Verfügungsrechtliche Theorie der Unternehmung Flashcards

1
Q

Ausgangssituation

A

Unternehmung als unvollständiger Vertrag, wobei eine Partei (Eigentümer) die Entscheidungsbefugnis hat

-> Allokation der Verfügungsrechte beeinflusst die Verhandlungsmacht, Investitionsanreize und die Aufteilung der Kooperationsüberschüsse

-> deswegen auch notwendig: Suche nach optimalen Kontrollstrukturen

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2
Q

Residuum an Verfügungsrechten

(Residual Rights of Control)

A

alle Verfügungsrechte, die nicht ausdrücklich durch Vertrag abgetreten sind (für alle Fälle, die nicht per Vertrag geregelt sind)

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3
Q

Integration vs Nichtintegration bei Grossman/Hart

A

Integration: ein Akteur besitzt Residuum

Nichtintegration: jeder der Akteure besitzt Verfügungsrechte oder einzelne Elemente/Dimensionen davon

-> Optimierungsaufgabe: Allokation der Verfügungsrechte, die die Erträge der spezifischen Investition am besten schützt

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4
Q

Hart/Moore 1990

A
  • bei Kooperation erhöht die marginale Erhöhung der beziehungsspezifischen Investitionen eines Akteurs die Grenzproduktivität der anderen Akteure
  • das first-best ist dann die Maximierung des gemeinsamen Überschusses (gesamter Kooperationsüberschuss - Investitionskosten der Akteure)
  • Problem: beziehungsspezifische Investitionen sind von Akteuren beobachtbar, aber (gerichtlich) nicht nachweisbar -> es können keine Verträge zur Vereinbarung der Investitionen geschlossen werden
  • deswegen wird es ex-post zu Verhandlungen über die Aufteilung des Überschusses kommen
  • Unterinvestition: individuelles Optimum -> Grenzkosten der Investitionen für jeden Akteur = Grenzanteil an Koalitionsrente < Grenzertrag für Koalition
    -> es gibt externe Effekte, die nicht berücksichtigt werden: individuelle Investition erhöht Grenzproduktivität der anderen Faktoren; jedoch wird ein Teil des eigenen Beitrages über die Verhandlungen in t1 umverteilt
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5
Q

First-best Lösung des Unterinvestitionsproblems

A

Akteur mit größter spezifischen Investition wird vollständige Verhandlungsmacht zugewiesen, indem er alle Eigentumsrechte erhält (= Unternehmensintegration)

-> kann sich gesamte Kooperationsrente aneignen und wird deshalb gesellschaftlich optimale Investition durchführen

-> Grenzanteil am Koalitionsüberschuss = Grenzertrag für Koalition = Grenzkosten spezifischer Akteure

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6
Q

Problem bei first-best Lösung

A

Es verbleibt immer ein Rest Unterinvestition derer ohne Eigentumsrechte -> Kosten der Integration

-> für jede Eigentümerstruktur liegt in einer Koalition eine Unterinvestition vor; steigt mit Anzahl der Akteure

-> Suche nach second-best Lösung: Allokation von Kontrollrechten (Verfügungsrechten)

-> Grenzen der Unternehmung werden bestimmt durch Abwägung, wer Assets besitzen soll

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7
Q

Fazit

A
  • Frage nach Integration ist abhängig von der relativen Wichtigkeit der spezifischen Investitionen der Akteure
  • erster formaler Ansatz zur TdU
  • einheitliches Modell
  • optimale Kontrollstrukturen werden definiert
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8
Q

Modellkritik von Williamson

A

Es kommt gerade auf ex-post Verhandlungsprozess an. Annahme, dass dieser kostenlos und nach der Allokation von Verfügungsrechten unproblematisch wäre, blendet wesentliche Aspekte der Governance (TAKs) aus.

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