Veg Nervensystem - Parasymp Flashcards
Wo kommt ATP als Cotransmitter vor und was ist dessen Funktion?
- symp Neuron postgang -> zB Vas deferens, Konktraktion
- präsyn -> Hemmung NT-Freisetzung
Wo kommt Neuropeptid Y als Cotransmitter vor, was ist dessen Funktion?
synpatische Neurone -> synergistisch mit NA
Wo kommt VIP als Cotransmitter vor, was ist dessen Funktion?
parasymp Neurone -> Gefäße: Vasodil, Speichel- + Schweißdrüsen: erh Sekretion
Wo kommt GnRH als Cotransmitter vor, was ist dessen Funktion?
symp Ganglien -> langsame Depol
Wo kommt Substanz P als Cotransmitter vor, was ist dessen Funktion?
symp Ganglien -> langsame Depol
parasymp Neurone -> Vasodil
Über welche R wirken folgende NT auf Auto-/Heterozeptoren?
Hemmend oder aktivierend?
ACh, NA/A, Serotonin, Histamin, Dopamin, Angiotensin II
ACh -> M2: hemmend
NA/A -> a2: hemmend
NA/A -> b2: aktivierend
Serotonin -> 5-HT1: hemmend
Histamin -> H3: hemmend
Dopamin -> D2: hemmend
Angiotensin II -> ATII: aktivierend
Nicotin
WM + Effekte
- > bindet an nAChR, dort Dosis-abhängige Wirkungen
- > ZNS-erregend (Tremor, Atemstim, bei entsp Dosis: Übelkeit, Erbrechen, Atemlähm)
Herz-Kreislauf (Vasokonstriktion, Tachykard),
Magen Darm (erh Tonus, erh Defäkation)
Bupropion
WM + Ind
Antidepressivum
-> hemmung Wiederaufnahme von NA/D in Präsynapse + hemmt nAChR
Ind: Raucherentwöhnung, Depressionen
Was gibt es bei Bupropion zu beachten?
kann zu Epilepsie führen
Vareniclin
WM + Ind
-> part Agonist am a4b2-nAChR Subtyp: Linderung der Entzugssymptome von Nikotin + Minimierung der Effekte extern zugeführten Nikotins
Ind: Raucherentwöhnung + Hemmung der Symptome des Nikotinentzugsyndroms
wichtige UAWs + KI von Vareniclin
leicht erhöhtes kardiovask Risiko, Suizidgefährdung?, Krampfanfälle
KI: EtOH
klassiker: wo ist Muscarin enthalten?
in Fliegenpilzen -> Muscimol
Wichtige direkt wirkende Parasympathomimetika (4)
+ WM
Differenziere zw deren Rezeptorspez
= wirken auf mAChR, vermitteln damit parasymp Effekte wie endogenes ACh
Acetylcholin: +++ mAChR/nAChR
Carbachol: ++ mAChR/+++ nAChR
Bethanechol: +++ mAChR
Pilocarpin: ++ mAChR
eig. in der Praxis nur noch Carbochol/Pilocarpin eingesetzt -> Ind: Glaukombehandlungen
Botulismus
WM + Symptome
Metalloprotease aus C. botulinum -> blockt SNARE, damit keine Vesikelbildung, ergo keine NT-Freisetzung
- akuter Kopfschmerz etc
- Parasymphatikuslähmung (Doppelbilder, Speichel/Tränensekretion, Mundtrockenheit)
- Bulbärparalyse + per. Lähmungen mit Inkontinenz
- Schluck-Atembeschwerden, Herzstillstand
Therapie von Botulismus
Magenspülung + Botulinus-Antitoxin/-serum
+ Intensivstation (Beatmung, Kreislaufstab, Sedierung), ggf. Antibiotika bei Wund-/Säuglingsbotulimus
wichtige indirekte Parasympathomimetika (6)
+ WM
= wirken über Hemmung der ACh-Esterase, verlängern damit Wirkung von endogenem ACh (sowohl auf parasymp Effekte über mAChR, als auch nAChR -> Muskel!)
Neostigmin, Pyridostigmin, Physostigmin, Edrophonium, Tacrin, Donezipil
Wo wurden ACh-Esterase Inhibitoren zuerst natürlich isoliert?
Calabar-Bohne, Westafrika (Physostigma venensum) = Gottesurteilsbohne
Arten der Cholinesterasehemmer
unterscheiden sich aufgrund des WM:
- reversible Hemmer: Carbaymlsäure-Derivate (= veresternde), nicht-veresternde Inhibitoren
- irreversible Hemmer: Alkylphosphate + Alkylphosphonate
Physostigmin
WM + Ind
carbamyl, ind Parasympathomimetikum
-> tertiärer Stickstoff, damit ZNS gängiger reversibler Inhibitor der ACh-Esterase
Ind: Glaukom, Myasthenia gravis, Antidot von Atropin/trizyklischen Antidepressiva
UAWs von Physostigmin
generalisierte Krampfanfälle bei zu schneller Injektion, starke Hemmung der Herzfunktion, Erregung des Darms
Edrophonium
WM + Ind
nicht-veresterndes ind Parasympathomimetikum
-> hemmt ACh-Esterase: verstärkte ACh-Wirkung parasymp, neuromusk, ganglionär, cholinerg im ZNS
Ind: Diagnostikum bei V.a. Myasthenia gravis zur Differenzierung von anderen Krankheiten
Neostigmin, Pyridostigmin
WM + Ind
carbamyl ind Parasympathomimetikum
-> reversible Inhibitor der ACh-Esterase, quarternärer Stickstoff, damit nicht ZNS-gängig
Ind: postop Atonien des GIT, Glaukom, Myasthenia gravis
Tacrin
WM + Ind
ind Parasympathomimetikum
-> reversibler Hemmer der ACh-Esterasse, tertiärer Stickstoff, damit ZNS-gängig
Ind: ursprünglich Antidementivum, aber nicht mehr im Handel wegen extremer per UAWs + hepatotox
Erkläre kurz die Pathophysiologie von Demenz
Ablagerung von beta-Amyloid-Plaques -> Entstehen neurofibrilärer Ablagerungen -> Hemmung der Funktion des Zytoskeletts
-> Degeneration von Nervenzellen insb deren des basalen Vorderhirns mit ACh-Transmission + Überaktivität der glutamatergen Transmission
Basierend auf der Pathophysiologie, unterscheide zwischen 2 Wirkstoffgruppen zur Therapie der Demenz/M. Alzheimer
ACh-Esterase-Inhibitoren -> verstärken ACh-Wirkung durch verminderten Abbau
NMDA-R-Antagonisten -> wirkt Überaktivierung der glutamatergen Transmission entgegen
Donezepil
WM +
nicht-veresterndes ind Parasympathomimimetikum
-> reversibler Inhibitor der AChE mit besonders starker Affinität im ZNS (tertiärer Stickstoff)
Ind: leichte - mittelschwere Demenz
Donezepil
cave + UAWs/KI
UAWs: per cholinerge Symptome (Parasympathikus -> Bradykardie, SA-/AV-Block)
wird metabolisiert über CYP3A4 und CYP2D6 -> WW! und daher auch KI bei Leberzirrhose!
Rivastigmin
WM + Ind
carbam ind Parasympathomimetikum
-> reversibler Inhibitor der AChEsterase, ZNS-gängig (tertiärer Stickstoff)
Ind: leichte - mittelschwere Demenz
UAWs von Rivastigmin
ebenfalls periphere cholin Symptome (-> Parasymphatikus!)
ABER: kein CYP-Metabolisierung wie Donepezil
Memantin (Axura)
WM + Ind
Antidementivum
-> NDMA-R-Antagonist: blockiert Glu-R, um Transmissionsrate im ZNS zu reduzieren -> Verbesserung der Alltagskompetenz, verm. der Exzitotoxizität
Ind: mittelschwere - schwere Demenz
UAWs von Memantin
ZNS-Gedöhns (alles nicht so wild)
Verwirrtheit, Unruhe, Schwindel, Müdigkeit, Schlafstörungen
Parathion, Sarin, DFP, Tabun
Organophosphate = ind Parasympathomimetika
-> irreversible Hemmer der ACh-Esterase -> führen zur Vergiftung mit Parasymp-Effekten, Muskelschwäche und dank Lipophilie zu ZNS-Wirkungen (Angstgefühle, Krämpfe, Atemlähmung)
Ind: Parathion + DFP (Insektizide), Sarin, Tabun (Kampfgas)
Behandlung von Vergiftung durch Organophosphate (3)
- Atropin -> aber keine Wirkung auf neuromusk Block
- ACh-Esterase-Regeneratoren: Pralidoxim, Obidoxim (aber Wirkung nur innerhalb weniger h nach Vergiftung -> Alterung!)
- Benzodiazepine -> sedativ, anxiolytisch, antikonvulsiv
Ind von Muskelrelaxanzien
Intubation
Succinylcholin
WM + Ind
(= Suxamethonium) depolarisierende Muskelrelaxanz
-> nAChR Agonist: Aktivierung Muskeltyp nAChR -> kein Abbau durch AChE -> dauerhafte Depol.
Ind: Rapid-Sequence-Induction (schnellstmögliche Intubation)
wichtige UAW von Succinylcholin
wichtigster Trigger für maligne Hyperthermie
Dantrolen
WM + Ind
-> Muskelrelaxanz: hemmt Freisetzung von Ca2+ aus SR während Erregung
Ind: spastische Zustände + MS
Rocuronium, Atracurium
mittellang wirksame nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien (2)
-> Muskeltyp nAChR-Antagonisten für 1-2h = kompetitiv wirksam, daher keine Depol.
Alcuronium, Paracuronium, Tubocurarin
lang wirksame nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien
-> Muskeltyp nAChR-Antagonisten = kompetitiv wirksam, daher keine Depol.
Tubocurarin
kann über Anaphylaxie Hisaminfreisetzung induzieren und damit zu Bronchospasmen führen
Was sind die 2 Gruppen der Parasympatholytika?
= komp. mAChR-Antagonisten = Anticholinergika
Tertiäre Amine -> ZNS-gängig
quartäre Amine -> nicht ZNS-gängig
Tertiäre Amine (2)
Atropin, Scopalamin
Quartäre Amine (4)
Butylscopalamin, Ipratropiumbromid, Oxitropiumbromid, Tiotropiumbromid
Atropin
WM + Ind
tertiäres Amin als Parasympatholytikum
-> hemmt ALLE mAChR
Ind: Narkosevorbereitung bei Bradykardien, bradykarde Herzrhythmusstörungen, Therapie bei AChE-/Pilzvergiftungen
wichtige UAW von Atropin
ZNS-Störungen -> Verwirrtheit
Scopalamin
WM + Ind
tertiäres Amin als Parasympatholytikum
Ind: Kinetosen (Seekrankheit), M. Parkinson zur Tremortherapie
BEACHTE: wirkt zentral dämpfend (im Gegensatz zu Atropin) durch erhöhte Hemmwirkung auf Drüsen/Herz
Butylscopalamin
WM + Ind
quartäres Amin als Parasympatholytikum
-> hemmt mAChR, mit besonders starker Wirkung auf SM von GIT/Blase
Ind: Spasmolyse bei Gallen-/Nierenkoliken
Applikationsform von Butylscopalamin
rektal/parenteral -> geringe BV
Ipratropiumbromid/Oxitropiumbromid
WM + Ind
quartäres Amin als Parasympatholytikum
-> mAChR-Antagonist mit starker Wirkung auf Bronchialsys/Kreislauf
Ind: inhalativ bei COPD, bradykarde Herzrhythmusstörungen (längere Wirkdauer als Atropin)
Tiotropiumbromid
WM + Ind
quartäres Amin als Parasympatholytikum
-> selektiver m3-AChR-Antagonist
Ind: wie Ipra/Oxitropriumbromid, aber aufgrund längerer Wirkdauer geeignet zur Dauertherapie von COPD