Selbstkonzept Flashcards

1
Q

Was sind Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit und was unterscheidet diese beiden Konstrukte?

A

Selbstkonzept:

  • Beschreibt das relativ stabile Wissen einer Person über sich selbst, inklusive deskriptiver und evaluativer Elemente (z.B. „Ich bin ein Student“, „Ich bin ein guter Zuhörer“).
  • Es beantwortet die Frage „Wer bin ich?“. Das Selbstkonzept ist bereichsspezifisch und kann z.B. akademische, soziale oder körperliche Aspekte umfassen.

Selbstwirksamkeit:

  • Bezieht sich auf den Glauben einer Person an ihre Fähigkeiten, bestimmte Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.
  • Sie ist situations- und aufgabenspezifisch und variiert in verschiedenen Lebensbereichen (z.B. „Ich glaube, ich kann die Matheprüfung bestehen, weil ich gut vorbereitet bin“)

Unterschied:

  • Das Selbstkonzept ist breiter und umfasst das gesamte Wissen über sich selbst (inkl. Selbstwert).
  • Die Selbstwirksamkeit ist spezifischer und beschreibt die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten in bestimmten Situationen oder Aufgaben.
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2
Q

Was wissen wir über die Struktur des Selbstkonzepts?

A

Das Selbstkonzept ist multidimensional und hierarchisch:

  • Globale Ebene: Übergeordnetes, allgemeines Selbstkonzept.
  • Bereichsspezifisch: Unterteilt in schulische, soziale, emotionale und physische Selbstkonzepte

Beispiele für Teilkomponenten:

  • Schulisches Selbstkonzept: „Ich bin gut in Mathematik.“
  • Soziales Selbstkonzept: „Ich bin bei meinen Freunden beliebt.“
  • Physisches Selbstkonzept: „Ich bin körperlich fit.“

Die Teilkomponenten des Selbstkonzepts können unterschiedlich stark miteinander korrelieren. Das globale Selbstkonzept fasst diese Bereiche zusammen

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3
Q

Wie realistisch sind Selbstkonzepte typischerweise?

A

Realitätsnähe:

  • Selbstkonzepte sind oft realitätsnah, insbesondere in Bereichen wie dem schulischen Selbstkonzept, wo moderate bis starke Korrelationen (r = 0.57) zwischen Selbstkonzept und tatsächlicher Leistung bestehen

Verzerrungen:

  • Im sozialen Bereich sind Selbstkonzepte weniger realitätsnah (r = 0.27 bis r = 0.38), oft beeinflusst durch selbstwertdienliche Verzerrungen oder Bescheidenheit.
  • Das globale Selbstkonzept ist oft weniger präzise als spezifische Facetten, da es stark durch subjektive Wahrnehmungen beeinflusst wird.
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4
Q

Karte: Wie entwickelt sich das Selbstkonzept nach Filipp (1979)?

A

Beobachtung des eigenen Verhaltens („reflexive Prädikatenzuweisung“):

  • Beispiel: „Ich komme immer pünktlich, also bin ich zuverlässig.“

Eigenschaften durch andere Personen („direkte Prädikatenzuweisung“):

  • Beispiel: „Meine Freunde sagen, ich sei geizig, also bin ich wohl sparsam.“

Beobachtungen von anderen Personen („indirekte Prädikatenzuweisung“):

  • Beispiel: „Andere fragen mich um Rat, also bin ich wohl empathisch.“

Vergleich mit anderen („komparative Prädikatenzuweisung“):

  • Beispiel: „Im Vergleich zu meiner Schwester habe ich mehr Freunde, also bin ich wohl witziger.“

Nachdenken über Vergangenes und Zukünftiges („ideationale Prädikatenzuweisung“):

  • Beispiel: „Wenn ich über meine Schulzeit nachdenke, sehe ich mich als leistungsorientiert.“
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