V7: Personalentwicklung Flashcards
Was ist die Definition von Personalentwicklung?
Definition (Maier et al., 2014): Personalentwicklung umfasst alle geplanten, mittelbar oder unmittelbar personalbezogenen Maßnahmen, die Lernprozesse fördern sollen.
- Ziele: Wissensvermittlung, Verhaltensmodifikation, Persönlichkeitsentwicklung, Stressprävention und Gesundheitsförderung.
Was sind Alternativen zur Personalentwicklung?
Alternativen: Personalentwicklung ist nicht die einzige Maßnahme zur Erreichung von Unternehmenszielen. Andere Interventionsmaßnahmen sind:
- Personalauswahl: Auswahl nach bestimmten Eigenschaften (z.B. Gewissenhaftigkeit).
- Organisationsentwicklung: Maßnahmen zur Verbesserung von Teamarbeit.
- Vergütungsgestaltung: Boni für gute Leistungen.
- Arbeitsgestaltung: Job Enrichment, um Arbeitsinhalte zu erweitern.
Welche Grundlagen stützen die Personalentwicklung?
Lernpsychologie: Konditionierung, Modelllernen.
Persönlichkeitspsychologie: Validierung der Entwicklungspotenziale (z.B. Intelligenz, Gewissenhaftigkeit).
Pädagogische Psychologie: Didaktische Strategien und Lehrmethoden (z.B. Gruppenarbeit, Rollenspiele).
Was ist das Trainingsprozessmodell?
Erstkontakt: Vorgespräche und Bedarfsanalyse.
Trainingskonzeption: Festlegung von Zielen und Transfersicherung.
Trainingsaufbauplanung: Auswahl von Methoden, Abläufen und Trainern.
Trainingsdurchführung: Probedurchlauf und Pilotdurchlauf.
Evaluation: Beurteilung der Effektivität des Trainings.
-> Analyse des Sollzustand und Ist Zustand -> Soll-Ist Vergleich
Was sind Lehrstrategien in der Personalentwicklung?
Lernpsychologischer behavioristischer Ansatz: Verhaltensänderung
- Verhaltensanalyse + Intermittierende Verstärkung von erwünschtem Verhalten
Kognitivistischer Ansatz: Wissenserwerb
- Strukturierung und Wiederholung von Lerninhalten
Konstruktivistischer Ansatz: Wissenskonstruktion
- Eigenständige Reflexion anstoßen, kooperatives Lernen
Handlungsregulation: Verhaltensregulierendes Wissen
- Verhalten verbalisieren und mental durchzugehen
Was ist Behavior Modelling?
Behavior Modelling: Lehrstrategie, bei der Lernende Verhaltensweisen durch Beobachtung eines Modells erlernen.
Schritte:
- Modellbeobachtung: Eine Person zeigt das gewünschte Verhalten.
- Übung: Die Lernenden üben das Verhalten in einer sicheren Umgebung.
- Feedback: Rückmeldung zur gezeigten Leistung.
- Transfer: Anwendung des Verhaltens im Arbeitsalltag.
Anwendung: Häufig in Kommunikationstrainings und Führungskräftenentwicklungen.
Was ist Cognitive Apprenticeship?
Cognitive Apprenticeship: Methode, bei der kognitive Fähigkeiten durch Anleitung und Übung erlernt werden, ähnlich wie ein Handwerkslehrling von einem Meister lernt.
Elemente:
- Modellieren: Der Ausbilder zeigt, wie die Aufgabe kognitiv bewältigt wird.
- Coaching: Unterstützung während der Übung.
- Scaffolding: Bereitstellung von Hilfen, die mit zunehmender Kompetenz abgebaut werden. (Lehrenden sprechen ihr Gedankenpfad)
- Reflexion: Lernende reflektieren über ihren Lernprozess.
- Exploration: transfer auf ähnliche Aufgaben
Ziel: Förderung der Problemlösekompetenz und des selbstständigen Denkens.
Was sind Selbstmanagement-, Zeitmanagement- und Stressimpfungstrainings?
Selbstmanagementtraining:
- Ziel: Verbesserung der Fähigkeit, persönliche Ziele zu setzen und diese systematisch zu verfolgen.
- Techniken: Selbstbeobachtung, Zielsetzung, Selbstverstärkung, Transfertechniken.
Zeitmanagementtraining:
- Ziel: Präferenzwechsel zwischen einer unwichtigeren, früher erreichbaren und einer wichtigeren, später erreichbaren Option
- Techniken: Priorisierung von Aufgaben (z.B. Eisenhower-Matrix)
Stressimpfungstraining (SIT):
- Ziel: Stressresistenz durch systematisches Training und kognitive Umstrukturierung erhöhen.
-
Phasen:
* Informationsphase: Verständnis von Stress und dessen Auswirkungen. * Übungsphase: Kognitive und verhaltensbasierte Strategien zur Stressbewältigung. * Anwendungsphase: Training der erlernten Strategien in realen Stresssituationen.
Wann finden Evaluationen von Personalentwicklungsmaßnahmen statt?
Vor der Maßnahme (ex ante): Erwartete Effekte und Kosten werden abgeschätzt.
Während der Maßnahme (formativ): Evaluation zur Anpassung und Verbesserung während der Durchführung.
Nach der Maßnahme (ex post): Bewertung der tatsächlichen Wirkung und des Erfolgs der Maßnahme.
Langfristig: Langzeiteffekte werden nach einem gewissen Zeitraum bewertet.
Welche Evaluationskriterien werden verwendet?
Reaktion: Zufriedenheit der Teilnehmer mit der Maßnahme.
Lernen: Wissenserwerb und Fertigkeiten, die durch die Maßnahme vermittelt wurden.
Verhalten: Veränderungen im Verhalten der Teilnehmer am Arbeitsplatz.
Ergebnisse: Auswirkungen auf Unternehmensziele (z.B. Produktivität, Qualität, Umsatz).
Was umfasst die Nutzenanalyse von Personalentwicklungsmaßnahmen?
Nutzenanalyse: Abwägung der Kosten der Maßnahme gegenüber dem erzielten Nutzen.
- Kosten: Trainingskosten, Personalkosten, Arbeitsausfall.
- Nutzen: Erhöhte Produktivität, verbesserte Arbeitsqualität, weniger Fehlzeiten, höhere Mitarbeiterzufriedenheit.
Was zeigen die Evaluationsergebnisse von Personalentwicklungsmaßnahmen?
Evaluationsergebnisse: Studien zeigen, dass Personalentwicklungsmaßnahmen signifikant zur Steigerung von:
- Arbeitszufriedenheit.
- Mitarbeiterleistung.
- Reduktion von Fehlzeiten und Fluktuation beitragen.
Herausforderungen: Die tatsächliche Umsetzung des Gelernten am Arbeitsplatz kann von der Organisationskultur und Unterstützung durch Vorgesetzte abhängen