Verhaltensgenetik 2 Flashcards

1
Q

Frage 1: Was passiert, wenn die Gene in einer Bevölkerung homogener werden?

a) Sollte die Erblichkeit (z.B. von Intelligenz) in dieser Bevölkerung abnehmen.

b) Sollte die Erblichkeit (z.B. von Intelligenz) in dieser
Bevölkerung zunehmen.

c) Sollte die Erblichkeit (z.B. von Intelligenz) in dieser
Bevölkerung gleich bleiben.

d) Die Frage kann nicht beantwortet werden.

A

a) Antwort: Die Erblichkeit (h²) würde abnehmen, da weniger genetische Varianz (VG) vorhanden ist, um Unterschiede im Phänotyp zu erklären.

  • Grund: Geringere genetische Unterschiede führen dazu, dass Unterschiede im Phänotyp eher auf Umweltunterschiede zurückzuführen sind.
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2
Q

Frage 2a: Was passiert, wenn die Umwelt in einer Bevölkerung homogener wird?

a) Sollte die Erblichkeit (z.B. von Intelligenz) in dieser Bevölkerung abnehmen.

b) Sollte die Erblichkeit (z.B. von Intelligenz) in dieser Bevölkerung zunehmen

c) Sollte die Erblichkeit (z.B. von Intelligenz) in dieser Bevölkerung gleich bleiben.

d) Die Frage kann nicht beantwortet werden.

A

b) Antwort: Die Erblichkeit (h²) würde zunehmen, weil die Umweltvarianz (VU) abnimmt und der genetische Anteil an den Unterschieden im Phänotyp relativ größer wird.

  • Grund: Wenn alle dieselbe Umwelt erleben, bleiben nur genetische Unterschiede, um phänotypische Unterschiede zu erklären.
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3
Q

Frage 2b: Eine hohe Erblichkeit von Schulerfolg könnte als ein Indikator gelten, dass in dieser Bevölkerung…

a) niedrige schulische Chancengleichheit vorliegt.

b) mittlere schulische Chancengleichheit vorliegt.

c) hohe schulische Chancengleichheit vorliegt.

d) Die Frage kann nicht beantwortet werden.

A

c) Antwort: Eine hohe Erblichkeit könnte ein Indikator für hohe Chancengleichheit sein, da eine homogene Umwelt dazu führt, dass Unterschiede im Schulerfolg eher auf Gene als auf Umwelteinflüsse zurückzuführen sind.

  • Beispiel: Unterschiedlich begabte Kinder erhalten gleich gute, aber individuelle Förderung (Musik-AG für musikalisch begabte, Roboter-AG für technisch begabte Kinder).
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4
Q

Wie hängt Erblichkeit von genetischer und Umweltvarianz ab?

A

Erblichkeit ist abhängig von der genetischen und der Umweltvarianz, die sich in unterschiedlichen Populationen und über die Zeit verändern können.

  • Erblichkeit ist keine feste Größe, sondern variiert je nach Bedingungen der Population und der untersuchten Merkmale.
  • Bsp. Über Zeit kann eine Population besser Bildung und Gesundheitsversorgung bieten -> Erblichkeit steigt, weil Unterschiede in der Umwelt verringeren

Nur bestimmte genetische und Umweltsaspekte spielen bei phänotypischen Merkmalen eine Rolle

  • Bsp. Wenn genetische Varianz für Augenfarbe steigt -> kein Effekt auf Intelligenz
  • Außer es gibt ein Gen der beide beinflusst (z.B. Pleiotropie)
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5
Q

Tina und Sarah sind beide hochbegabt (nach der Definition IQ > 130). Tinas Eltern sind ebenfalls hochbegabt, haben Sarah aber nie besonders gefördert. Sarahs Eltern sind nicht hochbegabt, haben bei Sarah aber viel Wert auf frühkindliche Förderung gelegt. Was trifft zu?

a) Die Erblichkeit der Intelligenz ist bei Tina vermutlich höher als bei Sarah

b) Die Erblichkeit der Intelligenz ist bei Tina und Sarah vermutlich etwa gleich.

c) Die Erblichkeit der Intelligenz ist bei Sarah vermutlich höher als bei Tina.

d) Die Frage kann nicht beantwortet werden.

A

d) Antwort: Die Frage kann nicht beantwortet werden

Erklärung:

  • die Erblichkeit ist ein Populationsparameter, der die Varianz eines Merkmals in einer Gruppe erklärt. Sie kann nicht für ein Individuum geschätzt werden, da es bei einem Individuum keine Varianz gibt.
  • Sie ist keine feste Größe, sie variiert je nach Population, Zeit und Umgebung.
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6
Q

Welche Argumente sprechen gegen die Bestimmung der Erblichkeit bei einem Individuum?

A

Argument 1:

  • Veränderbarkeit der Erblichkeit. Erblichkeit variiert über Zeiträume und Populationen. Ein Anstieg oder Abfall der Erblichkeit in einer Population bedeutet nicht, dass der Einfluss der Gene bei einem Individuum gleich bleibt.

Argument 2:

  • Willkürliche Auswahl der Referenzgruppe. Mit welcher Population wird das Individuum verglichen? Unterschiede in Erblichkeitsschätzungen hängen von der Referenzgruppe ab (z.B. Weltbevölkerung, Nation, ethnische Gruppe).

Argument 3:

  • Gen-Umwelt-Interaktion. Gene wirken in Abhängigkeit von der Umwelt, daher lässt sich der Einfluss von Genen nicht isoliert bestimmen.
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7
Q

Empirische Befunde: Wie verändert sich die Erblichkeit der Intelligenz im Lebensverlauf?

A

Erblichkeit der Intelligenz steigt mit dem Alter von etwa 20% in der frühen Kindheit auf bis zu 80% bei älteren Erwachsenen.

Grund:

  • Mit zunehmendem Alter haben Menschen mehr Möglichkeiten, ihre Umwelt entsprechend ihrer genetischen Veranlagungen zu gestalten (aktive Gen-Umwelt-Kovarianz).
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8
Q

Angenommen in einer bestimmten Bevölkerung liegt eine hohe Erblichkeit von Intelligenz war. Was bedeutet dies?

a) Intelligenz ist lässt sich in dieser Bevölkerung nur schwer durch Maßnahmen (z.B. Intelligenztrainings, schulische Förderung) steigern.

b) Intelligenz ist lässt sich in dieser Bevölkerung gut durch Maßnahmen (z.B. Intelligenztrainings, schulische Förderung) steigern.

c) Keine der oben genannten Aussagen trifft zu

A

c) Antowrt: Keine der oben genannten Aussagen trifft zu

Erblichkeit gibt den Anteil der Unterschiede in einem Merkmal an, der durch genetische Unterschiede erklärt werden kann.

Hohe Erblichkeit bedeutet nicht, dass ein Merkmal nicht durch Umweltfaktoren beeinflusst werden kann. Selbst stark erbliche Merkmale können durch Umweltbedingungen verändert werden.

Beispiel: Eine hohe Erblichkeit (hoher genetischer Einfluss) deutet darauf hin, dass die Umwelt homogen ist, aber eine Veränderung der Umwelt (z.B. durch bessere Bildungsangebote) könnte dennoch zu Veränderungen im Merkmal (z.B. Intelligenz) führen.

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