V6 Flashcards

1
Q

Was sagt das Zitat von William James, 1890 fundamental über die Aufmerksamkeit aus?

A

Aufmerksamkeit als bewusste Fokussierung des Geistes auf einen bestimmten Aspekt, begleitet von der willentlichen Ablenkung von anderen
–> Selektivität & Kontrolle der Aufmerksamkeit, die zentrale Aspekte ihrer Funktion darstellen

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2
Q

Was sagt das Zitat von John Driver, 2001 fundamental über die Aufmerksamkeit aus?

A

Aufmerksamkeit ≠ nur von Sinnesreizen abhängt, sondern auch von kognitiven Prozessen, die Informationen selektiv priorisieren
–> aktive Kontrolle & die entscheidende Rolle der Auswahlprozesse für die Wahrnehmung & Verarbeitung

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3
Q

Was ist die selektive Aufmerksamkeit?

A

kognitive Prozesse = spezifische Informationen hervorzuheben & andere auszublenden
–> priorisiert relevante Reize, um eine effiziente Verarbeitung sicherzustellen (=Cocktail-Party-Effekt)
–> störende Reize werden ignoriert

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4
Q

Was ist Vigilanz & inwiefern hat es etwas mit Aufmerksamkeit zu tun?

A

Fähigkeit zur Daueraufmerksamkeit, um in monotonen Situationen Veränderungen wahrzunehmen
–> Abgrenzung von selektiver Aufmerksamkeit ab, da sie ein anhaltendes Aktivierungsniveau erfordert, um seltene, aber wichtige Reize zu erkennen

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5
Q

Was ist der Cocktail-Party-Effekt? Welches Prinzip greift dabei & was hat dieser Effekt auszusagen in Bezug auf Aufmerksamkeit?

A

selektive Aufmerksamkeit
–> relevante Gespräche in lauter Umgebung zu verstehen
Prinzip der Informationsselektion = Aufmerksamkeit spezifische Stimuli priorisiert, während irrelevante ausgeblendet werden

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6
Q

Was bedeutet das dichotische Hören? Wann greift diese Form von Hören?

A

Experiment, bei dem unterschiedliche Botschaften simultan über Kopfhörer an beide Ohren gesendet werden
–> Versuchsperson soll nur eine Botschaft beachten & wiedergeben
–> selektive Aufmerksamkeit unter auditiver Reizüberflutung wird getestet

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7
Q

Was ist Shadowing/Beschatten in Bezug auf das Hören?

A

Nachsprechen einer auditiven Botschaft, während eine andere ignoriert wird
Fähigkeit, relevante Informationen selektiv zu verarbeiten

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8
Q

Was bedeutet “Selektionsleistung” in Bezug auf das Shadowing/Beschatten?

A

Fähigkeit, trotz gleichzeitiger Reizüberflutung eine Botschaft zu priorisieren & nachzusprechen
–> Verarbeitung der nicht beachteten Botschaft = minimal

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9
Q

Was ist overt attention/offene Aufmerksamkeitszuwendung? Und wann greift dies/ist dies der Fall?

A

physische Ausrichtung der Sinnesorgane auf relevante Stimuli, etwa durch Blick- oder Kopfbewegungen
–> tritt auf, wenn eine gezielte Reizverstärkung erforderlich ist, wie beim Fokussieren eines Objekts im Raum

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10
Q

Was ist covert attention/verdeckte Aufmerksamkeitszuwendung? Und wann greift dies/ist dies der Fall?

A

mentale Fokussierung auf Stimuli ohne physische Ausrichtung der Sinnesorgane
–> Aufgegriffen, wenn äußere Bewegungen unerwünscht sind (=verdecktem Beobachten/bei dichotischen Hörerexperimenten)

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11
Q

Welches Experiment wurde hierzu in Bezug auf die verdeckte Aufmerksamkeitszuwendung aufgegriffen?

A

Versuchspersonen = Buchstaben in einem dunklen Raum nur in Bereichen klar wahrnehmen konnten, auf die sie ihre mentale Aufmerksamkeit richteten, ohne den Blick dorthin zu bewegen
–> covert attention

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12
Q

Was ist das Ergebnis in Bezug auf die Verarbeitung der nicht beachteten Botschaft?

A

Die Verarbeitung der nicht beachteten Botschaft bleibt begrenzt

Bedeutungsinhalte ≠ erkannt, es sei denn, auffällige physikalische Merkmale wie Geschlechtswechsel/Dauertöne treten auf, die das Filtersystem kurzfristig durchbrechen

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13
Q

Was sind weitere Faktoren, die nicht beachtet wurden/aufgefallen sind?

A

Nicht wahrgenommen wurden Geschlechtswechsel der Stimme, Übergang in einen Dauerton, Sprachwechsel oder Rückwärtsabspielung von Tonbändern

subtile Änderungen = unentdeckt bleiben, wenn sie keine markanten physikalischen Unterschiede erzeugen

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14
Q

Was ist das Resultat aus der Beobachtung der Verarbeitung der nicht beachteten Botschaft?

A

Änderungen der physikalischen Reizcharakteristik (=Lautstärke/Tonhöhe) = besser erkannt
Unterstreicht die Dominanz sensorischer Merkmale bei der Wahrnehmung unbeachteter Informationen

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15
Q

Was ist einer der einzigen Dinge, die man doch bemerkt, trotz der Tatsache, dass man auf dem nicht beschatteten Ohr keine Aufmerksamkeit hat?

A

eigene Name = oft erkannt, auch wenn er auf dem nicht beschatteten Ohr dargeboten wird
–> persönliche Relevanz = Senk die Wahrnehmungsschwelle für unbeachtete Reize

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16
Q

Was ist relevant in Bezug auf die Arbeitskapazität & der Aufmerksamkeit, die man aufbringen kann auf dem nicht beschatteten Ohr oder welche Wirkung trägt dies?

A

Personen mit niedriger Arbeitsgedächtniskapazität bemerken eher ihren Namen im nicht beschatteten Kanal

Arbeitsgedächtniskapazität = Effizienz von Selektionsprozessen + irrelevante Reize besser unterdrücken kann

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17
Q

Was ist Broadbents Filtertheorie?

A

Theorie = selektive Aufmerksamkeit durch begrenzte kognitive Kapazität

18
Q

Wie ist der Ablauf von Broadbents Filtertheorie?

A

Stimuli –> sensorischer Speicher –> selektiver Filter –> höhere kog. Prozesse

Stimuli = sensorisch gespeichert
Filter selektiert relevante Reize anhand physikalischer Eigenschaften, die dann in die höhere Verarbeitung gelangen
Irrelevante Stimuli = blockiert, wodurch die Verarbeitungskapazität für bedeutende Informationen optimiert wird

19
Q

Wo wird & welcher Ablaufpunkt stellt den Punkt dar, wo man Stimulusinformationen vorab erst abspeichert in Broadbents Filtertheorie?

A

Stimuli = sensorischen Speicher = vorab gespeichert
–> kurzfristige Registrierung aller physikalischen Reizeigenschaften, bevor der Filter eingreift & relevante Informationen zur Weiterverarbeitung auswählt

20
Q

Warum spricht man bei Broadbents Filtertheorie auch von einer Ein-Kanal-Theorie?

A

Annahme nur eines existenten Kanals relevante Informationen zur höheren Verarbeitung durchlässt

Andere Kanäle = blockiert = serielle Verarbeitung

21
Q

Welche wesentlichen Aspekte werden innerhalb der etwas ausführlichen Definition der Broadbents Filtertheorie aufgegriffen?

A

frühe Selektion anhand physikalischer Merkmale, die parallele Verarbeitung in frühen Phasen & die serielle Verarbeitung nach der Filterung
Struktur minimiert die Überlastung der begrenzten kognitiven Ressourcen

22
Q

Wann wird der Filter umgeschaltet/unter welchen Bedingungen in Bezug auf Broadbents Filtertheorie?

A

Filter = umgeschaltet, wenn Informationen aus verschiedenen Kanälen benötigt werden
–> Multiplexing, wobei der Filter schnell zwischen den Kanälen wechselt, um relevante Reize nacheinander zur Verarbeitung zuzulassen

23
Q

Was ist Multiplexing & warum wird innerhalb Broadbents Filtertheorie eine serielle Verarbeitung erzwungen?

A

Umschalten des Filters zwischen Kanälen
–> Verarbeitung von Informationen sequentiell

notwendig = höhere kognitive Prozesse begrenzte Kapazitäten haben & nur serielle Verarbeitung ermöglichen

24
Q

Was sind kritische Befunde in Bezug auf Broadbents Filtertheorie?

A

Kritische Befunde = unbeachtete Stimuli können semantisch verarbeitet werden
–> wie die Erkennung des eigenen Namens
–> widersprechen die Annahme, dass nur physikalische Merkmale nicht beachteter Reize registriert werden

25
Q

Was ist gemeint mit einer semantischen Verarbeitung?

A

Bedeutung eines Stimulus wird erkannt
–> geht über die reine Registrierung physikalischer Merkmale hinaus & zeigt, dass auch nicht beachtete Informationen höhere kognitive Verarbeitung erfahren können

26
Q

Wie ist das Zwischenspiel aus beschattetem Ohr & aufmerksamen Ohr in Bezug auf die Erkennung eines Satzes, wenn 2 Sätze abgespielt werden?

A

Wenn Sätze semantisch sinnvoll zwischen beschattetem & unbeschattetem Ohr wechseln, führen sie zu unbewusstem Nachsprechen von Wörtern des unbeschatteten Ohrs
–> semantische Verarbeitung die Aufmerksamkeit auf relevante Inhalte lenken kann

27
Q

Was sind Reaktionen auf Befunde semantischer Verarbeitung des nichtbeschatteten Botschaften?

A

Reaktion = Modifikationen wie Treismans Dämpfungsmodell & dem Modell später Selektion
–> Beide Ansätze = erlauben semantische Verarbeitung unbeachteter Reize

28
Q

Was ist das Dämpfungsmodell oder auch Attenuation Model von Treisman? Wie funktioniert dieser & wie ist der Ablauf dahinter?

A

Filter irrelevante Reize nicht blockiert, sondern abschwächt
Schwach aktivierte Reize werden nur bei niedriger Verarbeitungsschwelle bewusst verarbeitet
relevante Informationen = bevorzugte Behandlung

29
Q

Was ist das Modell später Selektion von Deutsch & Deutsch & wie ist der Ablauf dahinter/wie ist dieses Modell zu verstehen?

A

Deutsch & Deutsch = alle Stimuli vollständig verarbeitet werden, bis hin zur Bedeutungsanalyse
Selektion erfolgt = bei der Reaktionsauswahl, wodurch die begrenzte Verarbeitungskapazität auf Handlungssteuerung fokussiert wird

30
Q

Wie unterscheiden sich Broadbents Filtertheorie, Dämpfungsmodell & Modell später Selektion voneinander/wesentliche Punkte?

A

Broadbent = frühe Selektion physikalischer Merkmale
Treisman = abgeschwächte Weiterleitung irrelevanter Reize
Deutsch & Deutsch = semantische Verarbeitung aller Stimuli, bevor eine Selektion bei der Reaktion erfolgt

31
Q

Was wurde von vielen Autoren angemerkt in Bezug auf dichotome Kategorisierung?

A

kritisierten = dichotome Kategorisierung in “beachtete” & “unbeachtete” Stimuli
schlagen vor = Aufmerksamkeit graduell variiert & Reize unterschiedlich stark verarbeitet werden, was eine flexiblere Erklärung für Wahrnehmungsphänomene bietet

32
Q

Warum wird von vielen angenommen, dass die Broadbent’sche Annahme eher als widerlegt wahrgenommen wird & was spricht eher dafür, dass dies nicht der Fall ist?

A

Broadbent’sche Annahme = widerlegt, da semantische Verarbeitung unbeachteter Reize belegt wurde
Jedoch wird argumentiert, dass Filterfehler/methodische Schwächen semantische Verarbeitung erklären könnten, ohne die Grundannahmen der Theorie zu widerlegen

33
Q

Was ist die Lichtkegelmetapher/Spotlight-Model? Was ist ihre grundlegende Aussage/was will vermittelt werden?

A

Aufmerksamkeit als fokussierten Lichtstrahl, der einen bestimmten Raumabschnitt beleuchtet
Stimuli im Fokus = effizienter verarbeitet, während periphere Reize weniger Beachtung finden, was die selektive Verarbeitung verdeutlicht

34
Q

Was sagt die Lichtkegelmetapher in Bezug auf visuelle Aufmerksamkeit aus?

A

visuelle Aufmerksamkeit = flexibel auf bestimmte Bereiche der inneren Raumrepräsentation ausgerichtet
–> erhöht die Verarbeitungseffizienz für relevante Stimuli, unabhängig von der tatsächlichen Blickrichtung

35
Q

Was ist das Spatial Cueing Paradigma & was ist seine grundsätzliche Aussage?

A

testet, wie räumliche Hinweise die Reaktionszeit auf visuelle Reize beeinflussen
–> Valide Hinweise beschleunigen die Reaktion, während invalide sie verlangsamen, was die Rolle der Aufmerksamkeitsfokussierung belegt

36
Q

Wann ist der Versuch valide & invalide im Spatial Cueing Paradigma?

A

valide = wenn der Reiz am angekündigten Ort erscheint
invalide = wenn er an einem anderen Ort auftaucht
Validität = Beeinflussung der Reaktionszeit & zeigt die Effektivität der räumlichen Aufmerksamkeitsausrichtung

37
Q

Wie ist das Experiment (Spatial Cueing Paradigma) fundamental aufgebaut & was ist seine Interpretation?

A

Teilnehmer fixieren einen Punkt, während ein Hinweis den wahrscheinlichen Reizort anzeigt
–> Reiz erscheint entweder valide/invalide

38
Q

Was ist der Spatial Cueing Effekt & was sagt dieser aus?

A

kürzere Reaktionszeiten bei validen Durchgängen
belegt = räumliche Aufmerksamkeit gezielt ausgerichtet werden kann & die Verarbeitungseffizienz erhöht

39
Q

Was sind attentionale Unterschiede in frühen Phasen der Reizverarbeitung & was für Ergebnisse greift das EEG dabei/darin auf?

A

EEG-Ergebnisse zeigen, dass beachtete Stimuli in frühen Verarbeitungsphasen stärkere kortikale Aktivität auslösen (P1- & N1-Komponenten)

40
Q

In welchen Bereich des Gehirns greifen Reaktionen beim EEG?

A

Reaktionen = Okzipitallappen
bei beachteten Reizen = stärkere neuronale Aktivität (= bei aufmerksamkeitsgesteuerten Prozessen)

41
Q

Wie ist die Verarbeitung des visuellen Kortex in Bezug auf die Testung eines Stimulus & was ist die Maximalamplitude?

A

visuelle Kortex = 100 Millisekunden nach Stimulusbeginn maximale Amplituden (=P1- & N1-Komponenten)

42
Q

Warum ist es relevant, ob eine Beachtung gegeben ist oder nicht in Bezug auf die Testung?

A

Aufmerksamkeit = bereits in frühen sensorischen Phasen der Reizverarbeitung