abhängigkeiten eingeordnet,
  • alternative, konsistente Annahmebündel gebildet,
  • deren Wirkung auf das Gesamtsystem bzw. die Zielparameter analysiert sowie
  • denkbare Reaktionen des Unternehmens geplant

► Die Szenario-Technik beschreibt niemals DIE Zukunft, sondern mehrere plausible Geschichten über eine mögliche Zukunft

► Alternative zur Szenario-Technik: Delphi-Verfahren (Befragung von Experten zu denkbaren Entwicklungen)

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15
Q

Struktur des Five Forces-Modells von Porter

A
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16
Q

Five-Forces: Verhandlungsstärke der Lieferanten

A

Lieferanten sind in einer starken Position, wenn …

  • das Zuliefererprodukt nur von wenigen Lieferanten erhältlich ist
  • das Zuliefererprodukt stark differenziert ist (Einzigartigkeit)
  • das Einkaufsvolumen nicht signifikant zum Umsatz des Lieferanten beiträgt
  • der Lieferant direkt an die eigenen (End-) Kunden verkaufen könnte
  • es schwierig ist, zu einem anderen Lieferanten zu wechseln
  • das Verhältnis für die Branche / den Markt des Lieferanten unzureichend ist

► Handlungsoptionen für Branchenunternehmen:

  • Partnerschaft mit Lieferanten eingehen
  • Einkaufsgemeinschaft gründen
  • Rückwärtsintegration
17
Q

Five-Forces: Verhandlungsstärke der Kunden

A

Käufer sind in einer starken Position, wenn …

  • das Produkt von vielen kleinen Lieferanten erhältlich ist & es wenige (starke) Käufer gibt
  • die Beschaffung des Produkts einen großen Kostenblock darstellt
  • sie Zugang zu Brancheninformationen haben & diese bewerten können
  • das Produkt austauschbar ist & auch von anderen Lieferanten bezogen werden kann
  • sie das Produkt herstellen können
  • sie mit geringen Kosten den Lieferanten wechseln können

► Handlungsoptionen für Branchenunternehmen:

  • Partnerschaft mit Kunden eingehen
  • Loyalitätsprogramm etablieren
  • Direkt (End-) Kunden kontaktieren
  • Differenzierung des Produktes (value added)
18
Q

Five-Forces: Bedrohung durch neue Wettbewerber

A

Die Bedrohung durch neue Wettbewerber ist hoch, wenn …

  • Prozesse nicht durch Regularien oder Patente geschützt sind
  • im Markt die Markenloyalität niedrig & der Zugang zu den Kunden einfach ist
  • die start-up Kosten gering sind
  • die angebotenen Produkte austauschbar (homogen) sind
  • die Kosten des Anbieterwechsels gering sind
  • der Produktionsprozess wenig spezifisches Wissen / Erfahrung erfordert
  • die Produktionsfaktoren einfach zugänglich sind
  • die economies-of-scale gering sind

► Handlungsoptionen für Branchenunternehmen:

  • Eigene Marke stärken
  • Preisniveau in der Branche managen
  • Patente sichern
  • Allianzen mit Herstellern verbundener Produkte etablieren
19
Q

Five-Forces: Bedrohung durch Substitutionsprodukte

A

Die Bedrohung durch Substitutionsprodukte ist hoch, wenn …

  • das eigene Produkt keinen signifikanten (Zusatz-) Nutzen bietet
  • die Kosten des Anbieterwechsels gering sind
  • im Markt die Markenloyalität niedrig ist

► Handlungsoptionen für Branchenunternehmen:

  • eigene Marke stärken
  • intensiver an den Präferenzen der Kunden ausrichten
20
Q

Five-Forces: Rivalität unter etablierten Branchenanbietern

A

Die Rivalität unter etablierten Branchenanbietern ist hoch, wenn …

  • ein Anbieter oder eine kleine Gruppe von Anbietern einen Anreiz besitzt, Marktführer zu werden
  • das Marktwachstum gering oder negativ ist
  • der Anteil der Fixkosten hoch ist
  • die Produkte relativ schnell (ver-) altern (Obsoleszenz)
  • die Produkte nicht differenziert (homogen) sind (commodities)
  • ein Anbieterwechsel für den Kunden einfach und kostengünstig ist
  • die Kosten eines Marktauftritts für Branchenanbieter hoch ist

► Handlungsoptionen für Branchenunternehmen:

  • Eigenes Produkt differenzieren (z.B. Innovation, spezifische Produktmerkmale)
  • Auf ausgewählte Marktsegmente fokussieren
  • Neue Vertriebskanäle erschließen
  • Beziehung zu Kunden intensivieren & Loyalität verstärken
21
Q

Grundidee des Marktanteils/Marktwachstums-Portfolios (BCG-Portfolio)

A

• Das BCG-Portfolio ist ein diagnostisches Instrument für diversifizierte Unternehmen

− Es stellt den Zusammenhang her zwischen Rentabilität, Cash-flow, Wachstumspotential (Unternehmenssituation) & Wettbewerbsfähigkeit (Umweltsituation)

− Es folgt der Überlegung, dass ein Unternehmen nur dann seine Wachstumschancen voll nutzen kann, wenn es über ein ausgewogenes Portfolio von SGE verfügt

• Grundsätzliche Aufgabe der Unternehmensführung ist das Cash-Management

− Der Cash-Verbrauch einer SGE wird von ihrem Wachstum bestimmt

− Die Cash-Freisetzung ist dem Erfahrungskurvenkonzept zufolge eine Funktion des relativen Marktanteils

► Das Portfolio ist ein Diagnose- und kein Therapieinstrument, es gibt keine Antworten, es stellt Fragen!

22
Q

Grundidee des Erfahrungskurveneffekts

A
  • Dem Erfahrungskurveneffekt zufolge ergibt sich mit jeder Verdopplung der kumulierten Produktionsmenge ein auf die Wertschöpfung bezogenes (preisbereinigtes) Kostensenkungspotenzial von 20 bis 30%
  • Das Phänomen basiert im Wesentlichen auf Lernkurven: mit zunehmender Übung und Erfahrung nimmt der Zeitbedarf für einzelne Arbeitsgänge ab, Prozesse werden optimiert etc.

• Hierbei ist zu beachten, dass
− es sich um ein Potenzial handelt, d.h. die Kostenreduktion nicht automatisch eintritt, sondern das Potenzial erst durch das Management erkannt und realisiert werden muss
− sich das Potenzial auf die eigene Wertschöpfung bezieht, d.h. nicht auf die Kosten der zugekauften Leistungen

23
Q

Charakteristika der Portfoliokategorien & Analyseschritte

A

Die Matrix wird in zwei Schritten analysiert:

(1) Bewertung des Portfolios in seiner Gesamtheit
(2) Bewertung der einzelnen SGE

Question mark

(1) Phase im Produktlebenszyklus: Einführungs- bzw. frühe Wachstumsphase
(1) Netto-cash flow-Position: deutlich negativ (Defizit)
(2) “Normstrategie”: Marktanteil deutlich steigern (Offensivstrategie) oder Marktanteil senken / Verkauf (Desinvestitionsstrategie)

Star

(1) Phase im Produktlebenszyklus: Wachstumsphase
(1) Netto-cash flow-Position: ausgeglichen
(2) “Normstrategie”: Marktanteil halten bzw. leicht ausbauen (Wachstumsstrategie)

Cash cow

(1) Phase im Produktlebenszyklus: späte Wachstums- bzw. Reifephase
(1) Netto-cash flow-Position: deutlich positiv (Überschuss)
(2) “Normstrategie”: Marktanteil halten bzw. leicht senken (Gewinn- bzw. Abschöpfungsstrategie)

Poor dog

(1) Phase im Produktlebenszyklus: Sättigungs- bzw. Rückgangsphase
(1) Netto-cash flow-Position: negativ bis ausgeglichen
(2) “Normstrategie”: Marktanteil stark senken bzw. Verkauf (Desinvestitionsstrategie)

24
Q

Struktur der SWOT-Analyse

A

Umweltanalyse (Opportunities & Threats):

  • Wachstumsmöglichkeiten
  • Negative Marktentwicklungen

Stärken-Schwächen-Analyse (Strengths & Weeknesses)

• Fähigkeit, Marktchancen zu nutzen / Marktrisiken zu begegnen

25
Q

Festlegung des Strategietyps auf vier Ebenen

A

Auf Basis der Analysen ist im nächsten Schritt eine Strategie festzulegen

26
Q

Strat. Fragestellung und strat. Entscheidung für die vier Strategietypen

A

Marktfeldstrategie

  • Strat. Fragestellung: Festlegung der Art der Produkt/Markt-Kombination(en)
  • Strat. Entscheidung: Gegenwärtige oder neue Produkte in gegenwärtigen oder neuen Märkten

Marktstimulierungsstrategien

  • Strat. Fragestellung: Bestimmung der Art und Weise der Marktbeeinflussung
  • Strat. Entscheidung: Qualitäts- oder Preiswettbewerb

Marktparzellierungsstrategien

  • Strat. Fragestellung: Festlegung der Art und Grad der Differenzierung der Marktbearbeitung
  • Strat. Entscheidung: Massenmarkt- oder Segmentierungsmarketing

Marktarealstrategie

  • Strat. Fragestellung: Bestimmung der Art und Stufen des Markt- bzw. Absatzraumes
  • Strat. Entscheidung: Nationale oder internationale Absatzpolitik
27
Q

Marktfeldstrategie: Ansoff-Matrix

A

“Die Marktfeldstrategie legt fest, wo bzw. wie ein Unternehmen wachsen möchte”

► Grundlegende Produkt/Markt-Kombinationen (Ansoff-Matrix) sowie denkbare Anknüpfungsmöglichkeiten:

(Ein Unternehmen kann für die einzelnen SGE jeweils unterschiedliche Strategiefelder besetzen, muss jedoch die verfügbaren Ressourcen und Kompetenzen im Auge behalten)

28
Q

Marktstimulierungsstrategie

A

“Die Stimulierungsstrategie gibt Antwort, wie der Wettbewerb ausgestochen werden soll”

► Alternative Grundpositionierungen zur Erzielung eines Wettbewerbsvorteils:

(Letztendlich gibt es zwei Arten von Wettbewerbsvorteilen: besser oder billiger)

29
Q

Marktparzellierungsstrategie

A

“Die Parzellierungsstrategie legt die Waffe fest: Schrotflinte oder Präzisionsgewehr”

► Basisalternativen der Marktparzellierung:

Zur Sicherstellung der Rentabilität sind unterschiedliche Parameter kritisch:
• Massenmarktstrategie: vorteilhafte Kostenposition auf Basis eines größeren Produktionsvolumens
• Marktsegmentierungsstrategie: überdurchschnittlicher Preis auf Basis einer höheren Preisbereitschaft

30
Q

Marktarealstrategie

A

“Die Marktarealstrategie legt den Absatzraum des Unternehmens fest”

► Alternative Marktareale und Expansionsmuster: