V3: Stadtstruktur und -entwicklung Flashcards

1
Q

Modell:

A
  • Abbildung eines Sachverhalts unter einem theoretisch relevanten Gesichtspunkt
  • Thematisch begrenzte Annäherung an die soziale Wirklichkeit
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2
Q

Stadtstrukturmodelle:

A
  • Theoretische Konstrukte zur Beschreibung des inneren Gefüges sowie der Regelhaftigkeiten der Stadtstruktur, die aus Stadtentwicklungsprozessen resultieren
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3
Q

Modelle der Stadtentwicklung:

die „Chicagoer Schule (1920-1940)

A
  • Verortung und räumliche Verteilung von städtischen Funktionen und sozialen Gruppen
  • Chicago als Beispiel:
    • gesellschaftliche Probleme als Probleme der Stadt
  • Zugrunde liegende Theorie:
    • Sozialökologie Erkenntnisse der Pflanzen- und Tierökologie werden auf die menschliche Gesellschaft übertragen
    • Sozialdarwinismus:
      • Recht des Stärkeren, Kampf ums Dasein; Konkurrenz, Konflikte, soziale Kontrolle, Anpassung
  • Übertragung auf die Stadtentwicklung:
    • Konkurrenz um die attraktivsten Standorte im Stadtraum
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4
Q

Grundlagen der sozialökologischen Stadtanalyse:

A
  • Stadtentwicklung geht vom Stadtzentrum aus:
    • die Ausdehnung des Stadtzentrums beeinflusst die restlichen städtischen Teilgebiete
    • Einfluss sinkt mit steigender Entfernung vom Zentrum
  • Es gibt nur wenige zentrale (gut erreichbare) städtische Teilgebiete
    • Das Teilgebiet höchster Zentralität (bester Erreichbarkeit) ist die City
  • Es besteht eine Konkurrenz um den knappen Boden in zentralen Lagen
  • Diejenigen Nutzungsarten, die sich in der Konkurrenz um die zentralen Standorte durchsetzen können, beeinflussen die Entwicklung der Stadt
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5
Q

Modell der konzentrischen Zonen/ Ringmodell der Stadtentwicklung von E. W. Burgess (1925):

A
  • Hypothese des konzentrischen Wachstums:
    • Wenn eine Stadt sich ausdehnt, dann geschieht dies von innen nach außen
    • dabei erfolgt die Ausdehnung tendenziell in alle Richtungen gleichmäßig
  • Hypothese des von der City ausgehenden Wachstums- und Verdrängungsprozesses:
    • Wenn eine Stadt sich ausdehnt, so dringen die Nutzungen und Bevölkerungsgruppen einer Zone in die jeweils nächste angrenzende äußere Zone ein
    • Nutzungen, die in der City vertreten sind, dehnen sich am stärksten aus
  • Stadtentwicklung geht auf die Expansion der ökonomisch stärksten gewerblichen Nutzung zurück:
    • Tertiärer Sektor im Central Business District
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6
Q

Die wichtigsten Variablen des Ringmodelles:

A
  • sozioökonomischer Status
  • Familienstruktur
  • Entfernung Wohnung – Arbeit
  • Geschosszahl der Gebäude
  • Wohnform
  • Einkommen steigt von innen nach außen
  • ledigkeit sinkt von der Peripherie
  • Verzerrungen können durch topographischen Einfluss entstehen
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7
Q

The Model of the Industrial City:

A
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8
Q

Sektorenmodell von H. Hoyt (1939):

A
  • Der Status von Wohngebieten bleibt über lange Zeit auch bei Ausdehnung des Sektors bestehen
  • Auf Bevölkerungsgruppen mit hohem Status folgen Bevölkerungsgruppen des nächstniedrigen Status (“filtering”)
  • dynamisches Stadtentwicklungsmodell
  • Stadtentwicklung geht auf Veränderungen der Wohnstandorte der statushohen Bevölkerungsgruppe zurück
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9
Q

Mehrkernmodell von C. D. Harris/E. L. Ullmann (1945):

A
  • Mit der Größe der Stadt wächst auch die Zahl und Spezialisierung ihrer Kerne
    • Stadtmitte und verschiedene peripher gelegene Geschäftszentren
  • Stadtentwicklung geht aus von den zentralörtlichen Funktionen einer Stadt
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10
Q

Vergleichstabelle der jeweiligen Modelle:

A
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11
Q

Kritik an den Modellen der Chicagoer Schule:

A
  1. Problem der Abgrenzung
  2. Problem der Gültigkeit der Modelle für “vorindustrielle Städte”
  3. Problem der Gültigkeit für Städte in hochindustrialisierten Ländern
  4. Zur Gültigkeit der Theorien
  5. Die dritte/vertikale Dimension
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12
Q

Wovon gehen die Chicago-Modelle aus?

A
  • hohe Zuwanderung
  • starkes Städtewachstum
  • Dominanz der City
  • kapitalistischer Grundstücks- und Bodenmarkt
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13
Q

Fragmentierte Entwicklung: Zwei konträre Positionen zu Globalisierung (1)

A
  • Globalisierung führt zu einem weltweiten Anstieg von Wohlstand auch in den Ländern des Südens
    • Überwinden wirtschaftlicher Rückständigkeit, Abbau gesellschaftlicher Probleme, Verbesserung der Infrastruktur
  • Fragmentierung spricht für ein regionales, lokales und individuelles Unvermögen, die Chancen der Globalisierung (Privatisierung, Wettbewerb und entgrenzte Märkte) zu nutzen
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14
Q

Fragmentierte Entwicklung: Zwei konträre Positionen zu Globalisierung (3)

A
  • Globalisierung führt zur weltweiten Zunahme von Massenarmut, zu einer exzessiven Verschärfung des Wohlstandsgefälles auf nationaler und internationaler Ebene
    • Ökonomische Abkopplung des Südens
  • Fragmentierung bzw. ihre Verschärfung ist eine Folge der Globalisierung
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15
Q

Fragmentierte Entwicklung: Definition

A
  • zeitlichen und räumlichen Nebeneinander integrierender und (bruchhaft) trennender Prozesse
    • Reichtum und Armut
    • Partizipation und Ausgrenzung
    • Inklusion und Exklusion
    • Sind im Süden und im Norden vertreten
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16
Q

Modell globaler Fragmentierung:

A
17
Q

Fragmentierte Entwicklung:

A
  • dynamisches System
  • nur bestimmte Städte/Regionen, Teile der Bevölkerung nehmen am globalen Wettbewerb teil
  • der “neue Süden” wird sich weitgehend selbst überlassen bleiben