V4: Segregation Flashcards

1
Q

Definitionen der Segregation:

A
  • Ungleiche Verteilung der Wohnstandorte von sozialen Gruppen in einer Stadt (“residentielle Segregation”)
  • Übertragung sozialer Ungleichheit in den (städtischen) Raum
  • Verräumlichung sozialer Ungleichheit
    • Verstärkung sozialer Ungleichheit
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2
Q

Segregation als Problem:

A
  • durch die räumliche Konzentration werden die sozial benachteiligten zusätzlich benachteiligt durch:
    • eingeschränkte Wohn- und Wohnumfeldbedingungen
    • Umweltbelastung, Gesundheitsgefahren,
    • geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt wegen „schlechter Adresse”
    • negatives Image des Quartiers als „Slum“ oder „Brennpunkt“ führt zu negativem Selbstbild
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3
Q

Segregationsindex (SI):

A
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4
Q

Lokalisationsquotient:

A
  • > als 1:
    • überdurchschnittliche Konz. von Bevölkrtungsgruppen
  • < als 1:
    • unterdurchschnittliche Konz. von Bevölkerungsgruppen
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5
Q

Wie wird Segregation in Deutschland erklärt?

A
  • Spaltungslinien der modernen Stadtgesellschaft
  • Die ökonomische Spaltung nach Eigentum, Einkommen und Position auf dem Arbeitsmarkt
  • Die soziale Spaltung nach Bildung und sozialer Integration
  • Die kulturelle Spaltung nach ethnischer Zugehörigkeit, Religion und normativen Orientierungen
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6
Q

Auswirkungen einer zunehmenden Spaltung städtischer Gesellschaft:

A
  • „Teilung der Stadt”
  • international wettbewerbsfähige Stadt für ein relativ kleines Segment höchst bezahlter Spitzenkräfte mit entsprechenden Lebensstilen
  • normale Arbeits-, Versorgungs-, und Wohnstadt für die überwiegend deutsche Mittelschicht
  • marginalisierte Stadt der Randgruppen
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7
Q

Ursachen der zunehmenden sozialräumlichen Differenzierung:

A
  • Tertiärisierung der Beschäftigung
  • Heterogenisierung der Bevölkerung
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8
Q

Negativspirale der Problemquartierten:

A
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9
Q

Hyper-Ghettos und poverty areas in den USA:

A
  • „Als poverty areas werden offiziell solche Gebiete ausgewiesen, in denen mindestens 20% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben
  • Ursachen zunehmender Armut:
    • Rückbau des Sozialstaates
    • starker Verlust industrieller Arbeitplätze in den Kernstädten
    • working poor: Arbeitseinkommen unter der Armutsgrenze
    • niedriges Bildungsniveau
  • Folgen zunehmender Armut:
    • Großstädte sind Zentren der Armut

Underclass-Identität wird festgeschriben

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10
Q

Die Funktion ethnischer Viertel aus der Perspektive der Minderheitengruppe:

A
  • Zusammenwohnen als Schutzmaßnahme
    • gegenüber Diskriminierung
  • Zusammenwohnen zur Vermeidung von Außenkontakten
    • Vermeidung von Konflikten
  • Zusammenwohnen zur Bewahrung des kulturellen Erbes/der kulturellen Identität
    • Werte; Sprache
  • Zusammenwohnen als Handlungsgrundlage in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen
    • Interessensvertretungen, Bürgerinitiativen
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11
Q

„Benachteiligte Quartiere“ in Deutschland:

A
  • wachsende Heterogenität der Großstadtbevölkerung
    • aufgrund differenzierter ökonomischer, sozialer und kultureller Ressourcen
  • Wohnungsversorgung wird stärker marktförmig organisiert und reguliert
    • Reduzierung des sozialen Mietwohnungsbaus
  • Arbeitsmarkt ist weniger aufnahmebereit und für viele geschlossen bzw. schwer zugänglich
  • Veränderungen der Stadtgesellschaft:
    • eine ganze Gruppe der Gesellschaft wird überhaupt nicht mehr gebraucht
    • geringere Erfahrungsmöglichkeiten positiver Rollenvorbilder

das Bewusstsein der Zugehörigkeit zu einem Gemeinwesen (=Stadtgesellschaft) geht verloren

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12
Q

Gated Communities: Bewachte Wohnkomplexe

A
  • Boom in den USA seit 1985:
    • Mitte der 1990er Jahre:
      • ca. 8,4 Mio. Menschen in 19.000 Gated Comm.
    • heute:
      • ca. 30 Mio. in 40.000 Gated Communities
  • partielle Substitution staatlicher Versorgung und Regulierung durch privatwirtschaftliche und semi-öffentliche Organisationsformen:
    • z. B. private Wachorganisationen, private Schulen, private medizinische Versorgung
  • Gründe der Zuzugs:
    • Unzufriedenheit mit den öffentlichen Dienstleistungen und Angst vor Kriminalität und „Gefahren der Stadt“
    • Lifestyle-Communities
  • Beispielt Phoenix (Arizona):
    • 641 Gated Communities
      • 3 % Oberschicht
      • 17 % obere Mittelschicht
      • 73 % Mittelschicht
      • 3 % untere Mittelschicht
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13
Q

Erklärungsansätze für Segregation:

A
  • Auf der Makro-Ebene:
    • Segregation wird mit den (baulichen) Merkmalen der städtischen Teilgebiete erklärt
  • Auf der Mikro-Ebene:
    • Segregation wird durch das Handeln/die Wohnstandort-Entscheidungen der Individuen/Haushalte erklärt
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14
Q

Theorie der Wohnstandort-Wahl:

A
  • Räumliche Distanzen zwischen Menschen entsprechen ihren sozialen Distanzen
  • Je höher das Einkommen eines Haushaltes, desto größer sind die Möglichkeiten, zwischen verschiedenen Wohnstandorten zu wählen (Marktchancen)
  • Die berufliche Segregation ist der räumlichen Segregation vorgelagert
  • Je größer die soziale Ungleichheit (Einkommen, Bildung etc.), desto größer ist die Differenzierung der Lebensstile
  • Je größer die Differenzierung der Lebensstile, desto größer ist der Wunsch nach räumlicher Nähe zu Personen ähnlichen Lebensstils
    • Homogenität der Nachbarschaft
  • Nicht nur ungleiche Chancen aufgrund von Einkommen und Bildung, sondern auch diskriminierende Praktiken bei der Wohnungsvergabe tragen zur Segregation bei
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15
Q

Bewertung von Segregation:

A
  • Nachteile / gesellschaftliche Risiken von ethnischer Segregation:
    • Kontakthypothese
      • Eine Konzentration in bestimmten Quartieren behindert den Kontakt zu Institutionen und Individuen der Aufnahmegesellschaft und erschwert Integration
  • Vorteile /gesellschaftliche Chancen von ethnischer Segregation:
    • Konflikthypothese
      • Eine räumliche Trennung ist ein Mittel der Konfliktvermeidung. Wo räumliche Nähe erzwungen wird, werden Konflikte sogar intensiviert

Sicher ist, dass soziale Ungleichheit nicht durch eine sozialräumliche Mischung von Haushalten mit unterschiedlicher sozialer Lage beseitigt wird. Aber soziale Ungleichheit kann durch räumliche Segregation befestigt und sogar verschärft werden.

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