V09 Kennzahlen und ISO 50001 Flashcards
Was sind Energieleistungskennzahlen und welchen Nutzen besitzen sie ?
- Kennzahlen sollen quantitativ erfassbare Sachverhalte verdichtet wiedergeben
- Eignen sich zur Definition von Zielen (Energieziele)
- Geschickt gewählt haben Energieleistungskennzahlen deutlich höhere Aussagekraft als absolute Werte:
- Kennzahlen können von diversen Effekten bereinigt werden, z.B.:
- Einfluss der Außentemperatur auf den Heizbedarf
- Einfluss der Produktionsmenge auf den Energieverbrauch
- Einfluss von Betriebsurlaub auf den Energieverbrauch
Welche Beispiel für die Energieleistungskennzahlen gibt es ?
- In der ISO 50001 werden absichtlich keine konkreten EnPIs genannt, da die Norm universell einsetzbar sein soll
- Die EnPIs sind von den Organisationen selbst zu definieren
- Beispiele von EnPIs:
- Energieverbrauch / Stückzahl (Produkt)
- Energieverbrauch / Mitarbeiter
- Stromverbrauch / kg Rohstoff
Wozu wird der Benchmarking im Zusammenhang mit Energieleistungskennzahlen?
- Mit Hilfe der Methode des Benchmarkings können Effizienzpotentiale aufgedeckt werden
- Hierbei werden Energieleistungskennzahlen miteinander verglichen
- Diese können:
- Gleichartige Prozesse beschreiben
- Ähnliche Unternehmen beschreiben
- Es kann auch ein internes Benchmarking z.B. in verschiedenen Werken erfolgen
Was beinhaltet die ISO 50006?
- ISO 50006 bietet praktische Hilfe zur Umsetzung der Anforderungen der ISO 50001 in Bezug auf Aufstellung, Nutzung und Anpassung von Energieleistungskennzahlen.
- Anwendbar für alle Organisationen (unabhängig von Größe, Art oder Lage)
Was sind die Schlüsselelemente der DIN ISO 500006?
- Energieleistungskennzahlen (EN: energy performance indicators, EnPI)
- Energetische Ausgangsbasen (EN: energy baselines, EnB)
- Ziel(wert) für energiebezogene Leistung
• Diese Ziele sind Teil des Energieplanungsprozesses im EnMS.
• Konzepte und Methoden können auch ohne EnMS z.B. für die
Analyse von Einzelmaßnahmen angewandt werden.
In welchem Zusammenhang stehen die Kennwerte zueinander ?
Siehe V09-6
Analog zur ISO 50001 erfolgt im Abschnitt 3 die Definition von Begriffen
• Anpassung: Prozess der Veränderung der energetischen Ausgangsbasis, um einen
Vergleich der energiebezogenen Leistung zwischen dem Berichtszeitraum und dem Bezugszeitraum unter gleichwertigen Bedingungen zu ermöglichen
- Bezugszeitraum: Festgelegter Zeitraum für den Vergleich der energiebezogenen Leistung mit dem Berichtszeitraum
- Grenzen: Physikalische oder räumliche und/oder organisatorische Abgrenzungen, entsprechend der Festlegung durch die Organisation
- Energie: Elektrizität, Brennstoffe, Dampf, Wärme, Druckluft und vergleichbare Medien
- energetische Ausgangsbasis EnB: Quantitativer Referenzpunkt als Basis für einen Vergleich der energiebezogenen Leistung (Ist-Wert an dem ich mein Energiemanagement starte)
- Energieverbrauch: Menge der eingesetzten Energie
• Energieeffizienz: Verhältnis oder eine andere quantitative Beziehung einer erzielten Leistung bzw. einem Ertrag an Dienstleistung, Gütern, oder Energie und der eingesetzten Energie
(nicht verstehen als Minimierung oder sparen von Energie sondern Verhältnis Nutzen zu aufwand: gleiche Leistung weniger Energie)
- energiebezogene Leistung: messbare Ergebnisse bezüglich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch
- Energieleistungskennzahl EnPI: quantitativer Wert oder Messgröße für die energiebezogene Leistung, wie von der Organisation definiert (Zahlenwert liegt zu Grunde)
• operative Energieziele: detaillierte und quantifizierbare Anforderung an die energiebezogene Leistung, die Gültigkeit für die Organisation oder Teile hiervon besitzt, sich aus den strategischen Energiezielen ergibt und welche zur Erreichung
der strategischen Ziele festgelegt und erreicht werden muss
- Energieeinsatz: Art bzw. Methode der Anwendung von Energie
- Einrichtung / Anlage: einzelne Einrichtung, Gruppe von Einrichtungen oder Produktionsprozesse, die innerhalb einer geographischen Begrenzung, einer Organisationseinheit oder eines Produktionsprozesses definiert werden können
Weiter begriffe
- Normalisierung: Prozess der routinemäßigen Veränderungen von Energiedaten, um Veränderungen relevanter Variablen für den Vergleich der energiebezogenen Leistung unter gleichwertigen Bedingungen zu berücksichtigen. (Beeinflussende Faktoren Bsp. Temperatur müssen ausgerechnet werden)
- relevante Variablen: quantifizierbarer Faktor, der die energiebezogene Leistung beeinflusst und sich routinemäßig ändert.
- Berichtszeitraum festgelegter Zeitraum, der für die Berechnung und das Berichten von energiebezogener Leistung ausgewählt ist.
- wesentlicher Energieeinsatz (significant energy use SEU): Energieeinsatz, der wesentlichen Anteil am Energieverbrauch hat und/oder erhebliche Potenziale für eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung bietet.
- Statistischer Faktor: identifizierter Faktor, der die energiebezogene Leistung beeinflusst und sich nicht routinemäßig verändert. => Typische Steuerung entsteht
Wie können die die Ergebnisse der energiebezogenen Leistung
angegeben werden ?
- Verbrauchseinheiten (z.B. GJ, kWh)
- Spezifischem Energieverbrauch (z.B. kWh/Einheit)
- Spitzenleistung (z.B. kW)
- Prozentänderung der Effizienz
- Dimensionslosen Verhältnissen
=>Ist Abhängig von Betrieb
=> Bei Verwendung mehrerer Energiearten sollte der Energieverbrauch aller Energiearten möglichst in einer einheitlichen Maßeinheit angegeben werden.
-wenn dies nicht passiert: kein wissen über die Summe (mehr
Oder weniger) Energie
-Besserer Vergleich möglich, da sichtbar ob Energie sich
verändert
Wie kann die Energiebezogene Leistung verändert werden ?
• Relevante Variablen (Produktion, Auslastung, Außentemperatur)
• Statische Faktoren (Gebäudebelegung, Gebäudefläche)
verändert werden. Beispielsweise durch geänderte Geschäftsbedingungen (Marktnachfrage, Umsatz, Rentabilität usw.)
Messung der Energiebezogenen Leistung
Konzept für Bezugszeitraum und Berichtszeitraum für eine EnPI nach ISO 50006
Wird in ISO 50001 gefordert (4.4.5).
Sie sagt das Organisation Angemessene Energieleistungskennzahlen für überwachung und Messung ihrer energiebezogenen Leistung ermitteln muss. DIe Energieleistungskennzahlen müssen mit energetischen Ausgangsbasis verglichen werden.
Unterschied:
V09-11
Erlangung relevanter Informationen zur
energiebezogenen Leistung nach ISO 50006
• Die Festlegung von geeigneten EnPIs und EnBs erfordert Zugang zu verfügbaren energiebezogenen Daten der Organisation, die Analyse dieser Daten und die Verarbeitung von Energieinformationen
=> Unterzähler werden fürs EnMS benötigt, damit Hauptanlage
definiert werden kann -> Am Anfang vlt. nicht wichtig aber im
Späteren Verlauf wichtig
Informationen zur energiebezogenen Leistung
Was muss bei der Einführung eines EnMS beachtet werden:
- Verantwortlichkeit der Organisation in Bezug auf das Energiemanagement
- Einfachheit der Eingrenzung der EnPI-Grenze durch die Messung von Energie und relevanten Variablen
- Die EnMS-Grenze -> Große Verbraucher oder große Energiepotenziale werden separiert und getrennt betrachtet
- Der wesentliche Energieeinsatz (SEU) oder Gruppen von SEUs, den bzw. die Organisation als vorranging für Steuerung und Verbesserung vorsieht
- Spezifische Ausrüstung, Prozesse und Teilprozesse, die die Organisation zu isolieren sowie zu steuern wünscht
Informationen zur energiebezogenen Leistung
Was sind die drei primären EnPI-Grenzniveaus?
V09-14
Wie werden relevanter Variablen festgelegt?
• Festlegung relevante Variablen und deren Quantifizierung.
• Zuordnung nach wichtigen und unwichtigen Variablen
• Unwichtig = geringen oder keinen Einfluss auf den jeweiligen
EnPI
• Wichtig = Wesentlicher Einfluss auf die Variablen
• Beispiel: Das Zählen der Anzahl von Endprodukten kann irreführende Ergebnisse liefern wenn Zwischenprodukte produziert werden und wenn diese Zwischenprodukte als Abfall, als Nebenprodukte oder als recyclebaranzusehen sind.
• Nach Identifikation der relevante Variablen kann, z.B. durch weitergehende Modellierung versucht werden die Zusammenhänge abzubilden.