Allgemeine Intelligenz 4 Flashcards
Was ist Strukturstabilität der Intelligenz und wie verändert sie sich im Kindesalter?
Strukturstabilität: Maß dafür, ob die Zusammensetzung der Intelligenz aus verschiedenen Teilmerkmalen über die Zeit konstant bleibt.
- Wenn z.B. Verbale und Numerale Intelligenz durch dein Leben gleicht in verhältnis zueinander gleich bleiben -> hohe Strukturstabilität
Beobachtung:
- Im frühen Kindesalter zeigt sich eine signifikante Veränderung und Ausdifferenzierung der Intelligenzstrukturen.
- Vor dem Alter von etwa 4 bis 4,5 Jahren sind die Strukturen besonders instabil und variabel zwischen Individuen.
Relevanz: Strukturelle Instabilität macht Intelligenztests vor dem Alter von ca. 4,5 Jahren unzuverlässig für langfristige Prognosen.
Stabilisierung: Ab dem Grundschulalter (ca. 6 Jahre) stabilisieren sich die Strukturen und zeigen kaum weitere signifikante Umstrukturierungen.
Was ist absolute Stabilität der Intelligenz?
Definition: Absolute Stabilität bezieht sich darauf, ob das kognitive Leistungsniveau einer Person oder Gruppe über die Zeit gleich bleibt.
Beispiel: Eine Person erreicht im Alter von 20 Jahren einen bestimmten IQ-Wert. Wenn derselbe IQ-Wert im Alter von 40 Jahren gemessen wird, weist dies auf hohe absolute Stabilität hin.
Kinder: Im Kindesalter ist die absolute Stabilität gering, da sich die kognitiven Fähigkeiten noch stark entwickeln.
Erwachsene: Ab einem bestimmten Alter (ca. 25 Jahre) erreicht die Intelligenz ihren Höhepunkt und nimmt dann im späteren Leben langsam ab.
Was sind die Schlüsselfaktoren und Trends, die die Stabilität der Intelligenz beeinflussen?
Faktoren gegen altersbedingten Intelligenzabbau:
- Keine schweren Krankheiten
- Leben in einem sozial gehobenen und intellektuell stimulierenden Umfeld
- Flexibler Persönlichkeitsstil und hohe Lebenszufriedenheit im mittleren Lebensalter
Trends auf Bevölkerungsebene:
- Lynn-Flynn-Effekt: Historische Zunahme der durchschnittlichen Intelligenz, gestützt durch verbesserte Lebensbedingungen und Bildung.
- Stagnation und Umkehr: In jüngster Zeit zeigt sich eine Stagnation oder sogar Abnahme der durchschnittlichen Intelligenz, was auf veränderte Umwelt- und sozioökonomische Bedingungen zurückgeführt wird.
Was ist relative Stabilität der Intelligenz?
Definition: Relative Stabilität bezieht sich darauf, ob die Rangordnung von Personen hinsichtlich ihrer Intelligenz über die Zeit konstant bleibt.
Beispiel: Wenn eine Person im Alter von 10 Jahren einen höheren IQ hat als ihre Altersgenossen und dies im Alter von 20 Jahren immer noch der Fall ist, spricht man von hoher relativer Stabilität.
Säuglings- und Vorschulalter: Intelligenz in diesem Alter ist instabil und erlaubt kaum Vorhersagen für spätere Fähigkeiten.
Grundschul- bis Erwachsenenalter: Ab etwa 8 Jahren wird die relative Stabilität höher und bleibt im Erwachsenenalter bis zu einem hohen Alter weitgehend konstant.
Wie hängt Intelligenz mit Schulerfolg zusammen?
Stärkere Vorhersagekraft in Hauptfächern: Intelligenz sagt Zensuren in Hauptfächern (z.B. Mathematik) besser vorher als in Nebenfächern.
Zunehmende Bedeutung anderer Faktoren: In höheren Klassenstufen nimmt der Einfluss von Intelligenz auf den Schulerfolg ab, da auch andere Faktoren wie Fleiß und angesammeltes Wissen an Bedeutung gewinnen.
Auch noch:
- Intelligenztests und standardisiert Schultests korrellieren mehr als Inteligenztests und Schulnoten
- Verbale Intelligenztest korrellieren mehr mit Schulleistung als non-verbale tests
Was sind die Grenzen des Zusammenhangs zwischen Intelligenz und Erfolg?
Reziproke Effekte: Während Intelligenz den Schulerfolg beeinflusst, hat der Schulerfolg nur einen geringen Effekt auf den IQ.
Drittvariablen: Faktoren wie der familiäre Hintergrund beeinflussen sowohl die Intelligenz als auch den Schulerfolg, jedoch bleibt der Einfluss des IQ stärker.
- IQ und Schulleistung korrellieren mehr als Familie und Schulleistung
Wie hängt Intelligenz mit Berufserfolg zusammen?
Korrelationen:
- Subjektiv eingeschätze Arbeitsleistung: r = .60
- Ausbildungs- und Weiterbildungsleistungen: r = .62
- Einkommen: r = .35
- Beförderung: r = .33
Andere Faktoren;
- Sozialer Status der Familie: Hat einen geringeren Einfluss (r ≈ .35) als Intelligenz (r ≈ .40 bis .60).
- Schulerfolg: Vermittelt den Zusammenhang, aber Intelligenz bleibt der stärkere Prädiktor.
Wie beeinflusst Intelligenz negative Lebensereignisse?
Negative Korrelation: Höhere Intelligenz ist negativ mit Lebensmisserfolg wie Schulabbruch, Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität korreliert.
Unabhängig vom sozialen Status: Diese Korrelation besteht auch, wenn der Einfluss des sozialen Status kontrolliert wird.
Wie beeinflusst Intelligenz die Lebenszufriedenheit und Sterblichkeitsrate?
Sterblichkeitsrate: Eine um 15 IQ-Punkte höhere Intelligenz ist mit einer um 21-24% niedrigeren Sterblichkeitsrate verbunden.
Lebenszufriedenheit: Intelligenz korreliert positiv mit Berufszufriedenheit (ρ = .05) und allgemeiner Lebenszufriedenheit (ρ = .11), wobei der Effekt durch Berufskomplexität und Einkommen vermittelt wird.