Alternative Intelligenztheorien Flashcards

1
Q

Was ist Trait-EI und welche Kritik gibt es daran?

A

Trait-EI: Eine Sammlung affektbezogener Persönlichkeitsmerkmale (angeboren), wie:

  • Selbstwahrnehmung
  • Selbstkontrolle
  • Empathie
  • Stress- und Emotionsmanagement

Erfassung: Über Selbstberichte (z.B. TEIQue-Fragebogen).

Kritik:

  • Bezeichnung als „Intelligenz“ umstritten, da es auch Persönlichkeitsmerkmale umfasst.
  • Menschen schätzen ihre emotionalen Fähigkeiten oft ungenau ein.
  • Fraglich, ob Trait-EI als Ganzes betrachtet werden sollte oder lieber die Einzelkomponenten.
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2
Q

Was ist Fähigkeits-EI und welche Facetten gibt es?

A

Definition: Fähigkeits-EI beschreibt die Fähigkeit, Emotionen intelligent zu nutzen und über sie nachzudenken (Salovey & Mayer, 1989).

Vier Facetten (Four-Branch-Model):

  • Emotionen wahrnehmen: Fähigkeit, Emotionen bei sich selbst, anderen und in Objekten (z.B. Kunst) zu erkennen.
  • Emotionen fürs Denken nutzen: Emotionen lenken die Aufmerksamkeit und helfen beim logischen und kreativen Denken.
  • Emotionen verstehen: Fähigkeit, zu erkennen, wie Emotionen entstehen, sich entwickeln und ineinander übergehen.
  • Emotionen beeinflussen: Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen effektiv zu regulieren.

Messung:

  • MSCEIT; Salovey & Mayer, 2002
  • z.B. Gesichtserkennung, Stimmungsvorschläge
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3
Q

Was sind Konsensus- und Experten-Scoring in der Messung von Emotionaler Intelligenz (EI)?

A

Konsensus-Scoring:

  • Proband erhält Punkte für eine Antwort, die der Mehrheit der Normstichprobe entspricht.
  • Beispiel: Wenn 58% der Stichprobe Option B wählen, erhält man 0,58 Punkte für diese Antwort.

Experten-Scoring:

  • Punkte werden basierend auf den Antworten einer kleineren Gruppe von Emotionsexperten vergeben, anstatt der Mehrheit.

Hintergrund: Emotionen gelten als evolutiv und kulturell verankert, daher wird angenommen, dass die Mehrheit oder Experten Emotionen korrekt deuten können.

Alternative: Target Scoring:

  • spezefisch für Gesichtsausdruck
  • Nur eine korrekte Antwort -> das war der Schauspieler zeigen sollte (z.B. Wut)
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4
Q

Welche Probleme gibt es bei Konsensus- und Experten-Scoring in der EI-Messung?

A

Schwierige Aufgaben ausgeschlossen: Komplexe emotionale Aufgaben, die nur von wenigen Personen richtig gelöst werden, werden nicht erfasst.

Evolutionäre Annahmen hinterfragt: Nur weil Emotionen einen evolutionären Ursprung haben, heißt das nicht, dass sie immer korrekt verarbeitet werden (z.B. optische Täuschungen).

Kulturelle Unterschiede: Personen mit einem untypischen kulturellen Hintergrund könnten Emotionen anders interpretieren und dadurch schlechtere Ergebnisse erzielen.

Mehrheit ist nicht immer richtig: Die häufigste Antwort muss nicht die beste oder korrekteste sein.

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5
Q

Was bringt mir Emotionale Intelligenz (EI) und wie hängt sie mit allgemeiner Intelligenz zusammen?

A

Vorteile von EI:

  • Emotional intelligente Personen sind glücklicher und zeigen langfristig authentischeres Führungsverhalten.
  • EI korreliert mit besserer akademischer Leistung, jedoch schwächer als kognitive Intelligenz und Gewissenhaftigkeit.
  • EI trägt zur Mitarbeiterzufriedenheit bei.

Zusammenhang mit allgemeiner Intelligenz:

  • Geringe Korrelation mit IQ (r = .21 beim MSCEIT-Test).
  • EI und allgemeine Intelligenz sind unterschiedliche Konstrukte, wobei EI als Fähigkeit zum Umgang mit Emotionen gilt.
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6
Q

Was ist die Theorie der multiplen Intelligenzen nach Gardner und Kritik?

A

Gardner (1982, 2002): Klassische kognitive Intelligenz ist zu eng gefasst. Es gibt mehrere voneinander unabhängige Intelligenzen.

Ursprünglich 5, später 9 Intelligenzen, z.B.:

  • Linguistische Intelligenz, Logisch-mathematische Intelligenz, Musikalische Intelligenz, Sozial-interpersonale Intelligenz…

Kritik:

  • Geringer Neuigkeitswert (Intelligenzen gibt es schon woanders)
  • Korrelation der Faktoren (sind nicht unabhängig -> es gibt ein g)
  • Vorschnelle Popularisierung (zu schnell eingesetzt ohne zu testen)
  • Mangelnde Diagnostik (es fehlen Instrumente diese zu messen)
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